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Einer kämpfte bis zuletzt: Die großen Western 259
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eBook132 Seiten1 Stunde

Einer kämpfte bis zuletzt: Die großen Western 259

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Der Tod kam im Bruchteil einer Sekunde und genauso über Ronald Wheather wie über einen Cogi, den Bergwolf der Ute-Indianer. Er traf den Lieutenant knapp unter den Rippen. Gleichzeitig krachte es ohrenbetäubend, während Carmichal irgend etwas laut sagte. »Sir, lassen Sie uns umkehren. Die Utes können jeden Moment…« Mehr brachte Carmichal, den sie »den Mann mit den sieben Sinnen« nannten, nicht heraus. Aus dem Verhau der Dornbüsche am Hang, zuckte das Mündungsfeuer, und am Klang erkannte Carmichal, daß es kein Gewehr war, aus dem der Schuß fiel, sondern eine Wolfsflinte, die von den Ute-Kriegern benutzt wurde, seitdem sie mit Feuerwaffen umzugehen gelernt hatten. Die fürchterliche Ladung aus gehacktem Blei tötete einen Wolf auf der Stelle. Carmichal sah nur noch, wie der Lieutenant, als hätte ihn die Faust eines Riesen getroffen, erst hochgerissen wurde und dann mit einem leeren, ausdruckslosen Gesicht nach vorn kippte. In derselben Sekunde schrie First Corporal Briddle hinten schrill. Carmichal aber achtete weder auf den Schrei noch auf das grelle Wiehern von Weathers Fuchswallach. First Sergeant Joe Carmichal wurde, als hätte ihn die furchtbare Ladung voll erwischt, so blitzschnell nach hinten geschleudert, daß der ihm folgende Corporal glaubte, es hatte auch den Sergeant getroffen. Was dann geschah, glich dem Ausbruch eines Vulkans. Der Corporal wollte sein Pferd herumreißen, als es links neben ihm zischte und der Pfeil haarscharf vor seinen Augen hersauste. Dann bohrte sich die Pfeilspitze durch sein Kappenschild und riß die Kavalleristenmütze vom Kopf. Carmichals Brauner, ein knochiges, aber ungeheuer ausdauerndes Pferd, steilte, während Carmichal über die Kruppe zu Boden stürzte. Briddle, der als letzter Mann der Zwölferreihe hinter sich den über einem Felsen auftauchenden Ute gesehen hatte, schrie nicht mehr. Briddle war ein kaltblütiger, erfahrener Kämpfer, und Carmichal hatte ihn nicht umsonst ans Ende des Zuges kommandiert. Ständig verstohlen von links nach rechts blickend und sich immer wieder umsehend, gab Briddle seinem Falben die Hacken.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum31. Juli 2018
ISBN9783740933265
Einer kämpfte bis zuletzt: Die großen Western 259

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    Buchvorschau

    Einer kämpfte bis zuletzt - G.F. Barner

    Die großen Western

    – 259 –

    Einer kämpfte bis zuletzt

    G.F. Barner

    Der Tod kam im Bruchteil einer Sekunde und genauso über Ronald Wheather wie über einen Cogi, den Bergwolf der Ute-Indianer. Er traf den Lieutenant knapp unter den Rippen. Gleichzeitig krachte es ohrenbetäubend, während Carmichal irgend etwas laut sagte.

    Es waren die letzten Worte, die Lieutenant Ron Wheather in seinem Leben hörte:

    »Sir, lassen Sie uns umkehren. Die Utes können jeden Moment…«

    Mehr brachte Carmichal, den sie »den Mann mit den sieben Sinnen« nannten, nicht heraus.

    Aus dem Verhau der Dornbüsche am Hang, zuckte das Mündungsfeuer, und am Klang erkannte Carmichal, daß es kein Gewehr war, aus dem der Schuß fiel, sondern eine Wolfsflinte, die von den Ute-Kriegern benutzt wurde, seitdem sie mit Feuerwaffen umzugehen gelernt hatten. Die fürchterliche Ladung aus gehacktem Blei tötete einen Wolf auf der Stelle.

    Carmichal sah nur noch, wie der Lieutenant, als hätte ihn die Faust eines Riesen getroffen, erst hochgerissen wurde und dann mit einem leeren, ausdruckslosen Gesicht nach vorn kippte.

    In derselben Sekunde schrie First Corporal Briddle hinten schrill. Carmichal aber achtete weder auf den Schrei noch auf das grelle Wiehern von Weathers Fuchswallach.

    First Sergeant Joe Carmichal wurde, als hätte ihn die furchtbare Ladung voll erwischt, so blitzschnell nach hinten geschleudert, daß der ihm folgende Corporal glaubte, es hatte auch den Sergeant getroffen. Was dann geschah, glich dem Ausbruch eines Vulkans. Der Corporal wollte sein Pferd herumreißen, als es links neben ihm zischte und der Pfeil haarscharf vor seinen Augen hersauste. Dann bohrte sich die Pfeilspitze durch sein Kappenschild und riß die Kavalleristenmütze vom Kopf.

