Auch wenn ich dir Treue geschworen habe: Fürstenkrone 184 – Adelsroman
Von Iris von Raven
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Die Luft brummt. Der Fürst kommt«, sagte Chantal von Gehlberg und nippte an ihrem Campari Soda. Gemeinsam mit Freunden saß sie auf der Piazza von Porto Cervo, wo sie das süße, aber teure Leben genoß. Doch sie konnte es sich leisten. Ihr Mann, Graf Henning von Gehlberg, war vor kurzem gestorben und hatte seiner Frau ein riesiges Vermögen hinterlassen. Die schöne Chantal blickte zum Himmel hinauf, wo ein schneeweißer Helikopter über Porto Cervo einschwebte. Ein verträumtes Lächeln umspielte ihre vollen Lippen. Mit der schlanken ringgeschmückten Hand strich sie sich ihre rotblonde Mähne aus dem Gesicht. Ihre grünen Augen funkelten. »Bringt der Fürst seine Frau mit?« wandte sich einer der jungen Leute an Chantal. Auf Chantals Stirn erschien eine steile Falte. Sie hatte so sehr gehofft, daß Philipp diesmal ohne Sabrina kommen würde. Sabrina und Chantal waren Kusinen. Als junge Mädchen hatten sie gemeinsam ein Schweizer Internat besucht. Und Sabrina, ein sehr scheues und überaus zartes Wesen, hatte sich an die weitaus robustere Chantal, die immer zu Streichen aufgelegt war, angeschlossen. Dann hatte Chantal den Grafen von Gehlberg geheiratet und war mit ihm ins Ausland gegangen. Eine Weile hatte man sich aus den Augen verloren. Inzwischen hatte auch Sabrina geheiratet.
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Buchvorschau
Auch wenn ich dir Treue geschworen habe - Iris von Raven
Fürstenkrone
– 184 –
Auch wenn ich dir Treue geschworen habe
Warum Fürstin Sabrina einen anderen liebte
Iris von Raven
»Die Luft brummt. Der Fürst kommt«, sagte Chantal von Gehlberg und nippte an ihrem Campari Soda.
Gemeinsam mit Freunden saß sie auf der Piazza von Porto Cervo, wo sie das süße, aber teure Leben genoß. Doch sie konnte es sich leisten. Ihr Mann, Graf Henning von Gehlberg, war vor kurzem gestorben und hatte seiner Frau ein riesiges Vermögen hinterlassen.
Die schöne Chantal blickte zum Himmel hinauf, wo ein schneeweißer Helikopter über Porto Cervo einschwebte. Ein verträumtes Lächeln umspielte ihre vollen Lippen. Mit der schlanken ringgeschmückten Hand strich sie sich ihre rotblonde Mähne aus dem Gesicht. Ihre grünen Augen funkelten.
»Bringt der Fürst seine Frau mit?« wandte sich einer der jungen Leute an Chantal.
Auf Chantals Stirn erschien eine steile Falte. Sie hatte so sehr gehofft, daß Philipp diesmal ohne Sabrina kommen würde.
Sabrina und Chantal waren Kusinen. Als junge Mädchen hatten sie gemeinsam ein Schweizer Internat besucht. Und Sabrina, ein sehr scheues und überaus zartes Wesen, hatte sich an die weitaus robustere Chantal, die immer zu Streichen aufgelegt war, angeschlossen.
Dann hatte Chantal den Grafen von Gehlberg geheiratet und war mit ihm ins Ausland gegangen. Eine Weile hatte man sich aus den Augen verloren. Inzwischen hatte auch Sabrina geheiratet. Und nachdem Henning von Gehlberg so überraschend an einem Herzinfarkt gestorben war, hatte Sabrina sich wie selbstverständlich um ihre Kusine Chantal gekümmert.
Wochenlang war Chantal Gast auf Schloß Albertsdorf gewesen. Und als Sabrina wegen einer Fehlgeburt eine Klinik aufsuchen mußte, hatte Chantal sie im Schloß vertreten.
All das ging Chantal durch den Kopf. Sie wußte, wie sehr sich Philipp einen Erben wünschte. Und sie wußte, daß Sabrina bereits zwei Fehlgeburten gehabt hatte.
Ihre eigene Ehe war kinderlos geblieben. Chantal machte sich nichts aus Kindern.
»Chantal! Ich habe dich etwas gefragt! Du hörst mir ja überhaupt nicht zu.«
Chantal sah Viktor von Dahmen, der sie schon seit langem verehrte, mit abwesendem Blick an. »Was ist, Viktor? Was wolltest du wissen?«
Viktor ergriff Chantals Hand und drückte einen feurigen Kuß darauf.
»Ich wollte wissen, ob du meine Einladung zur Insel Mortoria annimmst? Ich habe ein Motorboot gechartert.«
»Oh, Viktor! Du bist wirklich entsetzlich hartnäckig. Ein andermal vielleicht. Du weißt doch, daß Fürst Philipp heute abend in seiner Villa einen Empfang gibt.«
Chantal erhob sich, ohne auf Viktors enttäuschte Miene zu achten. Sie würde im Hotel noch ein wenig ruhen, ehe sie sich für den Abend zurechtmachte.
*
Die schneeweiße Villa des Fürsten von Albertsdorf hob sich majestätisch ab vom leichten Ochsenblutrot und Erdbraun der anderen Häuser.
Vor der mit Glyzinien überwucherten Terrasse genoß man einen überwältigenden Blick: Meer, Sand und Sonne und das doppelte Blau vom Himmel und Wasser.
Doch Sabrina schloß bei diesem Anblick die Augen. Das grelle Licht schmerzte sie. Und wieder meldeten sich die bohrenden Kopfschmerzen.
