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Das Testament der Gräfin: Dr. Norden Bestseller 293 – Arztroman
Das Testament der Gräfin: Dr. Norden Bestseller 293 – Arztroman
Das Testament der Gräfin: Dr. Norden Bestseller 293 – Arztroman
eBook125 Seiten1 Stunde

Das Testament der Gräfin: Dr. Norden Bestseller 293 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Man kann wahrhaftig nicht sagen, daß es in Dr. Nordens Praxis mal eintönig zuging. Fast jeder Tag bescherte einen Fall, der alle Termine durcheinanderbrachte. Man war es gewohnt, und Dr. Daniel Norden hatte ja das Glück, zwei tüchtige Helferinnen zu haben, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließen. Freilich war Dorthe Harlings Privatleben auch sehr viel abwechslungsreicher geworden, seit ihre Tochter Jocelyn endlich nach langen Jahren der Trennung zu ihr gekommen war, aber die Anfangsschwierigkeiten waren durch Dorthes Toleranz und mütterliches Einfühlungsvermögen schnell beseitigt worden. Dann war auch bald ein Mann in Jocelyns Leben getreten, durch den frühere Trotzreaktionen schnell in Vergessenheit gerieten, um so mehr sich Jocelyn schuldig fühlte an dem schweren Unfall, der Harald von Winterstein nun schon drei Wochen ans Krankenbett fesselte. Er war von einem Motorrad überfahren worden, als er Jocelyn nachgelaufen war, um Mißverständnisse aufzuklären. Er war lange bewußtlos gewesen und erst seit ein paar Tagen einigermaßen ansprechbar. Jocelyn war immer bei ihm. Wenn er schlief, half sie in der Behnisch-Klinik den Krankenschwestern, die durch einige Grippeerkrankungen reduziert waren. Sie stellte sich auch erstaunlich geschickt an, und so war sie tatsächlich eine echte Hilfe für die Klinik geworden, besonders auch deshalb, weil sie sich überwiegend um Harald von Winterstein kümmerte, der ja für einige Wochen der schwerste Fall in der Behnisch-Klinik gewesen war. Es hatte auf des Messers Schneide gestanden, und auch die Angst, daß eine Querschnittlähmung bleiben könnte, hatte Jocelyn Tag und Nacht verfolgt. Sie war reif geworden in diesen Wochen, völlig verändert in ihrer ganzen Einstellung zum Leben und zu den Männern. Auch die Vergangenheit sah sie nun in einem ganz anderen Licht. Dorthe konnte sich jetzt keine liebevollere Tochter wünschen, und es war doch noch gar nicht so lange her, daß sie als schwierige Tochter angesehen wurde. An diesem Vormittag im November wurde Dr. Norden mal wieder zu einem Notfall gerufen, und dabei ging es in der Praxis auch turbulent zu. »Die Spritzen können Sie geben, Dorthe«, rief er seiner zuverlässigen Helferin zu.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Okt. 2018
ISBN9783740934682
Das Testament der Gräfin: Dr. Norden Bestseller 293 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Das Testament der Gräfin - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller – 293 – Das Testament der Gräfin

    Dr. Norden Bestseller

    – 293–

    Das Testament der Gräfin

    Patricia Vandenberg

    Man kann wahrhaftig nicht sagen, daß es in Dr. Nordens Praxis mal eintönig zuging. Fast jeder Tag bescherte einen Fall, der alle Termine durcheinanderbrachte. Man war es gewohnt, und Dr. Daniel Norden hatte ja das Glück, zwei tüchtige Helferinnen zu haben, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließen.

    Freilich war Dorthe Harlings Privatleben auch sehr viel abwechslungsreicher geworden, seit ihre Tochter Jocelyn endlich nach langen Jahren der Trennung zu ihr gekommen war, aber die Anfangsschwierigkeiten waren durch Dorthes Toleranz und mütterliches Einfühlungsvermögen schnell beseitigt worden.

    Dann war auch bald ein Mann in Jocelyns Leben getreten, durch den frühere Trotzreaktionen schnell in Vergessenheit gerieten, um so mehr sich Jocelyn schuldig fühlte an dem schweren Unfall, der Harald von Winterstein nun schon drei Wochen ans Krankenbett fesselte. Er war von einem Motorrad überfahren worden, als er Jocelyn nachgelaufen war, um Mißverständnisse aufzuklären. Er war lange bewußtlos gewesen und erst seit ein paar Tagen einigermaßen ansprechbar.

    Jocelyn war immer bei ihm. Wenn er schlief, half sie in der Behnisch-Klinik den Krankenschwestern, die durch einige Grippeerkrankungen reduziert waren. Sie stellte sich auch erstaunlich geschickt an, und so war sie tatsächlich eine echte Hilfe für die Klinik geworden, besonders auch deshalb, weil sie sich überwiegend um Harald von Winterstein kümmerte, der ja für einige Wochen der schwerste Fall in der Behnisch-Klinik gewesen war.

