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Wie Big Rick starb: Wyatt Earp 193 – Western
Wie Big Rick starb: Wyatt Earp 193 – Western
Wie Big Rick starb: Wyatt Earp 193 – Western
eBook146 Seiten1 Stunde

Wie Big Rick starb: Wyatt Earp 193 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Sengende Sonnenglut lag über der Prärie Pulvertrocken knisterten die hohen Büffelgräser unter den Hufen der beiden Pferde. Nicht eine einzige Wolke war am flimmernden Firmament zu sehen. Die beiden Reiter saßen seit dem frühen Morgengrauen im Sattel. Müde trotteten die beiden Tiere westwärts dahin. Im Sattel des Rauchfuchs-Hengstes saß ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern, schmalen Hüften und muskulösem Körper. Er hatte ein vom Wind und Wetter tiefgebräuntes Gesicht, das von einem dunkelblauen, langbewimperten Augenpaar beherrscht wurde. Es war ein sehr gut geschnittenes, männlich-markantes Gesicht. Und wer einmal in diese Augen geblickt hatte, würde sie kaum wieder vergessen. Der Mann trug ein hellgraues Kattunhemd und eine schwarz-grau gestreifte eng anliegende Leinenhose. Auf dem Kopf hatte er einen schwarzen Stetsonhut mit breiter Krempe. Der büffellederne breite Waffengurt hielt an beiden Hüftseiten je einen schweren schwarzknäufigen Revolver vom Kaliber 45. Die Waffe an der linken Seite hatte einen überlangen Lauf, und der Kenner hätte in ihr einen jener seltenen und kostbaren Buntline Special Colts erkennen können. Der Reiter trug einen Namen, den jeder Rancher und jeder Cowboy, jeder Sheriff und jeder Bandit, jeder Bürger und jeder Landstreicher zwischen Montana und Texas, zwischen Tennessee und California kannte: Wyatt Earp! Der berühmte Gesetzesmann – dessen Name heute noch lebt und von dem jungen Amerika in die ganze Welt getragen wurde, so daß ihn heute bereits jeder Schuljunge kennt – saß aufrecht im Sattel und blickte scharf beobachtend nach Westen. Neben ihm, im Sattel eines schweißigen Braunen, saß ebenfalls ein großer Mann, nur war er weniger breit gebaut als der Marshal aus Missouri. Er hatte eine kerzengerade Haltung und trug einen eleganten schwarzen Anzug, der nach der neuesten Mode geschnitten war. Sein weißes Hemd leuchtete blütenweiß in der grellen Sonne. Wie der Marshal trug er einen schwarzen Hut. Unter den weit zurückgeschlagenen Rockschößen waren die elfenbeinbeschlagenen Knäufe zweier Frontierrevolver zu sehen. Zweier Waffen, die im ganzen Westen fast ebenso berühmt geworden waren wie ihr Besitzer, der sie so einzigartig zu ziehen und zu handhaben wußte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. März 2019
ISBN9783740946333
Wie Big Rick starb: Wyatt Earp 193 – Western

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    Buchvorschau

    Wie Big Rick starb - William Mark

    Wyatt Earp

    – 193–

    Wie Big Rick starb

    William Mark

    Es war gegen elf Uhr am Vormittag, als es geschah…

    Sengende Sonnenglut lag über der Prärie Pulvertrocken knisterten die hohen Büffelgräser unter den Hufen der beiden Pferde. Nicht eine einzige Wolke war am flimmernden Firmament zu sehen. Die beiden Reiter saßen seit dem frühen Morgengrauen im Sattel. Müde trotteten die beiden Tiere westwärts dahin.

    Im Sattel des Rauchfuchs-Hengstes saß ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern, schmalen Hüften und muskulösem Körper. Er hatte ein vom Wind und Wetter tiefgebräuntes Gesicht, das von einem dunkelblauen, langbewimperten Augenpaar beherrscht wurde. Es war ein sehr gut geschnittenes, männlich-markantes Gesicht. Und wer einmal in diese Augen geblickt hatte, würde sie kaum wieder vergessen.

    Der Mann trug ein hellgraues Kattunhemd und eine schwarz-grau gestreifte eng anliegende Leinenhose. Auf dem Kopf hatte er einen schwarzen Stetsonhut mit breiter Krempe. Der büffellederne breite Waffengurt hielt an beiden Hüftseiten je einen schweren schwarzknäufigen Revolver vom Kaliber 45. Die Waffe an der linken Seite hatte einen überlangen Lauf, und der Kenner hätte in ihr einen jener seltenen und kostbaren Buntline Special Colts erkennen können.

    Der Reiter trug einen Namen, den jeder Rancher und jeder Cowboy, jeder Sheriff und jeder Bandit, jeder Bürger und jeder Landstreicher zwischen Montana und Texas, zwischen Tennessee und California kannte: Wyatt Earp!

    Der berühmte Gesetzesmann – dessen Name heute noch lebt und von dem jungen Amerika in die ganze Welt getragen wurde, so daß ihn heute bereits jeder Schuljunge kennt – saß aufrecht im Sattel und blickte scharf beobachtend nach Westen.

