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Italien mit allen Sinnen: Tagebuch-Aufzeichnungen
Italien mit allen Sinnen: Tagebuch-Aufzeichnungen
Italien mit allen Sinnen: Tagebuch-Aufzeichnungen
eBook224 Seiten2 Stunden

Italien mit allen Sinnen: Tagebuch-Aufzeichnungen

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Über dieses E-Book

Ein großes Lesevergnügen, dem Autor und seiner Frau durch Italien zu folgen. Sie eine schöne Frau. Er ein Künstler. Wohnen mit ihnen in einer Barockvilla, Pension, Kurhotel. Erleben Land und Leute von Venetiien bis Apulien. Geschichte wird lebendig. Schnuppern, wo es schön ist, aufregend und lecker Schmeckt. Hören einmalige Konzerte. Lassen sich von Kunstwerken überwältigen. In Museen, Kirchen und Palästen. Klettern in Bauwerke der Römer und Villen Paladios. Lieben sich mehr und mehr. Vieles ist geplant. Anderes kommt wie es kommt. Princess Diana am Gardasee.Einladung zur Tauffeier. Schnee im Juni. Trotz allem glücklich. Bis alles anders kommt. 34 Kurzgeschichten.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum5. Okt. 2016
ISBN9783741854705
Italien mit allen Sinnen: Tagebuch-Aufzeichnungen
Autor

Otto W. Bringer

Otto W. Bringer, 89, vielseitig begabter Autor. Malt, bildhauert, fotografiert, spielt Klavier und schreibt, schreibt. War im Brotberuf Inhaber einer Agentur für Kommunikation. Dozierte an der Akademie für Marketing-Kommunikation in Köln. Freie Stunden genutzt, das Leben in Verse zu gießen. Mit 80 pensioniert und begonnen, Prosa zu schreiben. Sein Schreibstil ist narrativ, "ich erzähle", sagt er. Seine Themen sind die Liebe, alles Schöne dieser Welt. Aber auch der Tod seiner Frau. Bruderkrieg in Palästina. Werteverfall in der Gesellschaft. Die Vergänglichkeit aller Dinge, die wir lieben. Die zwei Seelen in seiner Brust.

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    Buchvorschau

    Italien mit allen Sinnen - Otto W. Bringer

    Otto W. Bringer

    Italien

    mit allen Sinnen …

    Tagebuch-Aufzeichnungen

    Imprint

    Italien mit allen Sinnen

    Otto W. Bringer

    Alle Rechte bei Schillinger Verlag Freiburg

    1. Auflage 2013 • ISBN 978-3-89155-379-4

    Titelgestaltung und Fotos vom Autor

    Gesamtherstellung: Schillinger Verlag Freiburg

    E-Book Konvertierung:

    sabine abels www.e-book-erstellung.de

    Inhalt

    PADUA – wer glaubt wird selig?

    VICENZA – Architektur mit Langzeitwirkung

    LUCCA – Männerbeine und Sankt Michael

    BONAVIGO – am liebsten Liliputfeigen

    VENEDIG – Moostropfen pflücken unter Brücken

    TORCELLO – der ‚Jüngste Tag’ für Angsthasen

    AMALFI – Zitronen sind nicht sauer

    Der Träumer von TRISSINO

    NEAPEL – o mia bella Napoli

    AMALFI – eine Nacht im Sarazenenturm

    VENEDIG – Theater ausgebrannt, was nun?

    LAGO BOLSENA – fremder Opa lädt uns ein

    POSITANO – oder Portofino?

