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Paradigmenwechsel
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eBook147 Seiten1 Stunde

Paradigmenwechsel

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Über dieses E-Book

"Ein Buch wie ein Folk-Punk Song."


Paradigmenwechsel beinhaltet zwei lose miteinander verbundene Geschichten, die vom Verlust geprägt sind. Zwei Menschen, zwei Schicksalsschläge, zwei Arten mit tiefer Trauer umzugehen. Eine Talfahrt zwischen den eigenen Bedürfnissen, das was richtig ist und was man in einer Situation der Verzweiflung eigentlich von sich selbst erwartet.

Wie weit reicht unsere Vernunft und unser Verständnis dieser Welt, wenn wir einmal so RICHTIG auf die Probe gestellt werden? Was ist real, was nur ein düsterer Streich unseres Verstandes?

Die inneren Monologe zweier Menschen, die innerhalb kürzester Zeit eine Menge verloren haben. Das Ringen mit sich selbst, den Gedanken, dem Gewissen und Moral - Jetzt erhältlich als kleines Taschenbuch!
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum30. Jan. 2024
ISBN9783758384332
Paradigmenwechsel
Autor

Dominik Schodl

Stell dir deine liebste Indie-Band vor, die nie ganz den Durchbruch geschafft hat. Der ewige Geheimtipp. Jetzt stell dir das als Buch vor. So lesen sich die Werke von Dominik, mittlerweile ganze 3 kleine Bücher (das letzte war sogar gut). Das macht er alles alleine, meistens. Manchmal helfen ihm Menschen. Die machen das, weil sie großartig sind und sie geben dem Ganzen noch mehr Tiefe. Wenn Dominik Schodl das hier schreiben würde - was er wirklich überhaupt nicht macht! -, dann würde er sich bei jetzt bei euch bedanken und überhaupt bei allen, die sich die Zeit genommen haben, etwas zu lesen oder zu hören. Danke. Ehrlich.

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    Buchvorschau

    Paradigmenwechsel - Dominik Schodl

    Paradigmenwechsel - so heißt der Finishing-Move meines

    Lieblingswrestlers Jon Moxley. Streng genommen kann man also

    sagen, dass dieses für mich sehr emotionale Buch entstanden ist, weil

    ein schwitziger Mann einen anderen schwitzigen Mann auf eine Matte

    geschleudert hat. In diesem Sinne wünsche ich gute Unterhaltung.

    Besonderer Dank gilt Lisa, Vanessa, meinen Eltern und allen, die egal

    in welcher Form auf dieser surrealen Reise und meinem eigenen

    Paradigmenwechsel dabei waren.

    DANKE!

    Ehrlich jetzt.

    Vielen Dank.

    Inhaltsverzeichnis

    Dominik Schodl: Paradigmenwechsel

    PARADIGMENWECHSEL

    KAPITEL Ι

    Hietzing

    Auhofstraße

    Durchdrehen

    Grapefruit

    Prager Jesuskind

    Versprochen

    Die letzte Telefonzelle Salzburgs

    Silvio

    Wie krieg ich die Zeit bis zu meiner Beerdigung tot?

    Bruce Springsteen

    Paradigmenwechsel

    KAPITEL ΙΙ

    Ford Mondeo

    Auhofstraße Part 2

    Taufe

    KAPITEL ΙΙΙ

    Farbe und ein Open Mic

    Rücklicht

    Gebrochene Nase

    Vergrab mich irgendwo anders

    Hamburg und Elif

    Mitten ins Licht

    Doppelstern

    Wintermantel

    Instandhaltung

    Dominik Schodl: Der Tod ist real

    Der Tod ist real

    KAPITEL Ι

    Zement

    Verantwortung

    Verstand, Liebe

    KAPITEL ΙΙ

    Der Tod ist real

    Graureiher

    Kratzbeeren

    Bulldozer

    Das obere hintere Schlafzimmer

    Macht

    Donnerschlag

    23. Bezirk

    Echo

    Pfeil

    Zwei Raben

    Dominik Schodl

    Paradigmenwechsel

    PARADIGMENWECHSEL

    KAPITEL Ι

    Hietzing

    Auhofstraße

    Durchdrehen

    Grapefruit

    Prager Jesuskind

    Versprochen

    Die letzte Telefonzelle Salzburgs

    Silvio

    Wie krieg ich die Zeit bis zu meiner Beerdigung tot?

