Als der Fürst sich verliebte - Unveröffentlichter Roman: Fürstenkrone 252 – Adelsroman
Von Elke Bräunling
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Entnervt von dem verhaßten Großstadttrubel betrat Simone Baerwaldt das exklusive Feinkostgeschäft ›Exquisi‹ in der Stachuspassage. »Entschuldigen Sie bitte, Fräulein, ich benötige dringend Ihre Hilfe.« Simone reichte der jungen Frau an der Kasse einen fast unleserlich bekritzelten Zettel mit ihren Einkaufswünschen. »Können Sie mir dies…«, sie deutete hektisch auf die lange, fast nicht entzifferbare Einkaufsliste, »… nun ja, wären Sie so liebenswürdig und würden mir das alles hier auf der Liste zusammenstellen? Ich habe einen ganz dringenden Termin, o nein, wie entsetzlich, ich bin ja schon viel zu spät.« Sie lächelte bedauernd. »Nun, da kann man nichts machen. Also, ich werde in zwei Stunden die bestellte Ware abholen. Das geht doch in Ordnung?« Sie zückte ihre Brieftasche und suchte nach ihrer Kreditkarte. »Selbstverständlich werde ich im…« Simone Baerwaldt stockte. Nachdenklich und gleichsam erschrocken musterte sie die junge Frau an der Kasse. Diese edlen Züge mit den hohen Wangenknochen, die großen, schillernd grünen Augen und das schimmernde brünette Haar – an wen erinnerte sie die Fremde bloß? »Renate? Nein, das kann nicht sein.« Sie stutzte. »Aber diese Ähnlichkeit… Thalya? Ja, du mußt Thalya von Arnstein sein.
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Rezensionen für Als der Fürst sich verliebte - Unveröffentlichter Roman
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Buchvorschau
Als der Fürst sich verliebte - Unveröffentlichter Roman - Elke Bräunling
Fürstenkrone
– 252 –
Als der Fürst sich verliebte - Unveröffentlichter Roman
Heiterer Roman um Irrungen und Wirkungen der Herzen
Elke Bräunling
Entnervt von dem verhaßten Großstadttrubel betrat Simone Baerwaldt das exklusive Feinkostgeschäft ›Exquisi‹ in der Stachuspassage.
»Entschuldigen Sie bitte, Fräulein, ich benötige dringend Ihre Hilfe.«
Simone reichte der jungen Frau an der Kasse einen fast unleserlich bekritzelten Zettel mit ihren Einkaufswünschen.
»Können Sie mir dies…«, sie deutete hektisch auf die lange, fast nicht entzifferbare Einkaufsliste, »… nun ja, wären Sie so liebenswürdig und würden mir das alles hier auf der Liste zusammenstellen? Ich habe einen ganz dringenden Termin, o nein, wie entsetzlich, ich bin ja schon viel zu spät.« Sie lächelte bedauernd. »Nun, da kann man nichts machen. Also, ich werde in zwei Stunden die bestellte Ware abholen. Das geht doch in Ordnung?« Sie zückte ihre Brieftasche und suchte nach ihrer Kreditkarte. »Selbstverständlich werde ich im…«
Simone Baerwaldt stockte. Nachdenklich und gleichsam erschrocken musterte sie die junge Frau an der Kasse. Diese edlen Züge mit den hohen Wangenknochen, die großen, schillernd grünen Augen und das schimmernde brünette Haar – an wen erinnerte sie die Fremde bloß?
