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Was ist es, das uns trennt: Dr. Norden Bestseller 353 – Arztroman
Was ist es, das uns trennt: Dr. Norden Bestseller 353 – Arztroman
Was ist es, das uns trennt: Dr. Norden Bestseller 353 – Arztroman
eBook102 Seiten1 Stunde

Was ist es, das uns trennt: Dr. Norden Bestseller 353 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Mit düsterer Miene stand Alexander Berghold an dem Grab, in dem seine Mutter vor ein paar Tagen beigesetzt worden war. Ihn hatte schon immer ein Frösteln überfallen, wenn er auf diesen Grabstein geblickt hatte, auf dem seine Mutter schon zu Lebzeiten ihren Namen hatte hinzufügen lassen. Ihre Eltern ruhten hier schon lange. Elisabeth Berghold-Binder und ihr Geburtsdatum standen bereits seit drei Jahren dort eingemeißelt, und nun brauchte nur noch ihr Todestag hinzugefügt zu werden. Er hatte seine Mutter öfter gefragt, warum nicht auch sein Vater hier beerdigt worden sei, aber sie hatte ihm immer ausweichende Antworten gegeben, bis er dann älter geworden war. Da hatte sie ihm erklärt, er sei bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen, und man hätte von ihm nichts gefunden. Dramatisch hatte sie ihm geschildert, was sie durchgemacht hätte, da er ja erst zwei Jahre alt gewesen wäre, und sie hätte ihm ersparen wollen, wie grauenvoll sein Vater gestorben wäre, und daß nichts von ihm geblieben sei. Nun war sie tot und begraben, und vor zwei Tagen hatte er bei der Testamentseröffnung erfahren, daß sein Vater lebte und daß er belogen worden war. Es war ein herber Schlag für ihn. Der Anwalt seiner Mutter hatte sein Schweigen gebrochen. Seine Eltern hatten sich scheiden lassen, sagte er. In beiderseitigem Einvernehmen, hatte Dr. Keller, der Anwalt, erklärt. Aber er hatte keine Antwort gewußt, warum seine Mandantin ihrem Sohn das verschwiegen hatte. Vielleicht hatte er es auch nicht sagen wollen. Alexander mochte diesen Mann nicht. Er hatte viel Geld an Elisabeth Berghold verdient. Er hatte einen gewinnbringenden Prozeß für sie geführt, bei dem es um ein großes Erbe ging, und wenn Geld und Besitz im Spiel waren, kannte Elisabeth kein Pardon. Aber davon hatte Alexander auch nichts gewußt, und es erst nach ihrem Tode erfahren, und er war überzeugt, daß Dr. Keller daran mehr verdient hatte, als in den Büchern stand.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Okt. 2020
ISBN9783740972448
Was ist es, das uns trennt: Dr. Norden Bestseller 353 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Was ist es, das uns trennt - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 353 –

    Was ist es, das uns trennt

    Patricia Vandenberg

    Mit düsterer Miene stand Alexander Berghold an dem Grab, in dem seine Mutter vor ein paar Tagen beigesetzt worden war. Ihn hatte schon immer ein Frösteln überfallen, wenn er auf diesen Grabstein geblickt hatte, auf dem seine Mutter schon zu Lebzeiten ihren Namen hatte hinzufügen lassen. Ihre Eltern ruhten hier schon lange.

    Elisabeth Berghold-Binder und ihr Geburtsdatum standen bereits seit drei Jahren dort eingemeißelt, und nun brauchte nur noch ihr Todestag hinzugefügt zu werden.

    Er hatte seine Mutter öfter gefragt, warum nicht auch sein Vater hier beerdigt worden sei, aber sie hatte ihm immer ausweichende Antworten gegeben, bis er dann älter geworden war. Da hatte sie ihm erklärt, er sei bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen, und man hätte von ihm nichts gefunden. Dramatisch hatte sie ihm geschildert, was sie durchgemacht hätte, da er ja erst zwei Jahre alt gewesen wäre, und sie hätte ihm ersparen wollen, wie grauenvoll sein Vater gestorben wäre, und daß nichts von ihm geblieben sei.

