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Verrat am Rio Sabinas: Die großen Western 322
Verrat am Rio Sabinas: Die großen Western 322
Verrat am Rio Sabinas: Die großen Western 322
eBook120 Seiten1 Stunde

Verrat am Rio Sabinas: Die großen Western 322

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Die Lampe brennt schwach. Die Gesichter der beiden Männer liegen im Schatten des grünen Schirmes. Der eine Mann steht und hat die Arme über der Brust verschränkt. Seine Augen sind rauchgrau, sein Gesicht bleibt undeutlich. Der Mann trägt mexikanische Calzones. Außerdem hat er Chaparajos über den Hosen, jene zweckmäßigen Lederteile, die gegen Kakteenstachel und Dornbüsche schützen. Von dem anderen Mann hinter dem Schreibtisch sieht man nicht viel mehr. Nur das Blau seiner Uniform leuchtet, und die Schulterepauletten verraten, dass er Major ist. Major der Armee der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Außerdem hockt ein dritter Mann hinter dem Wandschirm. Jetzt wendet der Mann vor dem Schreibtisch langsam den Kopf. »Kommen Sie da heraus, Wessley«, sagt Steven Falcon ruhig. »Ihre Anwesenheit, mein Freund, würde auch ein dümmerer Mann als ich erkennen.« Der Major zuckt zusammen. »Nun«, sagt er bärbeißig. »Falcon, Sie wissen wohl alles. Also, Wessley, ich sehe keinen Grund …« Und dann verstummt er, denn der wesenlose Schatten löst sich aus der Dunkelheit.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Jan. 2023
ISBN9783987572333
Verrat am Rio Sabinas: Die großen Western 322

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    Buchvorschau

    Verrat am Rio Sabinas - G.F. Barner

    Die großen Western

    – 322 –

    Verrat am Rio Sabinas

    G.F. Barner

    Die Lampe brennt schwach. Die Gesichter der beiden Männer liegen im Schatten des grünen Schirmes.

    Der eine Mann steht und hat die Arme über der Brust verschränkt. Seine Augen sind rauchgrau, sein Gesicht bleibt undeutlich.

    Der Mann trägt mexikanische Calzones. Außerdem hat er Chaparajos über den Hosen, jene zweckmäßigen Lederteile, die gegen Kakteenstachel und Dornbüsche schützen.

    Von dem anderen Mann hinter dem Schreibtisch sieht man nicht viel mehr. Nur das Blau seiner Uniform leuchtet, und die Schulterepauletten verraten, dass er Major ist. Major der Armee der Vereinigten Staaten von Nordamerika.

    Außerdem hockt ein dritter Mann hinter dem Wandschirm.

    Jetzt wendet der Mann vor dem Schreibtisch langsam den Kopf.

    »Kommen Sie da heraus, Wessley«, sagt Steven Falcon ruhig. »Ihre Anwesenheit, mein Freund, würde auch ein dümmerer Mann als ich erkennen.«

    Der Major zuckt zusammen.

    »Nun«, sagt er bärbeißig. »Falcon, Sie wissen wohl alles. Also, Wessley, ich sehe keinen Grund …«

    Und dann verstummt er, denn der wesenlose Schatten löst sich aus der Dunkelheit.

    John Wessley ist klein, er wirkt fast zart. In Grants Gegenspionageorganisation war er einer der leitenden Männer. Und vielleicht ist er nur hier in Laredo aufgetaucht, weil er spanisch so gut wie ein Eingeborener spricht.

    Er kommt hoch. Das leichte Lächeln auf dem Gesicht verrät nichts von seinen Gedanken.

    »Woher wussten Sie, Captain, dass ich hier stecke?«

    »Ich habe auch meine Leute«, erklärt Falcon ruhig. Es klingt beinahe wie leiser Spott. »Schon ehe ich hierherkam, Colonel, wußte ich, dass man etwas von mir wollte. Und wenn Sie, mein Freund, auch in einer geschlossenen Kutsche mit heruntergezogenen Vorhängen ankamen, so kennt man Ihr Gesicht doch. Noch Fragen?«

    »Nein«, erwidert Wessley überrascht. »Ich dachte, Ihre Leute seien drüben bei Corona?«

