Affäre mit dem sexy Feind
Von Jules Bennett
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Über dieses E-Book
Die geheime Affäre mit dem smarten Anwalt Graham Newport ist das Erotischste, was Eve Winchester jemals erlebt hat! Sinnliche Verlockungen, hemmungslose Liebesspiele - aber keine gemeinsame Zukunft, schließlich trennt ihre beiden Familien seit Jahren eine erbitterte Feindschaft, die ganz Chicago in Atem hält. Aber wenn Eve mit Graham im Bett ist, verschwinden alle Konflikte, dann zählt nur ihre heiße Leidenschaft. Bis etwas geschieht, das die zärtlichsten Gefühle der Welt auf den Plan ruft …
Jules Bennett
Jules Bennett, die ihren Jugendfreund geheiratet hat, ist Mutter von zwei Mädchen – und, natürlich, Autorin. Voller Tatkraft managt sie ihr Leben. Wenn sie sich erst einmal ein Ziel gesetzt hat, hält nichts sie davon ab, es zu erreichen. Davon kann ihr Mann ein Lied singen. Jules Bennet lebt im Mittleren Westen. Selbstverständlich steht ihre Familie im Mittelpunkt – und das Schreiben. Aber sie versteht sich auch als Expertin für Schuhe, Hüte und Handtaschen. Und sie ist fest überzeugt, dass ihr diese Modekenntnisse in ihren Romanen zu Gute kommen.
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Buchvorschau
Affäre mit dem sexy Feind - Jules Bennett
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „His Secret Baby Bombshell"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1997 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Victoria Werner
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733723934
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Nicht noch einmal! Das kann nicht wahr sein!
Fassungslos betrachtete Eve Winchester den Schwangerschaftstest. Die zwei rosa Striche schienen sie höhnisch anzulachen. Sie musste sich am Waschbecken abstützen.
Die Laken im Schlafzimmer raschelten. Durch den Türspalt konnte sie Graham Newport in ihrem Bett sehen.
Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt machen sollte. Für gewöhnlich hatte sie immer einen Plan, aber jetzt fühlte sie sich verloren.
Der Grund war Graham. Was würde er tun? Wie würde er reagieren? Wie würden ihre verfeindeten Familien mit dieser schockierenden Nachricht umgehen?
Die Newports und die Winchesters lieferten Chicago seit geraumer Zeit eine dramatische Nachricht nach der anderen. Anfang des Jahres war es darum gegangen, wer der Vater der drei Newport-Brüder war. Graham und sein Zwillingsbruder Brooks wussten es immer noch nicht, da ihr DNA-Test nichts ergeben hatte, aber ihr jüngerer Bruder Carson hatte jetzt Gewissheit, wer sein Vater war: Sutton Winchester. Eves Vater.
Ja, sie befanden sich alle gerade in einem emotionalen Ausnahmezustand, und diese ungeplante Schwangerschaft konnte das Feuer noch weiter anheizen.
Mit zitternden Händen schob Eve den Test zurück in die Schachtel und ließ sie in einem Fach unter dem Waschbecken verschwinden. Vorsichtig warf sie einen Blick durch den Türspalt und sah, dass Graham noch schlief. Er hatte ein Bein über die Decke geworfen und einen Arm zur Seite ausgestreckt. Eve schloss die Augen und atmete tief durch. Nachdem der Vaterschaftstest ergeben hatte, dass sie nicht miteinander verwandt waren, hatten sie der Anziehung nachgegeben, gegen die sie sich so lange gewehrt hatten.
Sie hatten sich bemüht, ihre Affäre geheim zu halten, aber als ihre Gefühle füreinander sich nicht mehr verbergen ließen, hatten sie beide von ihren Geschwistern Gegenwind bekommen.
Aber gut, sie konnten sich um Diskretion bemühen und ihre Familien im Dunkeln lassen, oder?
Während der vergangenen sechs Wochen hatte das geklappt. Aber jetzt? Mit einem Baby? Es war die zweite Schwangerschaft für Eve – und das unter wesentlich beängstigenderen Umständen als beim ersten Mal. Diesmal wusste sie, welche Schrecken sie erwarten konnten. Sie hatte es schon einmal durchgemacht, und nicht alle Narben waren verheilt. Wie konnte das Schicksal so grausam sein?
Eve ließ eine Hand über ihren Bauch gleiten. So sehr sie sich auch darauf freute, die Firma ihres Vaters zu übernehmen, wichtiger war ihr, diesem unschuldigen Kind das Gefühl zu geben, geliebt und behütet zu sein. Es sollte kein Opfer im Krieg der Familien werden.
Falls sie es denn wirklich austragen konnte.
Angst durchzuckte sie. Die Angst, es Graham zu sagen, aber weitaus größer noch war die Angst, auch dieses Kind zu verlieren. Es würde sie umbringen, noch einmal einen solchen Schmerz durchleiden zu müssen. Davon abgesehen lag ihr Vater im Sterben. Wie viel Schmerz konnte eine Frau ertragen?
