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Der Zornige: Werdung eines Terroristen: Zweites Buch: Der Menschenfeind
Der Zornige: Werdung eines Terroristen: Zweites Buch: Der Menschenfeind
Der Zornige: Werdung eines Terroristen: Zweites Buch: Der Menschenfeind
eBook230 Seiten2 Stunden

Der Zornige: Werdung eines Terroristen: Zweites Buch: Der Menschenfeind

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Über dieses E-Book

Berlin: Seit mehr als zwei Monaten halten nun die Pegida-Aufmärsche an. Sie orientieren sich an der rechtsradikalen Bewegung.
Zwar gehen inzwischen auch Woche für Woche mehr Gegendemonstranten auf die Straße, doch ändert dies nichts daran, dass im Rahmen eines Kreuzzuges gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes immer dumpfer und lautstarker gegen Flüchtlinge, Zuwanderer und Andersgläubige gehetzt wird.
Viele Auswüchse dieses Hasses erreichen inzwischen auch Bundestagsabgeordnete. Sind sie oder ihre Eltern nach Deutschland eingewandert, dann bekommen auch sie den aufgestauten Hass ungebremst zu spüren.
Viele türkischstämmige Bundestagsabgeordnete wurden auf Facebook beispielsweise als islamistische Dreckshuren bezeichnet, für die es höchste Zeit würde, das Auschwitz endlich seinen Betrieb wieder aufnehme.
Viele Bundestagsabgeordnete mit Migrationshintergrund sprechen inzwischen davon, dass die Ausländerfeindlichkeit mit Pegida eine neue Qualität erreicht habe.
An verschiedene Türen von Wahlkreisbüros im Bundesgebiet, die von entsprechenden Bundestagsabgeordneten frequentiert werden, wurden Hakenkreuze geschmiert.
Neben rassistischen Beschimpfungen und Aufforderungen, Deutschland umgehend zu verlassen, gibt es inzwischen sogar anonyme Morddrohungen.
Bei Legida in Leipzig herrschte eine ungewöhnlich aggressive und hassgeladene Stimmung.
Vermummte Demonstranten aus dem rempelnden, schlagenden und pöbelnden Block, griffen Journalisten, die sie als Vertreter einer bundesweit agierenden "Lügenpresse" beschimpften, auch gewalttätig an.
Journalisten wurden bespuckt, gestoßen und zu Boden geschlagen. Die anwesenden Polizisten, obwohl sie sich in unmittelbarer Nähe der Szenerie aufhielten, griffen nicht ein, sondern zogen sich vielmehr diskret zurück.
Inzwischen wurden Böller und Flaschen geworfen. Es gab Verletzte. Mülltonnen und Autos brannten. Bahnanlagen gingen in Flammen auf.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum29. Jan. 2015
ISBN9783738013559
Der Zornige: Werdung eines Terroristen: Zweites Buch: Der Menschenfeind

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    Buchvorschau

    Der Zornige - Ralph Ardnassak

    1

    … wenn die Leute sich nicht artikulieren können, dann werden sie Häuser anzünden.

    Und wenn man ihnen nicht eine demokratische Lösung anbieten kann, eine linke Lösung, dann werden sie nach rechts gehen, werden wieder dem Faschismus folgen…

    (Stefan Heym, 1992)

    2

    Sie haben uns belogen und betrogen! Sie haben uns ebenso belogen und betrogen, wie vor ihnen die Kommunisten und wie schon die verfluchten Pfaffen im Mittelalter!

    Sie haben uns eine Chance versprochen, aber sobald sie sich nach dem 3. Oktober 1990 alles unter den Nagel gerissen hatten, war es mit der Chancengleichheit vorbei! Im Gegenteil, sie haben dafür gesorgt, dass ihnen von nirgendwoher jemals wieder Konkurrenz erwachsen kann! Alles von Wert gehört längst ausschließlich ihnen! Sie kontrollieren und reglementieren die großen Märkte und sie bedienen sich dabei ohne Skrupel der Gesetze und der Politik. Sie verschaffen sich Vorteile und letztendlich bekommt niemand mehr eine Chance ohne ihr Wohlwollen!

