Zu jung, um ohne Traum zu sein: Dr. Norden Extra 96 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Nie mehr wieder lasse ich mich mit einem Franzosen ein, das schwöre ich dir!« Anette Seibold saß auf dem Sofa in ihrer hübschen Wohnung und weinte sich die Augen aus. Ihre Freundin Maja saß neben ihr, die Hand auf der Schulter der besten Freundin und suchte nach tröstenden Worten. »Mach dir nichts draus. Bald wirst du ihn vergessen haben. Schließlich ist Michel nicht der einzige gut aussehende Mann in deiner Umgebung.« »Das mag schon sein. Aber trotzdem. Immerhin hat er mich doch geküsst«, wollte sich Anette jedoch keinen Mut zusprechen lassen. Sie ging vollkommen in ihrem Liebesleid auf und griff nach dem nächsten Papiertaschentuch, während Maja über so viel Uneinsichtigkeit den langen Pferdeschwanz schüttelte. »Was ist denn schon ein Kuss heutzutage?« »Immerhin lasse ich mich nicht von jedem dahergelaufenen Trottel küssen.« »Offenbar doch«, kam die ernüchternde Antwort von Maja. Sie war dabei, die Geduld zu verlieren. Immerhin verliebte sich ihre Freundin Anette leicht und ebenso hoffnungslos immer wieder in die falschen Männer. »Da war doch neulich dieser nette Wolfgang Schönborn. Warum hast du seine Einladung denn nicht angenommen?« Bei diesen Worten schien Anette etwas einzufallen.
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Familie Dr. Norden
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Buchvorschau
Zu jung, um ohne Traum zu sein - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 96 –
Zu jung, um ohne Traum zu sein
Ein Spiel um Glück und Schönheit
Patricia Vandenberg
»Nie mehr wieder lasse ich mich mit einem Franzosen ein, das schwöre ich dir!« Anette Seibold saß auf dem Sofa in ihrer hübschen Wohnung und weinte sich die Augen aus.
Ihre Freundin Maja saß neben ihr, die Hand auf der Schulter der besten Freundin und suchte nach tröstenden Worten.
»Mach dir nichts draus. Bald wirst du ihn vergessen haben. Schließlich ist Michel nicht der einzige gut aussehende Mann in deiner Umgebung.«
»Das mag schon sein. Aber trotzdem. Immerhin hat er mich doch geküsst«, wollte sich Anette jedoch keinen Mut zusprechen lassen. Sie ging vollkommen in ihrem Liebesleid auf und griff nach dem nächsten Papiertaschentuch, während Maja über so viel Uneinsichtigkeit den langen Pferdeschwanz schüttelte.
»Was ist denn schon ein Kuss heutzutage?«
»Immerhin lasse ich mich nicht von jedem dahergelaufenen Trottel küssen.«
»Offenbar doch«, kam die ernüchternde Antwort von Maja. Sie war dabei, die Geduld zu verlieren. Immerhin verliebte sich ihre Freundin Anette leicht und ebenso hoffnungslos immer wieder in die falschen Männer. »Da war doch neulich dieser nette Wolfgang Schönborn. Warum hast du seine Einladung denn nicht angenommen?«
Bei diesen Worten schien Anette etwas einzufallen. Schlagartig versiegten ihre Tränen, und sie starrte Maja entsetzt an.
»Du liebe Zeit, das hätte ich ja beinahe vergessen dir zu erzählen. Er hat mich so lange bearbeitet, dass ich doch zugesagt habe, mich heute Abend mit ihm zu treffen. Aber das ist unmöglich. Sieh mich doch an!«
»Warum denn? Leg eine Erfrischungsmaske auf, und schon bist du wieder hübsch wie eine Märchenprinzessin. Ich finde, das ist genau die richtige Art Ablenkung, die du nach dieser Enttäuschung brauchst.«
»Nein, kommt gar nicht infrage«, wehrte Anette entsetzt ab. Sie putzte sich die Nase und dachte einen Augenblick lang nach. »Hast du nicht heute Abend Zeit? Könntest du vielleicht für mich einspringen?«
»O nein, das kommt überhaupt nicht infrage.«
»Bitte, Maja, du bist meine beste Freundin. Du musst mir diesen Gefallen einfach tun. Nur ein einziges Mal noch«, bat Anette so flehentlich, dass Maja es nicht übers Herz brachte, ihrer Freundin eine Absage zu erteilen. Sie seufzte aus tiefstem Herzen.
»Also schön. Aber das ist wirklich das allerletzte Mal, ist das klar?«
»Du bist ein Schatz, das werde ich dir nie vergessen. Und du wirst es bestimmt nicht bereuen. Wolfgang lädt dich in ein tolles Restaurant ein. Das ist doch auch für dich etwas Besonderes, nicht wahr? Immerhin kommst du außerhalb deiner Arbeit nicht viel heraus.«
»Das muss ich auch nicht. Forstfrieden ist der Ort, wo ich am liebsten bin. Da verzichte ich auf jeden Luxus und jede Ablenkung der Welt.« Diese Worte kamen Maja aus tiefstem Herzen. Als sie von ihrem Zuhause sprach, erschien ein glücklicher Schimmer in ihren Augen.
»Mir wäre das zu langweilig, das sag ich dir ganz ehrlich. Nur mit deinem Vater da draußen in der Einsamkeit, nein danke.« Anette schien ihr Herzeleid vergessen zu haben und rümpfte angewidert die Nase.
