Ein zauberhaftes Lächeln
Von Debbi Rawlins
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Über dieses E-Book
Umwerfend männlich und attraktiv! Adam Knight ist genau der Mann, der Gracies Exfreund Dwight so eifersüchtig machen könnte, dass dieser zu ihr zurückkehrt. Das glaubt ihre Freundin Zoey und bittet den Bauunternehmer, mit Gracie zu flirten. Adam findet das verrückt, doch als er ein Foto von Gracie sieht, ist er total hingerissen. Ihr Lächeln verzaubert ihn völlig. Er muss sie unbedingt kennen lernen. Aber was passiert wenn sich beide wirklich ineinander verlieben?
Debbi Rawlins
Endlich daheim – so fühlt Debbi Rawlins sich, seit sie mit ihrem Mann in Las Vegas, Nevada, lebt. Nach viel zu vielen Umzügen beabsichtigt sie nicht, noch ein einziges Mal den Wohnort zu wechseln. Debbie Rawlins stammt ursprünglich aus Hawaii, heiratete in Maui und lebte danach u.a. in Cincinnati, Chicago, Tulsa, Houston, Detroit und Durham, North Carolina. Selbst wenn sie aus Las Vegas wegziehen wollte, wäre es unmöglich: Ihre vielen Freunde würden es nicht zulassen! Das Gästezimmer steht selten leer, denn ihre Freundinnen – darunter viele Autorinnen – sind äußerst gesellig und lieben Las Vegas. Eine sehr gute Freundin kam vor einem Jahr mit ihren drei Katzen zu Besuch und wohnt noch immer bei Debbi Rawlins!
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Buchvorschau
Ein zauberhaftes Lächeln - Debbi Rawlins
IMPRESSUM
Ein zauberhaftes Lächeln erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1999 by Debbi Quattrone
Originaltitel: „Stud For Hire?"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA
Band 1313 - 2002 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Tatjána Lénárt-Seidnitzer
Umschlagsmotive: Sam Edwards / GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733757229
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Vielleicht sollte ich blond werden. Gracie Louise Allen blickte nachdenklich in den Wandspiegel des Cafés. Ihre Haare sahen aus wie immer. Fade, schlammfarben und unauffällig. Langweilig geradezu. Kein Wunder, dass Dwight ihr keine Beachtung mehr schenkte. Sie seufzte. „Was meinst du dazu?
Zoey trommelte mit ihren langen, glitzernden Fingernägeln auf den Tisch und blickte über die strassbesetzte Brille hinweg, die sie der Wirkung halber, nicht aus Notwendigkeit, trug. „Hast du heute deinen süßen Tag?"
„Nein. Gracie hörte auf, Zucker in ihren Kaffee zu löffeln, und zog den Bauch ein. Der Bund ihres dunkelblauen Rocks war ein bisschen eng. Sie holte vorsichtig Luft und runzelte die Stirn. Zweifellos hätte es ihr nicht geschadet, fünf Pfund abzunehmen. „Vielleicht doch.
Zoey nahm ihr den Zuckertopf weg. „Also, was ist los?"
„Du bist Friseurin. Ich will blond werden. Hätte ich diese Frage einem Klempner gestellt? Nein. Gracie stülpte den Salzstreuer über ihrer Tasse um. „Nichts ist los.
Zoey beäugte den gesalzenen Kaffee und grinste. „Aha."
Gracie schob die Tasse fort und bestellte einen neuen Kaffee bei der Kellnerin. „Vielleicht ist blond zu radikal. Wie wäre es mit Strähnchen und einem neuen Schnitt?"
„Ich bin deine beste Freundin. Wenn du es mir nicht sagen kannst, wem dann?"
Darin bestand zum Teil das Problem. Sie waren wirklich die besten Freundinnen. Gracie und Dwight unternahmen alles zusammen mit Zoey und ihrem Mann. Sie blickte erneut in den Spiegel. Ihr Teint wirkte stumpf und müde. „Und vielleicht blaue Kontaktlinsen, murmelte sie zerstreut. „Grau ist so langweilig.