    Alles ist durchdrungen von ihrer Kontrolle, ihrem Einfluss, ihrem Geld. Und wo nicht sofort auf den ersten Blick erkennbar, da gibt es doch wieder hinter den Kulissen Querverbindungen und stille Beteiligungen und was auch immer!

    Niemand bekommt eine Chance und niemand kommt je an ihnen vorbei, den großen Konzernen und den großen Banken! Dafür haben sie gesorgt!

    Ebenso haben sie gelogen, als es um Freiheit und Demokratie ging! Freiheit und Demokratie sind nichts weiter als diejenigen Begriffe, mit denen sie uns ködern. Freiheit und Demokratie und all die überbordenden Angebote in den Katalogen und den Schaufenstern und in den zahllosen Online-Shops in den Tiefen des Internets! Dem Tüchtigen gehört die Welt, so lautet immer noch ihre offizielle Parole. Aber diese gilt spätestens seit der Finanzkrise, wenn nicht schon seit 1990, nicht mehr! Denn seither lautet sie in Wirklichkeit: Dem Reichen allein gehört die Welt! Und wer reich wird und wer reich bleibt, das haben sie genauso vorher bestimmt und notfalls sogar per Gesetz geregelt und schon auf Generationen hinaus festgeschrieben!

    Freiheit und Demokratie und Konsum: Das ist das Bündel aus Speckscheiben, mit dem sie das Volk zu ködern verstehen, denn das Volk ist eine große fette und launische Hure, eine richtige hässliche Dreckshure, die sich grundsätzlich nur demjenigen Mann an den Hals wirft, der sie am besten füttert! Wie der Mann dabei aussieht, ob er ein schönes Gesicht hat oder ein hässliches und ob er am Ende zärtlich und fürsorgend oder vielleicht sogar gewalttätig wird oder kriminell, das zählt in den Augen der großen fetten Hure wenig! Allein was er ihr zu fressen gibt und auf den Tisch stellt, das zählt!

    Und hätte sie nicht durchaus ihre Dresche verdient, eine solche Hure? Ja, sicher hat sie ihre Dresche verdient und es geschieht ihr ganz recht, wenn sie sich am Ende ihrer Tage als Sklavin in einer Diktatur wieder findet oder wenn sie inmitten gleichgültiger Passantenfüße, die desinteressiert einfach eiskalt über sie hinweg steigen, hilflos in der Gosse verhungert oder erfriert!

    Das Kapital kennt nur zwei Formen seiner Herrschaft, heißt es: Dies sind Demokratie und Diktatur! Demokratie wird praktiziert, solange die Geschäfte der großen Bosse gut laufen und ihre Renditeerwartungen erfüllbar sind. Ist dies jedoch nicht mehr der Fall, so wird kommentarlos zur Diktatur übergegangen, wie schon einmal in Deutschland, am Ende der Weimarer Republik!

    Bis spätestens zur Finanzkrise, von der niemand weiß, ob sie bewusst herbeigeführt wurde, liefen die Geschäfte ganz leidlich. Doch die billige Konkurrenz aus dem Osten, aus Asien und aus all den Schwellenländern und die weltweite Rohstoffknappheit, machen den großen Bossen zu schaffen! Außerdem steigt ihre Gier! Sie erwarten exponentiell steigende Profite und Gewinne! Exponentiell steigende Zinsen für ihre Aktien und Anlage-Optionen! Doch der Kuchen, den der Planet Erde zu verteilen hat, ist endlich! Um die Erwartungen der großen Bosse noch erfüllen zu können, bräuchte es ein Perpetuum mobile oder schon jetzt ganze drei Planeten Erde! Ein Perpetuum mobile gibt es aber nicht! Ebenso wenig wie drei Planeten Erde! Eine Weile kann man den großen Crash noch vermeiden und den Status quo strecken, wie den zur Neige gehenden Wein mit Wasser, indem man die Löhne drückt und die Leute für gleichen oder sogar für immer weniger Lohn immer mehr und länger und härter arbeiten lässt; indem man die Preise anhebt und die Mieten teurer macht und die Energie und überhaupt alles und jedes, was der Mensch zum Leben braucht!

