Find Me
Von Melody Adams
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Über dieses E-Book
Bianca kann es nicht fassen. Ihr verrückter Ex hat sie doch tatsächlich entführt und scheint zu glauben, dass sie für immer zusammen gehören. Doch selbst wenn Ron nicht verrückt und gewalttätig wäre, Biancas Herz gehört nur einem. Nicolo. Doch wird er für sie kommen? Wird er sie retten?
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Buchvorschau
Find Me - Melody Adams
Find Me
Melody Adams
Dark Erotic Romance
Find Me
Fear Me 2
Melody Adams
Deutsche Erstausgabe 2017
Love & Passion Publishing
www.lpbookspublishing.com
request.lp.publishing@gmail.com
copyright © 2017-2019 by Melody Adams
Melodyadamsnovels@gmail.com
© Cover Art by Melody Simmons
Alle Rechte vorbehalten.
Alle Personen und Gegebenheiten in diesem Buch sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit noch lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Kapitel 1
Nicolo
Bianca war fort. Ich konnte es noch immer nicht fassen. Die Befragung mit den Wachen hatte nicht viel ergeben. Es schien, dass die Männer sich nicht an alle Gäste erinnern konnten, die das Grundstück zur fraglichen Zeit verlassen hatten. Die Kontrollen waren streng gewesen, wenn es darum ging, auf das Anwesen zu gelangen, doch beim Verlassen waren die Männer offenbar nachlässig gewesen mit der Kontrolle. Wir wussten soweit nur von zwei Wagen, die das Tor passiert hatten und in beiden Fällen schien es unwahrscheinlich, dass sie etwas mit Biancas Verschwinden zu tun haben könnten. Es sei denn, Bianca hatte sich heimlich im Kofferraum eines der Autos versteckt. Hatte sie mich wirklich verlassen? Ich rief mir unsere letzten Momente in Erinnerung. Nichts hatte darauf hingedeutet, dass sie ein Spiel mit mir spielte. Sie war so hingebungsvoll gewesen. Sie schien nach mir genauso verrückt zu sein wie ich nach ihr. Dazu kam, dass sie mit einer Flucht das Leben ihres Vaters gefährdet hätte und irgendwie wollte ich nicht glauben, dass sie so verrückt oder herzlos wäre. Doch wie gut kannte ich Bianca Ferretti? Wusste ich, was für eine Frau sie wirklich war, wie gut ihre schauspielerischen Talente sein mochten?
Ich stieß einen frustrierten Schrei aus und begann, unruhig im Raum auf und ab zu laufen. Meine Hände waren zu Fäusten geballt. Ich wünschte, ich könnte irgendjemanden foltern, um Dampf abzulassen. Leider befand sich im Moment kein Verräter in meinem Gewahrsam. In diesem Moment, so glaubte ich, könnte ich Tony an sadistischer Grausamkeit übertreffen, sollte ich die Gelegenheit dazu bekommen.
Es klopfte an der Tür, und ich hielt in meinem Gerenne inne.
„JA?!"
„Ich bin’s", erklang Mutters Stimme.
„Komm rein!"
Die Tür öffnete sich und meine Mutter trat ein, die Tür hinter sich schließend. Sie wirkte übermüdet, als hätte auch sie die letzte Nacht keinen Schlaf bekommen. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, die dunklen Ringe unter ihren Augen zu überschminken. Auch ihr Haar wirkte eher lieblos frisiert. Aus irgendeinem Grund machte mir dies mehr Angst als alles andere. Meine Mutter ließ sich niemals gehen. Dies war seit dem Tod meines Bruders das erste Mal, dass ich sie so erlebte. Es musste Schlimmes bedeuten.
„Was gibt es, Mutter?, verlangte ich zu wissen. „Was ist geschehen?
„Ich war heute Morgen bei Biancas Vater", sagte sie, sich in einen Sessel fallen lassend.
„Du warst – WAS?"
„Ich hab meine eigenen Methoden, etwas aus jemandem heraus zu bekommen, Sohn", sagte sie in einem Ton der deutlich machte, dass sie es nicht schätze, wenn ich sie anschrie oder in Frage stellte was sie tat.
„Und? HAST du etwas herausbekommen?", fragte ich zornig.
Sie nickte und mein Herz krampfte sich zusammen. Warum hatte ich das Gefühl, dass sie dabei war, mir etwas Furchtbares zu berichten? Wenn Bianca etwas zugestoßen war, dann ... Gott! Ich durfte nicht daran denken, dass es etwas so Schlimmes sein konnte.
„Dann sag es mir!", forderte ich sie mit gebrochener Stimme auf.
Sie seufzte und fuhr sich abwesend durch ihre Haare, brachte sie dadurch noch mehr in Unordnung.
„Ihr Vater hat eine Ahnung, wer hinter Biancas Verschwinden stehen könnte. Es gab einen Mann in ihrem Leben. Etwa vor einem Jahr. Sein Name ist Ron Bellini. Er war von Bianca geradezu besessen, doch etwas musste zwischen ihnen vorgefallen sein, denn Bianca beendete die Beziehung nach ein paar Monaten abrupt und wenig später hatte sie eine Einstweilige Verfügung gegen ihn erlangt."