    ARQUÀ PETRARCA – der verliebte Diakon

    MONTEGROTTO – eine heiße Viertelstunde

    RAVELLO – Klingsors Garten

    SAN VIGILIO – Princess Diana am Gardasee

    RAVENNA – Wiedersehen mit der Kaiserin

    SIENA – siebzehn Pferde und ein gestreiftes Tier

    BARI – achteckig und kreiselrund

    FLORENZ – Baronessa in Villa, Bistecca in Olio

    ASOLO – von Pfirsischbäumen ins Grappaglas

    TIVOLI – wandern zwischen zwei Welten

    PISA – schief schaufelt Geld in die Kasse

    AREZZO – San Daniele kennengelernt

    CHIOGGIA – es muschelt bis Freiburg

    MANTUA – Mathilde hielt es mit dem Papst

    VIETRI SUL MARE – Kachelhausbilder

    MONTAGNANA – Labyrint und schlaue Tante

    VILLA CAPODILISTA – optische Täuschung?

    ATRANI – Muschelplätzchen

    CASTELNUOVO – der Bauer und sein Sohn

    HEIMWÄRTS – Bootsfahrt, Stau, verschneiter Pass

    PALERMO – unentschieden

    PADUA – wer glaubt wird selig?

    Was Franz für Assisi, ist Anton für Padua. Zwölf Minuten mit der Bahn von Montegrotto. Und schon sind wir da, wo die Wallfahrer einfallen. Mit Bahn, Bussen und PKWs. Zu fast allen Jahreszeiten. Es scheint viel verloren zu gehen in der Welt. Geldbörsen, Autoschlüssel, Mützen, Schirme, Kinder und Ehepartner. Der heilige Franziskus soll es wiederbringen.

    Padua ist eine der ältesten Städte Italiens. Uns ist diese schöne Stadt viele Besuche wert. In eleganten Geschäften entzückt uns ‚alta Moda’, neue italienische Designermode. Nicht nur eine Bluse stammt aus Padua. Rose stehen sie wie maßgeschneidert. Danach über den Prato della Valle zu schlendern, ist ein Genuss für die Augen. In weitem Bogen umschließen die Häuser eine grüne Mitte. Mit weißen Skulpturen auf runden Podesten. Marmorbrücken über ein fließendes Gewässer, in dem der Himmel sein Blau spiegelt. Mit vielfältig schönen Fassaden und immergrünen Bäumen um die Wette.

    Sehe ich dann im Zentrum dieser Schönheit meine Rose, überwältigt mich ein Gefühl, für das nur das alte Wort glückselig zutrifft. Ja, immer dann, wenn sich Schönes mit Schönem vereint. Rose im marmorweißen Mantel. Schlank wie eine junge Zypresse. Im rotgoldenen Haar leuchtet die Sonne. Diese stolze Frau ist meine Frau. Nicht zu fassen. Ach Rose. Gehen wir weiter.

    Frankreich

    Richtig rustikal dagegen die bedeutenden Kirchen. Sehen aus, als wären sie gerade aus dem Backofen gekommen. Es gibt drei solch gewaltige Baukörper, die Kathedrale mit Baptisterium, Basilika Sant Antonius, Basilika Santa Justina. Sie lassen nur wenig Weiß zu. An Gesimsen und Umrandungen. Sind in der Tat mit Millionen Steinen aus gebackener Tonerde errichtet. Sparsam mit Marmorsahne verziert. Von unterschiedlich großen Kuppeln grün überwölbt. Größtes und grandiosestes Beispiel die Basilika San Antonio. Wallfahrtsort für Antoniusgläubige aus aller Welt.

    Wir sehen Menschenmassen, die drängen. Wohin? An die Souvenirbuden. Schon mal gucken, was es alles gibt. Dann aber in die Basilika. An seinen Altar. Der besonders aufwendig geschmückt ist. Damit ihn niemand verwechselt mit einem anderen Heiligen.

    Es gibt viele in dieser hohen Halle. Aber nur einen Mönch. Erkennbar an der Tonsur, Franziskus. „Schatz, hier ist Santa Rosa", ruft Rose lauter als hier angebracht ist. Verständlich. Auch Santa Rosa von Lima hat einen eigenen Altar. Rose entdeckte ihn vor mir. So, als zögen Rosen Rose an. Ab da ist und bleibt die Heilige Namenspatronin meiner ungläubigen Frau.

