Wild Spirit - Dein Herz weist Dir den Weg: Eine wahre Begebenheit
Von Mandy Taute
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Buchvorschau
Wild Spirit - Dein Herz weist Dir den Weg - Mandy Taute
Wild Spirit - Dein Herz weist Dir den Weg
Mandy Taute
Vorwort
Es war einmal ein kleines Mädchen, eine kleine Tagträumerin, als sie geboren wurde schrieb man das Jahr 1971. Sie war ein liebes braves glückliches kleines Mädchen was unbekümmert in den Tag hinein lebte. Das Haar kurz geschnitten wie das eines Jungen, ein kurzer Pony umrahmte das mollige Gesicht. Ihr Leben ist wie ein Märchen aus längst vergangener Zeit. Es ist emotional, tränenreich, hässlich schwer und steinig hart bis zu dem Tag an dem dieses Mädel beinahe ihren letzten Atemzug tat. Was dann geschah lässt die Menschen wieder an Wunder glauben, aber lest nun selbst. Und dieses kleine Mädchen das bin ich und das hier ist meine Geschichte, eine wahre Begebenheit die das Leben schrieb.
Kapitel 1
Ich lebte mit meiner Mama in einem 3 Seiten-Hof im ersten Stock eines alten Hauses und man konnte den Modergeruch im Treppenhaus wahrnehmen. Eine kleiner Garten grenzte an das uralte Häuschen. Und Nachbars Hund wohnte auch da, ein kleiner flinker fröhlicher Dackel der mit seinen kurzen Beinchen immer ganz lustig umhersprang und sich freute wenn Leben auf dem Hof war. Das Plumpsklo befand sich über dem Hof in einem alten klapprigem Kohleschuppen, desen Tür so quitschte das es einem schauerte wenn man nachts aufs Häuschen musste. Im Herbst pfiff der Wind durch die morschen Holzlatten und lies den ganzen Schuppen wackeln und im Winter war manchmal der Deckel der Toilettenbrille fest gefroren oder die quitschende Tür war eingeschneit. Es gab dann immer einen Eimer wo man seine Notdurft verrichten konnte. Im Flur befand sich ein altes gusseisernes Waschbecken, gerade richtig um sich danach die Hände zu waschen. Man spürte den eisigen Luftzug der durch die undichte Wohnungstür zog und immer für kalte Füsse sorgte. Ich war noch sehr jung etwa 3 oder 4 Jahre alt, aber meine Erinnerungen sind hellwach. Ab und an kam das Nachbarsmädchen zu uns um am Nachmittag mit mir zu spielten, sie hatte lustige blonde lange geflochtene Zöpfe und war etwa 13 Jahre alt.
Wir wohnten etwa 6 Jahre da und zogen dann in eine Neubauwohnung, damals waren diese schicken Wohnungen sehr begehrt weil man keine Kohlen mehr schleppen musste. Einen Vater gab es viele Jahre für mich nicht. Ich sah ihn zwar auf ein paar alten Fotos und meine Mama sagte mir er würde mir nicht gut tun also fragte ich auch nicht nach ihm. Meine Mama war mit ihren braunen grossen Augen und ihrem schwarzen Haar eine wunderschöne Frau und sie erzählte mir ganz oft das mein Haar bei meiner Geburt so pechschwarz war das es schon blau glänzte. Wir waren damals ziemlch arm und ganz oft kaufte meine Mama nur Essen für mich und ass selber nichts. Damals wusste ich noch nichts von den verschlungenen Pfaden des Lebens. Das Universum aber hielt für meine Mama noch das ganz große Glück bereit. Aber davon wusste sie damals noch nichts.
Kapitel 2
1978 das Jahr meiner Einschulung und das Jahr dieses schrecklichen Katastrophenwinters in dem man von einerMinute auf die andere seine Hand vor Augen nicht mehr sah. Als es los ging war ich gerade rodeln und alles verdunkelte sich in Windeseile und ich konnte meine Hand vor Augen nicht mehr sehen. Ich verlor die Orientierung und fand den Weg nach Hause nicht mehr. Als ich mich um sah war da nichts ausser Dunkelheit. Plötzlich fing dieser heftige Schneesturm an und zog mich mit sich fort. Er wirbelte mich weg, ich konnte nicht nach meiner Mama schreien, jedes Wort blieb mir im Halse stecken und schmerzte furchtbar. Irgendwann knallte ich in eine meterhohe Schneewehe und steckte fest, bei Eiseskälte ohne irgend jemanden der in meiner Nähe war. Meine ganze Umgebung veränderte sich in rasender Eile, es war stockdunkel und panische Angst kroch in mir hoch. Nicht mal das Leuchten der Strassenlaterne konnte man sehen, kein Haus keinen Wegweiser nichts, ich war mutterseelen allein. Der eisige Sturm schmerzte auf meinem Gesicht wie tausend Nadelstiche und lies es gefrieren wie die Tränen auf meinen Wangen. Ich schrie und schrie um Hilfe aber niemand konnte mich hören. Es war zwecklos, man hörte nur den tobenden Schneesturm gegen den ich keine Chance hatte. Ich war völlig durchnässt orientierungslos kraftlos und voller Angst die mich lähmte, was sollte ich nur tun. Im nächsten Moment packte mich eine Hand und zog mich aus dem hohen Schnee. Es