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Die königlichen Waisenkinder: Fürstenkinder 77 – Adelsroman
Die königlichen Waisenkinder: Fürstenkinder 77 – Adelsroman
Die königlichen Waisenkinder: Fürstenkinder 77 – Adelsroman
eBook111 Seiten1 Stunde

Die königlichen Waisenkinder: Fürstenkinder 77 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkinder" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit.
Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.

Auf dem höchsten Punkt der kleinen Insel Veluna, versteckt hinter Palmen, Zedern und Zypressen und gerade mal für Eingeweihte vom Meer aus zu erkennen, lag die Villa des Prinzen Lorant. Und nur wenige in dem darunter liegenden Dorf wußten, wer der Mann war, der dort oben in aller Abgeschiedenheit jeden Sommer verbrachte. Vielleicht waren die dreihundertvier Stufen, die man zur Villa hinaufsteigen mußte, schuld daran, wenn sich die Neugier der Menschen in engen Grenzen hielt. Von den Touristen, die vereinzelt vom Festland mit der Fähre zur Insel übersetzten, fragte nur selten einer, ob es zuträfe, daß dort oben der berühmte Theaterschauspieler Lorante seinen Sommersitz habe. Die Inselbewohner stellten sich dann dumm und taten so, als wüßten sie gar nicht, wer das war. Dabei hatte sich hier und da schon herumgesprochen, daß Lorante und der Prinz Lorant von Omberland ein und derselbe Mann waren, der sich hier aber nur als Ruhe suchender Künstler niedergelassen hatte. So war es und sollte es bleiben. Auch wenn ab und an in bunten Zeitungen nachzulesen war, wie ausgiebig Lorante und seine Frau Desirée West ihr junges Glück auf der Insel genossen. Und nur ganz Kluge wußten, daß der ältere Bruder von Lorant nun als König Wolfhard auf dem Thron des Königreichs Omberland saß und der Jüngste der drei, Kronprinz Roger, ihm einst darauf folgen mußte. Denn Lorant hatte aus Liebe zum Theater auf die Krone verzichtet und sich inzwischen als hervorragender Bühnendarsteller weltweit einen guten Namen gemacht. Aber wen interessierte das schon, solange König Wolfhard und seine Königin Sybille so vorbildlich an der Spitze ihres Reichs standen? Lorante, wie sie den schauspielernden Prinzen hier nannten, und seine Frau Desirée konnten ihr Leben in der Villa also wirklich unbeschwert genießen. Solange ihre Namen nicht in den Klatschspalten auftauchten, kümmerte sich während der Sommermonate kein Mensch um die beiden. Auch sonst war auf der Insel Veluna so gut wie gar nichts los. Jetzt, da es von Tag zu Tag heißer wurde, hockten sich höchstens eine Handvoll Fremde auf die Sessel vor dem einzigen Café im Ort. Wenn sie abends zurück zum Festland fuhren, sagte man sich hier bald Gute Nacht. Nein, hier war nicht viel los. Alles ging seinen gemächlichen Gang, und wenn morgens Lorante die vielen Stufen von der Villa ins Dorf hinunter eilte, um noch vor dem Acht-Uhr-Glockengeläut das Frühstücksbrot bei der Bäckerin Alma zu holen, sah sich keiner nach ihm um. Heute unterhielt sich Lorante etwas länger mit Alma, dann stieg er mit den fünf Weißbroten schneller als sonst die Stufen zur Villa hinauf. Seine schöne Frau Desirée und die vier Angestellten warteten sonst ungeduldig auf die backfrische Ware.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Jan. 2023
ISBN9783987572531
Die königlichen Waisenkinder: Fürstenkinder 77 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Die königlichen Waisenkinder - Isabell Rohde

    Fürstenkinder

    – 77 –

    Die königlichen Waisenkinder

    Pia nahm sie an ihr Herz – und fand ihr Glück

    Isabell Rohde

    Auf dem höchsten Punkt der kleinen Insel Veluna, versteckt hinter Palmen, Zedern und Zypressen und gerade mal für Eingeweihte vom Meer aus zu erkennen, lag die Villa des Prinzen Lorant. Und nur wenige in dem darunter liegenden Dorf wußten, wer der Mann war, der dort oben in aller Abgeschiedenheit jeden Sommer verbrachte. Vielleicht waren die dreihundertvier Stufen, die man zur Villa hinaufsteigen mußte, schuld daran, wenn sich die Neugier der Menschen in engen Grenzen hielt.