    Carmichals Brauner, ein knochiges, aber ungeheuer ausdauerndes Pferd, steilte, während Carmichal über die Kruppe zu Boden stürzte.

    Briddle, der als letzter Mann der Zwölferreihe hinter sich den über einem Felsen auftauchenden Ute gesehen hatte, schrie nicht mehr. Briddle war ein kaltblütiger, erfahrener Kämpfer, und Carmichal hatte ihn nicht umsonst ans Ende des Zuges kommandiert. Ständig verstohlen von links nach rechts blickend und sich immer wieder umsehend, gab Briddle seinem Falben die Hacken. Das Tier sprang an, Briddle warf sich lang über die Mähne und machte sich klein, und nur darum entging er der Kugel.

    Wie es Carmichal gelungen war, noch im Stürzen seinen Karabiner herauszureißen, blieb Briddle ein Rätsel. Carmichal war ungemein schnell, wenn es darauf ankam, und er konnte sich im Handumdrehen von einem anscheinend dösenden Menschen in ein feuerspuckendes Ungeheuer verwandeln. Carmichals Pferd fing die beiden Kugeln auf, die dem Reiter gegolten hatten. Und dann schwoll das Krachen und Geschrei zu einem Höllenspektakel an, in dem das grelle

    Todesgewieher des Braunen unterging.

    »Billy, den Hang rauf!«

    Obwohl alle fest mit Schwierigkeiten gerechnet hatten, und von Carmichal vorausgesagt, brach doch eine Panik aus. Sie wurde um so schlimmer, weil First Corporal Trembler vor den Augen seiner Partner, von einem Pfeil schwer getroffen, vom Pferd kippte. Dabei hatte er den Mund weit aufgerissen, und die Hände zuckten reflexartig zum Hals.

    Briddle wußte, daß er Trembler nicht mehr retten konnte. Dessen rechter Fuß war im Steigbügel hängengeblieben. Ein grauenhafter Anblick. Der Mann wurde vom Gaul mitgeschleift, aber zum Glück spürte er keine Schmerzen mehr. Er war bewußtlos geworden.

    Carmichals scharfer Befehl bewirkte genau das, was die Panik beenden konnte. Es kam immer nur darauf an, daß jemand die Nerven behielt, das Kommando übernahm und seine Befehle durchkamen.

    »Auf den Hang – brecht durch!«

    Briddle klebte, während ihm die Angst wie eine eiskalte Faust im Nacken saß, förmlich auf seinem Pferd. Was Carmichal bewogen haben mochte, ausgerechnet den Hang ins Visier zu nehmen, blieb ihm ein Rätsel. Es ging zwar hinauf, aber oberhalb des Hanges wuchs die Felswand des Canaba Canyons steil an. Kein Mensch hätte dort hochsteigen können, ohne von Kugeln oder Pfeilen der Utes durchlöchert zu werden.

    Aus den Augenwinkeln sah Briddle den jungen Billy Moosley. Der war erst seit acht Wochen in Fort Defiance, und wenn er auch guten Willens war, er machte auf eine tollpatschige, unbeholfene Weise alles falsch, was nur falsch zu machen war.

    Genauso wie in dieser Situation. Billy Moosley saß immer noch aufrecht im Sattel, das Gesicht vor Schreck erstarrt und in den Augen einen Ausdruck, der Briddle an ein einfältiges Schafslamm erinnerte, das gerade auf diese Welt gekommen war und noch nichts von ihr wußte.

    Während Briddle instinktiv nach dem Säbel griff, schien Billy endlich zu begreifen, daß es in dieser Welt manchmal einen verdammt schnellen Tod gab.

    Der Junge zuckte zusammen, duckte sich und entging dadurch der kurzen Ute-Lanze. Das gefiederte Ding raste auf Billy Moosley zu, sirrte haarscharf über seine linke Schulter hinweg und streifte ihn nur noch mit dem Federbüschel. Die Lanze neigte sich langsam im Flug und sauste auf die Erde zu.

    Vielleicht hätte sie sich in den Boden gebohrt, wenn Gates’ Nußbrauner nicht gewesen wäre. Corporal Gates trieb sein Pferd schräg den Hang hoch auf einen Ute zu, der aus den Büschen sprang und sein Gewehr auf Gates anschlug.

    Was dann passierte, erschien

    Briddle wie die Ausgeburt eines Wahntraumes. Die Lanze fuhr dem Nußbraunen tief in die Weiche. Zugleich schlug der Ute-Krieger sein Gewehr an, zielte kurz und drückte ab. Der Nußbraune bäumte sich auf. Die Waffe des Indianers spie Feuer, aber die Kugel traf den Kopf des Kavalleriepferdes und nicht dessen Reiter.

    Der Corporal hatte das Gefühl, sich auf einem Schleuderbrett zu befinden.

