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Auf der Spur des SEALs: Rettung der SEALs Reihe, #2
Auf der Spur des SEALs: Rettung der SEALs Reihe, #2
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eBook209 Seiten2 Stunden

Auf der Spur des SEALs: Rettung der SEALs Reihe, #2

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Über dieses E-Book

Der Verlust eines Waffenbruders ist nur der Anfang.

 

Als einer seiner Kameraden tragischerweise bei einem Hinterhalt getötet wird, ermittelt die Navy gegen Scott Devonshire und die anderen SEALs in seinem Elite-Team. Um ihre Unschuld zu beweisen, muss er die Witwe des Gefallenen finden und so die Wahrheit in Erfahrung bringen. Es gibt nur ein Problem – sie scheint spurlos verschwunden zu sein. 

 

Unterdessen stellt die brillante Hackerin Hayley Stevens Nachforschungen über die Einheit an, um so vielleicht endlich befördert zu werden. An der Schuld des SEAL-Teams zweifelt sie jedoch. Als sie widerwillig mit Scotty zusammenarbeitet und zu beweisen versucht, dass er und seine Kampfgefährten nichts mit dem Tod ihres Freundes zu tun haben, rechnet sie nicht damit, dass sie Gefühle für ihn entwickeln könnte. Nachdem dann aber die Funken zwischen ihnen sprühen, denkt Scotty sogar darüber nach, seine wilden Jahre als Frauenheld für Hayley hinter sich zu lassen. Doch dann wird sie von einem unbekannten Gegenspieler entführt.

 

Jetzt muss er eine Entscheidung treffen: Hayley oder sein Team? Egal für welche Seite er sich entscheidet, er wird in einen Konflikt hineingezogen, der das Potential hat, alle zu vernichten, die ihm etwas bedeuten – und der bis ganz nach oben reicht.

SpracheDeutsch
HerausgeberRelay Publishing
Erscheinungsdatum24. Dez. 2020
ISBN9781393185277
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    Buchvorschau

    Auf der Spur des SEALs - Leslie North

    1

    Wenn Scotty Devonshire es nicht besser gewusst hätte, hätte er gedacht, er sei in irgendeiner Märchenwelt gelandet und nicht in einer Vorstadtstraße in Washington, DC. Die Vögel sangen, die Sonne schien und winzige Knospen blühten an den Ästen der Bäume. Leider war das hier keine Kindergeschichte, und er war ganz sicher kein Märchenprinz.

    Noch bevor er aus dem Taxi stieg und den Fahrer bezahlte, ließ er seinen Blick schnell über die umstehenden Häuser streifen, um sicherzugehen, dass man ihn nicht verfolgt hatte - man konnte nie zu vorsichtig sein, besonders nicht jetzt. Dann setzte er seine verspiegelte Sonnenbrille auf und konzentrierte sich auf ein bestimmtes Haus. Es war zwei Stockwerke hoch und wirkte etwas heruntergekommen. An den Ecken schälte sich die Farbe von der Wand, und zwei der oberen Fenster wiesen Risse in den Glasscheiben auf.

    Seine Quelle bei der NSA hatte ihm diese Adresse als letzten bekannten Aufenthaltsort der Liebesromanautorin N.T. Smalls gegeben – was nichts anderes war als das Pseudonym der Witwe seines gefallenen Kameraden und SEAL-Teamleiters Nick Matthews. Er hielt nach Verkehr Ausschau und lief dann über die Straße. Es sah so aus, als sei schon länger keiner mehr hier gewesen. Seine Hoffnung, an diesem Ort irgendeine nützliche Spur zu finden, sank.

