Gilgul Neschamot: Das Experiment Gottes: Roman. Erster Band
Von Ralph Ardnassak
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Über dieses E-Book
Alle Verhandlungen mit Frankreich galten schon seit dem Sommer als gescheitert!
So dass wir uns Ende des Sommers sammelten: der englische Adel als Gewappnete in seinen Rüstungen und wir gemeines Volk als die englischen Bogenschützen mit dem Langbogen, zu 12.000 an den Küsten, um uns nach Frankreich einzuschiffen.
Wir landeten an der normannischen Küste und mussten die offene Feldschlacht mit dem gewaltigen französischen Heer meiden, das uns an Zahl und an Gewappneten weit überlegen war.
Geschwächt von der Geißel der Ruhr zogen wir in endlosen Märschen durch den Regen und durch das verfluchte Land der Franzosen. Immer wieder dezimierten Scharmützel unsre Reihen.
Wie ein gewaltiges Leichentuch lag der Nebel auf den öden Feldern und in den borstigen Kronen der Baumreihen. Jämmerlich bimmelten die Kirchenglocken aus den fernen französischen Kirchtürmen zu unserem Marsch.
Wir fühlten unsere Stärke in der Nässe und Kälte der Tage schwinden, wie hungernde Kinder, die zur Feldarbeit verdammt worden waren, ohne Nahrung erhalten zu haben.
Wir fühlten unsere Glieder erlahmen und unseren Geist sich verwirren. Wir fühlten die Furcht, die sich uns näherte wie ein dunkles böses Tier, das uns aus dem fremden Unterholz heraus ansprang und die Gewissheit ging uns auf, dass wir hier, in Frankreichs öden Fluren und Feldern, wohl unsere letzte Ruhe finden würden.
Wie um uns selbst auf unser Sterben einzustimmen, sangen wir gemeinsam, während wir in Regen und Nebel marschierten, das Deo Gratias Anglia.
Der Roman illustriert anhand unterschiedlicher Einzelschicksale die alte buddhistische Theorie, wonach der Mensch immer wiedergeboren wird.
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Buchvorschau
Gilgul Neschamot - Ralph Ardnassak
I
Was lebt, das leidet, weil es
lebt, und leben will es.
(Wilhelm Busch)
Das Leiden ist ja die einzige Ursache
der Erkenntnis.
(Fjodor Dostojewski)
Aus der Ewigkeit
reiche ich euch
meine Hände hinüber ins Leben.
Hinweg
über jene Schwelle des Todes,
die seit Anbeginn der Zeit
alles Lebende nur in einer Richtung
und unumkehrbar überschreitet.
Lehre uns alle Demut, oh Herr!
Es ist der Moment zwischen Schlaf und Erwachen, in welchem die Welt und der anbrechende Tag noch rein und jungfräulich sind. Noch unbefleckt vom gierigen Tun der Menschen und ihrem unnachgiebigen Griff nach allen Dingen dieser Erde.
Es ist er Moment zwischen Dämmerung und Helle, in welchem der Schlaf aus den Gliedern schwindet und er Angst weicht vor Demjenigen, was dieser neue Tag bringen wird.
Der Schlaf weicht und mit ihm die Erinnerung an die trügerische Geborgenheit der Träume, in welcher ich aufgehoben war, vor dem gewalttätigen Zugriff der Menschen, wenigstens für eine Weile.
Wie trübes Blut, so sickert der anbrechende Tag durch die Fenster ins Schlafzimmer und erfüllt es mit der Gnadenlosigkeit und Härte der Menschenwelt.
Die Furcht ist in meinen Adern erwacht, die unbestimmte Angst, die meinen Körper befallen hat, wie eine Krankheit.
Draußen, vor dem Haus, weiß ich all die gierigen und gewaltbereiten Menschen, die nach meinem Geld trachten, nach meiner Arbeitskraft, nach meinen Nieren, nach meiner Leber, nach meiner Lunge und nach meinem Herzen, nach meinen Hornhäuten, nach meinem Blut und nach meiner Knorpelmasse.
Sie lauern dort draußen wie Viren, die gierigen Menschen. In dem Irrglauben, dass Härte und Rücksichtslosigkeit die Vehikel sind, die ihnen ihren Platz an der Sonne sichern werden.
Mir graut vor dem anbrechenden Tage und ich verfluche den Moment, da aufwachen musste, um mich der Gier und der Gewaltbereitschaft all dieser Menschen dort draußen zu stellen.
Es gibt kein Entrinnen. Und wer nicht mittut, der wird zertrampelt. Man wird gezwungen, sich in den Strom der Gierigen und der Gewalttätigen, der Rohen und Rücksichtslosen, einzureihen. Wer sich nicht einreihen will, wer sich nicht einreihen kann, der wird zertreten, ausgequetscht und ausgesaugt, wie eine prall mit Blut gefüllte Zecke, die zwischen Daumen und Zeigefinger zerquetscht und dann fallen gelassen wird.
