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Mi Familia - Teil 1: Verheiratet mit der Mafia, #1
Mi Familia - Teil 1: Verheiratet mit der Mafia, #1
Mi Familia - Teil 1: Verheiratet mit der Mafia, #1
eBook247 Seiten3 Stunden

Mi Familia - Teil 1: Verheiratet mit der Mafia, #1

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Über dieses E-Book

5 Sterne „WOW!" 

5 Sterne „Unschlagbar!!!!!!! Fesselnd!!!!!!!!"

Liebe ist kompliziert… wie auch die Mafia

Mein Leben könnte wie in jeder Episode der Serie Cops sein. Von meiner Stripper-Mutter aus dem Wohnwagenviertel vertrieben, mit einem Drogendealer, dicht an meinen Fersen. Der Sprit und das Geld sind mir ausgegangen und nun stecke ich einer Bar mitten in der Pampa und zu nah an der mexikanischen Grenze fest.

Ja, daran ist absolut nichts falsch.

Aber ich habe einen Plan… die Versager an den Billardtischen abzogen oder ein paar fette Brieftaschen klauen und mich dann sofort weiter auf den Weg machen bevor alles in meinem Leben in sich zusammenfällt.

Zu spät.

Da ist Jack. Designer Jeans. Prall gefüllte Brieftasche. Perfektes Taschendieb-Material. Bis ich ihm in die Herrentoilette folge und erfahre, dass er sein eigenes Spiel spielt.

Dunkel, gefährlich und in die Mafia verwickelt, ist Jack alles, was ich hasse...und in dieser Familie bin ich die Schwäche, die er sich nicht leisten kann


****************************

Mi Familia Part I ist ein zeitgenössischer Roman in voller Länge von der preisgekrönten Autorin KC Klein über Rache, Überleben und das dunkle Spiel der Liebe auf der falschen Seite des Gesetzes. Es ist das erste Buch der fesselnden VERHEIRATET MIT DER MAFIA Serie. 

„KC Klein ist eine Autorin, die man im Auge behalten sollte." Rachel Gibson, New York Times Bestseller Autorin

„...Überraschungen und Geheimnisse, die mich gefesselt haben..." 

​„ Die Geschichte lockt mich sofort an wie ein Schlangenbeschwörer, der mich direkt an die Kante meines Sitzes befördert..."

„Ich habe es absolut geliebt!!!!!!!!"

SpracheDeutsch
HerausgeberKC Klein
Erscheinungsdatum15. Aug. 2021
ISBN9781071599341
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    Buchvorschau

    Mi Familia - Teil 1 - KC Klein

    Mi Familia- Teil 1

    Mi Familia- Teil 1

    Verheiratet mit der Mafia

    KC Klein

    Übersetzt von

    Stephanie Uschold

    Klein Publishing

    Inhalt

    Danksagung

    Vorwort

    Eins

    Zwei

    Drei

    Vier

    Fünf

    Sechs

    Sieben

    Acht

    Neun

    Zehn

    Elf

    Zwölf

    Dreizehn

    Vierzehn

    Fünfzehn

    Sechzehn

    Siebzehn

    Achtzehn

    Neunzehn

    Zwanzig

    Einundzwanzig

    Zweiundzwanzig

    Dreiundzwanzig

    Vierundzwanzig

    Fünfundzwanzig

    Sechsundzwanzig

    Siebenundzwanzig

    Achtundzwanzig

    Neunundzwanzig

    Epilog

    Über die Autorin

    Bücher von KC Klein

    Ihre Bewertung ist wichtig

    Herausgeber

    Mi Familia - Teil 1

    von KC Klein

    Copyright © 2021 KC Klein

    Alle Rechte vorbehalten

    Herausgegeben von Babelcube, Inc.

    www.babelcube.com

    Übersetzt von Stephanie Uschold

    Einband Design © 2021 KC Klein

    Babelcube Books und Babelcube sind Schutzmarken der Babelcube Inc.