    Dann aber, irgendwann in absehbarer Zukunft, wird es, ja muss es ganz zwangsläufig knallen! Und dann muss sie kommen, die brutale Diktatur, bei der sie dann ebenso die Maske fallen lassen werden, wie bei der Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft.

    Erst wird der Gedanke des Sozialstaates ganz offiziell abgeschafft, dann die Demokratie und alles wird als ganz normal und sogar als notwendig verkauft und die dumme fette Hure Volk wird es wieder fressen und abnicken! So ist das Leben!

    Sie ködern die dumme Hure Volk, die nur ans Fressen denkt, weil sie sie ganz genau kennen, die sie verführt und besoffen gemacht haben, mit all ihrem Gequatsche von Freiheit und Demokratie und mit dem verlogenen Versprechen von Wohlstand und Chancengleichheit und auf der anderen Seite schwingen sie dann den Knüppel der Arbeitslosigkeit und Verelendung und der Ausgrenzung aus einem menschenwürdigen Dasein!

    So knechten sie sie, die dumme fette Hure Volk! Und sie zwingen ihr ihren Willen auf und sie lässt es geschehen und grinst noch dazu! Die fette dumme Hure Volk, die jene noch willig bezahlt, die sie mitten ins Gesicht schlagen!

    3

    Es hatte also ein beachtliches Höhenfeuerwerk im Garten von Sören Uhlig gegeben und einen netten Sektempfang zu nächtlicher Stunde, mit dem seine Wahl zum Bürgermeister und zugleich die Wahl von Dr. Peter Pattig in den Landtag gefeiert worden war.

    Nett und fein und schade war dabei nur die Tatsache, dass sie unvollständig waren, denn aufgrund des familiären Trauerfalles fehlten Klaus Kammer und Ehefrau sowie der emsige Pfarrer Hupack.

    Weshalb die Gattin Sören Uhligs allerdings fehlte und das freudige Ereignis nicht gemeinsam mit ihnen feierte, entzog sich der allgemeinen Kenntnis. Anscheinend hatte es einen Streit oder etwas Ähnliches gegeben und Dr. Peter Pattig und seine Frau Sieglinde vermieden es aus Höflichkeit, das leidige Thema zu tangieren.

    Stattdessen stand man im nächtlichen Garten und redete über Belangloses und allerlei Gemeinplätze.

    Das schwere Unwetter und der Orkan, welcher den kleinen Ort mit beinahe tennisballgroßen Hagelkörnern am 11. September 2011 heimgesucht und bei dieser Gelegenheit insgesamt mehr als 200 Häuser beschädigt hatte, bot sich da als regelrecht dankbares Thema an.

    „Wie war das eigentlich damals mit dem Unwetter?, wollte Dr. Peter Pattig jetzt wissen: „Wir haben das ja zum Glück gar nicht mitbekommen!

    „Erinnere mich nicht an diesen Schreckenstag!, mahnte Sören Uhlig und räumte die Hinterlassenschaften des Höhenfeuerwerkes zusammen: „Der ganze Himmel war plötzlich voller Blitz und ganz schwarz, genauso schwarz, wie die Baumkronen! Und dazwischen zuckten die Blitze! Starker Wind, dann Hagel und ganz viel Regen, dass wir dachten, die Welt geht unter!

    „War das nicht sogar ein Tornado?", fragte Sieglinde Pattig jetzt.

    „Ja ja, ein Tornado!, bestätigte Sören Uhlig: „Ein ganz ausgewachsener Tornado sogar, von dem man immer dachte, er würde sich nur in Nordamerika oder sonst wo austoben! Dutzende Hausdächer hat er abgedeckt und die Hagelkörner haben die Scheiben der Autos zertrümmert und die Karossen demoliert! Im Ort gab es sogar richtige Löcher in manchen Hauswänden! Das sah aus wie im Krieg, als ob man die Häuser regelrecht beschossen hätte! Bäume sind umgekippt und durch die Luft geflogen und natürlich überall kein Strom mehr!

    „Aber es war doch nur diese Gegend hier betroffen oder?", fragte Sieglinde Pattig weiter.

