Gaston, der Sohn des Diplomaten: Sophienlust Bestseller 77 – Familienroman
()
Über dieses E-Book
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Dr. Norden Liebhaber Edition
Ähnlich wie Gaston, der Sohn des Diplomaten
Titel in dieser Serie (100)
Liebst du mich nicht, Mami?: Sophienlust Bestseller 8 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu gehst zu weit, Adina: Sophienlust Bestseller 2 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu dritt in ein neues Leben: Sophienlust Bestseller 23 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Mami?: Sophienlust Bestseller 3 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWinkel der Geborgenheit: Sophienlust Bestseller 15 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGanz ohne Liebe geht es nicht: Sophienlust Bestseller 12 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich wieder eine Heimat: Sophienlust Bestseller 7 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNina spielt Vermittler: Sophienlust Bestseller 25 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs geschah aus Nächstenliebe: Sophienlust Bestseller 16 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zirkus ist ihr Zuhause: Sophienlust Bestseller 4 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommt doch wieder zurück: Sophienlust Bestseller 11 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe lässt sich nicht erzwingen: Sophienlust Bestseller 34 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs geht auch ohne Vati: Sophienlust Bestseller 32 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBitte verzeih uns, Mark: Sophienlust Bestseller 21 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVernachlässigt und allein: Sophienlust Bestseller 10 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeborgen in der Familie: Sophienlust Bestseller 1 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wird morgen sein?: Sophienlust Bestseller 6 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs trennten sie Welten: Sophienlust Bestseller 37 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Mädchen namens Biggi: Sophienlust Bestseller 20 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Liebe und Pflicht: Sophienlust Bestseller 5 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich habe ich dich wieder: Sophienlust Bestseller 19 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Waisenkind, ein Hund und die Liebe: Sophienlust Bestseller 14 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAsisas dunkle Welt: Sophienlust Bestseller 47 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Schweigen: Sophienlust Bestseller 30 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVati soll wieder heiraten: Sophienlust Bestseller 26 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNimm mich in deine Arme: Sophienlust Bestseller 36 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuch ich will glücklich sein: Sophienlust Bestseller 38 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommt Mami bald wieder?: Sophienlust Bestseller 24 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerschollen in Peru: Sophienlust Bestseller 13 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNiemand wusste von ihrem Leid: Sophienlust Bestseller 40 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Osteopathsiche Skizzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNimona Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVollwert-Naschereien: Süße und pikante Köstlichkeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBatman / Superman: Freunde und Feinde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr Weihnachts Cowboy Milliardar: Montana Billionaires, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBatman/Superman: Supergirl Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Johann Andreas Engelhardt ein frühromantischer Orgelbauer und sein Wirken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGreen Arrow: Auferstehung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInklusion: Gemeinsam Lernen 3/2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Menschenbild in Marsilio Ficinos: "Über die Liebe" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Stimmen der Phänomenologie, Band 1: Die Tradition. Das Selbst. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLernabenteuer Naturwissenschaften: kindergarten heute praxis kompakt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie größten Schlachten der Geschichte. Entscheidungen in Europa von Salamis bis zu den Ardennen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weihnachtsliederbuch: 24 der beliebtesten und schönsten Weihnachtslieder für Klavier Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDesign am Bein: Exklusive Modelle für Strickprofis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGreen Arrow: Der Klang der Gewalt Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Woolly Hugs Häkeln mit verkürzten Reihen: Tücher, Schals, Ponchos, Pullis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schönsten Folksongs: 2 Violinen und