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Happy End in Sicht: Auf ewig glücklich, #2
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Happy End in Sicht: Auf ewig glücklich, #2
eBook373 Seiten4 Stunden

Happy End in Sicht: Auf ewig glücklich, #2

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Über dieses E-Book

Ich brauche eine fingierte Verabredung. Sie benötigt meine nächtliche Erfahrung. Und wenn wir jetzt noch die Finger voneinander lassen könnten …

Als der führende Trauzeuge Manhattans, der gemietet werden kann, verspreche ich Diskretion. Als ich nun also für einige Veranstaltungen selbst eine Verabredung brauche, wende ich mich an die umwerfende, kluge und witzige Schwester meines besten Freundes. Denn Truly ist ebenfalls eine gute Freundin für mich und es verlangt mich vollkommen nach ihr – ich meine, ich vertraue ihr vollkommen.

Man muss nur daran denken, wie sie ihre Lippen verschlossen hielt, als es um diese eine heiße Nacht mit den zahlreichen Orgasmen ging. Ja, man schaue sich nur diese sexy Lippen an!

Aber egal, wir haben es nur ein Mal gemacht, und das ist schon Monate her. Ich bin mir sicher, dass wir diese Hochzeiten überstehen können, ohne in der Limousine übereinander herzufallen.

Oder nicht?

»Instant Gratification – Happy End in Sicht« ist eine sexy, unabhängige romantische Komödie!

Nur für Leser über 18 Jahre geeignet.

SpracheDeutsch
HerausgeberLauren Blakely
Erscheinungsdatum28. Apr. 2022
ISBN9798201521257
Happy End in Sicht: Auf ewig glücklich, #2
Autor

Lauren Blakely

A #1 New York Times Bestselling author, and #1 Wall Street Journal Bestselling author, Lauren Blakely is known for her contemporary romance style that's hot, sweet and sexy. She lives in California with her family and has plotted entire novels while walking her dogs. With fourteen New York Times bestsellers, her titles have appeared on the New York Times, USA Today, and Wall Street Journal Bestseller Lists more than 100 times, and she's sold more than 2.5 million books. To receive an email when Lauren releases a new book, sign up for her newsletter! laurenblakely.com/newsletter

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    Buchvorschau

    Happy End in Sicht - Lauren Blakely

    PROLOG

    Wenn du erst einmal so viele Geschichten darüber erzählen kannst, »wie wir zusammengekommen sind«, wie ich, wirst du eine gute Vorstellung von der Bandbreite an Dingen bekommen, die ein Mann anstellt, um eine Frau zu beeindrucken. Sie reicht von aufmerksam über absurd bis hin zu vollkommen unfassbar.

    Zunächst einmal, Kumpel, hast du wirklich Fifty Shades of Grey gelesen?

    Aber das ist bloß Nummer eins auf der Liste von Sachen, aus denen Männer auswählen, um einer neuen Dame Schmetterlinge im Bauch zu bereiten.

    Ich kenne Männer, die behaupten, sie würden Stolz und Vorurteil lieben. Die sogar so weit gehen zu sagen, sie hätten das Buch gelesen. Und vielleicht tun wir das, wenn wir einfach wissen müssen, was Frauen an dem verdammten Mr. Darcy mit Ausnahme seines britischen Akzents schon finden. Den Akzent habe ich übrigens auch, aber ich verstehe immer noch nicht, was ein Colin Firth hat, das jeder andere Mann nicht auch haben sollte.

    Ich habe Kerle getroffen, die schwören, dass sie weder American Football noch die echte Variante – Fußball – mögen, um einer Frau zu versichern, dass sie niemals hinter dem Sport zurückstehen wird. Oder ihren Fernseher, in dem gerade ein Spiel läuft, mit so viel übertriebener Dramatik ausschalten, dass der Eindruck entsteht, sie würden eine Niere spenden müssen.

    Oder der Lebenslauf eines Mannes ist plötzlich überfüllt mit frauenfreundlichen Hobbys. Zeig mir nur einen einzigen Mann in einem Yoga-Kurs und ich werde dir einen Typen zeigen, der versucht, bei dem besseren Geschlecht ordentlich zu punkten.