    Gedränge wie auf einem Flohmarkt. Jeder will eine Kerze anzünden. Noch so viele Kerzen können den Kampf mit der Dunkelheit des Raums nicht gewinnen. Bunte Mäntel haben kaum Chancen gegen all die dunklen um sie herum. Es ist, als ginge es zur Beerdigung. Dunkel ist heilig. Ich empfinde genau andersherum. Sollten mit hellen Kleidern zeigen, dass sie sich freuen, einen Antonius zu haben. Andere Christen haben keinen Wiederbringer. Vielleicht meinen sie auch, der Umweg über einen Heiligen ist Gotteslästerung.

    Sogar ich betete dann und wann zum Heiligen Anton, damit er mir hilft, aus dem Blick Geratenes wiederzufinden. Es fand sich. Meistens. Nicht immer. Rose ist skeptisch bei solchen Ritualen. Sie durchforstet erst mal ihr Gedächtnis. „Wo ist es normalerweise? Gefallen? Verrutscht? Verschoben? Wo war ich zuletzt? Was hatte ich an? Und so weiter. Immer aber lasse ich mir Zeit. Irgendwann wird es schon wieder da sein."

    Rose überzeugte mich. Machte es ab da auch so. Kann aber nicht verhehlen, dass mir gelegentlich spontan über die Lippen rutscht: „Heiliger Antonius, hilf." Katholische Erziehung sitzt tief.

    In den Buden vor der Kathedrale glitzert der Wunderglaube mit Lichterketten. Dicht an dicht Kerzen aller Längen und Dicken. Antoniusfiguren von handspannenklein bis lebensgroß. Gebetbücher. Rosenkränze mit erbsenkleinen und wallnussgroßen Rosenkugeln. Ansichtskarten. Antoniusbildchen. Leporellos der Stadt Padua. Pillendöschen. Pralinendosen. Schmuckkassetten. Auf allen der Heilige. Übersicht keine. Nur blind zugreifen hilft. Oder weitergehen. Mit schlechtem Gewissen.

    Im Mittelalter glaubten die Menschen alles, was ihnen ewiges Heil versprach. In Worten und Bildern. Den Antoniuskult, wie wir ihn kennen, gab es noch nicht. Obwohl der Mönch schon 1227 als Bußprediger auftrat. Er interpretierte die Bibel als Aufforderung, für Sünden zu büßen.

    Es gab einen ganzen Katalog von Bußen. Jeder nach seinen Möglichkeiten. Seine Botschaft war Richtschnur für jedermann. Ob er nun ein armer Teufel war, der mit zehn Vaterunser des Himmels ziemlich sicher sein konnte. Oder ein vermögender Mensch, der mit reichlich Spendengeld seine Seele retten wollte. Und überhaupt nicht sicher sein durfte. Von wegen: Eher kommt ein Kamel durch´s Nadelöhr als … ein Reicher in den Himmel. Trotzdem versuchten sie es immer wieder. Und glaubten, das Öhr einer Stopfnadel ist groß genug für sie. Diesmal weiß ich mehr. Erzähle Rose eine Geschichte.

    „Am 6.Februar 1300 kaufte der Bankier Enrico Scrovegni aus Padua das verfallene römische Amphitheater, um auf den Trümmern einen Palast und eine Kapelle zu bauen. Die Kapelle sollte seinem Vater, dem Bankier Rinaldo Scrovegni gewidmet sein. Der war kein armer, sondern ein arger Teufel. Dante nannte ihn in seiner ‚Divina comedia’, Göttliche Komödie, mit Namen. Er beschrieb ihn als einen Typ von Wucherern, die wegen ihrer Geschäftsmethoden in der Hölle schmoren."

    Ich hatte viel gelesen, sogar behalten. Weiß, dass Rose die Hölle mehr interessiert als der Himmel. „Erzähle weiter, fordert sie mich auf. „Sohn Enrico glaubte, mit dem Bau einer Kirche könnte er das Sündenregister seines Vaters löschen. Im Nachhinein Abbitte leisten, damit er doch noch in den Himmel kommt. Gewissermaßen das Sühneopfer des Sohnes für den Vater.

