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Sommerlichter: Was eine Erinnerung hinterlässt, ist nicht umsonst geschehen
Sommerlichter: Was eine Erinnerung hinterlässt, ist nicht umsonst geschehen
Sommerlichter: Was eine Erinnerung hinterlässt, ist nicht umsonst geschehen
eBook61 Seiten46 Minuten

Sommerlichter: Was eine Erinnerung hinterlässt, ist nicht umsonst geschehen

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Über dieses E-Book

Marie, eine junge Frau, Ende dreißig, körperlich kräftig und voller Tatendrang, will Dinge mit brachialer Gewalt durchsetzen und verändern. Nicht nur, dass sie die meterhohe Blautanne im hauseigenen Garten fällt, ihr Wohnzimmer verwüstet, mitten auf der Kreuzung aus dem Auto springt, fast zur Millionärin wird und sich von der Polizei erwischen lässt, nein, sie hat noch viel mehr auf Lager. Aber soll sie alles schon vorher wissen können?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum23. Okt. 2016
ISBN9783738089844
Sommerlichter: Was eine Erinnerung hinterlässt, ist nicht umsonst geschehen

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    Buchvorschau

    Sommerlichter - Inga Droemer

    Was eine Erinnerung hinterlässt, ist nicht umsonst geschehen

    Als Marie noch eine junge Frau war, so Ende dreißig, körperlich kräftiger als heute und voller Tatendrang, sich sozusagen in der Blüte ihres Lebens befand, wollte sie noch Dinge mit brachialer Gewalt durchsetzen und verändern und zwar sofort, am besten gleich und nicht erst später. Nein! Genau in diesem Moment! Eine spontane Zwillingsfrau, das war sie immer schon, und fast alle liebten sie für ihre plötzlichen Ideen. Meistens jedenfalls! Niemand wusste, was ihr im nächsten Augenblick wieder einfallen würde. Sie wusste es ja selber nicht, merkte es oft erst während des Tuns, wenn quasi das Kind schon im Brunnen lag. Aber sie konnte dann auch diesem Moment immer noch etwas Positives abgewinnen --- eine sogenannte Lernaufgabe, denn daraus bestand ja unser ganzes Leben. Sollte sie alles schon vorher wissen können? Nein, sie musste sich ausprobieren. Der Alltag mit Marie wurde niemals langweilig. Schmunzelnd beginnt sie zu erzählen.......

    Es gibt Dinge, die man schon bereut, ehe man sie tut. Und man tut sie doch. Friedrich Hebbel

    „Schon seit langem war mir unsere riesengroße Blautanne im Garten ein Dorn im Auge. Sie stand als Dritte neben zwei weiteren Tannen in einer Reihe. Vor vielen Jahren hatte ich sie mal als ganz kleine Tannenbäumchen gekauft, jede von ihnen passte mit ihrem Wurzelballen einzeln in mein Fahrradkörbchen, so zierlich waren sie damals. Wir pflanzten diese Winzlinge parallel zur Straße, aber meterweit auseinander in Richtung Süden, ohne zu überlegen, wie gewaltig solche Bäume über die Jahre werden können.

    Jahr für Jahr wuchsen sie so geschwind in die Höhe und in die Breite, dass sie sich unbemerkt mit ihren Zweigen näherten und ihre Kronen immer höher in Richtung Himmel ragten. Als Sichtschutz waren diese immergrünen Riesen perfekt, aber mir nahmen sie jegliche Sonnenstrahlen, die ich so dringend für mein Wohlbefinden im Sommer brauchte. Was war so ein schöner heißer Sommertag mit Erdbeertorte und Schlagsahne auf der Terrasse im Schatten? Meine Rosen wollten nicht mehr blühen, das Licht, die Wärme und die Sonne fehlten ihnen, genau wie mir. Ich hatte nur noch Gänsehaut und schlechte Laune. Mir standen meine Haare zu Berge, so fror ich in meinem Bikini. Woanders plantschten die Kinder im Wasser und ich lag auf meiner teuren Teakholzliege mit Sonnenbrille im Schatten. Mein Mann liebte es, unter einem Baum im Halbdunkeln zu liegen und in Ruhe zu lesen. Verständlich! Aber ich nicht! Im Gegenteil! Ich putschte mich immer mehr hoch, zog und schleppte mit meiner schweren Holzliege ständig hin und her, bis in die äußerste Ecke unseres Gartens, um wenigstens dort ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen. Das musste sich ändern.

    Eine Tanne musste weichen. Ich wusste auch schon genau, welche es werden sollte, die schöne Blautanne mit ihren dunkelgrünen stachligen Nadeln. Immer und immer wieder hatte ich meinen Mann gebeten, sie mir zu Liebe zu fällen. Aber der hatte taube Ohren, dachte nicht im Traum daran. Jeder Zweig war ihm wichtig. Er merkte sogar, wenn ich mir für meine Weihnachtsdekoration einen kleinen davon abgeschnitten hatte. Und so kam was kommen musste, ich beschloss die Fällung des Baumes allein. Genau! Ich musste nur auf eine passende Gelegenheit warten.

    Und die kam schneller, als ich dachte. Mein Mann war zu einem Wochenendseminar eingeladen. Noch während ich ihm winkte, als er im zweiten Gang mit dem Auto langsam wie immer aus unserer Straße fuhr, hatte ich gedanklich schon die Säge in der Hand.

    Mit kurzen Hosen und Top betrat ich die Garage, suchte nach Handschuhen für mich und griff nach einer Handsäge. Ich überlegte noch ein Weilchen, ob ich es wirklich tun sollte. Aber worauf wollte ich warten? Die Blautanne würde doch immer größer werden, wenn ich tatenlos zusehen und nicht einschreiten würde. Ich musste es tun!

    Voller Tatendrang kniete ich mich unter die Tannenzweige und begann augenblicklich, den ersten Schnitt in die Tanne zu sägen. Ich wollte die Säge hin und her ziehen,

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