    „Na ja, die Autobahn war auch eine ganze Weile gesperrt!, fuhr Sören Uhlig fort: „Es heißt, Regen und Schlamm hätten bis zu zwei Meter hoch an manchen Stellen die Autobahn blockiert! Erwachsene hätten in den Wassermassen dort gar nicht mehr stehen können! Die Autofahrer mussten auf die Dächer ihrer Autos klettern und warten, bis die Feuerwehr sie mit Schlauchbooten von dort abholt!

    „Sind denn alle Schäden im Ort schon beseitigt?", wollte Dr. Peter Pattig jetzt wissen und nippte an seinem Sektglas.

    „Leider nein!, sagte Sören Uhlig: „Nicht alle Hausbesitzer waren ausreichend versichert und nicht jede Versicherung hat auch sofort gezahlt. Es gab Häuser, die über Monate hinweg praktisch ohne richtiges Dach waren! Und, ihr habt es sicher gesehen, unsere einzige Gaststätte im Ort musste genau deswegen schließen!

    „Na ja, die Rechten haben ja schon lautstark gefordert, dass das Land für diese Schäden aufkommen soll und nicht allein die betroffenen Hausbesitzer!", sagte Sieglinde Pattig hilflos und als ob sie damit zeigen wollte, wie gut informiert und wie politisch interessiert sie war.

    „Nicht immer blind auf die Rechten einschlagen, Sieglinde!, mahnte Dr. Peter Pattig jetzt, so dass man seinem Ton deutlich den Lehrerberuf entnehmen konnte: „Das habe ich Dir schon Tausendmal gesagt! Man muss da durchaus differenzieren und wir werden um eine Zusammenarbeit mit den Rechten nicht mehr drumherum kommen! Und: Ehrlich gesagt, mir persönlich sind zehn Rechte immer noch lieber, als auch nur ein einziger Linker!

    „Sehe ich genauso!, sekundierte Sören Uhlig: „Ich beabsichtige, die beiden Rechten im Stadtrat ganz besonders eng in meine Politik als Bürgermeister einzubinden! Das habe ich deren Fraktion schon im Vorfeld der Wahl in die Hand versprochen! Unterstützt mich, habe ich zu denen gesagt und ich beteilige euch an meiner Politik! Oder ist es euch lieber, wenn die LINKEN den Bürgermeister stellen und ihr ignoriert oder dämonisiert werdet?

    „Ganz richtige und pragmatische Haltung!, bestätigte Dr. Peter Pattig: „Auch ich hätte keine Bedenken, den Rechten im Rahmen meiner politischen Arbeit Ressourcen zur Verfügung zu stellen und sie zu unterstützen! Das ist schließlich gelebte Demokratie! Bei den LINKEN sähe das allerdings schon wieder ganz anders aus! Da hält sich meine Sympathie deutlich in Grenzen!

    „Wenn ich diese junge Frau im Fernsehen sehe, die sie da gerade verurteilen wollen, diese Beate Zschäpe!, rief Sieglinde Pattig aus: „Die macht doch eigentlich einen ganz patenten Eindruck! So sauber, so ordentlich und gepflegt! Die könnte man doch glatt für eine Unternehmerin halten oder für eine Grundschullehrerin!

    Die beiden Männer nickten bedächtig.

    „Die sollen das Mädel mal schön in Ruhe lassen! Die ist im Grunde ja gar nicht so verkehrt!, rief Sören Uhlig und verschränkte beide Arme vor seiner Brust: „Wäre doch wesentlich sinnvoller, wenn der sogenannte Rechtsstaat endlich mal diesem Herrn Gysi das Handwerk legen würde! Diesem Rattenfänger! Und der Frau Wagenknecht am besten gleich mit!

    „Das mit dem Gysi löst sich von ganz allein, Sören!, rief Dr. Peter Pattig altklug: „Um den Preis einer Regierungsfähigkeit oder sogar Regierungsbeteiligung verwandelt der sich doch gerade von selbst in einen lupenreinen Sozialdemokraten! Der ist doch in letzter Zeit ganz handzahm geworden! Hat sogar die Erklärung unterschrieben, wonach die DDR, die ihn erst groß gemacht hat, ein Unrechtsstaat war, was sie praktisch mit dem Dritten Reich auf eine Stufe stellt! Pass mal auf, der Gysi wird unseren Altkanzler Gerhard Schröder sogar noch rechts überholen!