»Renate? Nein, das kann nicht sein.« Sie stutzte. »Aber diese Ähnlichkeit… Thalya? Ja, du mußt Thalya von Arnstein sein. Renates Tochter!« fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, und plötzlich schien sie es überhaupt nicht mehr eilig zu haben. »Mädchen! Daß ich hier die Tochter meiner besten Jugendfreundin treffe. Welch ein Wunder!«
»Sie kennen mich?« Verblüfft starrte Thalya die fremde Kundin an. »W-w-woher…?«
»Wie sollte ich dich nicht wiedererkennen?« Mit einem verschmitzten Lächeln unterbrach Simone Thalyas erschrockenes Stammeln. »Du bist Renate wie aus dem Gesicht geschnitten, und deine Mutter hat nicht mit Fotografien gespart. In jedem ihrer Briefe lagen Bilder von dir mit dabei.«
»Renate? Sie meinen meine Mutter?«
Simone lachte. »Aber ja. Daß ich dir fremd bin, muß dich nicht wundern. Ich kenne dich auch nur von Kinder- und Jugendfotografien. Doch das ist einige Jahre her. Und heute…«, sie machte eine kleine sinnende Pause, »… heute bist du deiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Diese Ähnlichkeit ist erstaunlich.«
In Thalyas Augen schimmerte so etwas wie ein leises Begreifen. Sie lächelte. Renates Lächeln.
»Du mußt Tante Simone sein. Simone Baerwaldt?« fragte sie zögernd. »Mamas beste Jugendfreundin.«
Simone nickte. »Meine Güte, wie rasch die Zeit vergangen ist«, meinte sie versonnen. »Auf den Fotografien trugst du dein Haar in hüftlangen Zöpfen, und nun stehst du mir als junge, sehr hübsche Geschäftsfrau gegenüber.«
Fragend sah sich Simone um. »Gehört dir der Laden?«
Thalya schüttelte den Kopf. Eine Haarsträhne löste sich aus ihrem Nackenknoten, und Thalya schob sie mit einer nervösen, fahrigen Handbewegung wieder hinter ihr Ohr.
»Nein, ich arbeite hier nur als Aushilfe«, antwortete sie betont gleichgültig, doch die Wehmut in ihren Augen strafte ihre Worte Lügen.
»Sag bloß, du jobst hier? Wieso das? Ist das Geschlecht derer von Arnstein bankrott?« fragte Simone leicht spöttisch. »Was sagt denn Renate dazu?«
»Mama ist vor drei Jahren gestorben. Ein Autounfall. Und das andere…« Mit einem Seufzer winkte Thalya ab, »das ist eine lange Geschichte.«
»Renate ist tot?« Fassungslos schüttelte Simone Baerwaldt den Kopf. Nein, das konnte doch nicht wahr sein. Renate, die einzige, die beste Freundin, die sie im Leben je gehabt hatte, lebte nicht mehr. Ganz gegen ihre sonstige Art kämpfte Simone gegen Tränen an.
»Ach, du Armes! Das mit Renate tut mir ja so leid«, brachte sie schließlich mit erstickter Stimme hervor. »Wie ist denn das passiert?«
Mitfühlend und gleichermaßen um Fassung ringend legte Simone ihre Hand auf Thalyas Arm. Sie spürte, daß die junge Frau nicht weniger zitterte als sie selbst.
»Bitte, Kind, das mußt du mir alles ganz genau erzählen. Auch möchte ich wissen, was du hier in diesem Schickimicki-Laden verloren hast. Es kann doch wohl nicht Renates Wunsch gewesen sein, daß du dir dein Geld als Aushilfskassiererin verdienst.«
Der Anflug von Trauer war vor-über, und Simone sah wieder auf ihre Armbanduhr.
»Leider habe ich jetzt einen wichtigen Termin. Könnten wir uns nachher treffen?« Sie lächelte gespielt munter und deutete auf ihre Einkaufsliste in Thalyas Hand. »Was rede ich denn? Ich muß ja wiederkommen und meine Einkäufe abholen. Aber daß du mir nicht davonläufst, versprochen?«
Ein glückliches Lächeln huschte über Thalyas blasses Gesicht.
»Versprochen, Tante Simone. Ich kümmere mich um deine Bestellung.« Sie deutete achselzuckend auf ihren Arbeitsplatz. »Bis 19 Uhr habe ich hier sowieso noch zu tun.«
»Gut, mein Kleines, bis nachher.« Simone strich Thalya zärtlich über die Wange. »Aber jetzt muß ich wirklich los. Ich freue mich auf später.«
Winkend verließ Simone das Geschäft und eilte in das große Verlagshaus, wo man sie bereits ungeduldig erwartete.
