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Zwei Gräber am Hang: Die großen Western 276
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eBook128 Seiten1 Stunde

Zwei Gräber am Hang: Die großen Western 276

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Patrick McColm stand schon am frühen Morgen an Deck und blickte zur fernen Küste hinüber, deren Umrisse im Schein der aufgehenden Sonne zunehmend deutlicher wurden. Staten Island, hatte der Steward gestern abend gesagt, als die ›Flower‹ nach fast vierwöchiger Überfahrt die Küste Amerikas erreichte. Der Schotte zog noch einmal den abgegriffenen Brief seines Bruders Kirk hervor. Seit Monaten trug er ihn wie einen Schatz in der Brusttasche. ›Du kannst jetzt kommen, Bruder‹, stand darin, ›ich habe in den fünf Jahren soviel Dollars verdient, daß ich mir jetzt eine kleine Ranch kaufen kann. Wir werden wenig Rinder, aber viel Arbeit haben. Es wird Dir hier gefallen. Die Menschen sind ganz anders als bei uns zu Hause. Patrick kannte diesen Brief bereits auswendig. Vor fünf Jahren hatte sein Bruder die Heimat verlassen, um auf der anderen Seite des Ozeans ein besseres Leben zu finden. Es war vereinbart worden, daß Patrick nachkommen sollte, sobald Kirk drüben festen Fuß gefaßt hatte. Und nun war es soweit! Als das Schiff in den Hafen einlief, war Patrick doch etwas enttäuscht. Das Meer der armseligen Holzhütten, das sich dort am Ufer bis ins Land hinein erstreckte, wollte nicht so ganz zu der Vorstellung passen, die er sich von der Neuen Welt gemacht hatte. Aber er war jung und voller Hoffnungen. Er vergaß über dem bunten, geschäftigen Treiben am Ufer diesen ersten Eindruck. Plötzlich hörte er eine Stimme hinter sich: »Na, junger Mann, wie gefällt Ihnen Gottes eigenes Land?« McColm wandte sich um und blickte in das freundliche Gesicht eines alten Mannes. Sie hatten sich auf der langen Reise kennengelernt und manchen Abend zusammen an Deck gesessen. Der Alte hieß Nat Finch und war drüben in Europa gewesen, um seine alte Schwester noch einmal zu besuchen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Apr. 2019
ISBN9783740947149
Zwei Gräber am Hang: Die großen Western 276

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    Buchvorschau

    Zwei Gräber am Hang - Frank Laramy

    Die großen Western

    – 276–

    Zwei Gräber am Hang

    Frank Laramy

    Patrick McColm stand schon am frühen Morgen an Deck und blickte zur fernen Küste hinüber, deren Umrisse im Schein der aufgehenden Sonne zunehmend deutlicher wurden.

    Staten Island, hatte der Steward gestern abend gesagt, als die ›Flower‹ nach fast vierwöchiger Überfahrt die Küste Amerikas erreichte.

    Der Schotte zog noch einmal den abgegriffenen Brief seines Bruders Kirk hervor. Seit Monaten trug er ihn wie einen Schatz in der Brusttasche. ›Du kannst jetzt kommen, Bruder‹, stand darin, ›ich habe in den fünf Jahren soviel Dollars verdient, daß ich mir jetzt eine kleine Ranch kaufen kann. Wir werden wenig Rinder, aber viel Arbeit haben. Es wird Dir hier gefallen. Die Menschen sind ganz anders als bei uns zu Hause. Jeder, der fleißig ist, kann es zu etwas bringen…‹

    Patrick kannte diesen Brief bereits auswendig. Vor fünf Jahren hatte sein Bruder die Heimat verlassen, um auf der anderen Seite des Ozeans ein besseres Leben zu finden. Es war vereinbart worden, daß Patrick nachkommen sollte, sobald Kirk drüben festen Fuß gefaßt hatte.

    Und nun war es soweit!

    Als das Schiff in den Hafen einlief, war Patrick doch etwas enttäuscht. Das Meer der armseligen Holzhütten, das sich dort am Ufer bis ins Land hinein erstreckte, wollte nicht so ganz zu der Vorstellung passen, die er sich von der Neuen Welt gemacht hatte. Aber er war jung und voller Hoffnungen. Er vergaß über dem bunten, geschäftigen Treiben am Ufer diesen ersten Eindruck.