Graham bewegte sich. Eve wusste, sie konnte sich nicht ewig im Bad verstecken. Graham war spät am Abend zu ihr gekommen, und sie waren sehr schnell im Bett gelandet – wie eigentlich immer. Kein zärtliches Liebesgeflüster, keine romantischen Spaziergänge. Pure Leidenschaft. Der Streit zwischen den Winchesters und den Newports spielte keine Rolle in ihrer Affäre.
Leider würden diese Welten jetzt aufeinanderprallen, und das auf eine Weise, wie sie es niemals erwartet hätte.
Eve atmete tief durch und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Auch wenn ihre ganze Welt im Moment auf dem Kopf stand, hatte sie dennoch Verpflichtungen. Elite Industries forderte, dass sie jederzeit ihr Bestes gab. Der Mann in ihrem Bett würde gehen müssen, weil sie in Kürze ein Meeting hatte und sich darauf vorbereiten musste. Außerdem brauchte sie etwas Zeit allein, um ihre Situation zu überdenken.
Als Eve an das Bett trat, schlug Graham die Augen auf. Diese durchdringenden blauen Augen, deren Blick eine so unglaubliche Wirkung auf ihren Körper haben konnte. Nur ein Blick, nur eine kleine Berührung, und der Mann hatte sie in seinen Bann geschlagen. Er hatte eine Wirkung, wie sie sie noch bei keinem anderen Mann erlebt hatte.
Mit einem schiefen Lächeln schlug er die Decke zurück, eine stumme Einladung. Er musste kein Wort verlieren, um sie genau dorthin zu bekommen, wo er sie haben wollte.
Sie waren unausgesprochen zu der Übereinkunft gelangt, dass es zwischen ihnen ausschließlich um Sex gehen sollte. Keiner von ihnen wollte mehr, weil sie beide mit ihrem Job verheiratet waren. Doch das Ausmaß ihrer Leidenschaft füreinander war jenseits von Gut und Böse. Eine richtige Beziehung hätte nicht so schnell so intensiv werden können. Aber nun standen sie im Begriff, eine richtige Beziehung ganz anderer Art einzugehen.
Eve schüttelte den Kopf. „So gern ich deine Einladung auch annehmen würde, aber ich muss arbeiten."
Graham zog eine Augenbraue hoch. „Am Sonntagmorgen? Ich kann dich jeden Gedanken an Arbeit vergessen lassen."
Graham Newport konnte mit seinem Charme jeden um den Finger wickeln, deswegen war er einer der erfolgreichsten Anwälte Chicagos. Mit gerade einmal zweiunddreißig Jahren war er bereits gleichberechtigter Partner der Kanzlei Mayer, Mayer & Newport. Und nicht nur sein Charme hatte ihn in diese angesehene Position gebracht, sondern auch seine Beharrlichkeit und seine Intelligenz.
„Vielleicht, stimmte sie zu und bemühte sich, so beiläufig wie möglich zu klingen, obwohl das Ergebnis des Schwangerschaftstests sie innerlich in Aufruhr versetzte. „Aber ich habe später eine Konferenzschaltung mit einer Firma aus Australien. Bei ihnen ist es Montagmorgen.
Graham setzte sich auf. Die Decke rutschte bis zu seinen Hüften herunter und entblößte einen Oberkörper, der jeden Bildhauer in Verzückung versetzt hätte. Er fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar und seufzte. „Ich hasse es, wenn du so verantwortungsvoll bist."
Eve musste sich zusammenreißen. Wenn er sie für verantwortungsvoll hielt, würde er sich wundern, wenn er von ihrer Schwangerschaft erfuhr. Aber das musste im Moment warten. Zuerst einmal musste sie selbst mit diesem Schock fertig werden und sichergehen, dass alles in Ordnung war. Gut, bei ihrer ersten Schwangerschaft hatte lange Zeit auch alles normal ausgesehen – und ganz plötzlich dann nicht mehr.
Obwohl Graham und sie eine rein körperliche Beziehung führten, hatte er ein Recht, von der Schwangerschaft zu erfahren. Aber bevor sie nicht beim Arzt gewesen war, wollte sie es für sich behalten. Unter gar keinen Umständen wollte sie einem anderen Menschen die entsetzliche Leere und den überwältigenden Schmerz zumuten, der mit dem Verlust eines Kindes einherging.
„Ist alles in Ordnung?"
Eve kehrte mit einem Ruck zurück in die Wirklichkeit. Graham musterte sie fragend. Sie setzte ein Lächeln auf und nickte. „Wie sollte es nicht, nach der Nacht?"
Reiß dich zusammen, Eve!
Graham warf die Decke beiseite und spazierte durch das Zimmer, um seine Sachen einzusammeln. Der Mann ging völlig entspannt mit seiner Nacktheit um, und ebenso entspannt genoss sie seinen Anblick.
Eve strich die Laken und die Kissen auf dem Bett glatt. Sie musste sich auf etwas anderes konzentrieren als auf den sexy Mann in ihrem Schlafzimmer und das ungeborene Kind, das sie gezeugt hatten.
