U.S. Marshal Bill Logan 8 - Kämpfen für Kelly (Western)
Von Pete Hackett
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Buchvorschau
U.S. Marshal Bill Logan 8 - Kämpfen für Kelly (Western) - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 8
Kämpfen für Kelly
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956170270
Inhalt
Cover
Titelseite
Impressum
U.S. Marshal Bill Logan Band 8 - Kämpfen für Kelly
U.S. Marshal Bill Logan Band 8 -
Kämpfen für Kelly
Die eisenumreiften Räder der Concord ratterten. Holpernd, stoßend, ächzend und schlingernd rollte die Kutsche auf der staubigen Straße dahin, die sich wie der Leib einer riesigen Schlange zwischen Felsen und Hügel wand.
Das Ziel war Channing. Die Kutsche beförderte drei Passagiere. Außer Kelly Hancock saßen noch zwei Männer in der Stagecoach. Einer, er war Mitte 40 und sah aus wie ein Handelsreisender, der andere, etwa halb so alt, trug Weidereitertracht.
Ein heftiger Ruck ging plötzlich durch die Stagecoach. Das Brüllen des Kutschers erklang: Lauft, ihr Ziegenböcke! Schwingt die Hufe! Die Hölle verschlinge euch, ihr lahmen Krücken! O verdammt! Lauft...
Ein Schuss krachte trocken, ein zweiter, und dann erklang trommelnder Hufschlag.
Kellys Herz übersprang einen Schlag. Sie zog den Vorhang vor dem Fenster etwas zur Seite und schaute hinaus. Die Gegend schien an ihr vorbeizufliegen. Über die Flanke eines Hügels donnerten in auseinander gezogener Linie über ein Dutzend Reiter in einem spitzen Winkel auf die Kutsche zu. Sie hielten Colts in den Fäusten. Unablässig brüllten die Waffen auf. Der Schussdonner, das Hufgetrappel und das Poltern der dahinrasenden Kutsche verschmolzen ineinander zu einem höllischen Lärm.
Kelly hatte Mühe, den Anblick der heranwogenden wilden Schar zu ertragen. Furcht, kalt und stürmisch wie ein Blizzard, übermannte sie sekundenlang und schnürte ihr den Hals zu. Nur nach und nach erlangte sie ihre Fassung zurück. Banditen!
, schrie sie mit kippender Stimme. Großer Gott! Sie überfallen die Kutsche!
Der Mann, der gekleidet war wie ein Cowboy, drängte sie vom Fenster weg und starrte hinaus. In seinem sonnengebräunten Gesicht arbeitete es. Die Erkenntnis, dass sie angesichts der Reiterschar kaum eine Chance hatten, ließ seine Mundwinkel zucken.
Die Gespannpferde legten sich in die Riemen. Mit hochgestellten Schweifen und aufgerissenen Mäulern donnerten sie dahin. Die Kutsche flog regelrecht hinterher. Kutscher und Begleitmann konnten sich kaum auf dem Kutschbock halten.
Der Begleiter hatte sich das Gewehr geschnappt und feuerte mit zusammengebissenen Zähnen Schuss um Schuss ab. Zielen war nicht möglich.
Der Kutscher brüllte sich die Lunge aus dem Leib und peitschte die Pferde vorwärts.
In der Kutsche hatte der Cowboy seinen Colt gezogen. Der Handelsreisende hielt einen langläufigen Buntline in der Faust, den er unter seiner Jacke hervorgezaubert hatte. Er zertrümmerte damit das Fenster und richtete die kurzläufige Waffe auf die heranjagende Meute.
Die Reiter waren auf Steinwurfweite heran. Ein Zufallstreffer des Begleitmannes fegte einen Pferderücken leer. Der Getroffene überschlug sich im Gras und blieb mit ausgebreiteten Armen liegen. Das Pferd donnerte weiter.
Die Banditen schossen wie irrsinnig.
Kugeln durchschlugen die Kutschenwand. Ein Vorderrad der Kutsche krachte in ein Loch. Die beiden hinteren Räder hoben sich sekundenlang vom Boden weg. Das Gefährt schlingerte und drohte einen Moment lang umzukippen.
Ein Stück heißes Blei riss den Handelsreisenden in die Höhe. Der Buntline, aus dem er noch keinen Schuss abgegeben hatte, polterte auf den Boden. Der Mann griff sich an die Brust und fiel rücklings auf die Sitzbank.
Kelly schrie auf vor Angst und Entsetzen. So hautnah hatte sie den Tod noch nie erlebt. Das namenlose Grauen hielt sie fest im Klammergriff.