    Neben ihm, im Sattel eines schweißigen Braunen, saß ebenfalls ein großer Mann, nur war er weniger breit gebaut als der Marshal aus Missouri. Er hatte eine kerzengerade Haltung und trug einen eleganten schwarzen Anzug, der nach der neuesten Mode geschnitten war. Sein weißes Hemd leuchtete blütenweiß in der grellen Sonne. Wie der Marshal trug er einen schwarzen Hut. Unter den weit zurückgeschlagenen Rockschößen waren die elfenbeinbeschlagenen Knäufe zweier Frontierrevolver zu sehen. Zweier Waffen, die im ganzen Westen fast ebenso berühmt geworden waren wie ihr Besitzer, der sie so einzigartig zu ziehen und zu handhaben wußte. Das Gesicht dieses Reiters war hager, aber doch von aristokratisch-vornehmem Schnitt. Eisblau und ebenfalls mit dichten schwarzen Wimpern besetzt waren die seltsam intensiv wirkenden Augen.

    Der Leser wird längst erraten haben, wer dieser Mann war: niemand anders als der berühmte Doc Holliday. Jener wirklich studierte Doktor der Wundheilkunde und der Zahnmedizin, der vor anderthalb Jahrzehnten seine so sternengleich begonnene große Karriere als Arzt in der großen Küstenstadt Boston aufgeben mußte, weil eine unheilbare Krankheit Besitz von ihm ergriffen hatte. Er war in den fernen Westen gezogen, um dort in der trockneren Luft die Tage bis zu seinem baldigen Tod etwas schmerzloser hinter sich zu bringen. Er hatte nun schon anderthalb Jahrzehnte auf den Sensenmann gewartet – und war inzwischen ein gefürchteter, ja, unübertrefflicher Revolverschütze und brillanter Spieler am Pokertisch geworden. Allein, der Tod, der erlösende Geselle, den er aus einer gegnerischen Kugel erwartet hatte, ließ auf sich warten.

    Seit dem Grauen des Tages saßen die beiden großen Westmänner im Sattel. Wyatt Earp verfolgte die Spur eines berüchtigten Outlaws, der nach seiner Verurteilung in Dodge City geflüchtet war.

    Es war ein Mitglied des derzeit meistgefürchteten Desperado-Clans des ganzen Westens.

    Ric Allison!

    Der siebzehnjährige jüngste Bruder des großen Bravos Clay Allison war in Dodge City von dem Oberrichter zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden, die er in der Strafanstalt Kansas City absitzen sollte. Aber er wurde in Dodge beim Beginn des Transportes befreit und befand sich seitdem auf der Flucht. Nicht sehr weit von der Stadt traf der Missourier mit dem Doc auf Rics gefährlicheren Bruder Clay.

    Aber der in der Luft liegende, schwere Zusammenstoß blieb aus.

    Doch zum Greifen nah blieb die Gefahr.

    Wyatt Earp mußte Ric Allison wieder einfangen. Es gab kein Vorrecht für den Outlaw aus La Punta. Er hatte sich wie jeder andere Mann in diesem Lande an das Gesetz zu halten. Und in seinem Falle war es sogar besonders wichtig, daß hart durchgegriffen wurde. Denn nicht wenige Banditen würden sich nach dem Fall Richard Allisons ausrichten. Ließ man ihn frei herumlaufen, so würden es sich auch die anderen einfallen lassen, in gleicher Weise gegen das Gesetz aufzutreten. Schon aus diesem Grunde und einigen anderen mehr, mußte Wyatt Earp eisenhart durchgreifen und auf der Fährte des Geflüchteten bleiben. Daß durch diese Zuspitzung der Dinge der seit langem erwartete und befürchtete Zusammenprall des berühmten Dodger Marshals mit den Allisons in gefährliche Nähe rückte, war unausbleiblich.

    Wyatt Earp hätte ihn gern vermieden, den großen Kampf mit Clay Allison. Denn er spürte längst, daß er in diesem Mann den gefährlichsten Gegner besaß, den man sich denken konnte.

    Und auch Clay Allison selbst war dem großen Zusammenstoß bisher aus dem Wege gegangen. Er wollte es vermeiden, so mit dem Missourier aufeinanderzuprallen wie etwa sein Vorgänger Ike Clanton in Tombstone. Obgleich der Kampf im Tombstoner O.K.-Corral nur eine knappe Minute gedauert hatte, stellte er doch den Schlußpunkt unter die alte Gegnerschaft zwischen den

    Earps und den Clantons dar. Obgleich Ike Clanton selbst den Fight überlebt hatte und etliche Mitglieder der Clanton-Gang später noch gegen den verhaßten Staatenmarshal stritten, war doch mit der unseligen Minute im Tombstone O.K.-Corral das Kapitel Earp – Clanton endgültig besiegelt worden. Nicht allerdings für Wyatt Earp das große Kapitel Tombstone – und nicht der große Gegner, der Jahre später neu wie Phoenix aus der Asche emporstieg. Aber bis dahin sollte noch etliche Zeit vergehen.