    Vellum flower icon Erstellt mit Vellum

    Danksagung

    Es gibt da ein paar Leute, denen ich danken muss:


    Der talentierten Holly Roberts, , die mir vorschlug, bei der Buchpromotion von Bad Girls mitzumachen, was mich auf die Idee brachte, ein Buch über eine Trickbetrügerin zu schreiben.

    Ben Halloran, ein ehemaliger DEA Beamter, nach dem ich den fiktiven DEA Beamten benannt habe. Danke, dass du mir mit der rechtlichen Seite des Drogenhandels geholfen und mir erklärt hast, wie es zu Drogenüberdosierungen und Wechselwirkungen kommen kann. Alle Fehler sind meine eigenen und ich übernehme die volle Verantwortung für meine kreative Freiheiten mit den Fakten.

    Danke an die Autorin Jodi Vaughn, die den ersten Teil von Mi Familia gelesen und gesagt hat: „Nein, es ist nicht scheiße."

    Ein großer Dank geht an meine Beta-Leserin Corrie Lavina Knight, die immer spontan zum Lesen da ist und die besten Tipps zur Geschichte hat.

    Und vielen Dank an meine Mädchen, Kennedy und Charli, dafür, dass sie mir erlaubt haben, meine Geschichte laut vorzulesen und mir ohne zu zögern gesagt haben, was sie mochten und was nicht.

    Ohne eure permanente Unterstützung, hätte ich das Schreiben schon vor langer Zeit aufgegeben.

    Vorwort

    Jedes Mal, wenn ich eine Serie oder ein Buch beende, reflektiere ich gerne, was in meinem Leben los war. War ich glücklich oder traurig? Habe ich etwas erlebt, das mein Leben verändert hat, oder bin ich einfach nur durchs Leben gegangen? Für mich ist das Schreiben etwas sehr Persönliches. In meinen Büchern und Geschichten habe ich einige tiefe Themen über Gott, Glauben, Vergebung und Verlassenheit verarbeitet.

    Ich weiß, dass Kritiker von Liebesromanen oder anderen Genre-Büchern gesagt haben, dass diese Art von Büchern schematisch ist oder zumindest leichter zu schreiben.

    Für mich ist das nicht der Fall. Ich stecke in jedes Buch mein Herz und meine Seele hinein. Ich bin ein sehr intuitiver Autor. Ich muss mich durch jedes Buch durchhangeln. Ich fühle die Figuren. Ich mache die Reise mit ihnen mit, ihren Schmerz, ihre Liebe, ihre Hochs und Tiefs. Manchmal kann das Schreiben total anstrengend und emotional auslaugend sein.

    Jedes Mal, wenn ich ein Buch beende, frage ich mich, ob dies das letzte ist. Vielleicht habe ich schon alle meine Geschichten erzählt. Wie viele Bücher hat jeder von uns in sich selbst? Es muss eine Grenze geben. Es muss eine bestimmte Anzahl geben. Der Punkt, an dem man sagen kann: „Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen hatte."

    Aber so weit bin ich noch nicht. Jedes Mal, wenn ich mich hinsetze, um zu schreiben, treffe ich eine bewusste Entscheidung, besser zu sein, besser zu werden, etwas zu tun, was nicht einfach ist. Mit jedem Buch treibe ich mich selbst an, in der Hoffnung, endlich an den Punkt zu gelangen, an dem ich eine große Geschichtenerzählerin bin.

    Ich hoffe, dass mir das eines Tages gelingt.

    Und bis es soweit ist, hier eine weitere Geschichte für euch, meine geschätzten Leser. Viel Spaß!

    KC Klein

    Eins

    Wenn ich an den Wohnwagen denke, denke ich in Gerüchen. Die von Zigaretten, Metall und dem schwachen Hauch von Benzin, der in dem orangefarbenen Flickenteppich hängt, ein Souvenir eines längst verstorbenen Freundes meiner Mutter. Der Geruch von Armut, der in meiner Kleidung hängt, der sich im schlaffen Haar und im Schnitt meiner Jeans zeigt. Man kann es nicht leugnen. Es färbt meine Haut weiß und lässt meinen Namen in Form von „arm, „weiß und „Abschaum" weiterleben.

    Ich träume von Gerüchen.