Violoncello Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMy First Bilingual Book–Music (English–German) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Überlebens-Handbuch: Warum Sie sich auf Krisen und Katastrophen vorbereiten sollten und wie Sie das anstellen, ohne Ihr ganzes Leben umzukrempeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWar Rooms: Medienphilosophische Aspekte: Räumlichkeit - Zeitlichkeit - Medialität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungender selfpublisher 20, 4-2020, Heft 20, Dezember 2020: Deutschlands 1. Selfpublishing-Magazin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungender selfpublisher 19, 3-2020, Heft 19, September 2020: Deutschlands 1. Selfpublishing-Magazin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas DESIGN YOUR FUTURE Playbook: Veränderungen anstoßen, Selbstwirksamkeit stärken, Wohlbefinden steigern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIntermediarität: Lernen in der Zivilgesellschaft. Eine Lanze für den Widerstand. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErlebnispädagogik in der Schule: Die Konzeption erlebnispädagogischer Unterrichtsstunden und Projekte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMützen häkeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistoria Magistra: Zur Archivgeschichte des altbayerischen Kollegiatstiftes SS. Jakobus und Tiburtius in Straubing Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein buntes Vokabelheft. Englisch 3./4. Klasse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Schmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeiße Nächte: Aus den Memoiren eines Träumers (Ein empfindsamer Roman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn Fahrt gebracht: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMehr Hart als Zart | 32 | Erotikroman: 10 erotische Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht auf Spanisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr milliardenschwerer Chef Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFalsche Verlobung mit dem Milliardär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Braut des italienischen Milliardärs Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Toskanische Liebesmelodie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimlich verliebt in einen Milliardär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Gaston, der Sohn des Diplomaten
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Gaston, der Sohn des Diplomaten - Patricia Vandenberg
Sophienlust Bestseller
– 77 –
Gaston, der Sohn des Diplomaten
Patricia Vandenberg
Der betäubende Duft der in verschwenderischer Fülle blühenden Rosen strömte durch das offene Fenster des Schreibzimmers, in dem Irene von Wellentin an ihrem zierlichen Schreibtisch aus Rosenholz saß und den Brief ihrer Jugendfreundin Claudine Arnoud nun schon zum zweiten Mal las. Als sie ihn zusammenfaltete und in das hellblaue Kuvert zurücksteckte, dachte sie an die Zeit mit Claudine in dem Genfer Internat. Was waren das doch für herrliche, unbeschwerte Jahre gewesen! Damals hatten sie noch geglaubt, das Leben bestünde nur aus einer Reihe von glücklichen Tagen. Gemeinsam hatten sie Zukunftspläne geschmiedet, wobei Claudine immer den Wunsch geäußert hatte, die Frau eines Diplomaten zu werden, um an seiner Seite fremde Länder kennenzulernen.
Dieser Wunschtraum hatte sich bei ihr tatsächlich erfüllt, aber ob sie so glücklich geworden war, wie sie erhofft hatte, das schien fraglich zu sein. Nach ihrem Brief zu schließen, verlief ihr Leben recht problematisch.
Vor ungefähr sechs Jahren hatte Irene von Wellentin Claudine zum letzten Mal in Paris getroffen, in der Zeit, als es in ihrer Ehe eine Krise gegeben hatte. Doch damals hatte auch ihre Freundin alles andere als einen ausgeglichenen und zufriedenen Eindruck gemacht.
»Mutti, ich bin da!«, riss eine helle Kinderstimme Irene von Wellentin aus ihren Träumereien. Kati, jetzt zehn Jahre alt, stürmte mit strahlenden Augen ins Zimmer und rief voller Freude: »Mutti, stell dir vor, ich habe den besten Klassenaufsatz geschrieben und eine Eins bekommen. Was sagst du dazu?«
»Das freut mich sehr, mein kleiner Liebling«, lobte Irene von Wellentin die Kleine mit einem weichen mütterlichen Lächeln. Kati bereitete ihr nur Freude, und sie bereute es keine Stunde, das Mädchen adoptiert zu haben. Unendlich dankbar war sie dem Schicksal, dass es ihr dieses Kind zugeführt hatte. Noch heute erschauerte sie, wenn sie daran dachte, welche entsetzliche Angst sie ausgestanden hatte, als Hanna Ebert, Katis leibliche Mutter, eines Tages aufgetaucht war und ihre Rechte auf das Kind geltend gemacht hatte. Glücklicherweise hatte die Gier nach Geld Hanna Eberts Mutterliebe bei Weitem überwogen. Niemals würde sie, Irene, vergessen, was ihr Mann damals für sie getan hatte. Er war Hanna Eberts Forderungen nachgekommen, denn auch ihm war Kati ans Herz gewachsen. Als Kati ihnen dann rechtmäßig zugesprochen wurde, hatte sie Hubert vieles verziehen. So hatten sie nach einer wildbewegten Ehe endlich zu einem harmonischen Familienleben zurückgefunden, dessen Mittelpunkt Kati bildete.