Maja sann ein wenig vor sich hin und zupfte gedankenverloren ein paar Fusseln von der weißen Tagesdecke, ehe sie antwortete.
»Seit Mama tot ist, ist es wirklich ein wenig einsam geworden. Papa verkriecht sich den ganzen Tag in seinem Atelier und malt. Er kommt nur noch zu den Mahlzeiten heraus. Ich habe schon öfter überlegt, dass er wieder eine Frau braucht.«
»Und wo soll er die finden?«
»Ich habe darüber nachgedacht, eine Bekanntschaftsanzeige für ihn aufzugeben«, erklärte Maja zögernd und warf ihrer besten Freundin einen fragenden Blick zu.
»Eine sehr mutige Idee, würde ich mal sagen.«
»Ich sehe einfach keinen anderen Ausweg, ihn aus seiner Isolation zu locken. Eine neue Frau scheint mir das zu sein, was er braucht. Und manchmal muss man dem Schicksal halt unter die Arme greifen. Aber was ist denn jetzt? Gehst du mit Wolfgang aus, oder muss ich ihm absagen?«, fragte Anette mit leidendem Blick, sodass Maja es nicht übers Herz brachte, ihr abzusagen.
»Also schön. Wo habt ihr euch denn verabredet?«
»Du bist ein Schatz, meine Süße«, begeistert schlang Anette die Arme um den Hals der Freundin. »Das werde ich dir niemals vergessen. Ihr trefft euch um acht Uhr im Hotel Vier Jahreszeiten.«
»Das ist nicht dein Ernst! Und was, bitte schön, soll ich da anziehen? Etwa meine Kochschürze? Oder meine Stallhosen?«, fragte Maja mit gelindem Entsetzen.
»Unsinn, ich leihe dir etwas, das ist doch klar. Und die Haare mache ich dir auch. Es ist ein Jammer, dass du diese schönen Locken immer so versteckst. Du solltest das Haar öfter mal offen tragen.«
»Du weißt doch, wie sehr mich diese langen Haare aufregen. Ein Pferdeschwanz ist immer praktisch.«
»Nicht für heute Abend«, entschied Anette resolut.
Belustigt lächelte Maja, als sie sich aufraffte und ihren Kleiderschrank öffnete, der bis oben hin mit Schätzen aus Stoff gefüllt war. Von so einer Kleiderfülle konnte Maja nur träumen. Der Erhalt des Gutes verschlang jeden Cent, den ihr Vater mit seinen Bildern verdiente. Ihr Gehalt, das sie als Auszubildende zur Köchin in einem Luxusrestaurant verdiente, wurde dazu gebraucht, den Lebensunterhalt von Vater und Tochter zu bestreiten. Da waren teure Kleider und sonstiger Luxus ein unerfüllbarer Traum, weshalb es Maja jetzt doppelt genoss, von ihrer Freundin Anette hergerichtet und ausstaffiert zu werden.
*
»Eine Verabredung mit Anette Seibold ist ja schön und recht. Aber wie denkst du dir, komme ich möglichst unauffällig an ihre Freundin Maja Pössl heran?«, erkundigte sich Wolfgang Schönborn, während er sich selbstbewusst vor dem Spiegel drehte und wendete. Wohlgefällig betrachtete er sein ansehnliches Äußeres.
»Machen Sie sich darüber mal keine Sorgen. Sie können die kleine Anette zunächst unauffällig ausfragen. Das Weitere ergibt sich«, erklärte Jan Lohmer grinsend. Er suchte aus der stattlichen Ansammlung Krawatten eine passende heraus und reichte sie Schönborn.
»Mag sein, dass du recht hast. Vermutlich mache ich mir immer zu viele Gedanken. Allerdings will ich keine Zeit verlieren und unter allen Umständen vermeiden, dass mir jemand Gut Forstfrieden vor der Nase wegschnappt.«
»Das wird nicht geschehen. Wer ahnt denn schon, dass unter dem Gelände eine Thermalquelle schlummert, die von uns geweckt werden will?«
»Niemand«, bemerkte Wolfgang Schönborn scharf und warf seinem Assistenten einen mahnenden Blick zu. »Und ich hoffe, dabei bleibt es auch.«
»Von mir erfährt kein Mensch auch nur ein Sterbenswörtchen«, versprach Lohmer eifrig und umschwänzelte seinen Chef wie ein Dackel.
»Das will ich schwer hoffen.« Schönborn war fertig und wandte sich vom Spiegel ab. Wie so oft in den letzten Tagen trat ihm plötzlich Schweiß auf die Stirn, und ein leichtes Kratzen reizte seinen Rachen. »Jetzt ist mir schon wieder so komisch. Ich möchte mal wissen, was das ist.«
»Vermutlich stecken Ihnen die Anstrengungen der Safari noch in den Knochen. In Westafrika herrscht schließlich ein ganz anderes Klima als hier in Deutschland.«
Das hat mich doch sonst nicht belastet, dachte Wolfgang Schönborn über seine ausgedehnten Aufenthalte in Namibia nach. Egal, es geht schon wieder. Wenn die Sache mit der Pössl erst einmal über die Bühne ist, kann ich mich ganz entspannt zurücklehnen und den Bauarbeiten zusehen.
»Der Erfolg ist Ihnen sicher«, erklärte Jan Lohmer voller Zuversicht und warf einen kritischen Blick auf die Uhr. »Wir sollten jetzt aber gehen. Frau Seibold erwartet Sie sicher schon.«