Der Cowboy jagte Schuss um Schuss aus dem Lauf, lud mit fliegenden Fingern nach, und begann erneut zu schießen. Pulverdampf wogte in der Kutsche und brannte in den Augen.
Eines der Gespannpferde bekam eine Kugel in die Flanke. Es brach nach links aus. Die anderen Pferde wurden mitgerissen. Der Kutscher verlor die Kontrolle. Die Kutsche raste in die Wildnis hinein. Der Begleitmann sackte in sich zusammen, beugte sich fast zeitlupenhaft langsam nach vorn und stürzte kopfüber vom Bock. Die Kutsche fegte über ihn hinweg.
Die mörderische Rotte schwenkte in die neue Fluchtrichtung ein. Die Kerle hämmerten ihren Pferden unablässig die Fersen in die Seiten. Es waren hauptsächlich Mexikaner, aber auch einige Amerikaner waren dabei.
Der Cowboy feuerte aus dem Fenster. Ein Angreifer warf beide Arme hoch und verschwand. Die Front der Banditen riss weiter auseinander. Zwei der Reiter auf etwas schnelleren Pferden überholten die Kutsche. Eine Kugel warf den Kutscher seitlich vom Bock. Ein Gespannpferd brach getroffen zusammen. Ein anderes stürzte über das Hindernis.
Das Chaos war perfekt.
Pferde wälzten sich am Boden, schrilles Wiehern erhob sich wie der Klang der Trompeten von Jericho. Die Kutsche wurde herumgeschleudert, eines der Räder brach mit grässlichem Knirschen. Das Fahrzeug neigte sich zur Seite. Die Fahrgäste in der Concord wurden durcheinander gewirbelt.
Der Cowboy kämpfte sich benommen unter dem toten Handelsreisenden hervor, dessen schlaffer Körper ihn begraben hatte. Er schüttelte seine Betäubung ab und riss den Schlag der Stagecoach auf. Schießend sprang er ins Freie.
Er traf einen Banditen, doch dann erwischte es ihn. Zwei Geschosse bohrten sich ihm die Brust, eine dritte Kugel durchschlug seinen Leib. Er brach zusammen wie vom Blitz getroffen. Er starb noch im Stehen. Als er am Boden aufschlug, war er tot.
Kelly lag halb besinnungslos zwischen den Sitzen. Die langen, blonden Haare hingen ihr ins Gesicht. Blut sickerte aus einer kleinen Platzwunde an Kellys Stirn. Das Mädchen war wie gelähmt, jeglichen Gedankens, jeglichen Willens beraubt.
Dann vernahm Kelly raue Stimmen. Das Begreifen kam. Die Schleier der Benommenheit vor ihren Augen rissen. Sie wagte kaum noch zu atmen. Angst wäre wohl ein zu gelindes Wort, um auszudrücken, was sie empfand. Eine unsichtbare Faust schien sie zu würgen.
Draußen wurde es ruhig. Nur noch das prustende Schnauben der Pferde und das Stampfen der Hufe waren zu vernehmen. Ein Pferd wieherte.
Sporen klirrten, Stiefelleder knarrte. Ein kantiges, dunkles Gesicht mit schmalen Augen, zwischen denen es kalt glitzerte, schob sich ins Innere. Der Magen krampfte sich Kelly zusammen. Ihr stockte der Atem.
Dann brach sich der Stau aus Angst, Grauen und Entsetzen in einem erschreckten Aufschrei Bahn, der sogleich wieder erstickte. Auf dem Grund der tiefblauen Augen Kellys war die irrsinnige Furcht, die in dem Mädchen wühlte, zu erkennen. Ihre Lippen bebten. In ihrem Gesicht zuckten die Nerven.
Der Mexikaner starrte sie mit einer Mischung aus Überraschung und Betroffenheit an. Hola
, stieß er hervor, als er alles verarbeitet hatte. Ich sehe einen blonden Engel.
Er kratzte sich mit der Revolvermündung am Kinn. Seine schmalen Lippen sprangen auseinander. Heh, Täubchen, wir haben dir doch hoffentlich keinen allzu großen Schrecken eingejagt.
Er lachte widerlich. Seine Worte waren an Zynismus kaum zu überbieten.
Kelly stammelte irgendetwas. Es gelang ihr nicht, ein vernünftiges Wort zu artikulieren. Da waren nur das namenlose Grauen und die würgende Angst.
Der Bandit lachte auf. Bueno. Es ist gut. Du scheinst unverletzt zu sein. Die kleine Wunde an der Stirn heilt wieder. Deine Schönheit wird nicht leiden. Steig aus.
Er