    Von den Touristen, die vereinzelt vom Festland mit der Fähre zur Insel übersetzten, fragte nur selten einer, ob es zuträfe, daß dort oben der berühmte Theaterschauspieler Lorante seinen Sommersitz habe. Die Inselbewohner stellten sich dann dumm und taten so, als wüßten sie gar nicht, wer das war. Dabei hatte sich hier und da schon herumgesprochen, daß Lorante und der Prinz Lorant von Omberland ein und derselbe Mann waren, der sich hier aber nur als Ruhe suchender Künstler niedergelassen hatte.

    So war es und sollte es bleiben. Auch wenn ab und an in bunten Zeitungen nachzulesen war, wie ausgiebig Lorante und seine Frau Desirée West ihr junges Glück auf der Insel genossen. Und nur ganz Kluge wußten, daß der ältere Bruder von Lorant nun als König Wolfhard auf dem Thron des Königreichs Omberland saß und der Jüngste der drei, Kronprinz Roger, ihm einst darauf folgen mußte. Denn Lorant hatte aus Liebe zum Theater auf die Krone verzichtet und sich inzwischen als hervorragender Bühnendarsteller weltweit einen guten Namen gemacht. Aber wen interessierte das schon, solange König Wolfhard und seine Königin Sybille so vorbildlich an der Spitze ihres Reichs standen?

    Lorante, wie sie den schauspielernden Prinzen hier nannten, und seine Frau Desirée konnten ihr Leben in der Villa also wirklich unbeschwert genießen. Solange ihre Namen nicht in den Klatschspalten auftauchten, kümmerte sich während der Sommermonate kein Mensch um die beiden. Auch sonst war auf der Insel Veluna so gut wie gar nichts los. Jetzt, da es von Tag zu Tag heißer wurde, hockten sich höchstens eine Handvoll Fremde auf die Sessel vor dem einzigen Café im Ort. Wenn sie abends zurück zum Festland fuhren, sagte man sich hier bald Gute Nacht. Nein, hier war nicht viel los. Alles ging seinen gemächlichen Gang, und wenn morgens Lorante die vielen Stufen von der Villa ins Dorf hinunter eilte, um noch vor dem Acht-Uhr-Glockengeläut das Frühstücksbrot bei der Bäckerin Alma zu holen, sah sich keiner nach ihm um.

    Heute unterhielt sich Lorante etwas länger mit Alma, dann stieg er mit den fünf Weißbroten schneller als sonst die Stufen zur Villa hinauf. Seine schöne Frau Desirée und die vier Angestellten warteten sonst ungeduldig auf die backfrische Ware.

    »Pia!« schrie der Prinz, kaum hatte er die Villa über die geräumige Terrasse betreten. »Piaaa!«

    Aber nur Franca erschien unter der Tür des ebenerdigen Wohnraums. Sie war das Mädchen für alles in der Villa, und fing den Beutel mit dem Brot geschickt auf, als er ihn ihr zuwarf.

    »Wo ist Pia denn?«

    Franca war immer wortkarg. Nur, wenn sie mit dem Koch stritt, wurde sie gesprächig. Seine Frage beantwortete sie deshalb nur mit einem Blick zur Süd-Terrasse der Villa.

    »So, schon bei Madame? Wie brav von ihr!«

    Franca nickte. Lorante streifte seine ausgelatschten Sneakers von den Füßen, klatschte in die Hände und rief: »Frühstück! Frühstück, Liebling!« Bevor er auf die Süd-Terrasse verschwand, sah er sich noch mal zu Franca um und freute sich. Sie lächelte tatsächlich. Er hatte es mal wieder geschafft!

    Sein Liebling, Desirée West, als Filmstar eine berühmte Schönheit, als Schauspielerin zu ihrem Mißfallen noch nicht erfolgreich genug, lag hingegossen in der ersten Morgensonne und ließ sich gerade von Pia zwei Blatt Papier reichen. Sie nahm die beiden Faxe mit spitzen Fingern entgegen, überflog den Inhalt der Nachrichten und stöhnte dann laut auf.

    »Lorante! Endlich bist du da! Warum hat das denn heute so lange gedauert? Du mußt mir helfen. Schau nur, zwei Faxe aus den USA!« Sie nahm ein Tüchlein und tupfte sich über die Stirn. »Ich bin ratlos, Lorante! Diese Produzenten sind einfach unverschämt!«

    Lorante war dreißig und ein ausgesprochen schöner Mann. Für seine letzte Rolle in New York, wo er den Prinzen von Homburg spielte, hatte man ihm den Kopf kahl geschoren. Inzwischen wuchsen die dunklen Haare wieder nach, und das verlieh seinem jungenhaften Gesicht mit den blitzblauen Augen eine besondere Keckheit. Und nur die, die ihn schon auf der Bühne erlebt hatten, wußten, welch gefährlichen, vielleicht sogar brutalen Ausdruck dieses Gesicht annehmen konnte.