    „Man ja könnte noch ganz anders Politik im Lande machen, wenn da nicht diese anhaltende devote Verbeugung unseres Landes vor Israel wäre!", rief Sören Uhlig nachdenklich.

    „Da hast Du Recht, Kumpel!, raunte Dr. Peter Pattig: „Aber das darf man noch nicht laut sagen! Wenn es nach mir ginge, müsste dieses Erbschuld-Gehabe per sofort unterbleiben!

    Auf der Straße vor dem Haus wurde plötzlich das Geräusch eines einparkenden Autos laut. Zwei Lichtfinger von Autoscheinwerfern tasteten über die Wiese. Dann hörte man das Zuschlagen von Autotüren.

    „Nanu?, fragte Sören Uhlig und es klang deutlich unsicher: „Wer kommt denn jetzt noch zu so später Stunde?

    „Dein Frauchen kommt!", rief Sieglinde Pattig.

    Tatsächlich kam Sören Uhligs Frau durch den Garten gelaufen. Die Begrüßung zwischen ihr und den beiden Pattigs fiel ungewöhnlich förmlich aus. Sie trug einen Packen Papier unter dem Arm.

    „Wo warst Du denn die ganze Zeit, Schatz?, fragte Sören Uhlig und versuchte, seine Frau auf den Mund zu küssen: „Schließlich feiern wir hier das tolle Wahlergebnis!

    Sie wehrte ihn jedoch resolut ab: „Ich war bei meinem Bruder!, sagte sie zu Sören Uhlig: „Wir sind ins Internet gegangen und ich habe mich mit Deinen Log-In-Daten, die Du auf einen Zettel gekritzelt hattest, den ich in Deiner Jackentasche gefunden habe, auf einem gewissen Portal für diskrete Sexkontakte eingeloggt! Interessant, was man da so alles findet!

    „Vielleicht sollten wir das lieber klären, nachdem die Pattigs…", stotterte Sören Uhlig mit hochrotem Kopf, während beide Pattigs sichtlich peinlich berührt waren und sich verabschieden wollten.

    „Ihr könnt ruhig hier bleiben!, rief Sören Uhligs Frau jedoch resolut: „Ich habe keine Geheimnisse vor euch! Vielleicht interessiert es euch ja auch, was unser Bürgermeister sich so mit einer gewissen Dame schreibt? Mit einer Dame, die übrigens 15 Jahre älter ist, als er! Eine geschiedene Verkäuferin aus Wernigerode!

    „Schatz, ich bitte Dich…", setzte Sören Uhlig noch einmal an.

    „Worum bittest Du mich, Sören?, fragte seine Frau zynisch: „Du bist doch der User Dylan65 oder?

    „Schatz, bitte…"

    „Bist Du nun Dylan65 oder bist Du es nicht? Ich zumindest weiß, dass Du Dylan 65 sein musst! Und ich kann es beweisen!"

    „Also gut, ich habe da mal etwas geschrieben an eine gewisse Person, ich…"

    „Etwas geschrieben nennst Du das? Etwas geschrieben?"

    „Ja, es war eine Dummheit! Jeder macht mal Dummheiten!"

    „Eine Dummheit? Eine Dummheit nennst Du so etwas also?

    „Ja, eine Dummheit!"

    „Eine Dummheit? Ich werde Dir sagen, was es ist Sören: Es ist entehrend! Es ist entwürdigend! Hörst Du, es ist entwürdigend!"

    „Schatz, bitte!"

    „Soll ich mal aus eurer Konversation zitieren?"

    „Schatz, ich bitte Dich, um alles in der Welt, tu mir das nicht an! Tu uns das jetzt und hier nicht an! Schatz, bitte!"

    „Doch, Sören! Genau das werde ich jetzt und hier tun! Ich werde den Herrn Bürgermeister blamieren! Und zwar bis auf die Knochen! Also Du bist in eurer netten erotischen

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