„Du siehst ausgezeichnet."
„Das hält dich nicht ab."
„Schon, aber ich muss ein Image wahren. Du bist …"
„Langweilig."
„Konservativ", widersprach Zoey.
Gracie lächelte, holte tief Luft und verkündete: „Er ist gestern Abend ausgezogen."
„Wer? Zoeys verblüffter Aufschrei zog die Blicke mehrerer Gäste an. „Dwight hat dich sitzen lassen?
„Wenn du nicht leiser redest, erzähle ich allen in deinem Salon, dass die supermoderne Chefin in Wirklichkeit ein Computermuffel ist."
Zoey öffnete den Mund, doch nach einem Blick auf Gracies ernste Miene schloss sie ihn wieder und lehnte sich zurück.
Auch Gracie lehnte sich zurück und lächelte den drei Frauen matt zu, die immer noch in ihre Richtung blickten. Sie kannte die meisten Leute in dem Café. Das Einkaufszentrum hatte noch nicht geöffnet, und nur Angestellte genossen ihren letzten Augenblick der Freizeit, bevor die Kunden hereinströmten.
Zoey zupfte ihr übergroßes schwarzes T-Shirt zurecht, bis die rote Schrift auf ihrer Brust zu lesen war: Nimm meinen Rat – ich brauche ihn nicht. „Ich kann es nicht glauben, sagte sie leise. „Nach all den Jahren! So ein Schuft! Nein, er ist nur dumm. Ich lasse Brian mit ihm reden.
Aufgewühlt strich sie sich mit einer Hand durch das schwarze Haar. „Sobald er das …"
„Nein. Gracie schüttelte den Kopf. „Es ist aus. Und du kannst mir nicht sagen, dass es eine Überraschung ist.
„Wir haben alle mal solche Tage. Brian und ich streiten auch."
„Das ist etwas anderes. Wir haben uns schon seit einer Weile auseinander gelebt. Meistens interessiert er sich mehr für seinen Computer oder das Fernsehen als für mich."
„Das hat doch nichts zu bedeuten."
Abwehrend hielt Gracie eine Hand hoch. Inzwischen hätte ein Ring diese Hand zieren sollen.
„Du siehst nicht besonders aufgebracht aus, stellte Zoey fest. „Wessen Idee war es, dass er auszieht?
Gracie rückte ihren blauen Blazer zurecht und richtete sich auf dem Stuhl auf. Das vermittelte ihr etwas Selbstbewusstsein, das sie dringend brauchte. „Es war gegenseitig."
Zoey blickte niedergeschlagen drein. „Du hast ihn hinausgeworfen, oder?"
Gracie schüttelte den Kopf. Sie und Dwight hatten fünf Jahre zusammen verbracht, von denen die ersten drei als glücklich zu bezeichnen waren. Aber die beiden letzten … Nun, daran wollte sie jetzt nicht denken. „Es war gegenseitig. Ich schwöre. Es war schon eine ganze Zeit abzusehen. Ich hätte dir schon früher sagen sollen, wie schlecht es um uns bestellt ist. Aber ich wusste, dass es euch sehr belasten würde. Es tut mir leid."
Zoey blinzelte. „Du musst dich furchtbar fühlen."
„Nicht wirklich. Eigentlich ist es eine Erleichterung. Du weißt doch, dass ich mich schon lange in die Boutique einkaufen wollte. Jetzt habe ich genug Zeit, um daran zu arbeiten. Komm, lass uns Schokolade essen."
„Aha. Zoey griff nach der Butterbrotdose mit dem Bild von Fred Feuerstein, die ihr als Handtasche diente. „Ich wusste doch, dass du außer dir bist.
„Wieso?"
„Du isst nie Schokolade vor dem Mittagessen."
Gracie grinste. „Ich tue viele Dinge, die du noch nie gesehen hast."