    Es hatte auf des Messers Schneide gestanden, und auch die Angst, daß eine Querschnittlähmung bleiben könnte, hatte Jocelyn Tag und Nacht verfolgt.

    Sie war reif geworden in diesen Wochen, völlig verändert in ihrer ganzen Einstellung zum Leben und zu den Männern. Auch die Vergangenheit sah sie nun in einem ganz anderen Licht.

    Dorthe konnte sich jetzt keine liebevollere Tochter wünschen, und es war doch noch gar nicht so lange her, daß sie als schwierige Tochter angesehen wurde.

    An diesem Vormittag im November wurde Dr. Norden mal wieder zu einem Notfall gerufen, und dabei ging es in der Praxis auch turbulent zu.

    »Die Spritzen können Sie geben, Dorthe«, rief er seiner zuverlässigen Helferin zu. »Und Franzi kann die Verbände wechseln. Schauen Sie ihr ein bißchen auf die Finger.«

    Franzi war noch Auszubildende, aber sie war schon so weit, daß man ihr gar nichts mehr zu sagen brauchte. Nur, wenn es schlimme Wunden waren, die es zu verbinden galt, wurde es ihr manchmal flau. Aber das mußte sie auch überwinden lernen.

    Die Patientin Greindl bekam jeden zweiten Tag eine Injektion, und sie meckerte auch nicht, wenn diese von Dorthe ausgeführt wurden, aber sie hatte es nicht gern, wenn der Doktor aus der Praxis weggerufen wurde.

    »Wenn ihm nun mal was passiert unterwegs«, sagte sie, »was wird dann? Und er hat doch auch eine Frau und Kinderchen. Sie haben doch sicher gelesen, daß neulich erst ein Arzt überfahren worden ist, weil er bei einem Unfall helfen sollte.«

    »Malen Sie doch nicht den Teufel an die Wand«, sagte Dorthe heftig.

    »Das will ich doch gar nicht, Frau Dorthe«, sagte Frau Greindl gleich entschuldigend. »Aber unser Doktor ist immer so hilfsbereit, wo gibt es denn noch solche Ärzte? Die kann man doch mit der Lupe suchen, da wünscht man ihm schon einen Schutzengel.«

    Den konnte Daniel Norden an diesem Tag allerdings brauchen. Die Straßen waren glatt, der Nebel wollte sich nicht lichten, und dadurch war auch der Unfall passiert, an dem eigentlich niemand schuld war als das Wetter.

    Vorsichtig waren sie alle gefahren, die da im Straßengraben lagen, aber nachdem der erste Wagen durch die plötzliche Vereisung ins Schleudern gekommen war, weil er noch Sommerreifen drauf hatte, waren die darauffolgenden drei Wagen beim Bremsen in den Graben gerutscht. Ihnen war nicht viel passiert, aber aus dem zweiten Wagen, ausgerechnet ein Taxi war es, zog man eine alte Dame, die nicht schwer verletzt war, aber einen Herzanfall erlitten hatte.

    Sie hatte eine Karte von Dr. Norden in der Tasche gehabt und einen Gesundheitspaß. Es war die Gräfin Roswitha von der Lohe, die Dr. Norden schon viele Jahre betreute, und die in letzter Zeit noch eine ganz besondere Bindung an Dr. Norden gefunden hatte, weil sie seit zwei Jahren auch in Schloß Steinbreck wohnte, wo auch Harald von Winterstein seine Wohnung hatte. Außerdem war sie mit der Gräfin Georgine Sollinka befreundet, die nun auch zu Dr. Nordens Patientinnen gehörte.

    Alles wegen Harald, hatte Dorthe gesagt, als die Baronin eines Tages in der Praxis erschien. Aber gram sein brauchten sie deswegen nicht, denn es waren ganz reizende Patientinnen, trotz ihrer erlauchten Namen.

    Schloß Steinbreck gehörte zum Besitz der Familie, der die Gräfin Sollinka angehörte, und sie liebte gerade dieses Schloß. Aber sie hätte es nicht halten können, wenn nicht eines Tages der Vater von Harald von Winterstein auf die geniale Idee gekommen wäre, die herrlichen Räume zu Eigentumswohnungen umzugestalten. Billig konnten sie freilich nicht werden, aber in einem solchen Milieu zu leben, ließen sich manche schon einiges kosten. Aber Georgine Sollinka hatte auch Glück gehabt, weil alle, die sich einkauften, auch irgendwie zusammenpaßten. Es waren nämlich Menschen, die nichts so sehr liebten wie ihre Ruhe.