    Ich schätze, ein Wohnwagen gleicht dem anderen. In diesem hier gibt es zufällig Schulfotos von mir in krummen Billigrahmen, einen weißen Kühlschrank mit kaputtem Eismacher und der gelbe Herd, bei dem einfach alles kaputt ist.

    Es gibt eine Fliegengittertür, die nie richtig hängt, und vier Autos in der unbefestigten Auffahrt, von denen immer nur zwei gleichzeitig fahren können. Und die wilden Blumen im Garten, die wir in guten Zeiten wie Gras abmähen und in manchen Zeiten frei durch die Wälder von Texas wehen lassen.

    Natürlich gibt es Wände. Dünn wie Pappe und mit unechtem Holzmuster tapeziert, nicht viel besser als die Türen, die genauso dünn sind wie Vorhänge - nur ein bisschen stabiler. Und die Geräusche, die durch beide hindurchdringen - das Knacken und Ploppen von Bierdosen, wenn sie geöffnet werden, und das Rascheln eines Müllsacks, wenn er in gleichmäßigem Rhythmus gefüllt wird.

    Bei anderen Wohnwagen bin ich mir nicht sicher. Vielleicht haben sie Uhren. Wie die, die an der Wand hängen und tickende Geräusche machen, während die Zeiger einander nachjagen. Aber hier wird die Zeit nicht auf diese Weise gemessen. Hier wird die Zeit nicht in Stunden gemessen, sondern in Little Mule Sixpacks, Lucas' Billigbier der Wahl.

    Das erste trinkt er um 16:00 Uhr und markiert das Ende eines langen Arbeitstages, an dem Meth gekocht und Waren ausgeliefert werden. Das zweite, falls es dabei bleibt, bedeutet, dass es immer noch die Chance auf ein Abendessen gibt. Das dritte heißt immer, dass irgendein Sportereignis im Fernsehen beginnt - Fußball, Autorennen, UFC-Kämpfe. Es spielt keine Rolle, an welchem Tag oder zu welcher Jahreszeit. Ich schlafe zum Wiegenlied der lebhaften Sportansager ein: „Hast du diesen Schlag gesehen? Was für ein toller Fang! Das Rennen bleibt spannend bis zum Ende!"

    Ich träume von jubelnden Fans und Werbungen über Rasierer für Männer.

    Und von einem Messer. Sicher versteckt zwischen meiner Matratze und dem Federkern.

    Und manchmal, nur manchmal, wenn die Sonne so weit von Grove Oaks entfernt ist wie die Erlösung, und die einzigen Leute, die wach sind, die Stripperinnen auf ihrem Heimweg und die Barkeeper, die die letzten Gläser putzen sind - dann gibt es ein viertes Six-Pack.

    Das vierte Six-Pack endet immer in einer Tracht Prügel. Nicht manchmal, nicht oft. Wenn er beim vierten ist, gibt es Streit.

    Heute Abend ist ein vier-Six-Packs-Abend.

    „Wo zur Hölle warst du?" Schreit Lucas, der neueste Mann meiner Mutter in der langen Reihe von Männern.

    „Arbeiten. Was hast du denn gedacht? Meine Mutter war eine „erfolgreiche Stripperin, wenn man das als erfolgreich definieren kann. Aber selbst die erfahrensten Tänzerinnen verlieren ihr Trinkgeld, wenn sie älter werden. Daher die Spätschichten, wenn die Kunden hoffentlich zu betrunken sind, um Brüste zu bemerken, die ihre Pracht verloren haben, und die Netzstrümpfe, die mehr dazu dienen, Dinge festzuhalten, als zu erregen.

    „Ein paar Nebenjobs von einem deiner Kunden zu bekommen ist, was ich denke", schießt er zurück.