    Bruce Springsteen

    Paradigmenwechsel

    KAPITEL ΙΙ

    Ford Mondeo

    Auhofstraße Part 2

    Taufe

    KAPITEL ΙΙΙ

    Farbe und ein Open Mic

    Rücklicht

    Gebrochene Nase

    Vergrab mich irgendwo anders

    Hamburg und Elif

    Mitten ins Licht

    Doppelstern

    Wintermantel

    Instandhaltung

    PARADIGMENWECHSEL

    KAPITEL Ι

    HIETZING

    „Hey, mir geht’s schlecht, kannst du vielleicht kommen?"

    Also renne ich aus dem Club und klebe während der Heimfahrt meine Augen mit einer Zementmischung aus Furcht, Horror und ekelhafter Neugier auf mein Handy.

    Bei dir angekommen habe ich noch nie jemanden so kotzen sehen. Deine Innereien wollten raus aus dir, flüchten, niemand wird diesen Anblick jemals nachvollziehen können. Auch mein eigenes Hirn könnte dich nicht rekonstruieren. Du erzählst mir, dass dir immer schlecht ist und du dich immer komplett und absolut irre fühlst. Wie eine hysterische Wahnsinnige, bei der ein unerklärbarer Beschützerinstinkt eintritt, der man versucht etwas zu entreißen, was sie noch gar nicht besitzt. Und in deiner Panik redest du wirr:

    „Die wilde Taglilie in mir will nicht mehr wachsen, sie flucht immer und

    stöhnt genervt auf. Sie sagt mir, dass ich dumm bin und alle besser dran

    wären, wenn ich mit ihr sterbe."

    Wie ein Idiot renne ich los, um Zigaretten und Kondome zu kaufen, damit wir uns so fühlen wie damals. Damit ich wieder dein nächstes, schönes, gutes Problem sein kann. Dein Projekt, dem du dich widmen kannst. Ein altes Gebäude zum Sanieren. So, als würde es etwas bringen. Ich rauche wie ein Verrückter, unverhältnismäßig viel.

    „Es hat nicht funktioniert und wir stehen das nicht durch."

    Also werfe ich die Zigaretten vom Balkon und umarme dich. So, als würde es noch etwas bringen. Diese Umarmung werde ich nie vergessen, denn während dieser bin ich zum Sinnbild deines vermeintlichen Scheiterns geworden. Ich werde ein kitschiges Fotobuch des Schreckens. Immer wenn du mich siehst, wirst du dich daran erinnern. Gebrandmarkt durch Worte und Nähe. Und mir wird es jedes Mal ebenso gehen. Zwei stärkere Menschen hätten es geschafft, hätten diesen falschen, erzwungenen, negativen Polaroid-Moment einfach wegschütteln können. Shake it like a Polaroid picture! Hey ya! So einfach, so schnell. Mit Humor. Einfach nochmal versuchen. Runde 2. Karten neu mischen.

    Aber wir sind nicht mehr stark.

    Du sagst, dass dein Körper einfach nicht genug war. Und es wäre wohl besser so. Wir haben es niemandem erzählt. Unsere Eltern wussten es erst so viel später. Wir haben uns niemandem anvertraut. Kaum getrauert. Du hast zum Ausgleich Texte geschrieben. Ich habe zum Ausgleich geraucht wie ein Geisteskranker.

    Ich habe Angst zuzugeben, worum es in deinen Texten geht. Ich habe Angst zuzugeben, warum du überhaupt so etwas schreiben möchtest. Anstatt dich zu bestärken, lese ich deine Texte. Gebe dir Feedback, aber frage nicht nach, warum du sowas schreibst.

    Sie sind nicht gedacht, jemals vorgetragen zu werden. Sie sind nicht gedacht, jemals schön zu sein. Sie sind lediglich da, um deinem Schmerz den geeigneten Ausdruck zu verleihen. Und glaub mir – bei mir kam die Message an. Laut, deutlich, schmerzhaft:

    „Aber die Engel singen und der Teufel tanzt.

    In diesem blutigen Regen, wo Taglilien wachsen.