    Jetzt lächelte er milde und erinnerte damit an einen alten, weisen Mann. »Pia wird die Faxe nachher beantworten, Liebling. Franca bringt gleich Orangensaft und frisches Brot.«

    »Aber es ist heute später als sonst! Du weißt doch, ich muß meine Vitamine immer zur gleichen Zeit nehmen – mit frischem, in Orangensaft aufgeweichtem Brot.« Desirée schloß ihre schönen Augen, wobei sie sich mit einem leidenden Ausdruck in Pias Richtung wandte.

    Pia Pradi kannte das schon. Seit gut zwei Monaten diente sie Desirée West als Privatsekretärin, und es kam nicht selten vor, daß der Filmstar sich in unangenehmen Situationen einfach blind stellte. Sie sah Lorante nur fragend an, bis er ihren Blick erwiderte.

    »Nach dem Frühstück, Pia. Lassen Sie sich Zeit. Madame und ich müssen ja erstmal beratschlagen, was wir diesen Filmfritzen in Hollywood antworten…«

    »Nein, nein! Es geht um den Vertrag, Lorant! Die wollen, daß ich schon im August im Studio bin. Im August! Dabei habe ich vertraglich bestimmt, daß ich erst im September mit der Arbeit anfange.«

    Desirée konnte sich nicht nur blind stellen, sie konnte auch ihre sonst so zarte Stimme quälend schrill klingen lassen. Aber was sie auch immer versuchte –, sie sah dabei zauberhaft schön aus.

    »In Amerika ist es jetzt Mitternacht, Liebling.«

    Franca kam mit dem Riesentablett und stellte Brot, Kaffee, heiße Milch und Orangensaft bereit.

    »Außerdem hat Pia bis halb drei Uhr nachts mit mir gearbeitet und verläßt uns heute für ihr erstes freies Wochenende«, fuhr er fort. »Sie hat sich vorher noch in aller Ruhe einen Kaffee verdient.« Er sah zu Pia hinüber, die mit den beiden Bögen unentschlossen am Tisch stand. »Sie nehmen doch die Mittagsfähre, Pia?«

    »Ja, Hoheit.« Für Pia war Lorante ein Prinz, da konnte er noch so leutselig und nett sein.

    »Und Sie nehmen hoffentlich nicht zuviel Gepäck mit. Sonst muß ich fürchten, Sie kommen nicht zu uns zurück«, fügte er lächelnd hinzu.

    »Ich komme bestimmt zurück, Hoheit.«

    »Aber Sie fürchten sich vor dem Besuch meines Bruders, nicht wahr? Heute nacht haben Sie’s mir gestanden. Oder ist das alles schon vergessen?«

    »Nein. Aber ich werde zurückkommen.«

    Desirée richtete sich auf und öffnete die Augen wieder. Lorante rückte den beiden Damen die Stühle zurecht. Er setzte sich, goß seiner Frau Orangensaft und Pia und sich Milch und Kaffee ein. Dann lehnte er sich behaglich zurück, um sein Gesicht der Morgensonne zuzuwenden.

    Wie jeden Morgen verteilte Pia Stückchen des frischen Brots. Sie hielt den Blick gesenkt, denn sie ahnte schon, daß Madame gleich Fragen stellen würde. Es konnte sich nur um Sekunden handeln.

    Pia Pradi war eine aparte junge Frau. Ihr schmales Gesicht mit dem blassen Teint wurde von großen dunklen Augen beherrscht. Wer wollte, konnte in diesen Augen eine ganze Welt aus Träumen entdecken, aber wenn sie mal von Herzen lachte, und das kam leider nicht oft vor, verriet diese Traumwelt kindliches Gottvertrauen und einen nicht zu brechenden Glauben an das Gute im Menschen. Und? Hatte sie damit nicht recht?

    Hier in dieser Villa, beim Prinzen Lorant und seiner schönen Frau, hatte sie ihre erste Stellung und damit ihren Traumjob angetreten. Sie wurde so gut bezahlt, wie sie es nie erhofft hatte, und konnte, wenn sie im Herbst zurück aufs Festland kam, bestimmt eine andere berufliche Herausforderung finden. Drei Monate als Privatsekretärin von Desirée West und Lorante –, die machten aus ihr eine erfahrene Bürokraft, um die sich die anspruchsvollsten Chefs reißen würden.

    Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Der gute Pater Franco würde vor Stolz schnaufen und eine Messe lesen!

    »Ich dachte, du und Pia

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