    Nun war sie tot und begraben, und vor zwei Tagen hatte er bei der Testamentseröffnung erfahren, daß sein Vater lebte und daß er belogen worden war. Es war ein herber Schlag für ihn.

    Der Anwalt seiner Mutter hatte sein Schweigen gebrochen. Seine Eltern hatten sich scheiden lassen, sagte er. In beiderseitigem Einvernehmen, hatte Dr. Keller, der Anwalt, erklärt. Aber er hatte keine Antwort gewußt, warum seine Mandantin ihrem Sohn das verschwiegen hatte. Vielleicht hatte er es auch nicht sagen wollen. Alexander mochte diesen Mann nicht. Er hatte viel Geld an Elisabeth Berghold verdient. Er hatte einen gewinnbringenden Prozeß für sie geführt, bei dem es um ein großes Erbe ging, und wenn Geld und Besitz im Spiel waren, kannte Elisabeth kein Pardon. Aber davon hatte Alexander auch nichts gewußt, und es erst nach ihrem Tode erfahren, und er war überzeugt, daß Dr. Keller daran mehr verdient hatte, als in den Büchern stand.

    Das allerdings war für ihn kein Grund, sich mit dem Anwalt anzulegen. Er war in allerbesten Verhältnissen aufgewachsen. Er hatte nichts zu entbehren brauchen wie andere Kinder, die ihre Väter früh verloren hatten, aber er hatte dafür eine Mutter gehabt, deren Eigenarten ihn oft erschreckten, für die er nicht die Zuneigung empfinden konnte, wie es hätte sein sollen, vor der er sogar manchmal Angst gehabt hatte.

    Er war überdurchschnittlich begabt und hatte die Schulzeit, wie auch das Studium ohne die kleinste Schwierigkeit absolviert, wo­für er auch von seiner Mutter gelobt und mit Geschenken bedacht wurde. Zum Abitur, das er als Bester bestand, hatte er einen Sportwagen bekommen. Er war gerade achtzehn Jahre geworden. Jetzt war er fünfundzwanzig und hatte bereits seinen Doktor gemacht, nach einem rasant zu nennenden Medizinstudium. Kurz vor ihrem Tode hatte seine Mutter noch gesagt, daß sie ungeheuer stolz auf ihn sei. Mit Lob hatte sie eigentlich nie gespart, aber er fragte sich jetzt, wie sie sich wohl verhalten hätte, wenn es nichts zu loben gegeben hätte, denn sie neigte dazu, alle anderen Menschen nur negativ zu sehen. Sie hatte keine Freunde, und sie hinderte ihn auch daran, Freundschaften zu knüpfen. Immer urteilte sie gleich abfällig, wenn er mal etwas Nettes über andere erzählte, und so war er auch nie dazu gekommen, einmal eine feste Freundin zu haben, die er ihr hätte vorstellen können. Sie verleidete ihm sogar jeden Flirt.

    Als er den Friedhof verließ, fragte er sich, wieso er überhaupt eine halbwegs normale Einstellung zu seinem Umfeld gefunden hatte, da sie ihn doch in einer totalen Abhängigkeit von sich erzogen hatte.

    Aber jetzt kamen ihm auch noch andere Gedanken. Sein Vater lebte, und er hatte doch gewußt, daß er einen Sohn hatte. Warum hatte er sich nicht wenigstens um ihn gekümmert? Wo dieser Mann, Maximilian Berghold, jetzt lebte, wußte er auch nicht. Und der einzige Mensch, der möglicherweise überhaupt etwas mehr wissen konnte, war Dr. Daniel Norden, der seine Mutter bis zu ihrem Tode ärztlich betreut hatte, ein Arzt, der für Alexander das große Vorbild war.