    Ist es jetzt endlich sicher? Kann ich raus?

    Ich bin ein ausgehöhlter Schildkrötenpanzer.

    Der dir keinen Schutz mehr bietet.

    Und die Engel singen, der Teufel tanzt.

    Und es gibt leichtere Wege, um wach zu sein.

    Aber ich kenne dich zu gut.

    Und es gibt leichtere Wege, mir weh zu tun.

    Aber du reißt Körper und Seele entzwei.

    Und es gibt leichtere Wege, um wach zu sein.

    Aber ich kenne dich zu gut.

    Und es gibt leichtere Wege, mir weh zu tun.

    Aber du reißt Körper und Seele entzwei."

    AUHOFSTRAßE

    Es verging jede Menge Zeit.

    Ich stelle mir noch oft unsere Wohnung in der Auhofstraße vor. Immer wieder denke ich an unsere Unordentlichkeit, an das ganze Zeug am Boden und das ungemachte Katzenklo. Unsere Eltern hätten uns, sofern wir uns etwas hätten anmerken lassen, dafür komplett verachtet. Doch wir waren locker und du so cool. Ich stelle mir dich vor, geschminkt und hektisch. Vermutlich bist du wieder spät dran. Der Bürojob oder deine Kollegen, die ohne dich nichts auf die Reihe kriegen, warten auf dich. In meiner Vorstellung lächelst du. Alles ist so wie immer. Auch ohne mich.

    Gestern war ich mit deiner Schwester essen und sie hat mir deine Nachricht überbracht. Du willst nicht mehr, möchtest die Scheidung. Du lässt deine Schwester diese Botschaft überbringen – nicht aus Bosheit oder weil du feige bist, sondern weil es so emotionslos wie möglich sein muss. Du willst dich schützen. Vielleicht hätte ich dich überredet, wie so oft. Vielleicht hätte ich wieder geschworen für uns beide – für uns drei – zu kämpfen. So ist die Sache klar. Deiner Schwester tut es unendlich leid und sie weiß auch nicht, was in dich gefahren ist. Eigentlich tut es deiner gesamten Familie leid, schließlich war ich doch so ein netter Typ.

    „So ein unglaublich netter, trockener Alkoholiker", dachte ich dann abwertend und ganz für mich allein.

    Deine Schwester beteuert nochmal, wie leid es ihr tut. Wie leid ihr die ganze Sache mit dem Baby tut. Was wir nicht alles durchgemacht haben müssen. Sie weiß auch nicht, was du dir denkst, nur dass es böse Gedanken sind. Böse Taglilien, die nicht mehr wachsen wollen. Also gehe ich nach Hause, drehe Waschmaschine und Dusche auf, steige unter den Wasserstrahl und warte, bis es eiskalt wird. Man kann nicht beides haben. Am Küchentisch liegt ein Zettel.

    Immer wieder lese ich die Nachricht, die du mir hinterlassen hast – hoffend, dass die Worte sich ändern über Nacht. Du schläfst einstweilen bei deinen Eltern und ich weiß, was für ein gewichtiger Schritt, welch kolossale innerliche Debatte das für dich gewesen sein muss. Hilfe von ihnen anzunehmen, macht dich verletzbar, treffbar, verwundbar und doch ist es wohl besser, als hier bei mir zu sein. Lieber kein Schutzschild als jemanden im Team wie mich. Du hast eine Entscheidung getroffen, während ich in unserer alten Wohnung in der Auhofstraße verbleibe und die Wand anstarre, die Realität nicht fassen will und keine Pläne für die Zukunft schmiede.

    Du schläfst also bei deinen Eltern? Gut, ich schlafe auf der Couch. Ich hasse unser Bett ohne dich da drinnen. Du konntest diese Couch nie leiden. Ich glaube, du mochtest die Textur einfach nicht, so wie sie sich anfühlt.

    Während dieser erbärmlichen Tage voller Stillstand habe ich genug Haarnadeln von dir gefunden, um dir daraus einen Götzen bauen zu können. Eine Statue meiner Traurigkeit. Einatmen – ausatmen. Lass sie doch endlich gehen. In meinem Kopf spielen sich die finalen Momente unserer letzten Diskussion immer wieder ab und dann hau ich ein Loch in die

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