    »Meine Leute sind überall dort, wo ich sie brauche, Colonel.«

    »Lassen Sie den Dienstrang weg, Captain. Ich bin Privatmann, verstehen wir uns?«

    »Mein lieber Mr. Wessley«, entgegnet Steven Falcon mit leichtem Spott, »Sie sind so wenig Privatmann, wie ich der Präsident der Nordstaaten oder noch Captain der Südstaaten bin. Wollen wir uns gleich belügen, oder soll die Unterhaltung einseitiger Natur bleiben?«

    Langsam zieht Wessley die Hand aus der Tasche. Und Falcon erkennt mit einem Schlag, dass Wessley etwas sehr Positives wissen muss und darauf die ganze Zeit schon gewartet hat.

    Wessley geht bis zum Tisch, legt das Blatt Papier unter die Lampe und beginnt zu lesen: »Capitano Hermano Cejos bekam am 17. Januar 1866 zwei leichte Feldgeschütze, einige Hundert Gewehre – die genaue Stückzahl liegt über fünfhundert – und achtzigtausend Schuss Munition für Springfieldkarabiner. Ferner zehntausend Haumesser, sechshundertdreißig Revolver vom Baumuster Colt Frontier, Single Action, und dazu je hundert Schuss Patronen. Die Anlieferung erfolgte bei Loma Bonita. Anwesend waren Jim Hodge, Pedro Manzatillo und ein Mann, der nicht erkannt wurde. Er trug allerdings Calzones und Chaparajos, sowie Radsporen mit sechzehn Zacken und einem Silberbügel. Die Radsporen waren aus purem Gold …« Er macht eine kleine Pause und geht seitlich um Steven Falcon herum. »Ich glaube«, sagt Wessley mit feiner Ironie, »ich brauche den Mann mit den goldenen Sporen nicht zu suchen. Oder sind Ihre Sporen, Captain, etwa aus Messing?«

    »Sie wollen mir doch nicht unterstellen, dass ich unechte Sporen tragen würde, Wessley?« fragt Falcon lächelnd. »Aber immerhin, es mag mehr Männer mit solchen Sporen geben.«

    »Ich glaube es auch«, antwortet Wessley. »Aber, mein Freund, es gibt nur einen Mann, dem Benito Juarez goldene Sporen aus der Beute von Monterrey schenkte. Gehörten Sie nicht einmal einem gewissen Detachement-Lieutenant Raoul La Montes?«

    »Sie sind erstaunlich gut informiert, Wessley«, erwidert Falcon trocken. »Und jetzt möchte ich wissen, was Sie von mir wollen. Ich bin nur ein kleiner Mann und treibe mit allen Leuten Handel. Was kann ein kleiner Händler für die Armee tun?«

    »Nicht für die Armee«, verbessert Wessley leise, »für den Privatmann John Wessley, Mr. Falcon. Würden Sie es jemals vergessen, fände man keine Spur mehr von dem ›kleinen‹ Händler Falcon. Begriffen?«

    »So ist das«, murmelt Falcon. »Ich soll also nicht offiziell arbeiten dürfen. Ich kenne meine Hintermänner nicht, sie sind alle Privatleute und können niemand etwas Böses tun.

    Zum Beispiel keine Waffen an jemand liefern, der damit andere Leute vom Leben zum Tode befördert. Ist das so, Wessley?«

    »Sie sind ein kluger Mann, Falcon«, stellt Wessley sarkastisch fest. »Sie wissen, dass jeglicher Waffenhandel verboten ist, ohne Lizenz der Regierung. Es würde gleich sein, ob es nun hundert Gewehre oder sechstausend sind, wenn man jemand verurteilen will. Das ist Ihnen doch ohne Weiteres klar, Falcon, oder?«

    »Mir wird langsam viel klar, fast zu viel«, sagt Falcon grimmig. »Ich habe mich immer gewundert, woher ein gewisser Lex Anthony derartig viel an Waffen auftreiben konnte. Nun, ich werde ihn fragen und …«

    Wessley hebt die Hand und lächelt unschuldig.