    Und bevor er es sich versieht, rasiert er sich auch schon die Brust, die Zehen und die Eier. Was bedeuten muss, dass er es ernst mit ihr meint, denn Letzteres tut weh.

    Wenn es darum geht, die Haare im Zaum zu halten, bin ich der Meinung, dass ein wenig Stutzerei hier und da sehr hilfreich sein kann, aber wenn du es übertreibst, siehst du schnell aus wie ein Schweinswal. Und welche Frau will sich schon mit Flipper im Bett räkeln?

    Aber das Schlimmste, was ich je erlebt habe, war ein Kerl, der seiner Süßen schwor, er würde die Musik von Ed Sheeran lieben. Er folgte Ed sogar bei Twitter und las Artikel, um überzeugend dick über das rothaarige Phänomen auftragen zu können. (Der Typ hatte sogar vor, seiner Braut zu erzählen, dass er »Shape of You« als Hochzeitslied haben wollte. Da bin ich eingeschritten. Nimm »Castle on the Hill«. »Shape of You« ist zu offensichtlich und diese Lüge durchschaut wirklich jede Frau.)

    So sehr ich mich auch freue, dass es bei diesen Herren geklappt hat, ganz besonders nachdem sie meine Rechnung als Spezial-Hochzeitsdienstleister bezahlt hatten, scheint es doch sehr viel Arbeit zu sein, all das auf sich zu nehmen – Retweets, Instandhaltung der unteren Region oder die unnütze Hölle der Fußballabstinenz.

    Ich verstehe, warum Männer vor Frauen angeben wollen. Frauen sind wie Sonnenschein und Whisky, Lilien und Diamanten. Sie sind Sex und Verlangen und alles, was in diesem Universum gut ist. Sie sind wunderbarer anzusehen als ein unbezahlbares Kunstwerk. Verdammt, Frauen sind besser als Fußball, besser als Bier, besser als die Rolling Stones und manchmal sogar die Beatles, auch wenn ich diese Lästerung selbst unter Folter leugnen werde.

    Frauen sorgen dafür, dass sich das Riesenrad eines Mannes immer weiterdreht und sein Leben lebenswert ist. Und sie haben ein Recht darauf, sauer zu sein, wenn ein Typ, der geschworen hat, Fußball zu hassen, eine Schublade voll mit Manchester-United-Fanartikeln besitzt.

    Es ist ein schmaler Grat zwischen sich Mühe zu geben und sich ins eigene Fleisch zu schneiden, und es ist meine Aufgabe, den Bleifüßigen dieser Welt zu helfen, die Frauen für sich zu gewinnen, ohne dass sie ihnen wieder entwischen.

    Wie jammerschade ist es da, dass die eine Frau, die ich wirklich gern beeindrucken würde, tabu ist.

    Aus gutem Grund. Aus einer ganzen Reihe guter Gründe, um genau zu sein.

    So tabu wird sie auch bleiben müssen, auch nachdem mir zu Ohren gekommen ist, dass sie mein Spezialwissen benötigt, um einen neuen Investor zu beeindrucken.

    Aber es ist vollkommen klar, dass auch ich etwas von ihr brauche.

    Dringend.

    Das kann nur bedeuten, dass es Zeit wird, mich selbst zu beeindrucken, indem ich jeder einzelnen Versuchung widerstehe, den Freundschaftsbereich mit ihr zu verlassen.

    1

    Sie schlingt ihre Beine fest und eng um meine Taille, umschließt mich mit den Fersen wie mit einer Schraubzwinge und drückt mich noch weiter zwischen ihre Schenkel.

    Das ist die perfekte Position, um unzählige, schmutzige Sachen zu tun. Die Möglichkeiten reichen so weit wie meine dreckige Vorstellung und meine Vorstellung hat bereits blaue Schleifen für ihre Reichweite gewonnen.

    Für ihre Tiefe ebenfalls.

    Und ihre Länge.

    Oh ja, zwischen meinen Ohren befindet sich ein preisgekrönter Schmutzbereich.