    Er fuhr nach Hause. Er konnte eine wunderschöne, kostbar eingerichtete Villa sein eigen nennen. Die Haushälterin Ana, eine Jugoslawin, die seit drei Jahren hier Mädchen für alles war, und mit Umsicht und Fleiß auch ein gewaltiges Arbeitspensum schaffte, meinte jetzt, daß sie es besser gar nicht haben könnte, da Alexander ganz andere Töne anschlug, als seine Mutter.

    An der Bezahlung hatte Ana nie etwas auszusetzen gehabt, und deshalb hatte sie auch manches hingenommen, was ihr nicht gerade gefiel.

    Aber sie war Mitte Vierzig, früh verwitwet, kinderlos und schon zwanzig Jahre in München. Sie sprach sehr gut deutsch, aber nur, wenn sie wollte.

    Alexander kam blendend mit ihr aus. Sie vergötterte ihn, las ihm jeden Wunsch von den Augen ab, und bereitete seine Leibgerichte mit aller Liebe zu.

    Ana sah ihn forschend an, weil seine Miene sich noch immer nicht aufgehellt hatte, aber sie hätte niemals gewagt, eine Frage zu stellen.

    »Wann möchten der Herr Doktor speisen?« fragte sie, so wie es Elisabeth Berghold sie gelehrt hatte.

    »Laß endlich diese Förmlichkeiten, Ana«, sagte Alexander. »Ich erledige noch ein paar Anrufe, dann können wir essen.«

    »Bekommen Sie Besuch?« fragte sie erstaunt.

    »Nein, wieso?«

    »Weil Sie wir gesagt haben?«

    »Du kannst mir Gesellschaft leisten bei Tisch. Warum sollst du allein in der Küche essen und ich allein im Eßzimmer? Ich kann auch in der Küche essen, das macht nicht so viel Umstände.«

    Sie sah ihn entsetzt an. »Das würde aber der gnädigen Frau gar nicht gefallen«, murmelte sie.

    »Sie ist tot und begraben«, erwiderte Alexander rauh. »Und ich werde so leben, wie ich es mir bisher nur wünschen konnte.«

    Ana lächelte zufrieden, als sie in die Küche ging. Sie gönnte es ihm von Herzen, so leben zu können, wie er es sich vorstellte.

    Alexander rief Dr. Norden an und bat ihn um einen Termin. »Es handelt sich um eine private Angelegenheit, bei der ich Ihren Rat erbitte. Ich bin nicht krank. Es könnte aber etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.«

    »Dann kommen Sie doch gegen sechzehn Uhr in die Praxis, ich habe keine offizielle Sprechstunde am Mittwoch. Nur ein paar Dauerpatienten kommen da.«

    Alexander bedankte sich, und dann rief er eine Telefonnummer an, die er sich gestern schon notiert hatte.

    Es meldete sich das Detektiv­büro Heinziger. Und auch da machte Alexander einen Termin für den Nachmittag aus. Er konnte siebzehn Uhr dreißig dort sein. Allzuviel Zeit wollte er Dr. Norden ja auch nicht wegnehmen.

    *

    Fee Norden freute sich immer, wenn sie mit ihrem Mann nach dem Essen noch ein Stündchen beisammensitzen konnte. Als er ihr an diesem Tag erzählte, daß Alexander Berghold ihn sprechen wolle, war sie erstaunt.

    »Er ist doch nicht krank?« fragte sie.

    »Nein, er will mich privat sprechen.«

    »Da bin ich aber gespannt. Aber man könnte tatsächlich annehmen, daß er völlig aus dem Gleichgewicht gebracht wurde.«

    »Wieso denn das? So innig war das Verhältnis zu seiner Mutter doch nicht.«

    »Sie hatte ihn unter der Fuchtel, Daniel. Er hat es doch gar nicht fertiggebracht, sich gegen sie aufzulehnen.«

    »Okay, mein Schatz, er ist kein Streithansel. Er hat sich damit abgefunden,

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