    »Ihre Leute sind also doch nicht überall«, sagt er träge. »Sonst, mein Freund, müssten Sie wissen, dass besagter Lex Anthony nicht mehr in Laredo ist. Sie werden ihn also nicht mehr fragen können. Und sein Nachfolger, ich fürchte, der brave Mann kann sich auch unter Gewaltandrohung nicht an seinen derzeitigen Aufenthaltsort erinnern. Mr. Anthony ist nämlich verschwunden. Ich habe den leisen Verdacht, dass niemand außer Ihnen weiß, wo der Kerl steckt.«

    »Ich? Sie sind ja wahnsinnig, Wessley. Dieser Bursche hat also für Sie gearbeitet, die Waffen an mich verkauft und so herausbekommen, dass ich die besten Verbindungen zu den Juaristas habe. Und jetzt wollen Sie mir erzählen, dass ich dem Kerl geholfen haben soll.«

    »Wie erklären Sie sich sonst sein spurloses Verschwinden? Er ist weg, das ist das Einzige, was wir mit Sicherheit wissen. Er hatte Freunde in Mexiko, die Sie kennen, Falcon. Wo kann er stecken?«

    »Wessley, Sie sind kein Narr, dass Sie mich für sein Verschwinden verantwortlich machen können«, sagt Falcon bitter. »Liegt hier ein Fehler vor, dann ist der Mann, der ihn verbrochen hat, in diesem Raum. Und der Mann heißt John Wessley. Was also wollen Sie wissen?«

    Wessley greift wieder in die Tasche und zieht einen neuen Bogen Papier heraus.

    »Ich muss Sie etwas fragen, Falcon«, sagt er spröde. »Und ich muss Sie bitten, mir die reine Wahrheit zu sagen. Haben Sie am 10. Januar von Anthony dreihundertsechzig Springfieldgewehre bekommen? Je tausend Schuss Patronen dazu?«

    »Nein«, erklärt Falcon sofort. »Ich nicht, ich bin bereit, das zu beschwören.«

    »Gut, ich wußte, Sie würden mir helfen«, sagt Wessley. »Am 27. Januar auch keine zweihundertsechzehn Revolver, verpackt in drei Kisten mit der Aufschrift der South Texas Overland Company?«

    »Zum Teufel, nein«, antwortet Falcon scharf. »Wessley, Sie wollen doch nicht sagen, dass Ihr Freund Anthony diese Waffen angeblich an mich verkaufte, sie aber jemand lieferte, den Sie und ich nicht kennen? Wessley, spannen Sie meine Geduld nicht auf die Folter. Ich habe drei gute Männer zu General Cordona geschickt: Drei meiner besten Leute mit sechzehn bis oben beladenen Burros. Machen Sie jetzt keine großen Sprüche, Mann.«

    Wessley sieht ihn an und lächelt bitter. »Falcon, ich will Sie nicht auf die Folter spannen, aber es hat den Anschein, als wenn Anthony, der nie mein Freund war, wenn Sie es auch glauben, ein Doppelspiel getrieben hat. Von unseren Händlern, die die Juaristas mit Waffen versorgen, hat niemand diese Waffen verkauft. Sie bleiben als einziger Mann übrig. Und da Sie es nicht gewesen sind, ja …«

    »Ich weiß Bescheid«, murmelt Steven. »Man hat also Anthony auf mich angesetzt. Man wußte, dass ich noch einige der geheimen Waffenlager der Südstaatenarmee kannte, wußte weiter, dass ich die Waffen an Benito Juarez verkaufte. Als diese Waffen aufgebraucht waren, trat Lex Anthony auf den Plan und bot mir, welche an, die er angeblich durch Freunde in den Waffenfabriken von Massachusetts bekam. Der Bursche hat die Waffen also von Ihnen bekommen. Und – das ist der Witz der Geschichte, über den man nicht lachen, sondern nur weinen kann – er hat sie nicht allein an mich verkauft, sondern wahrscheinlich an Bazaine oder Mejia, der seine Indianer damit ausgerüstet hat. Wessley, warum haben Sie den Kerl nicht besser überprüft?«

    »Warum? Meinen Sie, ich bestimme darüber allein? Es gibt andere Leute, die Anthony vertrauten. Ich bin nicht allein zuständig. Und ich bin Privatmann. Wenn Anthony durch mich Waffen bekommen hat, dann waren es Privatwaffen.«

    »Reden wir doch nicht herum«,

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