»Fühlst du dich nicht gut, Liebes?« fragte Fürst Philipp und legte den Arm flüchtig um seine Frau. »Du siehst blaß aus.«
Sabrine seufzte. Gerade wollte sie zu einer Erwiderung ansetzen, als ihr Mann sich schon wieder von ihr abwandte.
»Da sind ja unsere Drinks«, stellte er erfreut fest, als der Butler den weißen Servierwagen auf die Terrasse schob. »Lassen Sie nur, Tonio. Wir bedienen uns selbst.«
Sabrina nahm auf der weißen Liege mit den dicken orangefarbenen Kissen Platz und beobachtete den Fürsten.
Philipp von Albertsdorf war sehr groß und tadellos gewachsen. Sein blondes Haar trug er der Mode entsprechend etwas länger, was ihm das Aussehen eines mittelalterlichen Ritters gab. Das Schönste in seinem Gesicht waren seine Augen. Sie waren von einem strahlenden Blau und ließen den leicht arroganten Zug um die Mundwinkel vergessen.
Diese Augen waren es auch, in die Sabrina sich vor sieben Jahren verliebt hatte. Ganz tief war sie in ihnen versunken, um eines Tages jedoch recht ernüchtert aus diesen Tiefen wieder aufzutauchen.
Ihre Ehe war nicht sehr glücklich geworden. Und eigentlich war es nur Sabrinas sanftmütigem Charakter zu verdanken, daß das Paar immer noch zusammen war.
»Nimmst du auch einen Drink, Liebes?« Fürst Philipp beugte sich über seine Frau.
Sabrina öffnete die Augen. »Danke, Philipp«, erwiderte sie. »Lieber nicht. Meine Kopfschmerzen werden dann nur noch schlimmer.«
»Ein Glas Champagner wird dir sicher guttun«, redete Philipp seiner Frau zu.
Er hatte sich bereits ein zweites Glas eingeschenkt.
Sabrina fügte sich, um ihrem Mann einen Gefallen zu tun. Doch der Champagner schmeckte ihr überhaupt nicht.
Philipp hatte neben seiner Frau auf der Liege Platz genommen. In seinen Augen entdeckte Sabrina das begehrliche Funkeln, das sie in letzter Zeit so fürchtete.
Mit einer besitzergreifenden Geste legte der Fürst seine Hand auf Sabrinas lange, braungebrannte Beine. Sein Gesicht kam dem ihren ganz nah.
Sabrina schob Philipps Hand fort und erhob sich. »Ich werde mich ein wenig ausruhen. Im verdunkelten Zimmer werden meine Kopfschmerzen sicher besser werden.«
Das Gesicht des Fürsten nahm einen mürrischen Ausdruck an. »Warum entziehst du dich mir in der letzten Zeit in so auffälliger Weise, Sabrina? Warum bist du überhaupt mit nach Porto Cervo gekommen?«
Sabrina zuckte etwas hilflos mit den Schultern. Was sollte sie Philipp darauf antworten? Hoffte sie immer noch, ihre Ehe zu kitten? Vor allem dadurch, daß sie bewies, eine vollwertige Frau zu sein?«
Die Fehlgeburten hatten ihr Selbstwertgefühl als Frau schwer erschüttert. Sie liebte Kinder sehr und hatte sich zu Beginn ihrer Ehe mindestens vier gewünscht.
Doch immer häufiger meinte sie in der letzten Zeit, in ihrer Kinderlosigkeit einen Wink des Schicksals zu sehen.
Würden Kinder es schaffen, den tiefen Riß, der durch ihre Ehe ging, zu kitten? Würde eine solche Erwartungshaltung diese Kinder nicht in hohem Maße belasten?
Sabrina wußte, daß ihr Mann nicht immer treu war. Als sie zum erstenmal durch Zufall davon erfahren hatte, wäre sie vor Gram fast gestorben.
Doch mit jedem neuen Mal berührte Sabrina der Umstand, daß ihr Mann sie betrog, immer weniger. Trotz der Wärme fröstelte Sabrina plötzlich. Ein Gefühl großer Verlassenheit überkam sie. War die Frage ihres Mannes nicht berechtigt?
Warum war sie wirklich mit nach Porto Cervo gekommen?
»Ein Anruf, Durchlaucht«, meldete der Butler, der sich leise genähert hatte.
»Ein Anruf? Für mich?«
Butler Tonio reichte Sabrina mit eine Verbeugung das drahtlose weiße Telefon.
»Ach, du bist es, Chantal?« hörte der Fürst, der inzwischen die Flasche Champagner allein geleert hatte. Beim Nennen des Namens wurde er sofort wachsam.
»Wo wohnst du?« fragte Sabrina ihre Kusine. »Im ›Pitrizza‹. Du hättest doch hier wohnen können.«
Fürst Philipp nickte wie zur Bestätigung. Er hatte plötzlich Sehnsucht nach Chantal. Ihre prickelnde Nähe war belebender als jeder Champagner.
»Grüße von mir«, rief er. »Auch ich bin der Meinung, daß deine Kusine hier wohnen sollte.«
»Hörst du, Chantal?« Sabrina lachte. »Philipp meint, daß du dich bei uns einquartieren sollst. Laß doch dein Gepäck gleich noch heute abend vom Hotel herbringen.«
Sabrina hing immer noch sehr an Chantal. Und eigenartigerweise war ihr noch nie der Gedanke gekommen, daß die Kusine es auf ihren Mann abgesehen hatte. In diesem Punkt war sie völlig ahnungslos.
Natürlich triumphierte Chantal. Natürlich würde sie sofort in die Villa des Fürsten übersiedeln.
In einem meergrünen, über und über mit Perlen und Pailetten bestickten