    Solche Geldgeschäfte waren an der Tagesordnung. Ob das klappte? Kein Mensch kann das kontrollieren. Nur glauben. Oder nicht. Vorsichtshalber engagierte er die berühmtesten Künstler seiner Zeit für die Ausgestaltung der Kapelle. Sie sollte die schönste weit und breit sein. Gott und den Menschen wohlgefällig. Was uns heute dieses einmalige Erlebnis beschert. Giotto di Bondone bemalte den ganzen Innenraum vom Sockel bis zur Decke mit fortlaufenden Bildergeschichten aus dem Leben Jesu.

    Giotto ist für uns der größte Maler des Mittelalters. Kennen seine Bilder aus Santa Croce in Florenz und aus der Unterkirche in Assisi. Es sind Meisterwerke. Der Maler überragte alle Zeitgenossen mit einer neuen, naturalistischen Malweise. Die bis dahin zweidimensional Figuren, Häuser und Bäume nebeneinander stellte. Hier in Padua stehen sie in Gruppen. Wichtige vorne, andere im Hintergrund. Kommen uns quasi aus dem Raum entgegen. Die Landschaft dahinter verjüngt sich perspektivisch. Perfekt. Modern. Echt dreidimensional.

    Dieses Meisterwerk wollen wir kennenlernen und in allen Details betrachten. Es hat fast achthundert Jahre in seiner Farbenpracht überdauert. Ohne nennenswerte Restaurierung. Ein Beweis für Giottos perfekte Handwerkstechnik. Fahren mit der Bahn nach Padua, laufen die zwei Kilometer bis zur Scrovegni per pedes. Erst einmal warten wir eine halbe Stunde in einer Art Schleuse. Glaskubus mit Sitzbänken. Jede Menge Drucksachen, damit uns die Zeit nicht zu lang wird. Literatur zur Vorbereitung auf das Kunsterlebnis im kirchlichen Raum.

    Zweck des Aufenthalts: Mit ausgefeilter Technik wird die Feuchtigkeit unseren Kleidern entzogen. Damit sie den Fresken nicht schadet. Dann dürfen wir die heilige Halle betreten. Mit acht anderen. Maximal zehn Personen gleichzeitig.

    Erster Eindruck so wie in allen Kirchen. Eine Welt, die mit draußen nichts zu tun hat. Hier herrscht ein anderer, ohne dass wir ihn sehen. Außer in Giottos Fresken. Ist es das Bewusstsein, das uns vorgaukelt, hier ist das Haus eines Gottes, der Mensch wurde? Vor fast zweitausend Jahren. Mensch verstehen wir. Gott nicht. Mein ganzer Kunstverstand ist gefragt. Meine vergessenen Bibelgeschichten. Was also soll ich tun? Was Rose noch erzählen?

    Es bleibt uns nichts anderes, als von Bild zu Bild zu wandern. Stehenbleiben. Schauen. Nichts anderes als schauen. Bei dem einen länger verweilen als bei anderen. Der Judaskuss hält uns fest. Nicht, weil er seinen Herrn küsste. Sondern weil sein Mantel den armen Jesus einzufangen scheint wie ein Lamm. Schlachtbank kommt sofort. Nicht alles vergessen.

    Giottos Kunst holt alles aus dem Hirn, was irgendwann einmal gespeichert war. Wir schwanken von Bild zu Bild. Immer mehr als Opfer der Kunst. Nicht als Subjekte, die wissen, was sie bedeutet.

    Eigentlich müssten wir immer mal wieder in diese Bilderkammer schauen. Uns vom Ganzen lösen und in intime Details abtauchen. Wie in Brunnen. Um Erkenntnisse zu schöpfen. Gründlich vergessen, dass ein Bestechungsversuch Anlass für diese einmalige Bilderwelt war. Die noch lange mit teurem Eintrittsgeld nachfinanziert werden muss. Damit erhalten bleibt, was ist.