    Plötzlich hörte er eine Stimme hinter sich: »Na, junger Mann, wie gefällt Ihnen Gottes eigenes Land?«

    McColm wandte sich um und blickte in das freundliche Gesicht eines alten Mannes. Sie hatten sich auf der langen Reise kennengelernt und manchen Abend zusammen an Deck gesessen. Der Alte hieß Nat Finch und war drüben in Europa gewesen, um seine alte Schwester noch einmal zu besuchen. Jetzt wollte er in den Westen zurückkehren.

    Finch handelte mit allem, was ihm unter die Hände kam, und es gab kaum eine Stadt in den Middlewest Staaten, die er nicht kannte. Er hatte McColm auf der Reise viel über die Neue Welt erzählt und es immer vermieden, dem jungen Mann den Mut zu nehmen. Der breitschultrige, kräftige Bursche mit den stahlblauen, harten Augen gefiel dem Alten. Genauso mußten die Männer aussehen, die es in diesem Land zu etwas bringen wollten. Er kannte auch McColms Geschichte und den Brief des Bruders.

    ›Schönes Land, dieses Kansas‹, hatte er gesagt. ›Ich kenne Fort Scott, Pittsburg und Nevada, ich kenne den Osage River. Yeah, schönes Land.‹ Und dann waren seine Augen etwas dunkler geworden, als er leise fortfuhr: ›Wenn nur die verdammte Grenze nicht wäre.‹

    McColm war jetzt erst die Verwandlung aufgefallen, die mit dem Äußeren des Alten vor sich gegangen war. Er kannte ihn in dem schwarzen, etwas zu engen Anzug, dem hohen Zylinderhut, den aber eine Windbö schon einige hundert Meilen vor New York über Bord geweht hatte, dem weißen ungebügelten Hemd und der unordentlich gebundenen Krawatte: eine hilflose Erscheinung.

    Jetzt war Nat Finch nicht mehr wiederzuerkennen!

    Er trug einen ungekniffenen Stetson, ein buntkariertes Wollhemd, Levishosen und – was McColm besonders in Erstaunen versetzte – einen breiten, patronengespickten Waffengurt!

    »Wollen Sie in den Kampf ziehen?« fragte er leise, weil er bemerkt hatte, daß auch andere Passagiere auf den Alten aufmerksam geworden waren.

    Finch, dem diese Kleidung eine Selbstverständlichkeit und der Bratenrock ungewohnt war, meinte erstaunt: »Wie kommen Sie darauf?«

    »Weil Sie einen Revolver tragen.«

    Der Alte lachte rollend und schlug mit der flachen Hand auf seinen Coltgurt.

    »Junger Mann, ohne diese Leibbinde kommt man nun einmal hier nicht aus.«

    »Aber davon haben Sie mir doch bisher nichts gesagt.«

    »Vielleicht sollte ich das nachholen«, meinte er brummend. »Es ist hierzulande so Sitte, daß ein Mann einen Colt trägt.«

    »Aber weshalb? Gibt es denn wilde Tiere hier?«

    »Hm«, meinte der Alte und blinzelte McColm von der Seite an. »So kann man es auch nennen. Nur – die meisten von ihnen haben zwei Beine.«

    »Wie meinen Sie das?«

    Finch lachte rauh.

    »Fahren Sie zu Ihrem Bruder, der wird es Ihnen bestimmt erklären. Ich werde euch einmal besuchen kommen, dann werden Sie wissen, was ich gemeint habe.«

    Es sollte nicht allzulange dauern, da mußte McColm an die Worte seines Reisegefährten denken…

    *

    Es war am gleichen Morgen, aber viele hundert Meilen entfernt im Westen, als Kirk McColm das Bankhaus von Fort Scott betrat. Wie lange hatte er auf diesen Tag gewartet!

    Es war ein schöner Tag. Die Sonne warf ihr goldenes Licht über das Land und ließ selbst die grauen Fassaden der Holzhäuser freundlicher erscheinen.

    Kirk McColm hatte kaum Ähnlichkeit mit seinem Bruder. Er war bestimmt einen Kopf kleiner, untersetzt und hatte ein breites, grobes Gesicht, gutmütige Augen, und immer war ein freundliches Lächeln auf seinen Lippen. Jetzt stand er vorm Schalter der Bank und faltete einen kleinen Stapel Dollarnoten sorgfältig in ein altes Stück Zeitungspapier.

    Sheppart, der Bankmann, beobachtete ihn dabei.