Kati war ein aufgewecktes und liebreizendes Mädchen mit seelenvollen, großen Augen, aus denen Dankbarkeit und Liebe sprachen. Das seidenweiche Haar fiel ihr bis auf die Schultern und umrahmte ein gleichmäßiges, ovales Gesicht.
»Mutti, warum schaust du mich so komisch an?«, fragte Kati irritiert.
»Ich habe gerade an etwas denken müssen, mein Herz«, antwortete Irene von Wellentin. »Weißt du, ich will morgen nach Paris fliegen und dich mitnehmen. Du wolltest Paris doch schon immer mal kennenlernen.«
»Wirklich, Mutti?« Katis Wangen überzogen sich mit einer zarten Röte, der Glanz in ihren Augen vertiefte sich vor Seligkeit. »Aber die Schule?«, fragte sie dann erschrocken. »Kann ich denn einfach fehlen?«
»Aber ja, Kati. Ich werde nachher gleich in der Schule anrufen und dich für einige Tage entschuldigen. Zuerst möchte ich aber noch mit Tante Isi sprechen«, erklärte sie und wählte dann die Telefonnummer von Gut Schoeneich, wo sie ihre Schwiegertochter Denise von Schoenecker im Augenblick vermutete. Doch es meldete sich deren Stieftochter Andrea von Schoenecker. Sie berichtete, dass ihre Mutter mit Nick vor ein paar Minuten nach Sophienlust gefahren sei.
»Danke, Andrea«, erwiderte Irene von Wellentin. »Wie geht es deinen anderen Brüdern?«
»Sascha bereitet sich auf das Abitur vor, und der kleine Henrik wird immer niedlicher und auch frecher. Anscheinend sieht er in Nick ein Vorbild«, fügte das Mädchen heiter hinzu. »Omi, soll ich Mutti etwas bestellen?«
»Vielen Dank, Andrea, das ist nicht notwendig, denn ich werde sofort selbst nach Sophienlust fahren.«
»Auf Wiedersehen, Omi.«
Irene von Wellentin legte lächelnd auf. Denise war eine großartige Frau. Sie meisterte das anstrengende Leben, das sie führte, mit einer bewunderungswürdigen, spielerischen Leichtigkeit. Nichts schien ihr jemals zu viel zu werden, und stets zeigte sie ein freundliches Gesicht. Fast unglaublich, dass es einmal eine Zeit gegeben hatte, in der sie ihre Schwiegertochter abgelehnt hatte, ging es ihr durch den Sinn, wobei sie mit wehmütiger Trauer an ihren einzigen Sohn dachte, der so früh hatte sterben müssen.
»Kati, bitte, sag doch dem Chauffeur Bescheid, dass wir den Wagen brauchen. Wir fahren nach Sophienlust.«
»Fein, Mutti!«, rief Kati lebhaft und beeilte sich, der Bitte ihrer geliebten Mutti nachzukommen.
Zehn Minuten später saßen Irene von Wellentin und ihre Tochter im Fond des komfortablen Wagens.
»Mutti, fliegen wir morgen wirklich nach Paris?«, fragte Kati unsicher, weil ihre Mutti plötzlich so nachdenklich und schweigsam geworden war.
»Ja, mein Kleines, bestimmt. Es sei denn, wir bekommen keine Flugkarten mehr. Dann müssen wird die Abreise um einen Tag verschieben.«
»Mutti, bist du schon oft geflogen?«
»Ja, Kati. Du hast doch keine Angst vor dem Fliegen?«
»Nein, Mutti, wenn du bei mir bist, fürchte ich mich vor nichts«, bekannte die Kleine ernst.
Katis bedingungsloses Vertrauen trieb Irene von Wellentin Tränen der Rührung in die Augen. Und wie schon so oft fragte sie sich, wie eine Hanna Ebert zu einem so liebevollen Kind gekommen sei.
Freilich wurde ein Kind auch durch seine Umgebung geprägt, aber die guten Anlagen mussten in Kati dennoch vorhanden gewesen sein. Einmal hatte Denise ihr erklärt, dass in jedem Menschen gute und auch böse Anlagen steckten.
