... der kann nicht mein Jünger sein: Dritter Band
Von Ralph Ardnassak
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Über dieses E-Book
Aber immer, wenn er wieder einmal zu sich kam, so kroch er weiter zielstrebig und verzweifelt entschlossen und mit schwindenden Kräften vorwärts, in Richtung auf seine Kapelle zu, die er sich in dem verlassenen Kindergarten der einstigen Muster-Stadt Prypjat selbst eingerichtet hatte. Denn diese ungeheure Macht hatte ihm befohlen, immerfort nur vorwärts und bis zur Kapelle zu kriechen. Ebenso, wie ihm sein Divisionskommandeur damals im Traktorenwerk von Stalingrad befohlen hatte, immer weiter zu kriechen.
Also kroch er weiter, wie ein halb blinder und zerlumpter Wurm, mit blutenden und offenen Knien und offenen Schürfwunden an den Ellenbogen und an den Handballen, über das zerrissene Pflaster, welches die Natur im Begriff war, sich zurück zu holen und zu seiner kleinen schäbigen Kapelle, um dort für die Katzenkinder zu beten und den heiligen gelben und trüben Wein des Todes zu trinken, wie an jedem heiligen Tag zuvor.
Rein verstandesmäßig erfasste er dabei noch seine ungeheure Schwäche und die Krankheit, die ihn praktisch von innen heraus erfasst haben musste. Und sein schwindender und erlöschender Verstand sagte ihm gleichzeitig, dass er nicht mehr lange leben würde.
Und während er so kroch, auf allen vieren und vor sich halblaut hin brabbelte und betete, sah er den Wissenschaftler nicht, der in seinem weißen Kittel mit dem Atemschutz und all den Messgeräten gerade vor ihm auf dem rissigen Gehweg stand und der ihn mit einem Ausdruck völligen Entsetzens und uferlosen Mitleids musterte.
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Buchvorschau
... der kann nicht mein Jünger sein - Ralph Ardnassak
I
Welch ungeheure, rücksichtslose Macht
ist doch die Gegenwart!
(Gerhart Hauptmann)
… wir leben in einer skeptischen und
… einer gedankenzerquälten Zeit:
und zuweilen habe ich die Befürchtung,
dass diese neue Generation, gebildet oder
übergebildet, wie sie ist, diese Quali-
täten der Menschlichkeit, der Gast-
freundschaft, des liebenswürdigen
Humors, die einer älteren Epoche an-
gehörten, abgehen.
(James Joyce)
Hochsitz: zu den jagdlichen Einrichtungen gehörende, durch Befestigen an einem Baum oder unter Verwendung einer besonderen Tragekonstruktion geschaffene erhöhte Sitz- oder Stehgelegenheit für den Jäger, von der aus er unbemerkt Wild beobachten und bejagen kann und die im Allgemeinen vom Boden aus durch eine Leiter zugänglich ist.
(Quelle: Weidwerk Lexikon, VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1981, S. 274)
Durch Verkleiden der offenen Teile der Brüstung entsteht der überdachte, allseitig geschlossene Hochsitz. Er bietet weitestgehend Schutz vor Witterungsunbilden und eignet sich daher insbesondere für den Nachtansitz im Winter, namentlich auf Feldflächen, beziehungsweise an der Waldfeldkante.
Seine Nachteile bestehen darin, dass man hier bei der Beobachtung des Wildes stark eingeschränkt ist, sich über Stärke und Entfernung von Geräuschen (zum Beispiel Lautäußerungen des Wildes) stark täuschen kann und dass sie sich im Allgemeinen schlecht in das Landschaftsbild einfügen und als Fremdkörper wirken, wenn sie nicht geschickt in eine Baumgruppe und dergleichen eingebaut werden können.
… Der Bauablauf eines stationären Hochsitzes richtet sich nach dessen Konstruktion.
Grundsätzlich gilt jedoch für alle Typen der nicht überdachten, überdachten, seitlich offenen und überdachten allseitig geschlossenen Hochsitze, dass zuerst die Leiter gebaut wird.
Dann werden die 3 beziehungsweise 4 Säulen aufgestellt und im unteren Teil verstrebt, mit Hilfe der an diese Konstruktion gestellten Leiter oder einer kleineren hierzu gefertigten Leiter die Säulen in ihrem oberen Teil miteinander verbunden beziehungsweise verstrebt und im Allgemeinen die Leiter endgültig befestigt.
Nach dem Bau von Boden, Brüstung mit Schießscharten, eventuell Dach und Sitzbank werden herausragende Holzteile abgesägt und der Hochsitz sicherheitstechnisch noch einmal überprüft.
Abschließend werden die nötigen Holzschutzmaßnahmen durchgeführt, sofern das verbaute Holz nicht schon vorher behandelt wurde, der Hochsitz nötigenfalls mit Reisig usw. getarnt, sowie störende Äste aus der Schussrichtung entfernt.
(Quelle: Ebenda, S. 277 f.)
Hans Faun schaltete den klobigen Fernsehapparat in seinem schäbigen Zimmer aus. Dieser klobige alte Fernsehapparat war so ziemlich das Einzige, was ihm von seinem Hausstand und seiner Familie geblieben war.
Ein Fernsehapparat und jede Menge an Erinnerungen, von denen durchaus nicht alle angenehmer Natur waren.
Er schaltete den Fernsehapparat aus, weil er jetzt, am Sonntagmorgen, überhaupt gar keine Politik ertragen mochte. Überhaupt konnte er all diese Politik nur noch sehr schwer ertragen.
Politiker waren schließlich eine ganz besondere Spezies für sich. Sie wurden irgendwann einmal von den Bürgern in ihrem Wahlkreis gewählt, weil sie gut reden konnten und weil ja nun schließlich am Ende einmal irgendjemand gewählt