    Aber hier unten? Im echten Leben? Da entweicht mir der Atem aus der Lunge, während sie zudrückt.

    Heilige Scheiße.

    Ich. Kann. Mich. Nicht. Bewegen.

    Ich kann kaum atmen.

    Truly Goodman hält mich auf der Matte fest. Sie ist wild und stark, und ich kann tatsächlich rein gar nichts tun, um ihrem Griff zu entkommen.

    »Gute Arbeit, Truly und Jason! Genau so schaltet man einen größeren und stärkeren Gegner aus. Mit einem Backmount in Kombination mit einem Würgegriff.« Das Lob kommt von unserer Lehrerin.

    Nun ja, Truly hat definitiv jegliche Chance zunichtegemacht, dass ich in einer Jiu-Jitsu-Stunde jemals wieder angetörnt sein werde, so viel ist sicher. Unsere Trainerin gibt meiner Gegnerin das Zeichen, ihren Griff zu lösen, und ich bin sowohl überaus traurig, dass die Brünette ihre Beine von meiner Taille nimmt, als auch unheimlich dankbar, nicht während der Demonstration dieses kraftvollen Haltegriffes sterben zu müssen.

    Truly keucht und geht zum Trinkbrunnen, wo sie durstig einige Schlucke nimmt.

    Wasser, ja. Das ist eine großartige Idee. Ich folge ihr zu der Oase. »Hast du diese Hände als tödliche Waffen registrieren lassen, Truly? Wenn du nämlich schon dabei bist, kannst du für diese Beine gleich auch eine Lizenz beantragen.«

    Sie dreht sich um, betrachtet mich von oben bis unten und wischt sich dann mit dem Handrücken den Mund ab. »Trotzdem bist du lebend entkommen. Und siehst nicht einmal mitgenommen aus.«

    Ich blicke an mir herunter und denke über ihre Bewertung nach. »Wir können es noch mal versuchen, wenn du Interesse daran hast, die gesamte Blutversorgung meines Körpers abzuschneiden. Ich glaube, du hast es bereits zu neunzig Prozent geschafft, warum solltest du mich nicht gänzlich ausschalten?«

    Sie tätschelt meine Brust. »Ich freue mich immer, dich beim Training auf die Matte zu legen, wenn du der Meinung bist, dass dein Stolz das vertragen kann. Wie viel von deinem Ego ist dabei draufgegangen?«

    Schnaubend antworte ich: »Nichts, was ich angesichts der Größe nicht übrig hätte.«

    »Wie schön zu hören, dass du nicht unter Ego-Schrumpfung leidest.« Sie lacht, dann stößt sie mich mit dem Ellbogen an. »Danke, dass du ein so guter Verlierer bist. Ich werde schnell duschen gehen, denn danach muss ich für eine Besprechung zur Arbeit. Gehst du in diese Richtung?«

    Ich wiege ab, ob ich jetzt aufbrechen oder noch ein bisschen hier herumhängen soll, um mit ihr gemeinsam zum Gin Joint zu gehen.

    Wem mache ich denn eigentlich etwas vor? Auf dieser Waage wird immer ein Daumen in Truly-Form liegen. »Schaffst du es in fünfzehn Minuten?«

    »Ich schaffe es in zehn.«

    Wie erwartet ist sie schnell fertig. In ihrem kurzen Rock und schwarzen Trägerhemd sieht sie frisch und sündhaft sexy aus. Oh Mann, wie ich den Sommer liebe! Die beste Jahreszeit, die jemals irgendwer erfunden hat. Ich meine Gott. Selbstverständlich hat Gott den Sommer erfunden. Irgendwer war nur derjenige, der die dazu passende Kleidung entworfen hat.

    »Jetzt wissen wir also, dass du es mit jedem Mann, jeder Frau und jedem dreiköpfigen Monster in einer dunklen Seitenstraße aufnehmen kannst«, sage ich, als wir die Halle verlassen.

