Denise und der böse Junge: Sophienlust, wie alles begann 15 – Familienroman
Von Marietta Brem
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Über dieses E-Book
Der Weg dahin schildert eine ergreifende, spannende Familiengeschichte, die sich immer wieder, wenn keiner damit rechnet, dramatisch zuspitzt und dann wieder die schönste Harmonie der Welt ausstrahlt. Das Elternhaus Montand ist markant – hier liegen die Wurzeln für das spätere Kinderheim, aber das kann zu diesem frühen Zeitpunkt noch keiner ahnen.
Eine wundervolle Vorgeschichte, die die Herzen aller Sophienlust-Fans höherschlagen lässt.
»Die Sonne scheint. Das ist ein sehr gutes Omen. Emily wird ein glückliches, zufriedenes Leben haben.« Denise Montand stand am Fenster des gemütlich eingerichteten Esszimmers und schaute in den Garten hinaus. Hier blühte und grünte es in üppiger Schönheit, liebevoll gepflegt von Eva Montand, ihrer Mutter. »Wir wollen ihr alles Glück der Welt wünschen«, antwortete Eva aus der Küche. Sie brachte eine große Kaffeekanne und stellte sie auf den Esstisch, auf dem bereits ein Korb mit frischen Brötchen stand, die Butterdose und einige Tellerchen mit leckeren Beilagen. »Dem Himmel sei Dank, dass das Baby endlich da und rundherum gesund ist. Eine Weile sah es ja nicht danach aus. Doch jetzt sind alle Sorgen vorbei.« Sie strahlte übers ganze Gesicht. »Was hat Raoul gesagt, wann dürfen wir kommen, um das neue Familienmitglied willkommen zu heißen?«, fragte Dr. Pierre Montand in diesem Moment. Ohne dass seine beiden Frauen es bemerkt hatte, war er aus seinem Labor gekommen. Er schnupperte. »Ich rieche Kaffee«, stellte er zufrieden fest. »Setz dich, Schatz.
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Buchvorschau
Denise und der böse Junge - Marietta Brem
Sophienlust, wie alles begann
– 15 –
Denise und der böse Junge
Ein Taschendiebstahl mit Folgen …
Marietta Brem
»Die Sonne scheint. Das ist ein sehr gutes Omen. Emily wird ein glückliches, zufriedenes Leben haben.« Denise Montand stand am Fenster des gemütlich eingerichteten Esszimmers und schaute in den Garten hinaus. Hier blühte und grünte es in üppiger Schönheit, liebevoll gepflegt von Eva Montand, ihrer Mutter.
»Wir wollen ihr alles Glück der Welt wünschen«, antwortete Eva aus der Küche. Sie brachte eine große Kaffeekanne und stellte sie auf den Esstisch, auf dem bereits ein Korb mit frischen Brötchen stand, die Butterdose und einige Tellerchen mit leckeren Beilagen. »Dem Himmel sei Dank, dass das Baby endlich da und rundherum gesund ist. Eine Weile sah es ja nicht danach aus. Doch jetzt sind alle Sorgen vorbei.« Sie strahlte übers ganze Gesicht.
»Was hat Raoul gesagt, wann dürfen wir kommen, um das neue Familienmitglied willkommen zu heißen?«, fragte Dr. Pierre Montand in diesem Moment. Ohne dass seine beiden Frauen es bemerkt hatte, war er aus seinem Labor gekommen. Er schnupperte. »Ich rieche Kaffee«, stellte er zufrieden fest.
»Setz dich, Schatz. Ich bring nur noch den Gugelhupf, den du so gern magst. Ich hab ihn extra gestern Abend noch für dich gebacken«, versicherte Eva und lachte ihren Mann glücklich an. »Raoul hat vorhin angerufen und gesagt, wir können gleich kommen, wenn wir das möchten.«
»Aber frühstücken werden wir schon noch, oder?« Pierre schmunzelte vor sich hin. Er mochte nicht zugeben, wie froh und erleichtert er war, dass die Geburt seines vierten Enkelkindes so einfach gewesen war. Damit hatte er nicht gerechnet nach all den Schwierigkeiten, die seine Schwiegertochter in den Monaten zuvor gehabt hatte.
»Banause.« Eva stupste ihren Mann liebevoll an, dann stellte sie den Kuchen auf den Tisch. »Haben wir jetzt alles?« Sie schaute sich um, dann nickte sie zufrieden. »Guten Appetit«, sagte sie und füllte alle Tassen mit dem dunklen, duftenden Getränk.
Ganz gegen die gewohnte lebhafte Unterhaltung wurde heute geschwiegen. Jeder hing seinen Gedanken nach, teils um Catherine und Baby Emily, teils jedoch auch um Karin, Pierres erste Frau, deren Auszug aus Raouls Haus unmittelbar bevorstand. Alle wussten, dass dieser Weg nicht einfach werden würde, denn bis jetzt hatte sich Karin stets mit Erfolg vor der endgültigen Entscheidung gedrückt und war bei Bedarf auch ohnmächtig geworden, damit man sie nicht an die Luft setzen konnte.