Graham würde wissen wollen, wie das hatte passieren können. Sie hatte ihm gesagt, sie nehme die Pille, und das war auch richtig. Aber sie hatte das Präparat gewechselt, und das unmittelbar vor der Spendengala für das Kinderkrankenhaus – vor ihrer ersten gemeinsamen Nacht.
Graham zog sie in seine starken Arme. Automatisch ließ sie sich an seine muskulöse Brust sinken. Ihr Körper reagierte augenblicklich auf seine Berührungen, und als er eine Spur zarter Küsse über ihren Hals zog, stöhnte sie leise und bog den Kopf zur Seite. Sie besaß wirklich keinerlei Widerstandskraft, wenn es um Graham und Sex ging.
„Vielleicht könnte ich dir helfen, dich auf das Meeting vorzubereiten, murmelte er an ihrem Ohr. „Am besten kann ich unter der Dusche nachdenken …
Hätte Graham sie wirklich gekannt, hätte er gewusst, dass sie sich nicht mehr vorbereiten musste. Er hätte gewusst, dass sie alle Notizen und Argumente parat hatte, um die potenziellen Geschäftspartner von ihren Ideen zu überzeugen. Das bewies nur einmal mehr, dass sie sich außerhalb des Schlafzimmers kaum kannten.
Mit einem raschen Griff löste Graham den Knoten ihres Bademantels. Eve hielt seine Hände fest. „Du kannst vielleicht unter der Dusche denken, ich leider nicht."
Graham knabberte verspielt an ihrem Ohrläppchen, gab sie dann jedoch frei. „Du schmeichelst mir immer wieder."
Als ob sein Ego weitere Schmeicheleien gebraucht hätte!
Eve fuhr fort, das Bett zu machen, während Graham sich auf den Sessel in der Ecke setzte und in seine Kleidung schlüpfte. Der Mann war nackt absolut scharf, aber im Maßanzug nicht minder. Jedes Mal, wenn er nach der Arbeit bei ihr auftauchte, kam es ihr so vor, als sei er direkt einem der angesagten Männermagazine entsprungen. Dabei brachte er es fertig, zerstrubbeltes Haar zu haben und gleichzeitig ganz wie der erfolgreiche Anwalt zu wirken.
Es war sein Blick. Sie kannte keinen anderen Mann, der sie derart verführerisch ansehen konnte. Er legte den Kopf leicht auf die Seite wie George Clooney und schaute sie dann durch diese dichten Wimpern an. Ja, die blauen Augen hatten sie zuerst in ihren Bann geschlagen – und alles andere hatte das Paket dann komplett gemacht.
„Ich habe auch einen Fall, an dem ich noch arbeiten muss. Er rollte die Ärmel seines Hemdes hoch. „Ich will mich später mit Brooks treffen. Aber es braucht nur ein Wort von dir, und ich sage ihm ab.
Lachend schüttelte Eve den Kopf. „Wir haben beide ein Meeting. Und falls unsere Familien merken, dass wir immer zur selben Zeit fehlen, gibt es einen Aufstand."
Wortlos zog er sie in seine Arme und küsste sie. Aber konnte etwas derart Atemberaubendes überhaupt noch unter die Bezeichnung Kuss fallen? Ein Kuss von Graham war wie ein Event. Etwas, worauf sie sich vorbereiten sollte, aber wie konnte sie sich auf diese Woge von Lust und Leidenschaft vorbereiten, die sie bei seinen Berührungen jedes Mal wieder mitriss?
Er ließ die Hände über ihren Rücken gleiten. „Ich komme heute Abend zurück", raunte er ihr verheißungsvoll zu.
Nachdem er gegangen war, starrte Eve versonnen auf das frisch gemachte Bett und versuchte sich vorzustellen, wie diese ungeplante Schwangerschaft in ihr durchgeplantes Leben passen sollte. Die zweite große Frage war: Wie würde Graham darauf reagieren, dass er Vater wurde?
„Sutton wird nicht gewinnen, erklärte Brooks grimmig. „Und wenn es das Letzte ist, was ich tue, ich werde diesen Bastard an den Pranger stellen.
Graham rieb sich den Nasenrücken und atmete tief durch. Sutton Lazarus Winchester war ihnen schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Sein Immobilienunternehmen Elite Industries war der härteste Mitbewerber der Newport Corporation. Seit seine Brüder und er herausgefunden hatten, dass Sutton vor Jahren eine Affäre mit ihrer Mutter Cynthia Newport gehabt hatte, war die Situation noch unerträglicher geworden.
Ihre Mutter hatte in einem Café gearbeitet und dort Sutton Winchester kennengelernt. Es endete damit, dass sie für ihn arbeitete. Oder besser gesagt, dass sie eine Affäre mit ihm hatte, und daraus war ihr Halbbruder Carson hervorgegangen.
Die Geschichte war das reinste Chaos. Aber nachdem die DNA-Tests jetzt amtlich waren, stand zumindest fest, dass Sutton nicht auch der Vater von Graham und Brooks war. Und Graham und Eve hatten sich in ihre Affäre geworfen.
Die Frau hatte eine fatale Wirkung auf Graham. Er konnte es kaum erwarten, sie wieder in seinen Armen zu halten und sie seinen Namen stöhnen