    Gott, er vermisste Nick, der nicht nur sein Teamkamerad bei den SEALs sondern auch ein enger Freund gewesen war, mit jedem Tag mehr. Nick war zu jung gewesen, zu gut, zu…alles, um einfach so mit einer Kugel in den Hinterkopf ermordet zu werden. Seine ganze Zukunft hatte noch vor ihm gelegen, und dann hatte der Schuss eines Scharfschützen allem ein Ende gesetzt…

    Scotty schüttelte den Kopf und konzentrierte sich auf die Aufgabe vor ihm. Dafür war es hier. Offiziell waren sie suspendiert, während die Navy Ermittlungen zu Nicks Tod durchführte. Inoffiziell ermittelten sie selbst. Nick verdiente Gerechtigkeit, und Scotty und die übrigen Mitglieder des SEAL-Teams Zehn schuldeten ihm die Wahrheit. Außerdem mussten sie sich selbst schützen, jetzt, da der Ex-SEAL Michael Becks und seine Männer wild entschlossen waren, den Vorfall den Team-Mitgliedern selbst anzuhängen. Jemand hatte Nick und möglicherweise auch seine Frau, die nach Nicks Tod spurlos verschwunden war, ausgeschaltet, und Scotty würde verdammt nochmal herausfinden, wer es war.

    Eine steife Brise strich über sein blondes Haar, das inzwischen länger als sonst war, und brachte mit sich den Geruch des Meers. Dieser Ort war näher am Wasser als er gedacht hatte. Nur ein paar kurze Monate zuvor, als er noch am Leben gewesen war, schien Nick alles andere als begeistert gewesen zu sein von dem Geruch nach Salz und totem Fisch, der hier die Luft durchdrang, zumindest soweit Scotty sich erinnern konnte. Er war ganz anders als der saubere, frische Duft des Ozeans zu Hause in Virginia Beach. Und Natalie, nun, sie schien immer gern den Wünschen ihres Mannes zu folgen.

    Aber vor vier Monaten war alles zum Teufel gegangen. Jetzt war Nick tot, und Natalie war verschwunden. Und je mehr sie über die Witwe ihres Kumpels herausfanden desto mehr neue Fragen tauchten auf.

    Scotty seufzte und stieg die schiefen Holzstufen hoch, die unter seinem muskulösen Körper ächzten. Dann streckte er den Arm aus, um an die Tür zu klopfen – und entdeckte, dass sie bereits leicht offenstand und der Türrahmen und das Schloss deutliche Spuren eines Einbruchs aufwiesen.

    Scheinbar war in dieser Gegend doch mehr los als gedacht.

    Langsam zog er seine Glock aus dem Holster an seiner Taille und entsicherte sie. Mit seiner freien Hand schob er die Vordertür weiter auf und bewegte sich vorsichtig nach innen. Licht drang durch die dünnen Vorhänge und die Möbel warfen lange Schatten in dem überraschend ordentlichen Wohnzimmer.

    Mit erhöhtem Puls und schussbereiter Waffe ließ er seine Augen durch das Haus streifen und ging dann zu dem Raum, den er für das Esszimmer hielt. Alles sah eintönig und nichtssagend aus, und es gab keine Hinweise auf Nick oder Natalie oder sonst irgendjemanden. Keine Familienbilder an der Wand, keine Erinnerungsstücke. Nichts.

    Seltsam.

    Etwas quietschte weiter den Flur runter, und Scotty erstarrte, als seine geübten SEAL-Instinkte aktiviert wurden. Entdecken. Abschätzen. Neutralisieren. Seine Spezialität war Nahkampf und Direktangriff, aber nichts schlug eine 9mm mit voller Patronenkammer.

    Er holte tief Luft und zentrierte seinen Körper und seinen Geist, bevor er in die kleine Küche stürmte. „Hände hoch, Arschloch, oder es stirbt jemand!"

    Mehrere Fakten drangen gleichzeitig in sein Bewusstsein.

    Erstens: Seine Zielperson war eine Frau. Zweitens: Sie war hübsch. Wirklich hübsch. Drittens: Als Waffe hatte sie sich offenbar für einen hölzernen Kochlöffel entschieden.

    Scotty runzelte die Stirn und senkte seine Pistole etwas, während er die Frau im Blick behielt. „Was wollen Sie tun? Mir damit den Hintern versohlen, bis ich um Gnade flehe?"