    Jetzt hatte der Strudel der Ereignisse den großen Dodger Gesetzesmann zum Kampf gegen Clay Allison gedrängt.

    Es sollte ein harter, gefährlicher und gnadenloser Fight werden, der für den Marshal selbst eine schwere Zeit bringen würde. Sehr richtig hatte er vorausgeahnt, daß dieser mischblütige Mann aus Colorado, dieser Mestize Clay Allison, aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt war. Daß er nicht so leicht durchschaubar und unkompliziert war wie etwa Ike Clanton.

    *

    Zwischen der Stadt und der Baglietto Ranch war Clay Allison von zwei Kugeln Doc Hollidays empfindlich verletzt worden. Aber sowohl der Marshal als auch der Georgier wußten, daß diese Verwundungen den La Punta-Mann nicht lange aufhalten konnten. Hatte er sich doch gleich nach dem Kugelwechsel wieder in den Sattel gezogen, um nach Dodge zu reiten. Eine ungeheure Nervenstärke besaß dieser Mann.

    Wyatt Earp und der Georgier waren nach dem Zusammentreffen mit Clay allein weiter zur Baglietto-Ranch geritten, wo der Marshal Ric vermutete. Aber der Bravo hatte sich bereits aus dem Staube gemacht. Er spürte wohl, daß der ›große Wolf‹ auf seiner Spur war.

    Leider hatten die beiden Westmänner eine ganze Menge Zeit in der Nähe der Ranch verloren, denn der Marshal hielt es durchaus für möglich, daß die Rancherin ihn belogen hatte, um Ric, mit dem sie befreundet war, zu schützen. Deshalb taten die beiden nur so, als würden sie wegreiten. Statt dessen hatten sie die Gegend bis in den grauenden Morgen beobachtet.

    Aber es rührte sich nichts. Und als der Marshal dann plötzlich wieder auf dem Hof aufkreuzte und die Rancherin aus dem Schlaf klopfte, knurrte sie ihn ärgerlich an und lachte ihn dann wegen seines Argwohns girrend aus.

    Da hatte der Gesetzesmann seinen Hengst wieder bestiegen und war, gefolgt von dem Spieler, davongeritten. Erst einmal ein Stück nach Norden, in die Prärie hinaus. Und als er da beim ersten Tageslicht eine Fährte entdeckte, die nach Westen führte, waren sie ihr gefolgt.

    Keineswegs war er sicher, daß es die Spur des flüchtenden Bravos war. Aber ausgeschlossen war es schließlich auch nicht. Und da in der ganzen Umgebung bei einem Rundritt, den der Marshal selbst in aller Eile unternommen hatte, keine weitere Fährte zu finden war, hatten sie beschlossen, auf dieser Spur zu bleiben.

    Schon nach einer knappen Stunde schien es so, als bestätige sich der Verdacht des Marshals, denn der Reiter, der in panischer Hast wieder westwärts geritten war, hatte an einer Quelle haltgemacht und sich in aller Eile – wie die Spuren verrieten – etwas erfrischt. Die Spuren, die er dabei verursacht hatte, schienen dem großen Fährtenleser aus Missouri ganz eindeutig auf den Flüchtling zu deuten. Es war genau der Stiefelabdruck Ric Allisons, den Wyatt Earp erkannte.

    Aber der erfahrene Präriejäger wußte auch, daß er trotzdem irren konnte; daß die Spur auch von einem anderen Mann stammen konnte, der gleich große Stiefel trug und es ebenfalls sehr eilig hatte.

    Trotzdem blieb Wyatt Earp auf der Fährte.

    Gegen zehn Uhr am Vormittag war er sicher, dem Mann näher gekommen zu sein.

    Die Distanz, die noch zwischen ihm und den beiden Verfolgern lag, war kürzer geworden, obgleich er sehr schnell ritt und obgleich Wyatt Earp wegen des schlechten Pferdes, das Doc Holliday hatte, nicht allzu rasch von der Stelle kam.

    Es war kurz vor elf Uhr, als es dann geschah.

    Wyatt Earp vermochte sich später vieles einfach nicht mehr zu erklären, was sich um diese Zeit ereignet hatte.

    Die Hitze war stärker geworden, und unerwarteterweise hatten sie seit dem Morgengrauen keinen Flußlauf mehr getroffen, keinen Creek und keine Quelle.

    Der pulverfeine Flugsand stieg bei jedem Schritt der Pferde hoch auf wie eine Mehlwolke und setzte sich den Reitern auf die schweißnassen Poren.

    Es war brütend heiß.

    Holliday, der sonst ebenso wie der Gefährte eine ganze Menge vertragen konnte, wischte sich bereits wiederholt mit dem weißen Taschentuch durchs Gesicht und blickte zu dem Marshal hinüber.

    Der hatte den Blick nach Westen gerichtet.

    »Damned«, knurrte Wyatt

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