    »Sie haben es also geschafft«, meinte er freundlich. »Es waren ja harte Jahre – aber Sie waren fleißig. Hoffentlich werden Sie mit Bogart fertig. Er ist ein alter Gauner. Lassen Sie sich von dem Burschen nicht übers Ohr hauen. Seine Rinder taugen nicht viel, und mit der Weide ist auch nichts los. Sie werden verdammt viel Arbeit haben.« Dann machte er eine Pause und zog bedenklich die Brauen zusammen, bevor er fortfuhr: »Und dann diese elende Grenze! Es kommt da immer noch allerlei Gesindel herüber.«

    Aber Kirk McColm ließ sich nicht entmutigen.

    »Wir werden mit den Burschen schon fertig werden, Mister Sheppart, verlassen Sie sich darauf.«

    Der Bankmann blickte auf.

    »Sagten Sie: Wir? Sie können sich doch bei diesem kleinen Betrieb keinen Cowboy leisten?«

    Kirk lachte und ließ seine kräftigen Zähne blitzen.

    »Das habe ich auch nicht nötig.«

    »Wieso?«

    »Sie werden ihn kennenlernen, Mister Sheppart«, meinte McColm augenzwinkernd.

    »Wen?« unterbrach der Bankmann.

    »Lassen Sie mich doch ausreden«, versetzte McColm. Er glaubte die Freude über die baldige Ankunft seines Bruders mit allen Menschen teilen zu müssen. »In diesen Tagen muß in New York ein Schiff einlaufen, das den Namen Flower trägt. Und raten Sie mal, wer mit diesem Schiff kommen wird?«

    Sheppart mußte lachen. »Doch nicht etwa Ihre Braut?«

    McColm schüttelte den Kopf. »An so etwas kann ich jetzt noch nicht denken. Nein, mein Bruder kommt.« Und dabei sah er den Bankmann strahlend an.

    »Hm, Ihr Bruder«, meinte Sheppart, »das freut mich für Sie.«

    McColm rieb sich die Hände.

    »Jetzt habe ich keinen Cent mehr auf Ihrer Bank, aber Sie werden sehen, wenn Patrick erst hier ist, dann werden wir bald besser dastehen. Sie werden ihn kennenlernen. Ich bin ein Zwerg gegen ihn. Er war drüben der Stärkste in unserem Dorf. Es gab niemanden, der ihn auf den Boden zwingen konnte…«

    McColm wurde unterbrochen, als ein neuer Kunde den Schalterraum betrat. Es war ein hagerer Mann mit stechenden Falkenaugen. Er mochte vierzig Jahre alt sein und nannte sich James Hudson.

    Er war noch nicht lange in der Stadt, und niemand wußte genau zu sagen, was er eigentlich hier zu suchen hatte. Einmal hieß es, er wolle einen Saloon kaufen, dann wieder sagte man, er sei scharf auf Weideland. Aber das letztere klang unglaubwürdig. Man konnte sich nicht vorstellen, was dieser hagere, stets elegant gekleidete Mensch mit einer Ranch anfangen sollte. Der Kreuzgurt mit den schweren Colts vom Kaliber Western 45 paßte allerdings nicht ganz zu einem solchen Dandy.

    James Hudson schien zu wissen, daß er auffällig aussah und bemühte sich daher, möglichst bescheiden aufzutreten. Es war ihm auch gelungen, das Vertrauen einiger Männer in der Stadt zu gewinnen. Zu diesen Männern zählte der Bankier.

    Vielleicht lag das an dem Konto, das Hudson auf der Bank eröffnet hatte.

    »Na, Mister Hudson, was kann ich für Sie tun?« empfing Sheppart Hudson.

    Der warf einen kurzen Blick auf McColm.

    »Ich kann warten«, sagte er mit seiner schrillen Stimme.

    Sheppart lachte.

    »Nicht notwendig, Mister Hudson. Dieser gute Mann hat mich bereits geschädigt. Er hat sein ganzes Konto abgehoben, um sich mit den Dollars eine Ranch zu kaufen. Hoffentlich wollen Sie einzahlen, damit mein Kassenschrank nicht leer wird.«

    Hudson tat interessiert. Er wandte sich an McColm.

    »Sie wollen eine Ranch kaufen?«

    »Ja, ich bin endlich soweit«, entgegnete er.

    »Freut mich für Sie«, versetzte Hudson mit geheucheltem Interesse. »Ich hatte auch die Absicht, Land zu kaufen. Sie sind mir offenbar zuvorgekommen.«

    Da mischte sich Sheppart ein: »No, Mister Hudson. Diese Ranch ist

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