Dieses Mal jedoch sollte der Auszug unter anderen Voraussetzungen stattfinden. Pierre und sein Sohn hatten ihr eine kleine Wohnung in der Nähe von Baden-Baden gemietet, Pierre bezahlte die Miete, denn sie selbst hätte sich das nicht leisten können. Einzige Bedingung war, dass Karin sich widerstandslos umsiedeln ließ, ohne wieder so einen Aufstand zu machen wie bisher.
Kaum eine Stunde später stand die gesamte Familie Montand vor dem Krankenzimmer, in dem sie Catherine und Emily wussten. Pierre hatte einen wunderschönen Strauß aus bunten Sommerblumen aus seinem Garten mitgebracht. Denise hielt ein hübsch verpacktes Geschenk in der Hand, und Eva hatte natürlich ein Stück von ihrem allseits geschätzten Gugelhupf mitgebracht.
»Können wir?«, fragte Denise und hatte bereits die Hand an der Türklinke. Langsam drückte sie sie nach unten. Mit leisem Knarren ging die Tür auf, und drei glückliche Menschen traten ein.
Catherine schaute ihnen mit leuchtenden Augen entgegen. Ein wenig Unsicherheit war auch in ihrer Miene zu lesen, denn sie wusste ja nicht, ob Karin sie begleitete oder ob sie bereits ausgezogen war. Raoul hatte sicherheitshalber dieses Thema noch nicht angesprochen, denn er wusste ja nicht, wie seine Frau im Augenblick zu Karins Auszug stand.
»Herzlichen Glückwunsch euch«, sagte Eva leise, um das Kind nicht aufzuwecken, das in Raouls Armen schlief. Ihre Augen glänzten feucht. In diesem Moment beneidete sie die Schwiegertochter glühend. Zu gern hätte sie das Wunder eines weiteren eigenen Kindes noch erlebt, doch bis jetzt hatte das Schicksal ihr diesen heimlichen Wunsch nicht erfüllt.
Denise war als Erste am Bett und legte ihr Päckchen auf die Decke. »Das soll Emily immer an ihre Patentante Denise erinnern«, sagte sie leise, neigte sich zu Catherine hinunter und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn. »Wie geht es dir, liebe Schwägerin?« Noch immer war Denise ihr gegenüber vorsichtig, denn seit Catherine sich offen gegen die Familie und für Karin ausgesprochen hatte, war ihr früheres Vertrauen noch nicht zurückgekehrt.
»Danke, es geht mir gut.« Catherine lächelte Denise etwas unsicher an. »Wir müssen demnächst reden«, flüsterte sie ihr zu. »Ich denke, zwischen uns gibt es einige Unklarheiten.«
Denise nickte. »Sag, wann es dir passt. Ich werde da sein«, versicherte sie. Dann trat sie zur Seite, denn ihre Mutter wollte die Schwiegertochter natürlich auch gebührend begrüßen.
»Wenn ich wieder zu Hause bin.« Sie streckte Eva die Hand hin, die diese sofort ergriff. »Gut siehst du aus, Catherine«, stellte Eva zufrieden fest. »Ich hab dir etwas von dem Gugelhupf mitgebracht, den du immer so geliebt hast.« Sie stellte die Box aufs Nachttischchen, dann wanderte ihr Blick von Catherine zu dem Neugeborenen. Ihr Herz tat weh für einen Moment, doch sie ließ sich nichts anmerken. Nein, für sie würde es so ein kleines großes Glück vermutlich nicht mehr geben. Ihr Mund zeigte dennoch ein glückliches, warmherziges Lächeln. »Sie ist so bezaubernd«, stellte sie mit zitternder Stimme fest. »Emily hat ein Gesicht wie ein kleiner Engel. Ich könnte sie stundenlang betrachten.«
»Das geht mir genauso«, antwortete Catherine mit verhaltenem Stolz in der Stimme. »Willst du unseren Goldschatz einmal in den Arm nehmen?« Sie gab ihrem Mann ein Zeichen, und der legte Baby Emily in den Arm seiner Stiefmutter. »Man muss sie einfach lieb haben«, flüsterte Raoul ihr zu.
Nun kam auch Pierre ans Bett und betrachtete sein neues Enkelkind. Er tat dies sehr ausführlich, denn bei jedem von Raouls Kindern hatte er stets ein seltsames Gefühl gehabt. Im Moment jedoch konnte er keine Ähnlichkeit mit Karin feststellen, worüber er sehr erleichtert war. »Sie ist ganz die Mama«, stellte er zufrieden fest und legte den Blumenstrauß auf die Wickelkommode, die gegenüber dem Krankenbett stand. »Ein wunderhübsches Mädchen.«
Während Pierre, Eva und Denise die neue Erdenbürgerin gebührend betrachteten und bewunderten, hielt Raoul die Hand seiner Frau. »Es ist wie früher«, flüsterte er ihr glücklich zu. »Möge uns der Himmel dieses Glück bewahren. Die Wochen, die hinter uns liegen, möchte ich nicht noch einmal erleben.«
»Ich auch nicht«, flüsterte Catherine zurück. »Wir werden in der Zukunft ganz bestimmt öfter drüber sprechen müssen, bis diese Zeit ein wenig ihre Schrecken verliert.« Sie hob ihr Gesicht dem Mann ihres Herzens entgegen,