    »Das war mein Ziel, als ich vor einigen Jahren mit dem Training begonnen habe. Aber stell mein Licht mal nicht unter den Scheffel. Auf meiner Abschussliste stehen jetzt auch vierköpfige Monster.«

    »Wie sieht es mit Grizzlys aus? Oder, sagen wir mal, einer Anakonda?«

    »Habe ich alles schon hinter mir. Aber hör mal.« Wir halten an einer Ampel an, wo sie mich von der Seite anblickt und tief Luft holt. Ihre Stimme wird ernster. »Du machst es mir im Training doch nicht mit Absicht leicht, oder?«

    Ich schnaube abfällig und werfe ihr einen Du-machst-wohl-Witze-Blick zu. »Warte. Glaubst du, ich habe nicht wirklich dagegengehalten?«

    Sie hebt die Hände. »Ich will nur sichergehen, dass du nicht einer dieser Typen bist, die denken, sie müssten die Dinge für eine Frau weicher gestalten.«

    »An mir gibt es rein gar nichts Weiches.« Ich halte kurz inne. »Wie du sehr gut weißt.«

    Sie rollt mit den Augen. Sie macht das sehr häufig mit mir, aber ich werde nicht behaupten, dass es mir nicht recht geschieht. »Das sage ich doch auch gar nicht.«

    »Aber es stimmt doch! Ich würde es dir niemals einfacher machen, nur weil du eine Frau bist.« Ich wackele mit den Augenbrauen. »Aber reden wir doch lieber davon, wie hart ich für dich sein soll. Möchtest du, dass ich beispielsweise ein bisschen härter, sehr viel härter oder Oh-mein-Gott-das-ist-so-hart-härter bin?«

    »Oh ja, bitte. Letzteres.«

    Ohne eine Miene zu verziehen, antworte ich: »Okay. Schon erledigt.«

    »Und ich bin froh, dass du mich nicht anders behandelst, weil ich Brüste und eine Muschi habe. Ich will in diesem Kampfsport knallhart werden.«

    Ich reibe mir das Ohr. »Entschuldige, nachdem du ›Brüste und Muschi‹ gesagt hast, habe ich nichts mehr mitgekriegt. Es klang alles wie: Nimm mich mit nach Hause, Jason, und bring mich dazu, deinen Namen zu schreien. Habe ich das richtig verstanden?«

    »Sicher. Das ist genau das, was ich gesagt habe.« Sie lacht, als wir um die Ecke biegen und im Herzen von Chelsea einen baumgesäumten Block entlanggehen. »Du bist einfach unermüdlich, oder?«

    »Ja. Bei einigen Dingen zeige ich keinerlei Müdigkeit. Und in diesem Sinne«, sage ich und streiche mir über das Kinn, »diese Position, die wir im Training ausprobiert haben – ich frage mich nur gerade, ob sie dich dazu gebracht hat, andere interessante Positionen in Betracht zu ziehen.«

    »Hm.« Sie zieht ihre Mundwinkel in die Höhe, als würde sie darüber nachdenken. »Nein. Das hat sie nicht getan.«

    »Du hast an überhaupt gar keine gedacht? Als du deine Beine um mich geschlungen hast, hat das keine Erinnerungen in dir wachgerufen?«

    Wir erreichen das Gin Joint, eine kneipenähnliche Bar, die ihr gehört, obwohl es ihr einen Bärendienst erweisen würde, den Laden nur Bar zu nennen. Es ist ein Lokal mit einer vollausgestatteten Lounge, Dekoration im Stil der 20er Jahre und regelmäßiger Unterhaltung, inklusive Lounge-Sängern. Ihr Bruder – mein bester Freund – ist einer dieser Sänger und hilft dabei, den Laden vollzumachen. Das Gin Joint erscheint auf mehr als nur einer Liste der coolsten Bars der Stadt.