    Ihr harter Gesichtsausdruck löste sich etwas, und ihre hübschen grünen Augen wurden schmal. „Ich habe den schwarzen Gürtel im Judo. Ich kann alles in eine tödliche Waffe verwandeln."

    „Wirklich?" Er zog eine Augenbraue hoch und stellte sich etwas bequemer hin. Als Kampfsportexperte sah er sofort an ihrer albernen Pose, dass sie keine Ahnung hatte, wovon sie da sprach. Nicht zu vergessen, dass das einzig Tödliche an ihr ihre Kurven waren. Mit ihrem feuerroten Haar, das in der Sonne funkelte, ihrer cremigen Haut und ihren leicht geröteten Wangen sah sie aus wie ein zum Leben erwachtes Pin-Up-Girl aus den vierziger Jahren. Verdammt nochmal, sie war heiß.

    Scotty Devonshire betrachtete sich als so etwas wie einen Frauenkenner, und er liebte sie alle – besonders Rothaarige. Er senkte seine Glock und trat näher zu ihr. Sie hielt den Holzlöffel höher und wich nicht zurück. Sie war knapp dreißig Zentimeter kleiner als seine 1,90m, sodass sich ihre Nase etwa auf der Höhe seines oberen Brustbereichs befand, den sie im Fokus behielt.

    Aus irgendeinem seltsamen Grund wollte er, dass sie ihn wieder direkt anschaute, sodass er das Aufblitzen der Empörung in ihren smaragdgrünen Augen noch einmal sehen konnte. Er schüttelte den Kopf und machte ein finsteres Gesicht. Er war hier auf einer Mission. Er war hier für Nick. Er war hier, um Dateien zu finden, die in irgendeinem komischen Liebesroman versteckt sein sollten – die Ironie war ihm nicht entgangen - und nicht, um eine Frau abzuschleppen.

    Er sicherte erneut seine Waffe und steckte sie mit einer Hand in das Holster, während er ihr mit der anderen den Kochlöffel aus der Hand nahm. Seine Fingerspitzen strichen über ihre weiche Haut, und einen Moment lang er verspürte er den verrückten Drang herauszufinden, ob sie überall so weich war. Scotty zwang sein hormongesteuertes Hirn zurück in die Realität, warf den Holzlöffel in die Spüle und stellte sich dann breitbeinig mit verschränkten Armen hin. „Wer sind Sie?"

    „Wer sind Sie?", entgegnete sie.

    Die Frau hatte Mut, das musste er ihr lassen.

    Verdammt, er hatte schon Rekruten in Kandahar ausgebildet, die sich bei einem tödlichen Blick von ihm fast in die Hose gemacht hatten. Aber nicht sie. Nein, Sir. Diese Frau ließ sich nicht von ihm einschüchtern. Scotty stellte fest, dass ihn dieser Gedanke noch mehr anmachte.

    Er antwortete nicht, sondern beobachtete sie nur. Die Befragung von Zielpersonen war Teil seiner militärischen Ausbildung gewesen, und er hatte die damals erworbenen Fähigkeiten in seiner Zeit bei den SEALs schon häufig eingesetzt. Die beste Taktik war, einfach abzuwarten, bis Stress und Adrenalin ihre Magie vollbrachten. Am Ende redeten sie immer. Die meisten jedenfalls.

    Sekunden vergingen mit quälender Langsamkeit, als eine ganze Reihe von Emotionen auf ihrem fein geschnittenen Gesicht aufflackerten – Angst, Wut, Entschlossenheit und schließlich Resignation. Sie sah zu ihm hoch, und bei dem erneuten Augenkontakt wurde ihm plötzlich etwas bewusst.

    Frühling. Daran erinnerte ihn die Farbe ihrer Augen. Das Versprechen auf einen Neuanfang.