Es gibt kein Entrinnen und das Grauen steht grinsend an jedem neuen Morgen neben meinem Bett, um mich hinaus zu ziehen in die Kälte und Rohheit des gerade erst angebrochenen Tages, der doch nichts weiter ist, als ein weiterer grauer und schrecklicher Tag in der endlosen Kette der grauen und verrohten Tage. Jener Kette, die sich schlicht Leben nennt.
Leben ist nicht schön. Und was nicht schön ist, das kann auch nicht lebenswert sein. Das jedenfalls haben sie geschafft, dass Leben nicht schön ist, für sehr viele Menschen auf diesem Globus. Dass es nichts ist, als eine endlose graue Kette des Erduldens von Rohheit, Grausamkeit, Schmerz, Ungerechtigkeit, Demütigung und Ausbeutung. Eine Kette, zu der sie Leben sagen oder einfach Demokratie.
Es ist heute leicht, die Begriffe zu verdrehen. Die Menschen haben die ursprüngliche Bedeutung vieler Begriffe vergessen. Wer tagtäglich um sein Überleben kämpfen muss, darum, ein möglichst großes Stück vom Kuchen ab zu bekommen, der fragt nicht mehr nach der genauen Bedeutung der Begriffe. Er beschränkt sich einfach darauf, sie wiederzukäuen und auszuspucken, wie es alle tun.
Der Weg zurück in den Schlaf und in die gnädige Dunkelheit des nächtlichen Vergessens der eigenen jämmerlichen Existenz ist nun versperrt. Es hilft nichts. Es geht hinaus ins Grauen, um sich dem Elend eines neuen Tages zu stellen!
II
Atma ist der zentrale Begriff der indischen Philosophie für das individuelle Selbst jedes Lebewesens.
Atma ist der individuelle Atem und Lebenshauch, die ewige und unzerstörbare Essenz des Lebens.
Atma ist das individuelle und zugleich absolute Selbst, die unveränderliche Seele.
Atma Vichara ist jegliche Form der Ergründung dieses eigentlichen, ewigen und unzerstörbaren Selbst.
Der Buddhismus lehrt, dass alles Leben zugleich Leiden bedeutet. Gier und Unwissenheit der Menschen sind die Ursachen des Leidens.
Wenn Leben aber Leiden bedeutet, so gibt es nur zwei Wege, um das Leiden zu beenden: der eine Weg besteht in der Beendigung des Lebens, dies ist der leichtere und der durchaus praktikable Weg. Der andere, der schwierigere und ungewisse Weg, besteht im Lernen und in der Selbstlosigkeit.
Ein Teil des Leidens ist jedoch, als Inhalt des Lebens, an Bewußtsein gekoppelt. An die Fähigkeit zur Wahrnehmung, zur Reflexion und Selbstreflexion. Somit gibt es ein rein körperliches und physisches Leiden, wie beispielsweise Mangelempfindungen oder Schmerz und ein rein geistiges Leiden, wie das Empfinden von Demütigung und Erniedrigung.
Das physische Leiden, als die ursprünglichste Form es elementarsten Leidens, bedarf nicht des Bewusstseins. Das Bewußtsein vervielfacht jedoch die Leidensfähigkeit, indem es das Spektrum des Leidens um das geistige und emotionale Leiden erweitert und dem leidenden Individuum außerdem die Möglichkeit eröffnet, sich seines Leidens bewußt zu werden und dadurch letztendlich umso intensiver zu leiden.
Wenn Leben Leiden ist, so kann Leben nichts Positives sein, da es Schmerz und das Bewußtsein dieses Schmerzes beinhaltet. Wenn Leben Leiden ist, so schließt es als einzig positiven Aspekt die Tatsache seiner Endlichkeit ein, denn der Tod, als das zumindest physische Erlöschen des Zustandes Leben, beendet das Leiden des Individuums und erlöst es von physischen Schmerzen und Mangelempfinden.
Wenn wir Körper und Geist getrennt betrachten und Geist dabei mit Bewußtsein assoziieren, so leiden während des Lebens Körper und Geist. Der Körper leidet physisch und der Geist leidet emotional, was sich in der Physis niederschlagen kann oder er leidet in der Erkenntnis des Leidens des Körpers.
Wenn Leben Leiden heißt, so ist Leben nichts Erstrebenswertes, denn jedes Individuum, ob nun mit Verstand und Bewußtsein begabt oder nicht, strebt seiner Natur nach nach der Beendigung des Leidens. Das Streben zum Tode hin und die Todessehnsucht sind somit elementare Urtriebe, die unmittelbar aus der Sehnsucht erwachsen, alles unabänderliche Leid zu beenden.