    Sie blickt zum Himmel, der immer noch hell ist, obwohl sich die Sonne bereits in Richtung Horizont absenkt. »Mir fällt einfach nichts ein.«

    »Willst du, dass ich dir noch ein paar Denkanstöße gebe oder es dir gleich buchstabiere? Sachen, die du gesagt hast. Ich meine, Sachen, die du geschrien hast.«

    Sie schaut mich einen Moment lang an. »Wir hatten eine Abmachung. Das bleibt alles im Tresorraum.«

    »Aber manchmal macht es doch auch Spaß, auf die Erinnerungen im Tresorraum noch einmal zurückzukommen, oder?«

    Lachend schüttelt sie den Kopf. »Schon, aber das ist nicht, was wir abgemacht haben.«

    Ich weiß, aber was soll ich sagen? Ich liebe diese Jagd um des Jagens willen, auch wenn sie nie zu etwas führen wird. »Dann gibst du also zu, dass es dir gefällt, einen Spaziergang auf der Straße der schmutzigen Erinnerungen zu machen?«

    »Dir ist schon klar, dass das nicht noch einmal passieren darf?« Trotzdem ist ein kurzes listiges Aufblitzen in ihren hübschen blauen Augen zu erkennen. Ach, vielleicht ist die Erinnerung bei ihr ebenfalls nicht gerade tief vergraben.

    Ich tue so, als würde ich einen Reißverschluss an meinen Lippen zuziehen, doch dann öffne ich ihn wieder. »Ich sage es ja nur.« Meine Stimme ist jetzt nur noch ein Flüstern. »Drei Mal.«

    »Jason!«

    Ich hebe kapitulierend die Hände. »Na schön, na schön. Tu ruhig so, als würdest du dich nicht an jede Einzelheit dreifach erinnern.«

    »Das tue ich nicht. Ich erinnere mich an keine einzige.«

    »Und ich sterbe schon wieder.« Ich will mich gerade umdrehen, da kommt mir etwas in den Sinn, von dem sie vorhin gesprochen hat. »Mit wem hast du eine Besprechung? Einem Lieferanten?«

    Ein Grinsen scheint ihre Lippen zu umspielen. »Ein Restaurant- und Bar-Investor, den Charlotte mir vorgestellt hat. Sie ist so eine fantastische beste Freundin. Wie dem auch sei, wir werden darüber sprechen, meine Marke auszuweiten. Ich habe ihm meine Pläne für eine neue Konzept-Bar vorgestellt, die ich eröffnen möchte.«

    »Du wirst die Königin des Nachtlebens in Manhattan sein. Ich werde sagen, dass ich dich vorher gekannt habe.«

    »Und du bist der König der Gentlemen«, sagt sie in Anspielung auf meine Arbeit, bei der ich mich als ein Experte für alle Dinge, die ein moderner Mann wissen sollte, etabliert habe. »Schreibst du heute Abend eine Kolumne? Arbeitest du an einem neuen Podcast?«

    Ich sehe auf die Uhr. »Um ehrlich zu sein, treffe ich mich mit Nora, deswegen muss ich jetzt auch los. Sie wird nicht gern auf mich warten wollen.«

    Sie hält inne und versteift die Hand, mit der sie soeben den Schlüssel ins Schloss gesteckt hat. Sie runzelt die Stirn, als sie sich umdreht und mich mit ihren blauen Augen neugierig anblickt. »Nora?«

    Höre ich da einen liebenswerten Unterton der Eifersucht in ihrer Stimme? Das könnte einer der wunderbarsten Klänge sein, die jemals aus Truly Goodmans Mund gekommen sind.

    »Wer ist Nora?«, fragt sie, bevor ich antworten kann. »Du hast nie eine Nora erwähnt.«

    Sie hat Noras Namen dreimal gesagt. Wenn das hier nicht ein Aller-guten-Dinge-sind-drei-Moment ist, dann weiß ich auch nicht. Ich beschließe, meinen Spaß mit ihr zu haben. »Sie ist meine Verabredung für die Hochzeit, bei der ich an diesem Wochenende arbeite.«

    »Oh.« Das klingt enttäuscht. »Ich dachte, du machst das alleine.«

    »Manchmal tue ich das. Manchmal tue ich das nicht.« Ich gebe Truly einen Kuss auf die Wange und erhasche einen Hauch ihres Duftes nach frischer Seife. Ich verabschiede mich von ihr und lasse sie über die Vorstellung nachsinnen, dass ich jetzt eine Verabredung habe.