    Scotty machte ein finsteres Gesicht und zwang sich, sich auf die Aufgabe vor ihm zu konzentrieren: E-Reader finden, Dateien runterladen, seinem Teamleiter Bericht erstatten. Und doch war es schon fast zwei Wochen her, dass er zuletzt Sex gehabt hatte. Vielleicht war das der Grund, warum er beim Anblick der Augen irgendeiner Frau plötzlich zum Poeten wurde. Jesus. Gott sei Dank war der Rest des Teams nicht hier. Sie würden ihn bis in alle Ewigkeit damit aufziehen. Frustration ließ seine Stimme harscher klingen als vorgesehen. „Name. Jetzt."

    Sie zuckte zusammen, und ihre vollen Lippen bildeten eine dünne, harte Linie. „Hayley. Hayley Stevens."

    „Was machen Sie hier, Hayley Stevens?"

    „Das sollte ich Sie auch fragen."

    Er bewegte sich näher zu ihr in der Hoffnung, dass seine Größe sie so sehr einschüchterte, dass sie antworten würde, auch wenn er ihr niemals wehgetan hätte. Er würde niemals absichtlich eine Frau verletzen. Aber sie wusste das nicht. „Sagen Sie es mir."

    „Ich bin die Nichte von Natalie Matthews."

    Scotty sah sie an. Er hatte geplant, sich als Natalies Neffe zu tarnen. Verdammt. Das war somit wohl keine Option mehr. Fieberhaft überlegte er sich eine neue plausible Geschichte.

    „Nichte? Er musterte Hayley skeptisch. „Seltsam, dass Nat nie erwähnt hat, dass sie eine Nichte hat.

    Seine Worte schienen sie einen Moment nervös zu machen. Sie biss sich in die Unterlippe, und er konnte nicht anders, als hinzuschauen. „Wir, äh, hatten uns schon länger nicht mehr gesehen. Vermutlich hat sie mich deshalb nicht erwähnt. Sie glättete mit der Hand die Vorderseite ihrer rosafarbenen Bluse und verschränkte dann die Arme. Die Bewegung lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihre exzellente Oberweite. „Okay. Sie wissen jetzt, wer ich bin. Wer zur Hölle sind Sie?

    Er erwägte kurz, einen falschen Namen zu verwenden, nannte dann aber doch seinen richtigen. Wenn er es mit den Lügen übertrieb, würde es schwierig werden, sich alle zu merken. „Scotty. Ich bin ein alter Freund Ihrer Tante."

    Es klang seltsam, Natalie als Tante zu bezeichnen, vor allem, da sie und Hayley vom Alter her scheinbar recht nahe beieinander lagen. Er war sechsundzwanzig, und er schätzte, dass sie vierundzwanzig oder vielleicht höchstens fünfundzwanzig war.

    Sie schnaubte. „Ich schätze, über Geschmack lässt sich nicht streiten."

    Er musste grinsen bei ihrem Kommentar. Frauen waren schon immer auf ihn geflogen wie Motten auf das Licht. Er war nie ganz sicher gewesen, warum das so war, aber sie schienen sein Aussehen zu mögen und vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass seine Mutter ihm beigebracht hatte, Frauen immer respektvoll zu behandeln. Diese Frau hier war eine Herausforderung. Und wenn er etwas liebte, dann waren es Herausforderungen. Er wies mit dem Kinn zum Spülbecken. „Und Sie waren hier gerade beim Kochen?"

    Sie musterte ihn langsam von oben bis unten, und Scotty betete in Gedanken, dass ihr gefiel, was sie sah. Ihm gefiel nämlich verdammt gut, was er von ihr sehen konnte. „Ich war auf der Suche. Meine Tante scheint verschwunden zu sein. Sie wissen nicht zufällig, wo sie ist, oder doch?"

    2

    Lassen Sie mich jetzt durch oder nicht?" Hayley schluckte ihre Nervosität herunter und wartete darauf, dass der gutaussehende blonde Hüne ihr aus dem Weg ging.

    Der Mann war durch und durch Soldat, von seinem strengen Militärhaarschnitt, der etwas rausgewachsen war, bis zu den Spitzen seiner schwarzen Kampfstiefel. Genau ihr Typ – groß, durchtrainiert, muskulös, dazu ein verdammt attraktives Gesicht.