Steht das Leben für das physische und geistige Leid, so steht der Tod zumindest für das Ende des physischen, des körperlichen Leidens. Wer jedoch Bewußtsein und Körper trennt und davon aus geht, dass das Bewußtsein als Seele, als Atma, als unzerstörbares Selbst, nach dem Tode des Körpers, möglicherweise in einer anderen Dimension, weiter existiert, der unterstellt damit, dass das geistige Leid nicht mit dem physischen Tode endet, sondern das vergegenständliche und manifeste Atma selbst ist. Bewußtsein und Seele sind somit geistiges Leid und ewiges und unzerstörbares geistiges Leid ist die Existenzform des Atmas selbst.
Wer den Körper als ein Gefäß begreift, in welchem der Geist oder das Bewußtsein lediglich aufbewahrt wird, wie eine Flüssigkeit, der unterstellt, dass das die Flüssigkeit nach dem Zerschlagen des Gefäßes weiter existiert. Sie kann im Erdreich versickern, zu Eis gefrieren oder verdunsten, also einen anderen Aggregatzustand annehmen, der einer anderen Dimension entsprechen kann, zerstört oder vernichtet werden, kann die Flüssigkeit demnach jedoch nicht.
Wenn aber die Flüssigkeit, die dem Geist, dem Bewußtsein oder dem Atma entspricht, einen anderen Aggregatzustand annehmen kann, so impliziert diese Annahme, dass die Flüssigkeit jeden beliebigen Aggregatzustand annehmen und unter gewissen Bedingungen auch in den flüssigen Aggregatzustand zurück verwandelt werden kann, den sie während ihres Aufenthaltes in dem Gefäß inne hatte.
Auch das Gefäß, wenn es erst zerstört ist, wird seinen Aggregatzustand möglicherweise verändern. Verschwinden werden seine Atome jedoch nicht.
Zentrale Daseinsbedingungen sowohl für das Gefäß wie auch für die darin enthaltene Flüssigkeit sind also ihre Veränderbarkeit. Dabei verändert sich das Gefäß, das keine Essenz hat, sondern lediglich materielle Hülle oder Aufbewahrungsform ist. Auch die Flüssigkeit verändert sich, aber ihre wahre Essenz, als ihr innerstes Selbst, bleibt unveränderlich und unzerstörbar, unabhängig von dem Aggregatzustand oder der Dimension, die sie gerade inne hat.
Beide, Gefäß und Flüssigkeit, werden durch das Leid miteinander verbunden, das ihre grundlegende Daseinsform ist.
Jeder Rückzug aus dem physischen und elementaren Leid ist daher ein Rückzug aus der Körperlichkeit des Gefäßes und somit ein Los- und ein Fahrenlassen alles Körperlichen.
Jeder Rückzug aus dem Gefäß in das Atma ist damit ein Rückzug in das Wesentliche, in das eigentliche und unzerstörbare Selbst. Ein Rückzug aus dem physischen Leiden, welches uns die uns umgebenden Mitmenschen bereiten.
Wenn der Inhalt des Lebens Leid ist, so ist es das Bestreben der Lebewesen, das eigene Leid zu minimieren. Das eigene Leid jedoch wird minimiert durch egoistisches und rohes Verhalten, durch Gier bei der Aneignung der Güter dieser Erde.
Jedes Leben, das auf Minimierung des eigenen Leides durch Gier aus ist, schafft damit neues Leid in der Welt und erneuert des Kreislauf des Leidens, das sich mit jedem Lebewesen, welches zur Welt kommt und die Verhaltensmaxime verinnerlicht, akzeptiert und praktiziert, fortgesetzt eigenes Leid durch gieriges und rücksichtsloses Verhalten zu minimieren, erneuert.
So kommen mit den Lebewesen die Gier und das Leid auf die Welt und das Bewußtsein entwickelt sich, das Atma, als das unzerstörbare Selbst, welches das physische Leid reflektiert und das emotionale Leiden realisiert.
Warum aber soll man alles physische Sein loslassen?
Weil es in der Welt so unerträglich leidvoll und kalt sein kann, dass man dort nur noch Schmerz und Elend findet, nicht aber Trost.
Keine Art des Trostes kann von außerhalb, aus der physischen Welt oder von anderen Menschen kommen, deren Bestreben nur darin besteht, durch gieriges und egoistisches Verhalten das eigene Leid zu minimieren.
Der einzige wirkliche Trost kann nur aus dem Atma kommen, welches das eigentliche und das ewige und unzerstörbare Wesen allen individuellen