    Nachdem Haralds Vater gestorben war und seinem Sohn die Wohnung vererbt hatte, war Harald der jüngste Bewohner des Schlosses, aber er war ja die meiste Zeit unterwegs. Aber wie beliebt er war, auch bei den älteren Damen, stellte sich erst heraus, als er diesen schweren Unfall hatte.

    An all dies dachte Dr. Norden aber nicht, als er die Gräfin von der Lohe in die Behnisch-Klinik bringen ließ, denn ihr Zustand war bedrohlich.

    Sie hatte ein schwaches Herz. Er hatte sie nicht überreden können, sich einen Herzschrittmacher einsetzen zu lassen.

    »Wenn meine Zeit abgelaufen ist, werde ich gehen«, hatte sie gesagt, »aber nicht mit einer Maschine in meinem Körper, die das Ende hinauszögert. Ich werde lange genug leben, und es war über weite Strecken ein freudloses Leben.«

    Vielleicht hatte sie sich deshalb auch in eine Traumwelt geflüchtet, von der sie auch Dr. Norden viel erzählt hatte. Von ihrer Jugendliebe, die sie nicht heiraten durfte, von einem Mann, den sie heiraten sollte, der dann aber, als sie noch verlobt waren, im Krieg fiel.

    Sie hatte nie geheiratet. Sie hatte mit all ihrem Vermögen in einer Traumwelt gelebt. Zuerst in einer großen Villa, aber als dann ihre Haushälterin gestorben war, hatte sie sich von Georgine Sollinka, mit der sie befreundet war, überreden lassen, ins Schloß zu ziehen, denn dort brauchte sie sich um nichts zu kümmern und wurde bestens versorgt. Aber obgleich sie nun einen viel weiteren Weg zu Dr. Norden hatte, war sie ihm treu geblieben. Er mochte die alte Dame, und wenn manche sagten, daß sie »spinnert« sei, konnte er richtig böse werden. Vielleicht lebte sie in der Welt der Illusion, aber eine solche war ein Reich, aus dem man nicht vertrieben werden konnte.

    Nun schien ihr Leben schon zu verlöschen, aber sie kam zu sich, bevor sie die Behnisch-Klinik erreicht hatten.

    »Dr. Norden«, flüsterte sie, ohne die Augen aufgeschlagen zu haben.

    »Ich bin bei Ihnen«, sagte er.

    Ein zitternder Seufzer kam über ihre Lippen. Dann hoben sich die bläulichen Lider etwas.

    »Marisa soll kommen, nicht im Stich lassen, bitte«, murmelte sie.

    Er brauchte nicht lange zu überlegen. Marisa Rückert war das junge Mädchen, das sich sehr um die Gräfin kümmerte. Sie war als Sozialhelferin tätig, früh verwaist, und Dr. Norden schätzte sie sehr. Die Gräfin hatte ihm zu verstehen geben wollen, daß er Marisa nicht im Stich lassen solle. Sie schien zu ahnen, daß ihre Tage gezählt waren.

    Nun waren sie in der Klinik, und sie wurde sogleich vorbildlich versorgt.

    Dr. Norden konnte sich nicht lange aufhalten, aber er wußte ja, daß die Gräfin bei den Behnischs bestens versorgt wurde.

    Als er ging, traf er Jocelyn, die ihn überrascht anschaute. »Sie hier?« fragte sie mit einem ängstlichen Ausdruck in den Augen.

    »Ich habe die Gräfin von der Lohe gebracht, Jocelyn. Ich glaube, Sie sind ihr schon begegnet.«

    »Ja, im Schloß, als ich die Sachen für Harald holte«, erwiderte Jocelyn. »Was fehlt ihr?«

    Dr. Norden erklärte es ihr rasch. »Würden Sie Frau Rückert benachrichtigen, Jocelyn?« fragte er. »Ich muß in die Praxis.«

    »Ich weiß nicht, wo sie zu erreichen ist.«

    »Sicher in ihrem Büro.« Er sagte ihr die Telefonnummer. Sie war einfach zu merken. »Wie geht es dem Patienten?« fragte er noch.

    »Zum Glück jeden Tag ein bißchen besser«, erwiderte sie.

    Er verließ die Klinik nun eilends, und Jocelyn ging zum Telefon.

    Marisa war nicht im Büro, aber die Kollegin versprach Jocelyn, sie sofort zu benachrichtigen, wenn sie kommen oder anrufen würde.

    Jocelyn ging zu Harald. Er blinzelte. »Ich habe dich schon vermißt«, flüsterte er.

    »Ich war aber keine zehn Minuten draußen«, erwiderte sie. »Was hat der Herr für Wünsche?« fuhr sie scherzend fort.

    »Nur, daß du bei mir bist.«

    Noch vor ein

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