    Die Sache ist die: Truly hat sehr deutlich gemacht, wie wir zueinanderstehen, und sie hat hundertprozentig recht, dass wir es nicht noch einmal tun können – sie ist die Schwester meines besten Freundes und außerdem auch meine sehr gute Freundin.

    Trotzdem kann ich nichts dafür, dass ich über all die anderen Dinge nachdenke, die sie in einer ganz speziellen Nacht in diesem Jahr ebenfalls sehr deutlich gemacht hat. Zum Beispiel, wie sehr es ihr gefällt, unter mir zu liegen, wie sehr es ihr gefällt, auf mir zu sitzen, und wie sehr es ihr gefällt, wenn ich sie über das Bett beuge.

    Ich werde nicht behaupten, dass sie mir immer noch im Kopf herumschwirrt, aber sie schwirrt mir verdammt noch mal immer noch im Kopf herum. Das Problem ist nur, dass es so viele Gründe gibt, warum das mit uns nicht funktionieren würde. Gründe, die sich nicht ändern werden. Ihre Gründe und alle meine Gründe ebenfalls.

    Deswegen flirte ich und sie erwidert es hasserfüllt und tut bei ihrer Art des Flirtens so, als würde sie es nicht mögen. Mehr sind wir nicht, bloß Flirter und Hass-Flirter, und mehr wird aus uns auch nie werden.

    2

    Kennen Sie diese Filme, in denen ein Typ wie Alec Baldwin oder Willem Dafoe fünf Minuten lang in einem Schlüsselmoment auftaucht? Wenn man blinzelt, verpasst man ihn, aber von diesem Schauspieler hängt das Schicksal des gesamten Films ab.

    Ich sage nicht, dass die Hochzeit wegen eines Trauzeugen zum Anwärter auf den besten Film wird oder dass dieser die Feier zweier Menschen, die überhaupt niemals hätten zusammenkommen sollen, ruinieren kann.

    Aber wenn es um die Rede geht und man der Trauzeuge ist, dann liefert man besser ein Meisterwerk wie Willem Dafoe ab. Das ist Ihr Moment, um zu strahlen. Oder besser ausgedrückt: Es ist Ihr Moment, um den Bräutigam strahlen zu lassen.

    In einer Brauerei im Herzen des angesagten Stadtteils Brooklyn hebe ich an einem Abend im Juni mein Glas.

    »Meine Damen und Herren, es wird Zeit für die einzigen fünf Minuten dieser Hochzeit, die nicht von der Braut geplant wurden.«

    Die Braut hebt einen Finger. »Aber ich habe es versucht. Ich schwöre, ich habe mich so sehr angestrengt, die Rede für Gavin zu schreiben.«

    Der Bräutigam mischt sich gespielt mürrisch ein. »Sie hat mir Zettelchen zugeschoben, von denen ich dachte, dass sie ihre schmutzigen Fantasien darauf notiert hat, aber es waren bloß Vorschläge für die Tischrede.«

    Ich blicke in Richtung des Mannes der Stunde. »Ich denke mal, jetzt wäre ein schlechter Zeitpunkt, um dir mitzuteilen, dass sie diese Rede in der Tat geschrieben hat, oder? Und dass sie aus all den Aufgaben besteht, die du in Zukunft zu verrichten hast?«

    »Eine Schatz-mach-mal-Liste«, ruft jemand.

    »Das Geheimnis einer glücklichen Ehe«, schaltet sich ein Zweiter ein.

    Die Gäste lachen und die blonde Frau in dem weißen Kleid grinst mich breit an. Dieses Lächeln ist wie der Zündschlüssel, der umgedreht wird. Wenn die Braut glücklich ist, schalten alle Ampeln auf Grün.

    Ich wende mich den Gästen zu. »Ich verspreche, ich werde nicht zu viel Ihrer Zeit in Anspruch nehmen, aber bevor ich anfange, habe ich eine einfache Bitte.« Ich räuspere mich und spreche mit äußerst ernster Stimme weiter. »Wenn Sie ein Mobiltelefon mitgebracht haben, ermutige ich Sie sehr, es … eingeschaltet zu lassen. Vielleicht finden Sie einen großartigen Witz oder ein Katzenbild, das wir alle unbedingt sehen wollen. Schicken Sie alles sofort zu mir und vergessen Sie nicht, Ihre Zahlungen mit Venmo, Square oder PayPal zu tätigen. Bargeld und Kreditkarten akzeptiere ich ebenfalls.«

    Die Gäste lachen noch mehr, und das macht mir Mut.