    Zu schade, dass er sie ohne mit der Wimper zu zucken entwaffnet hatte, als sie versuchte, ihn mit ihren angeblichen Kampfsportfähigkeiten zu beeindrucken Sie hätte sich für das alte Schweizer Taschenmesser ihres Großvaters entscheiden sollen, das sie in einer der Gesäßtaschen ihrer Jeans bei sich trug, aber er hatte sie überrascht. Schließlich saß sie in ihrem Job nur am Schreibtisch, seit sie damals ihr Basistraining in Quantico absolviert hatte. Was erklärte, warum sie stattdessen nach dem Kochlöffel gegriffen hatte. Dummer Fehler, Anfänger. Sie hielt Augenkontakt und wartete, während sie ihr Bestes gab, ihn nicht sehen zu lassen, wie sehr ihre Knie zitterten.

    Er zögerte, und einen Moment lang dachte sie schon, er würde sich gar nicht mehr bewegen.

    Schließlich seufzte er und ging weit genug zur Seite, dass sie an ihm vorbei konnte. „Gut."

    „Gut." Sie ignorierte seinen eisblauen Blick, bei dem sie eine Gänsehaut bekam und ging über den kurzen Flur in die Master-Suite zurück. Unter anderen Umständen hätte sie sich für einen Typen wie ihn interessiert. Zu schade, dass sie im Moment überhaupt keine Zeit hatte, etwas mit ihm anzufangen. Nicht, wenn sie beim FBI zur Teamleiterin befördert werden wollte.

    Die Nachttischschublade war noch immer geöffnet, genau so, wie sie sie zurückgelassen hatte, als sie wieder begann, darin herumzuwühlen. Ehrlich gesagt sollte sie gar nicht hier sein. Tatsächlich dachte ihr Boss beim FBI, dass sie unterwegs war, um in der Kongressbibliothek zu recherchieren. Stattdessen war sie ihrem Gefühl hierher gefolgt, nachdem sie einige der Ermittlungsberichte über den Tod von Nick Matthews gelesen hatte, dessen Fall sie auf Anweisung ihrer Vorgesetzten, Agent Michelle Harper, im Cyber Security System des FBI katalogisieren und indizieren sollte. Aber bald würde eine neue Teamleiter-Position frei werden, und Hayley wusste aus Erfahrung, dass sie, um überhaupt eine Chance zu haben, gewaltig Eindruck machen, Tatkraft zeigen und am besten einen unlösbaren Fall lösen musste. Hier war sie also und bog die Regeln etwas zurecht, um zu sehen, ob ihr Gefühl – dass das Verschwinden von Natalie Matthews irgendwie mit dem Tod ihres Ehemanns in Verbindung stand – sich für sie auszahlen würde.

    „Gut zu sehen, dass Sie keine Probleme mit persönlichen Grenzen haben", sagte Scotty.

    Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. Hayley sah ihn an, wie er sich an den Türrahmen lehnte, und unterdrückte ein Grinsen. Sie neigte selbst ein wenig zu besserwisserischen Bemerkungen, und trockener Humor war bei ihr immer hochgeschätzt. Trotzdem musste sie den Typen überzeugen, dass sie in Panik war und nicht hier an einem Ort herumschnüffelte, wo sie rein technisch eigentlich gar nicht sein sollte. Sicher, ihre Vorgesetzte hatte nach weiteren Informationen zu dem Fall gefragt, aber sie hatte bestimmt nie daran gedacht, dass Hayley dabei so weit gehen sollte. „Wie gesagt, ich versuche herauszufinden, was mit meiner Tante passiert ist. Wenn sie in Schwierigkeiten steckt, muss ich ihr helfen. Die Polizei hat schon aufgegeben, es bleibe also nur noch ich."

    „Helfen? Wie können Sie helfen?"

    Im nächsten Moment war er neben ihr, ging in die Hocke und zog eine Schachtel unter dem Bett hervor. Seine Körperwärme schien durch ihre Jeans zu dringen, und sie schloss die Augen und genoss das Gefühl,

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