Zoey brach den Schokoriegel in zwei Teile und schob Gracie das größere hin. „Wenn Brian mit ihm redet …"
„Hör auf. Du bist seit zwanzig Jahren meine beste Freundin, aber wenn du deine große Nase in die Sache steckst, lasse ich mir ein richtig schlüpfriges Gerücht über dich einfallen und verbreite es im ganzen Einkaufszentrum. Mir geht es gut. Wirklich."
„Warum willst du dann blond werden und plötzlich blaue Kontaktlinsen tragen? Du bist die beständigste Person, die ich kenne. Wahrscheinlich die einzige beständige Person, die ich kenne. Das klingt überhaupt nicht wie du."
„Ich versuche nur, meine Möglichkeiten zu erforschen."
„Du machst dich selbst schlecht. Du fühlst dich unattraktiv und glaubst, dass alles deine Schuld ist."
„Wie bist du so schlau geworden?"
„Indem ich meinen Kunden zuhöre. Die meisten halten mich für eine ausgeflippte Eheberaterin. Zoey beäugte den Schokoriegel, den Gracie beiseite geschoben hatte. „Isst du das nicht?
„Nein. Du kannst es haben."
„Ich wusste es. Zoey seufzte und ignorierte die Schokolade. „Dir geht es schlechter, als ich dachte.
„Du irrst dich. Es ist wirklich nicht so schlimm. Dwight und ich sind immer noch Freunde. Wir unternehmen weiterhin einiges zusammen. Wir wollen sogar morgen Abend mit dir und Brian zu dem Konzert gehen."
Zoeys Augen leuchteten hoffnungsvoll auf. „Wenn du dir selbst Blumen schickst, wird Dwight vielleicht eifersüchtig, und dann …" Sie verstummte mit unglücklicher Miene und tat etwas, das sie nie tat: Sie gab auf.
„He, du. Gracie lehnte sich vor und berührte ihre Schulter. „Es ist okay. Es hätte schlimmer sein können. Zumindest muss sich niemand um eine Scheidung kümmern.
„Ja, sicher."
Gracie seufzte. Wie sollte sie erklären, dass der Zauber längst erloschen oder vielleicht nie vorhanden gewesen war, dass die Beziehung seit über einem Jahr rein platonisch war?
Zoey und Brian waren seit dreizehn Jahren glücklich verheiratet und benahmen sich immer noch wie frisch Vermählte. Sie berührten sich häufig und tauschten zärtliche Blicke. Manchmal war es hart, mit ihnen auszugehen. Es erinnerte Gracie an all das, was zwischen ihr und Dwight nie bestanden hatte.
„Ich freue mich darauf, mich auf die Boutique zu konzentrieren, sagte sie wahrheitsgemäß. „Wirklich. Ich wollte immer mein eigener Boss sein. Das weißt du.
„Dwight hat es immer für eine dumme Idee gehalten, oder? In dieser Hinsicht ist es gut, dass er nicht mehr da ist. Außerdem hat es dich immer geärgert, dass er überall seine Schuhe stehen lässt", bemerkte Zoey mit dem Anflug eines Lächelns.
„Und zum Glück werde ich all die Wasserränder auf dem Couchtisch los. Eigentlich sollte ich ihn zwingen, den verdammten Tisch mitzunehmen", sagte Gracie lachend.
„Du hast jetzt die Fernbedienung ganz für dich allein."
„Die Toilettenbrille bleibt unten."
„Und du kannst die Weihnachtseinkäufe früh erledigen und all das Zeug im Haus verstreuen, ohne dass sich jemand beschwert."
„Das machst du immer, nicht ich, protestierte Grazie. „Ich freue mich einfach darauf, die Zeitung zu lesen, solange sie noch ganz ist.
Zoey seufzte. „Vielleicht sollte ich Brian rauswerfen. Dann könnte ich jetzt mit den Weihnachtseinkäufen anfangen."
„Du bist so verrückt nach ihm, dass du es nicht erträgst, wenn er das Zimmer für fünf Minuten verlässt."
Nachdenklich biss Zoey in den Schokoriegel. „So war es nie zwischen dir und Dwight, oder?"