    Ich tue, als sei ich überrascht. »Warten Sie. Das hat hier doch Tradition, oder? Denn dort, wo ich aufgewachsen bin, auf der anderen Seite des großen Teichs, ist es üblich, dem Trauzeugen Geld zuzustecken, wenn Ihnen seine Rede gefällt. Und wenn sie Ihnen nicht gefällt, geben Sie das Doppelte.«

    Gavin zieht eine Show ab und greift in seine Tasche, um einige Scheine herauszuziehen. »Wie viel muss ich zahlen, damit du aufhörst?«

    Er wirft einige Dollar auf den Tisch und ich wackele mit den Fingern. »Mehr. Ein bisschen mehr. Noch mehr.«

    Gavin winkt lachend mit einer Hand. »Ich kann den ganzen Abend so weitermachen.«

    »Savannah, nur dass du es weißt, außer jetzt und hier hat er in letzter Zeit niemandem Geldscheine zugeworfen. Pfadfinderehrenwort.« Ich mache eine Geste, die eine Mischung aus einem Vulkanier-Gruß und zwei überkreuzten Fingern ist, was beweist, dass ich nie bei den Pfadfindern war.

    Savannah lacht und stupst ihn mit der Schulter an. »Ich weiß, dass du mit ihm nicht in einen Stripklub gegangen bist, weil ich meinem Mann einen Mikrochip eingepflanzt habe.«

    Gavin klopft sich auf den Nacken und flüstert hörbar: »Ich habe ihr auch einen eingepflanzt. Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig.«

    Verdammt, die beiden sind gut. Sie sind lustig, mögen es, sich gegenseitig aufzuziehen, und nehmen sich beide nicht allzu ernst. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich schwören, dass wir seit Jahren die besten Freunde sind.

    Vor etwa einem Monat trafen sich Savannah und Gavin mit mir, um mich als einen Notfall-Trauzeugen zu buchen. Sie hatten mich bereits als einen der Freunde des Bräutigams für die Hochzeit engagiert, damit Savannah eine gerade Anzahl an Brautjungfern haben konnte. Aber noch bevor wir unser Bier an der Bar bestellen konnten, platzte sie heraus: »Ich war vergangene Woche bei einer Hochzeit, bei der Gavins Freund Eddie der Trauzeuge war, und er hat eine Geschichte erzählt, in der ein Klostampfer namens Fred und eine Bierbong von der Größe eines Baseballschlägers vorkamen. Ich konnte nur an Eddie denken – was dachte er sich nur dabei, diese schreckliche Geschichte von dem einen Mal zu erzählen, als sein Reißverschluss geklemmt hat? Ich liebe diesen Kerl, er ist einfach großartig, aber er besitzt einfach kein Schamgefühl, und das weiß er auch. Tante Ellen, die ziemlich altmodisch ist, würde vor Schreck in Ohnmacht fallen, ich weiß es einfach. Und sie würde auf jeden Fall zu meiner Hochzeit kommen, ganz besonders, weil ich auf Seiten meiner Mutter die einzige Tochter bin. Eddie macht das Ganze nichts aus, vermutlich deshalb, weil er sowieso nicht so gerne Reden schreibt, können wir dich also zum Treuzeugen befördern?«

    Ob ich helfen konnte? Selbstverständlich konnte ich das. Der Ratgeber für den modernen Mann würde streng davon abraten, Klostampfer in einer Rede zu erwähnen und darüber hinaus jegliches Missgeschick, das die Fortpflanzungsfähigkeit in Gefahr bringt. Er schreibt ebenfalls vor, dass Kerle wie ich, die versuchen, in den Rängen von New Yorks Selfmade-Männern aufzusteigen, die Gelegenheit, arbeiten zu können, nicht ablehnen dürfen. Das ist meine Lebensgeschichte der letzten Jahre.