war die Hand einer Frau die mich wohl schreien hörte, in dem Moment als sich der Sturm für einen kurzen Augenblick legte. Sie zog mich ganz fest an sich und fragte mich wo ich wohne. Mit letzter Kraft musste ich ihr meine Adresse ins Ohr schreien und völlig erschöpft sank mein Kopf auf ihre Schulter. m Treppenhaus wurde ich wieder wach, diese Frau hatte es tatsächlich geschafft mich nach Hause zu meiner Mama zu bringen. Weinend und voller Angst klammerte ich mich an meiner Mama fest und lies sie nicht mehr los. Ich hatte noch viele Tage danach Angst. Dieser Winter hatte uns noch lange im fest im Griff. Die Tage wurden zur Ewigkeit und wenn man aus dem Fenster des 4 Stockwerkes sah, dann sah man nichts nur weiss als wäre alles voller grauer dunkler Watte. Es gab kein Strom keine Heizung es gab nichts, aber ich war bei meiner Mama. Lange dauerte es bis die Schule wieder begann. Und als es soweit war, begann auch der nächste Alptraum. Ich wurde gehänselt weil ich so dick war. Schaut mal die Dicke da, hörte ich sie tuscheln. Meinten sie mich? Traurig senkte sich mein Blick und ich schaute an mir herunter und sie hatten Recht. Ich war dick, mein Bauch war dick meine Arme waren dick mein Gesicht war dick. Meine Augen füllten sich mit Tränen, was hab ich denen getan, warum taten sie das? Die Hänseleien hörten nicht mehr auf, es tat einfach nur so schrecklich weh, so weh das ich Not hatte zu atmen, so sehr schmerzte mein kleines Herz. Mein Gesicht war heiss und nass vom weinen und feuerrot. Jetzt konnten auch noch alle sehen wie sehr mich diese Worte verletzten. Nun ging es erst richtig los. Jeden Tag mobbten sie mich mit ihren Sprüchen und suchten immer nach noch schlimmeren Ausdrücken um mich noch mehr zu verletzen und mit jedem neuen bösartigem Ausdruck schafften sie es mir weh zu tun, alles nahm ich mir an. Sie hatten sichtlich Spass daran und freuten sich wenn sie merkten das sie mich getroffen haben. Die bösen Worte hämmerten in meinem Kopf. Ich vergaß kein einziges. Mit jedem Atemzug wurde mein Herz schwerer, was sollte ich nur tun.
Pferdearsch nannten sie mich, sie hatten Recht. Dazu kamen Sprüche wie - du bist dumm- du bist hässlich- du hast ein Pferdegebiss. Für mein Aussehen konnte ich nichts und für mein Gebiss schämte ich mich in Grund und Boden, es war schief und krumm. Hätte ich nur damals nicht diese Rollschuhe angezogen dann wäre dieser Unfall nie passiert, ich war Schuld das ich so aussah. Ich bin im Schlafzimmer an einem langweiligen Sonntag morgen Rollschuhe gefahren während meine Mama noch schlief und dann gab es einen fürchterlich lauten Knall, ich bin mit den Frontzähnen auf die Bettkante geknallt, ausgerutscht auf den Läufern die am Bett lagen. Alles war voller Blut und ich schrie wie am Spieß. Die beiden oberen Milchzähne lagen am Gaumen und die zweiten darunter liegenden Zähne wurden im Kiefer nach vorne gedrückt.
Die Folgen waren jahrelanges Tragen einer Zahnspange um die zweiten Zähne wieder zu begradigen, nichts half auch nicht das Engerstellen der Zahnspange einmal wöchentlich. Ich schämte mich so unendlich, jeder Blick in den Spiegel brachte mir die hässliche Realität zu Gesicht. Was hatte ich denn nur so unendlich böses angestellt ? Warum wurde ich mit einem solchem Aussehen bestraft? Und während mein kleines Herz vor Schmerzen fasst zersprang bannte sich die Liebe einen Pfad in unser Leben. Eines schönen Tages nämlich kam jemand und dessen Herz war so voller Liebe das all die schwere traurige Zeit in den Hintergrund rückte. Die Augen meiner Mama strahlten und es war das Leuchten der Liebe in ihrem Herzen, denn jetzt hatte ich einen Papa bekommen. Den allerliebsten Papa der Welt und er liebte mich genauso wie ich war. In seinen himmelblauen Augen konnte man seine Gutmütigkeit sehen und sein Lächeln war so liebevoll und jede Freude ging ihm so sehr ans Herz das er immer mit Glückstränen zu kämpfen hatte. Von da an waren wir zu dritt.
Kapitel 3
Meine Schulzeit war hart sehr hart und tränenreich. Oft saß ich nachmittags allein im Wald zwischen den dicht an dicht stehenden Büschen weil mich da niemand sehen konnte. Ich hab so oft geweint bitterlich geweint weil der Schmerz im Herzen kaum zu ertragen war. An manch einem Tag schüttelte mich ein Weinkrampf so arg das ich auf die Knie fiel und ich musste mir den Bauch halten weil er vom Weinen weh tat aber der Weinkrampf wollte einfach kein Ende nehmen er war so stark das ich mich fast übergeben musste und ich bekam keine Luft mehr, völlig kraftlos legte ich mich auf die Bank und