Wut, Eifersucht und Angst stiegen in mir auf, als ich von diesem anderen Hurensohn hörte. Was hatte er Bianca angetan, dass sie eine Einstweilige Verfügung gegen ihn erwirkt hatte? Und konnte er wirklich hinter Biancas Verschwinden stehen? Doch wie? War er unter falschem Namen unter den Gästen gewesen? Oder hatte er einen Komplizen hier eingeschleust? Und wie war er vorgegangen? Hatte Bianca das Anwesen freiwillig verlassen oder war sie – wie Mutter vermutete – gegen ihren Willen entführt worden?
„Ich muss mit Ferretti selbst reden. Wenn er den Hurensohn kennt, der Bianca haben könnte, dann brauche ich so viel Informationen wie ich bekommen kann."
„Nick, sagte meine Mutter müde. „Bevor du zu Ferretti aufbrichst – hör mir zu.
„Okay, aber beeil dich. Ich will keine Zeit verlieren", erwiderte ich ungeduldig.
„Bleib zivilisiert, wenn du dich mit Biancas Vater unterhältst. Wenn dir irgendetwas an dem Mädchen liegt, dann – tu dem Mann nicht mehr an, als du ohnehin schon getan hast. Die Sünden die eine Frau einem Mann verzeihen kann sind begrenzt, mein Sohn. Du könntest verlieren, was sie bereit war dir zu geben."
Ich wollte erwidern dass es sie nichts anginge und dass ich keinerlei romantischen Gefühle für Bianca hegte und es mir somit egal sein konnte, ob sie mir meine Sünden vergab oder nicht, doch dann hatte ich plötzlich Biancas Gesicht vor mir. Ihre großen dunklen Augen, die mich voller Emotionen anblickten, wie sie es so viele Male getan hatten. Wollte ich dies wirklich gegen einen Blick voll Hass oder Angst eintauschen? Die Wahrheit war, dass ich mochte, wie sie mich anblickte. Nein, ich wollte dies nicht verlieren. Mutter hatte recht. Ich musste meine Antworten auf eine zivilisierte Art und Weise bekommen. Deswegen würde ich auch nicht Tony sondern Alessandro mitnehmen. Ich holte tief Luft, ehe ich meiner Mutter antwortete: „Fein! Ich werde ihn nicht anrühren."
Mutter atmete sichtlich erleichtert auf. Sie erhob sich aus dem Sessel und trat an mich heran, ihre Hand auf meinen Arm legend.
„Ich bin sehr müde. Ich werde mich ein wenig hinlegen. Bitte informiere mich umgehend, wenn du Neuigkeiten hast, ja? Ich bete, dass wir Bianca bald heil und unversehrt zurück haben werden. Gott weiß, was dieser Verrückte mit ihr anstellt. Ich mag gar nicht daran ..."
„MUTTER!, fiel ich ihr scharf ins Wort, abwehrend eine Hand hebend. „Ich will es nicht hören!
Meine Mutter nickte. Zu meinem Erstaunen sah ich eine Träne aus ihrem Auge quellen. Sie hatte nie zuvor in meiner Anwesenheit derart viel Gefühl gezeigt. Mutter war seit Dads Tod stets kühl und distanziert gewesen. Auch wenn ich wusste, dass es nur eine Maske gewesen war, hatte es mich die ersten Jahre als ich noch jünger war sehr geschmerzt. Ich hatte die liebevolle, warmherzige Mutter vermisst, die sie vor Dads Tod gewesen war. Es war, als wäre mit ihm auch seine Frau gestorben. Ich wusste, dass meine Eltern auch nach jahrelanger Ehe noch immer verrückt verliebt gewesen waren. Für Dad hatte Mutter die Welt bedeutet. Und umgekehrt. Jeder trauerte wohl auf seine Weise. Während meine Mutter eine Maske aufgesetzt hatte, hatte ich mich bis zum Extrem in die Freuden des Lebens geworfen. Drogen, Alkohol, Frauen, schnelle Autos – ich hatte alles bis zum Exzess konsumiert. Ich hatte keine Verantwortung gehabt und auch nicht gewollt. Mein älterer Bruder hätte die Geschäfte übernommen, sobald er einundzwanzig geworden wäre. Doch dann wurde Stefano ermordet. Eine Woche vor seinem einundzwanzigsten Geburtstag. Plötzlich war ich damit konfrontiert gewesen, irgendwann den Posten des Paten übernehmen zu müssen. Erneut hatte ich mit meinem Schmerz irgendwie umgehen müssen. Erst Dad, dann Stefano. Ich konnte mich nicht mehr in wilden Partys abreagieren, also wandte ich mich einem anderen Extrem zu: Gewalt. Auf diese Weise hatte ich mir auch meinen Namen gemacht.
Ich drückte meine Mutter kurz an mich und küsste sie auf die Stirn.
„Wir bekommen sie zurück, Mutter", versprach ich, ehe ich sie los ließ. Ich betete im Stillen, dass ich mein Versprechen einhalten konnte.
Bianca
Stunden zuvor
In dieser Zelle, oder was auch immer das sein mochte, aufzuwachen war die Hölle.
„Heeeeey!, brüllte ich. „Ist da jemand? Heeeeeeeeeeey!
Es dauerte eine scheinbar endlose Ewigkeit, bis mein Brüllen jemanden erreicht zu haben schien. Schritte näherten sich, dann ein schmaler Lichtschlitz. Das musste die Tür sein. Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt und herum