Und dann sah Gracie, was sie nicht sehen wollte: Mitleid. Und sie fühlte sich niederträchtig, weil sie ihre Freundin um die glückliche Ehe beneidete. Sie verstand nicht, warum sie nicht glücklich verheiratet war. Sie hatte sich ihr Leben lang an die Regeln gehalten – im Gegensatz zu der stets rebellischen Zoey. Sie war eine brave Tochter, eine gute Angestellte. Sie tat immer, was von ihr erwartet wurde. Was hatte sie also falsch gemacht? Warum steckte an ihrem Finger kein Ring?
„Ich muss jetzt das Geschäft öffnen. Ich bin bis Mittag allein, sagte sie und griff nach ihrer Handtasche. „Treffen wir uns zum Lunch?
„Sicher. Zoey wirkte erleichtert. Sie legte eine Hand auf Gracies Arm. „Es liegt nicht an dir. Das weißt du doch, oder?
„Ja, ich weiß."
„Wirklich?"
Nein, dachte Gracie. Dwight war ein langweiliger Typ und sah es sogar selbst ein. Es hatte sie nie gestört. Doch nun langweilte sie ihn. Das schmerzte. Sie schluckte schwer und lächelte. „Er ist ein Idiot, wie du gesagt hast."
„Genau. Also werde nicht ulkig."
„Moi?", hakte Gracie nach, und beide lachten.
„Strähnchen sind okay, aber nicht völlig blond. Wir reden beim Lunch darüber."
„Bis dahin werde ich nichts Unüberlegtes tun."
Zoey grinste. „Das hoffe ich doch. Bis später."
Adam Knight hatte kaum auf dem Barhocker Platz genommen, als die dunkelhaarige Kellnerin ihm eine Tasse schwarzen kolumbianischen Java hinstellte. Er besuchte dieses Café erst das dritte Mal und war beeindruckt, dass sie sich an seine Vorliebe erinnerte.
„Danke, Betty", sagte er lächelnd.
„Gern geschehen, Darling. Möchten Sie vielleicht etwas Süßes dazu?" Sie zwinkerte ihm keck zu und beugte sich über den Tresen, sodass ihre Brüste aus der pinkfarbenen Uniform quollen.
Adam verzog sarkastisch den Mund. Selbst mit vierunddreißig erinnerte er sich an Zeiten, als Frauen auf die Einladung eines Mannes gewartet hatten. „Sie sind die Erste, die es erfahren wird."
„Rufen Sie einfach jederzeit." Als sie sich aufrichtete, zupfte sie an ihrem Namensschild und lenkte erneut seine Aufmerksamkeit auf ihren üppigen Busen zwischen den gestärkten weißen Revers.
Adam musterte sie einen Moment, bevor er die Kleinanzeigen in seiner Zeitung aufschlug. Es wurden nicht viele Jobs in der Baubranche angeboten, sodass er seine Annonce sofort fand. Er überprüfte sie auf Richtigkeit, bis er einen starren Blick im Nacken spürte.
Das Einkaufszentrum hatte gerade erst geöffnet, und das Café war beinahe leer. Widerstrebend hob er den Kopf in Erwartung einer weiteren schamlosen Einladung von Betty.
Über den schmalen Raum hinweg erblickte er eine Frau in einem schwarzen T-Shirt mit roter Aufschrift, die er nicht entziffern konnte. Sie trug eine lächerliche, strassbesetzte Brille in Katzenaugenform und starrte ihn unverhohlen an. Ihr Haar im Kleopatrastil wirkte unnatürlich schwarz gegen ihren blassen Teint.
Er lächelte flüchtig, um ihr zu zeigen, dass er sie ertappt hatte. Doch sie nagte nur an ihren leuchtend roten Lippen und runzelte die Stirn.
Adam atmete tief durch und wandte sich wieder der Zeitung zu. Er brauchte dringend Arbeiter, bevor die Schlechtwetterperiode einsetzte. Es war bereits Ende September, und das bedeutete unvorhersagbare