    Schätze, Vater Rinaldo Scrovegni dürfte noch lange nicht im Himmel sein.

    VICENZA – Architektur mit Langzeitwirkung

    Vicenza ist die Palladiostadt. Laut UNESCO. In keiner anderen treffen wir auf so viele bedeutende Gebäude eines einzigen Architekten. Ich möchte drei von ihnen sehen. Als Architekten interessiert mich, was daran so anders, so besonders ist. Das Teatro Olimpico und die Basilika in der Stadt. Die Villa Rotonda außerhalb. Es sollen drei Baukonzepte sein, die nicht gegensätzlicher sein können und doch erkennbar Palladios Handschrift zeigen.

    Es ist ein schöner Frühlingstag, Rose in bester Stimmung. Neugier und Anspannung treiben mich an. Der kleine Architekt will den großen kennenlernen. Habe zwar nur ein einziges Haus gebaut. Aber den besten Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie gehabt. Hans Schwippert, letzter Präsident des Werkbundes. Nachfolgeorganisation des berühmten ‚Bauhaus. Das die Moderne einläutete. Er lehrte, stimmige Verhältnisse sind das A & O der Baukunst. Wie aber kriegt man das hin? Vielleicht hat Palladio ein Rezept.

    Wir schlendern durch die Straßen. Die Häuser sind freundlich und hell, aus gleichem Stein die Fassaden. Man findet ihn vor der Haustür, im julischen Kalksteingebirge nördlich von Triest. Genau genommen stammen nur vier oder fünf Palazzi und Wohnhäuser aus der Hand Palladios. Alle anderen sind von späteren Kollegen nachempfunden. Wo ist das Teatro? Meine Neugier wächst. Da der Bau an der Ecke. Wie viele Schätze äußerlich bescheiden. Aber drinnen.

    Wir verhalten unsere Schritte. Als beträten wir eine Kirche. Der Raum wie eine Muschel erster Eindruck. In der Nase Holz. Warmtonig duftendes Pinienholz. Alles aus Holz. Das Rund der Bänke bis obenhin. Der Boden, die Decke. Die Bühne. Die Kulisse einer Stadt aus Holz, die Stein vortäuscht. Straßen, Paläste, Skulpturen von Pinselquälern steingenau gestrichen. „Immer dasselbe Bühnenbild? Rose fragt, denkt an Peter Stein. „Stein inszenierte ‚Carmen’ in einem Straßenbahndepot, erinnere ich.

    Damals zu aufwendig. Handlung war wichtiger. Wie in griechischen Theatern. Wir klettern die Sitzstufen hinauf bis obenhin. Setzen uns, umarmen uns, als es dunkel wird. Wo sind die Lampen? Pst! Ein Schauspieler kommt. An der Kasse sagte man uns, er lese eine Rolle aus Molières ‚Don Juan’. Er liest. Gestikuliert mit den Armen. Schreit. Singt fast. Flüstert einen endlos langen Monolog. Gehört habe ich alles, sogar die Flüstertöne. Nur nicht verstanden. Parlando Italiano.

    Theaterstücke hier müssen gut sein. Wie Wein in alten Eichenfässern „Jetzt aber zur Basilika. Rose drängt. Es fällt mir schwer, den hölzernen Tempel zu verlassen. Nicht weit gelaufen, schon öffnet sie die Piazza. Baut sich der Palazzo della Regione, die Basilika vor uns auf. Schon die Römer versammelten sich in einer Basilika. Um zu bereden, was zu tun ist. Es musste ein prächtiges Haus sein. Eines, das Eindruck macht.

    Frankreich

    Palladio hat diese Idee erfasst. Die Basilika in Vicenza machte ihn mit einem Schlage berühmt. Wir umrunden den Koloss. Langsam. Damit uns nichts entgeht. Betrachten die doppelten Säulen. Die Proportionen der übereinandergestellten Arkaden. Das ganze Gebäude eine Reverenz an die Antike. Neu

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