*
Obwohl das Gespräch im Verlag länger dauerte als erwartet, schaffte es Simone, rechtzeitig zum Ladenschluß wieder im ›Exquisi‹ zu sein. Sie nahm ihre Tüten in Empfang, bezahlte und wartete geduldig, bis Thalya den letzten Kunden bedient und die Abrechnung erstellt hatte.
Sinnend beobachtete Simone das Mädchen, das ihre Arbeit sehr ernst zu nehmen schien und sorgfältig auf jedes auch noch so winziges Detail achtete. Welches Unglück mochte der Familie von Arnstein widerfahren sein, daß Thalya gezwungen war, als Aushilfsverkäuferin in einem Feinkostladen ihren Lebensunterhalt zu verdienen? Immerhin hatte die Familie damals vor über zwanzig Jahren neben dem Familiengut und Ländereien in Schleswig-Holstein ein Waldschlößchen und eine weitverzweigte Firmengruppe, bestehend aus Webereien, Tuch- und Kleiderfabriken besessen. Hatte Thalyas Vater Stephan so eine katastrophale Mißwirtschaft betrieben?
Simone schüttelte unmerklich den Kopf. Nein, das konnte des Rätsels Lösung nicht sein. Nun doch ungeduldig geworden, atmete sie auf, als sie sich wenig später mit Thalya in einem italienischen Restaurant an einem gemütlichen Ecktisch niedergelassen und zwei Aperitifs bestellt hatte.
»Es tut mir leid, daß du warten mußtest, Simone«, sagte Thalya mit einem verlegenen Lächeln.
»Das ist kein Problem«, versicherte Simone. »Ich freue mich, daß wir uns getroffen haben, und nun bleibt uns zum Reden alle Zeit der Welt, nicht wahr?«
»Stimmt.« Thalya lächelte.
Dabei glich sie mehr denn je ihrer verstorbenen Mutter Renate. Sie hatte die gleichen gewellten Haare in dem warmen glänzenden Braunton, und auch ihre Augen funkelten in einem ebenso faszinierenden Smaragdgrün wie dereinst Renates. Aber Simone entdeckte auch Ähnlichkeiten mit Thalyas Vater Ste-phan: die hohe, gerade Stirn, eine sehr schmale Nase und das energische Kinn.
»Wie geht es deinem Vater?« fragte Simone, in Erinnerung an damalige unbeschwerte Tage versunken. »Wie hat er Renates Tod verkraftet?«
Thalyas Gesichtszüge verschlossen sich. Voller Wehmut senkte die junge Frau den Blick.
»Es tut mir leid, daß ich dich mit so vielen unbequemen Fragen überfalle«, entschuldigte sich Simone. »Diplomatie ist nicht meine Stärke, aber ich rede nicht gerne um den heißen Brei. Diese Ungeduld hat mir schon in der Schulzeit so manchen Tadel von deiner Mutter eingebracht.«
Sie lächelte gewinnend und griff nach Thalyas Hand. »Sollte ich dir zu neugierig sein, so unterbrich meinen Redefluß, einverstanden?«
Thalya nickte stumm.
»Gut, aber wie es Stephan geht, möchte ich dennoch gerne wissen. Er war meine große Liebe, weißt du?«
Simone nestelte mit einer wenig damenhaften Geste eine Zigarette aus der Packung und zündete sie sich an.
Wie erwachend blickte Thalya Simone mit weit aufgerissenen Augen und einem mehr als erstaunten Blick an. »Was? Papa und du? Ihr…«
»O nein, nicht, wie du denkst. Wir waren kein Liebespaar«, wehrte Simone lachend ab. »Es war auf einem Ball, als wir, Renate und ich, Stephan kennenlernten. Wir waren noch Schulmädchen, und dummerweise verliebten wir uns beide bis über beide Ohren in ihn.« Sie lächelte und schloß für einen Augenblick der Erinnerung versonnen die Augen.
»Und dann? Habt ihr um Papa gestritten, Mama und du?« fragte Thalya neugierig.
Simone schüttelte den Kopf. »Nein, wir waren doch Freundinnen. Zu meinem