Ein Kind, das in einer Welt mit viel Licht und Sonne aufwachse, entfalte sich wie ein zartes Pflänzchen im Sonnenschein, aber ein Kind, das im Schatten darbe und Liebe entbehren müsse, verkümmere an Leib und Seele. Unvorstellbar, dass ihre kleine Kati vielleicht hart und böse geworden und seelisch zugrunde gegangen wäre, wenn sie nicht zu ihr gekommen wäre.
Seit die Straße von Sophienlust und Schoeneich gebaut worden war, war die Fahrt zwischen den beiden Gütern nur noch ein Katzensprung. Aber auch Irene von Wellentin hatte damit einen kürzeren Weg nach Sophienlust.
Als der Wagen in den Gutshof einbog, kam Dominik von Wellentin-Schoenecker angelaufen, gefolgt von einem blonden Mädchen und einem fröhlich bellenden Wolfsspitz.
»Schau, Mutti, dort sind Nick, Malu und Benny«, freute sich Kati beim Anblick der beiden Kinder und des Hundes. »Hallo!«, rief sie dann und stieg schon aus dem Wagen, während Irene von Wellentin sich beim Aussteigen vom Chauffeur helfen ließ.
»Fein, dass ihr da seid«, sagte Dominik und lächelte Kati zu.
Auch Malu begrüßte das kleine Mädchen, und dann sprang Benny laut bellend an Kati hoch.
»Er kennt mich schon«, lachte das Kind und strich dem Hund über das schwarzgraue Fell.
»Ja, Kati, Benny ist ein sehr kluger Hund. Er hat seine Sympathien und Antipathien. Wen er nicht mag, den schaut er mit keinem Blick an. Aber dich mag er gut leiden.«
Kati lächelte Malu an. Obwohl Malu, die eigentlich Marie-Luise hieß, etwas älter war als sie, wäre sie zu gern mit ihr befreundet gewesen. Aber sie traute sich nicht, ihr das zu sagen.
Inzwischen hatte Dominik seine Großmutter begrüßt. »Omi, du willst bestimmt mit Mutti sprechen. Sie ist im Augenblick bei Frau Rennert im Büro. Möchtest du dir inzwischen unseren neuen Wellensittich anschauen? Oder Habakuk begrüßen?«
»Lieber nicht«, lachte Irene von Wellentin und fuhr ihrem Enkel liebevoll über den dunklen Haarschopf. »Habakuk sagt oft Dinge, die einen in Verlegenheit bringen.«
»Ist ja auch kein Wunder. Habakuk ist ein sehr gelehriger Papagei. Er schnappt alles auf, was wir sagen.«
»Eben deshalb. Bitte, sage doch deiner Mutti Bescheid, dass ich da bin. Ich genieße inzwischen das herrliche Wetter.«
»Ja, Omi.« Dominik lief ins Haus.
Wenige Minuten später erschien Denise von Schoenecker. Sie sah in dem einfachen blauen Leinenkleid wie ein blutjunges Mädchen aus. Das Sonnenlicht verfing sich in ihrem leuchtenden Haar, und die Augen strahlten vor Lebensfreude, als sie ihre Schwiegermutter begrüßte.
»Denise, ich muss mit dir sprechen. Ich will morgen mit Kati nach Paris fliegen.«
Dominik, der sich zu Kati und Malu gesellt hatte, spitzte die Ohren. Nach Paris fliegen, dachte er und sah Kati an. »Ist das wahr?«, fragte er und spürte so etwas wie Neid in sich aufsteigen.
»Was, Nick?«, fragte Kati, die sich noch immer mit Benny beschäftigte.
»Dass du mit Omi nach Paris
fliegst«, fuhr er sie ungeduldig an.
Kati mochte Dominik recht gut leiden, aber manchmal lagen sie sich wegen irgendwelcher Kleinigkeiten in den Haaren.
»Ja, Nick, wir fliegen morgen nach Paris«, bestätigte sie.
»Du fliegst nach Paris!«, rief er so laut, dass Irene von Wellentin und Denise aufmerksam wurden und sich den Kindern zuwandten.
»Was schreist du denn so?«, fragte Denise ihren Sohn kopfschüttelnd.
»Manchmal ist das