    Ich gebe es auf zu schlafen. Selbst im weit entfernten Schlafzimmer, mit Ohrstöpseln und einem Kissen über dem Kopf, kann ich die anfänglichen Schreie und Flüche hören, die einen langen, langwierigen Streit ankündigen. Ich versuche, nicht gereizt zu sein, wenn die Schreie meiner Mutter in Weinen übergehen, aber ich hasse es, dieses Klischee zu sein - mit einer armen Stripper-Mutter und ihrem Verlierer-Freund. Mein Leben könnte jede Folge von „Cops" sein. Ich denke natürlich nicht mal daran, sie anzurufen. Sie würden nicht rechtzeitig hier sein. Würden sowieso nicht viel machen. Lucas würde einfach am nächsten Tag auf Kaution rauskommen und noch angepisster als zuvor zum Wohnwagen zurückkommen.

    Ich kann auch keinen Nachbarn anrufen. Vor einem Jahr beschloss meine Mutter, dass sie einen Tapetenwechsel brauchte und zog aufs Land, aber ich weiß, dass es daran lag, dass ein Ex-Freund zu besessen war und sie verprügelte. Das ist eine Sache, die meine Mutter nie toleriert hat - verprügelt zu werden. Ich wundere mich manchmal darüber, aber mir ist klar, dass meine Mutter tief in ihrem Inneren eine Geschäftsfrau ist, deren bester Trumpf ihr Aussehen ist. Wenn sie das versaut, sinkt ihre Chance, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

    Aber selbst wenn wir Nachbarn hätten, würde man uns nicht helfen. Lucas ist der jüngere Bruder von Marcus, dem Meth-Dealer, der nicht nur die Stadt Grove Oaks kontrolliert, sondern zwei Städte in jeder Richtung. Es ist einfach - legst du dich mit Lucas an, legst du dich mit Marcus an, und nachdem eine Reihe von Leichenteilen in der Wüste gefunden wurden, will sich niemand diese Art von Ärger einhandeln.

    „Du kannst mich nicht so behandeln. Raus mit dir, verdammt!" Meine Mutter gibt ihren typischen Kampfschrei von sich.

    Wenn ich jedes Mal einen Dollar bekommen würde, wenn… nun ja, du kennst das Sprichwort, würde ich nicht in diesem Wohnwagen leben, so viel ist sicher.

    Ich kenne Lucas Antwort noch bevor er was sagt. Es ist so vorhersehbar wie ein zu oft gespielter Song im Radio, den man schon tausendmal gehört hat und der sich im Kopf festsetzt, so dass man nicht mehr aufhören kann, ihn zu summen. „Ich bezahle die Rechnungen. Das ist jetzt mein Wohnwagen", sagt er.

    Was leider wahr ist. Wir waren noch nie auf jemand anderen angewiesen. Als ich jünger war, hatte meine Mutter gut Geld verdient. Nicht genug, um aus diesem Wohnwagen herauszukommen, aber genug, um diese Blech- und Plastikkiste unser Zuhause zu nennen. Anscheinend hat meiner Mutter niemand gesagt, dass man für das Herumwirbeln an einer Stange keine gute Rente bekommt, und jetzt, mit vierzig hätte sie schon vor Jahren in Rente gehen sollen.

    Es gibt einen lauten Schlag, und dann ein Krachen, als etwas zerbricht.

    Ich halte die Luft an. Bitte Gott, nicht die Kaffeemaschine.

    „Ich bin fertig mit dir. Hörst du? Mir reicht‘s", schluchzt meine Mutter.

    „Wirklich? Und was zum Teufel willst du dagegen tun? Lucas' Stimme, auch nach vier Six-Packs, wird sie nie undeutlich. Sein Verstand und sein Temperament scheinen sich zu schärfen, anstatt abzustumpfen. Er ist das, was meine Mutter einen „gemeinen Säufer nennt. Er ist das, was ich gefährlich nenne.

    Die Eingangstür schlägt zu und erschüttert den ganzen Wohnwagen. Die Schritte meiner Mutter klackern trotz ihrer markanten Vierzehn-Zentimeter-Absätze schnell auf dem Boden. Erst als der Motor eines Autos aufheult und die Reifen aus der Einfahrt ragen, setze ich mich im Bett auf, die Augen weit aufgerissen, die Kehle eng.

    Sie geht?

    „Stella komm zurück. Geh nicht. Wage es nicht, mir den Rücken zu kehren."