    Sein Pferd knickte vorn ein, sauste mit dem Schädel in den Busch, an dem die Rothaut breitbeinig stand, und schleuderte Corporal Gates durch die Luft. Im Vorbeifliegen sah Gates für einen Augenblick das vor Schreck verzerrte Gesicht des Ute-Kriegers. Der schien am allermeisten über den Erfolg seines Schusses erschrocken zu sein.

    Gates wog 170 gute Pfund. Er überschlug sich in der Luft, und es war reiner Zufall, daß er nach dem Überschlag mit den Stiefeln voran dem immer noch wie gelähmt dastehenden Ute vor die Brust flog. Der Anprall schleuderte den Indianer hintenüber. Gates segelte haarscharf über das einschüssige Gewehr hinweg. Der Gesäßlederfleck seiner Reithose streifte die Nase des Ute, der einen kreischenden Schmerzensschrei ausstieß.

    Während Gates auf dem Hintern landete, erreichte Briddle endlich Billy Moosley, sah aber zugleich, was Carmichal, der Mann mit den sieben Sinnen anstellte.

    Carmichal schnellte mit einem Riesensatz hinter dem Pferd von Lieutenant Wheather her. Er hatte den Kolbenhals des Karabiners mit der Rechten umklammert. Wie er im Sprung noch schießen konnte, begriff Briddle so wenig wie die Wirkung des Schusses.

    Die Kugel warf den Ute, der die fürchterliche Ladung auf Wheathers abgefeuert hatte, rückwärts in den Dornbusch. Der Indianer tauchte kopfüber ein, blieb mit den Beinen nach oben in den stacheligen Zweigen hängen und strampelte verzweifelt. Dann packte Carmichals Linke den Schwanz des Fuchswallachs.

    Jetzt tritt der Gaul aus, dachte Briddle besorgt und knallte Joe die Hufe auf die Nase.

    Doch noch ehe der Fuchswallach in der befürchteten Weise reagieren konnte, sprang Sergeant Carmichal aus vollem Lauf wie ein Panther auf den Pferderücken. Erst als er halbwegs im Sattel saß, trat der Gaul aus. Der Sergeant hatte seine Rechte in die Mähne des Pferdes gekrallt, hielt mit der Linken krampfhaft den Karabiner fest und preßte seine Knie an den Tierleib.

    Das gellende Triumphgeschrei des Indianers, das den Tod Wheathers begleitet hatte, verstummte schlagartig. Sie hatten alle ihre Gewehre abgefeuert, und nur wenige Utes besaßen Mehrlader, so daß die meisten nachladen mußten. Die Rothäute kannten Carmichal, und es gab wohl keinen unter ihnen, der sich nicht vor ihm fürchtete, seitdem er ihren Chief Matagoras mit einem einzigen Fausthieb besiegt hatte.

    Carmichals unglaublicher Sprung auf den Fuchswallach hatte die Utes kurz abgelenkt. Außerdem sahen sie sich in ihrer Vermutung, daß sich die Patrouille im Tal halten und versuchen würde, sich darin zurückzuziehen, getäuscht

    Während der Sergeant den Fuchswallach lauthals antrieb, preschten die Kavalleristen nach rechts den Hang empor. Der Fuchswallach galoppierte mitten durch die Büsche, setzte über den Dornbusch hinweg, rammte den noch strampelnden Ute und sauste dem nächsten Krieger entgegen. Aber dem Sergeanten gelang es, das Pferd im letzten Augenblick scharf nach rechts und dicht an dem Ute vorbei zu lenken. Doch die Rothaut sollte nicht ungeschoren davonkommen oder Carmichal gar noch gefährlich werden.

    Die Waffe zuckte in derselben Sekunde, in der Carmichal an dem sich duckenden Ute vorbeiraste, seitlich herum. Der Hieb kam schräg von unten, und der Kolben des Karabiners traf den linken Bogenarm des Kriegers. Danach war der Weg für Carmichal frei.

    Hinter ihm stürzte der Ute schreiend auf das trockene, vermoderte Laub. Der Sergeant trieb den Fuchswallach so durch die Büsche, daß er kaum ein Ziel bot. Briddle sah ihn kommen und rief dem jungen Billy Moosley zu:

    »Mach dich flach, Mensch!«

    Billy Moosley blickte sich jedoch immer noch nach der Stelle um, an der Wheather lag. Dort preschte Tremblers Gaul, den schwerverwundeten Reiter mitschleifend, auf die von der anderen Talseite in die Senke stürmenden Utes zu.

    »Mein Gott!« entfuhr es Billy Moosley entsetzt. Der Anblick des wie eine Puppe tanzenden Körpers schien Billy um den Verstand zu bringen. »Trembler fällt ihnen in die Hände. Die können doch nicht…«

    »Du verfluchter Idiot!« fauchte Briddle. Er mußte Moosley irgendwie den Hang heraufbekommen und aus seinem Entsetzen reißen,

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