    »Als Gavins Trauzeuge hatte ich sehr viele wichtige Aufgaben zu erledigen, zu allererst die Organisation des Junggesellenabschieds. Wir hatten eine lange Liste von Aktivitäten, die wir in Betracht gezogen haben. Eine Cupcake-Verkostung, ein Töpferkurs und das Fertigen von Blumenarrangements … standen ganz entschieden nicht auf der Liste. Am Ende entschieden wir uns für das, was alle Männer in der Stadt am liebsten tun: Wir haben gelernt, wie man häkelt.«

    Ich nehme Blickkontakt mit der süßen Tante Ellen auf, die mich durch ihre Brille mit den Glasbausteinen anstrahlt. Sie hebt einen Stoffbeutel auf, der neben ihr steht. Oben heraus ragt eine Häkelnadel. Selbstverständlich wusste ich, dass sie gern häkelt.

    »Und ich weiß, Sie können es nicht erwarten zu erfahren, wem die Kettmaschen am besten gelungen sind.«

    Gavin senkt den Blick und lacht leise.

    Eddie stimmt ein. »Versuch nicht, es zu leugnen, Gav. Du warst der Meister der Häkelnadel.«

    »Und du warst der Meister der Omamaschen!«, ruft Gavin.

    Doch bevor Eddie übernehmen kann, schiebe ich mich wieder an die Führungsposition. »Aber mal abgesehen von Gavins Talent an den Häkelnadeln, was mir vom gestrigen Junggesellenabschied am deutlichsten in Erinnerung geblieben ist, war nicht der hübsche Ofenhandschuh, den er für Tante Ellen gemacht hat.« Ich schnappe übertrieben nach Luft. »Ach, du meine Güte! Sollte das etwa ein Geheimnis bleiben?«, flüstere ich laut.

    Auf Ellens faltigem Gesicht breitet sich ein Lächeln aus. »Ich kann es kaum abwarten, ihn zu sehen. Beim nächsten Mal machen wir zusammen einen.«

    »Darauf können Sie sich verlassen. Aber wie dem auch sei, Ellen, ich hoffe, Sie sind darüber ebenso glücklich, wie Gavin und Savannah es heute sind, diesen Tag feiern zu können. Denn obwohl wir gestern Abend in einer Kneipe in Williamsburg waren, wo wir Bier tranken und ein Baseballspiel ansahen, erfreute Gavin uns wieder einmal mit Geschichten darüber, wie glücklich er sich schätzen kann, diese wunderbare Frau überzeugt zu haben, seine Braut zu werden.«

    Das ist der Money Shot – Savannah seufzt zufrieden und blickt den Bräutigam verliebt an. Den restlichen Gästen entfährt ein kollektives Ohh. Darum sind sie alle hier: um ein sehr glückliches Paar zu sehen.

    »Tatsächlich hat er mich sogar an dem Abend, an dem er sie kennengelernt hat, angerufen und ich glaube, seine Worte waren: ›Ich muss dir etwas sagen. Ich habe die Frau gefunden, die ich einmal heiraten werde.‹«

    Die Braut legt sich beide Hände aufs Herz, während Gavin der Frau ein leicht vertrotteltes Lächeln schenkt, die nur wenige Stunden zuvor seinen Namen angenommen hat.

    »Ich könnte mich nicht mehr freuen, Gavin in das Land der glücklich verheirateten Männer zu schicken. Möge eure Liebe ein Leben lang halten.«

    Noch einmal hebe ich mein Glas und führe es an die Lippen, aber das ist nur zur Schau. Ich kann bei meiner Arbeit nichts trinken. Ein guter Stellvertreter besäuft sich nicht, wenn er anstatt des Hauptdarstellers auf die Bühne geschubst wird.

    Eddie hebt sein Glas und flüstert: »Alter, diese Rede von dir war so geil. So geil, wie eine Tussi hinter einem Flipperautomaten zu nageln. Du hast alle Buzzer aktiviert und die Flipper knattern lassen.«

    »Auf diesen Effekt habe ich abgezielt«,

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