    Sie lässt mich nie mit ihm allein, wenn Lucas betrunken ist. Das ist unsere unausgesprochene Regel. Ihr Mann, ihr Problem.

    Anscheinend nur unausgesprochen für mich.

    Schwere Schritte folgen, und ich vermute, dass eine Bierdose geworfen wurde. Mein Blick wandert zur Schlafzimmertür und prüft noch einmal, ob sie verschlossen ist.

    Noch bevor die Fliegengittertür zum dritten Mal zuschlägt, habe ich die Decke weggeschmissen und fange an, meine Sachen in den Rucksack zu werfen - Autoschlüssel, Geldbörse, Telefon, Unterwäsche, Haarbürste.

    Ich höre Lucas in der Küche. Der Kühlschrank öffnet sich. Ein weiterer Bierdeckel knackt. Dann Schritte, vorbei am Fernseher und den Flur hinunter.

    In nichts weiter als Unterwäsche und einem Tank-Top bleibe ich stehen.

    Mit erhobenem Kopf halte ich den Atem an, wie die Häschen im Garten, als ein Auto vorfährt.

    Stille. Wir beide warten darauf, dass er eine Entscheidung trifft. Ich kann fast hören, wie sich die Rädchen in Lucas' Gehirn bewegen. Wie er das Für und Wider abwägt. Seine Wünsche gegen die Mühen.

    Ich bin nicht seine Tochter, aber ich bin die meiner Mutter. Und bevor das Leben ihre weichen Linien verhärtete und die Mundwinkel nach unten drückte, war sie ein Hingucker. Obwohl ich nicht annähernd so exotisch bin wie meine Mutter - dunkles, glattes Haar, schräge türkisgrüne Augen, kräftige Wangenknochen und ein 50er-Jahre-Playboy-Körper - habe ich nicht alles Aussehen von meinem einfachen, pastellweißen Vater.

    Ich habe gesehen, wie Lucas mich ansieht. Ich habe gesehen, wie seine schwarzen Augen mich hinter seinen halbgeschlossenen Lidern verfolgten. Gesehen, wie er schluckt, als würde ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Gesehen, wie er seine Gürtelschnalle verstellt, um Platz in seiner Jeans zu schaffen.

    Geh zurück. Geh zurück zu deinem Sessel. Zurück zu deinem Fernseher. Lach über die Geico-Werbung.

    Ich starre auf den dünnen Lichtstreifen, der unter meiner Tür hervorleuchtet und halte den Atem an. Irgendetwas knarrt im Korridor. Sicherlich ein Schritt, aber geht er vorwärts oder rückwärts?

    Vorwärts oder rückwärts? Näher oder weiter weg? In welche Richtung geht das Arschloch?

    Dann wird das Licht unter meiner Tür von zwei Schatten gebrochen - eine Beinbreite auseinander.

    Mein Herz schlägt gegen meine Brust und ein Ruck durchfährt mich. Jeans werden in die Tasche gestopft, Schuhe unter den Arm geklemmt und ich renne zu meinem Fenster. So schnell und leise wie möglich, schiebe ich das Fenster auf.

    „Franki? Bist du wach?" Nicht leise genug.

    Ich werfe meine Schuhe aus dem Fenster. Meine Tasche hinterher.

    Der Türknauf wackelt, das neue Schloss, das ich eingebaut habe, hält - vorerst. „Franki, mach auf!"

    Ich stemme mich hoch, balanciere auf der Fensterbank und versuche, mich mit meinen Beinen und nackten Füßen durchzuzwängen.

    Rums! Die Tür kracht gegen die Wand. Die Zeit ist abgelaufen.

    Lucas Hände—dick, rau, kalt—legen sich auf mich, als sie mich zurück in den Raum ziehen. Hinein in den Wohnwagen.

    Ich trete. Mein Fuß findet die weiche Stelle in seinem Bauch, und er krümmt sich vor Schmerz. Aber es ist nicht genug. Nicht mal annähernd. Ich werde zur Tür gestoßen und mein Atem verlässt mich ebenso wie alle Gedanken an Schreien.

    Es würde mich sowieso niemand hören.

    Er liegt jetzt auf mir. Eine Hand hält meine beiden Hände fest und ich wünsche mir, ich hätte weniger eingepackt und mir mehr angezogen. Eine Jeans stellt ein größeres Hindernis dar als ein Paar weiße Unterhosen. Ich trete, winde mich, beiße.

    Er schlägt mir so hart ins Gesicht, dass mein Gehirn in meinem Schädel herumspringt.

    Als ich mich endlich wieder konzentrieren kann, bin ich von der Taille abwärts nackt und er hat mich losgelassen, um seinen Gürtel zu öffnen. Es ist offenbar schwierig, die große, goldene texanische Gürtelschnalle mit nur einer Hand zu öffnen.

    Ein eiserner Geschmack von Blut füllt meinen Mund. Meine Sicht ist so verschwommen wie der schlechte Empfang des Fernsehers. Das Hämmern meines Herzens durchdringt meinen ganzen Körper, aber ich kann meine Arme, Beine oder Finger nicht spüren. Sie sind nicht meine. Sie sind am Körper von jemand anderem. Jemand ganz anderem.

    Ich drehe mich weg und sehe die Tür. Oder das was davon übrig ist. Ein neues Schloss, das ich selbst angebracht hatte. Der Bolzen hatte gehalten, das glänzende Messing steckte noch im Türrahmen, aber das unechte Holz war rundherum zersplittert. Komisch, wer würde einen Schlossriegel in eine Papptür einbauen?

    Ein Sicherheitsschloss in einem Wohnwagen mit Papptüren, Holztapete, schiefen Bilderrahmen, hässlichem Teppich und einem Messer irgendwo zwischen meiner Matratze und dem Federkern.

    Lucas liegt jetzt wieder auf mir, fummelt zwischen seinen Beinen herum, auf der Suche nach irgendeiner Form seiner Männlichkeit.

    Ich schaue nach rechts und sehe meine Matratze direkt über mir. Und eine Hand, eine, die wie meine aussieht, greift nach oben und schließt sich um etwas Glattes und Festes.

    Der Griff ist warm, die Klinge ein stumpfes Grau. Dann blinzle ich und als ich die Augen öffne, bin ich überrascht, das Messer bis zum Griff in seinem dicken Bauch gebohrt zu sehen. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, ist Lucas das auch.

    Ich höre nicht auf. Es geht nicht. Ich steche weiter und weiter auf ihn ein. Selbst als er auf mich fällt. Selbst als sich sein Hemd rot färbt und meine Hände glitschig werden vor Blut. Selbst als mein Arm schmerzt und ich ihn nicht mehr heben kann. Erst als sein Rücken voller Löcher ist und mein Atem so rau ist, dass er mir die Kehle verbrennt, höre ich auf.

    Meine Augenlider schließen sich und ich stelle mir vor, dass ich wie die wilden Blumen bin, die über unseren Hof hinaus wehen, raus aus diesem Hinterland und aus dieser kleinen Stadt für immer.

    Zwei

    Ich wache auf, meine Mutter steht über mir und schreit meinen Namen. „Franki! Oh mein Gott, Franki! Was hast du getan? Was hast du getan?"

    Ich hasse es, dass sie den Namen des Herrn missbraucht. Ich habe ihr das schon oft gesagt, aber sie vergisst es immer wieder. Oder es ist ihr egal. Ich fühle mich schwer. Meine Brust schmerzt. Der Druck, der auf meiner Lunge lastet, ist wie der Industriestaubsauger, den es in der guten Autowaschanlage gibt und zwar nicht der beschissene in der Oak Street. Ich schaue auf meine Brust hinunter und sehe Lucas halb auf mir. Überall ist es rot. Blut klebt auf meiner Haut. Getrocknet an meinem Hals. Mein Tank-Top ist durchnässt.

    Ich schreie. Zumindest glaube ich das. Es klingt heiser und fremd, wie ein Asthmatiker mitten in einem Anfall. Ich schiebe und drücke mich unter ihm hervor. Schließlich rutsche ich auf meinem Hintern nach hinten und atme zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit tief ein.

    Meine Mutter

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