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Super Western 5er Band 1001
Super Western 5er Band 1001
Super Western 5er Band 1001
eBook380 Seiten5 Stunden

Super Western 5er Band 1001

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Western:
(499)


Pete Hackett: McQuade - unterwegs in tödlicher Mission

Wilfried A. Hary: John Steins Rache

Wilfried A. Hary: Blutrache in Ghost Town City

Pete Hackett: McQuade, vier Banditen und ein Town Marshal
Pete Hackett: McQuade und die Colthaie von Tucson


Ben Raider war nach Thompson gekommen, um seinen Bruder John zu treffen. Zehn Jahre hatten sie sich nicht gesehen, bis Ben von John einen Brief erhielt, in dem er ihn um Hilfe bat. Bei seiner Ankunft in dem gottverlassenen Nest begegnet man Ben feindselig – erst von der rätselhaften Saloonlady erfährt er, dass John tot ist. Ermordet! Schnell wird Ben klar, dass sie es auch auf ihn abgesehen haben – aber warum? Welches Geheimnis hatte John zu verbergen? Ben will seinen Bruder rächen, doch vorher muss er fliehen – in den Höllencanyon ...
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum3. Nov. 2023
ISBN9783753211756
Super Western 5er Band 1001

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    Buchvorschau

    Super Western 5er Band 1001 - Pete Hackett

    Wilfried A. Hary, Pete Hackett

    Super Western 5er Band 1001

    UUID: 5154d683-d36d-48aa-a053-a453883aa351

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Super Western 5er Band 1001

    Copyright

    McQuade - unterwegs in tödlicher Mission

    John Steins Rache

    1

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    5

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    22

    23

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    25

    Blutrache in Ghost Town City

    McQuade, vier Banditen und ein Town Marshal

    McQuade und die Colthaie von Tucson

    Super Western 5er Band 1001

    Wilfried A. Hary, Pete Hackett

    Dieser Band enthält folgende Western:

    Pete Hackett: McQuade - unterwegs in tödlicher Mission

    Wilfried A. Hary: John Steins Rache

    Wilfried A. Hary: Blutrache in Ghost Town City

    Pete Hackett: McQuade, vier Banditen und ein Town Marshal

    Pete Hackett: McQuade und die Colthaie von Tucson

    Ben Raider war nach Thompson gekommen, um seinen Bruder John zu treffen. Zehn Jahre hatten sie sich nicht gesehen, bis Ben von John einen Brief erhielt, in dem er ihn um Hilfe bat. Bei seiner Ankunft in dem gottverlassenen Nest begegnet man Ben feindselig – erst von der rätselhaften Saloonlady erfährt er, dass John tot ist. Ermordet! Schnell wird Ben klar, dass sie es auch auf ihn abgesehen haben – aber warum? Welches Geheimnis hatte John zu verbergen? Ben will seinen Bruder rächen, doch vorher muss er fliehen – in den Höllencanyon ...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    McQuade - unterwegs in tödlicher Mission

    Der Kopfgeldjäger Band 73:

    Western von Pete Hackett

    Pete Hackett Western - Deutschlands größte E-Book-Western-Reihe mit Pete Hackett's Stand-Alone-Western sowie den Pete Hackett Serien Der Kopfgeldjäger, Weg des Unheils, Chiricahua und U.S. Marshal Bill Logan.

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author

    © der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    www.postmaster@alfredbekker.de

    Der Umfang dieses Ebook entspricht 45 Taschenbuchseiten.

    1

    Vor McQuade lagen etwa hundertzwanzig Meilen durch die Felswüste; und er musste von sich und seinem Pferd das Letzte fordern, um zu verhindern, dass eine Truppe Freiwilliger, die der Tucson-Ring zusammenstellte, zu einem blutigen Rachefeldzug in die Gebiete der Chiricahuas zog.

    Hinter dem Kopfgeldjäger lag ein mörderischer Kampf gegen vier Coltschwinger des Tucson-Rings. Er und Gray Wolf hatten das höllische Quartett auf zwei Mann reduziert, die jedoch beide verwundet und außer Gefecht gesetzt waren.

    Tausend Strapazen und Entbehrungen erwarteten McQuade; Hitze, Staub, Klapperschlangen, Skorpione und – Apachen. Wenn er es nicht schaffte, war sicherlich ein brutales Gemetzel die Folge, das vielen Weißen und Roten den Tod bringen und neuem Hass Nahrung geben würde.

    Der Kopfgeldjäger durfte den Falben nicht allzu sehr verausgaben. Auf die Kraft und die Ausdauer des Pferdes war er womöglich noch angewiesen in diesem wilden Land, in dem der Tod hinter jedem Busch, Hügel oder Felsen lauern konnte.

    Die Sonne stand hoch, die Hitze war geradezu unerträglich, in der flirrenden Luft verschwammen die Konturen wie hinter einer Wand aus Wasser, eine große Plage waren auch die Stechmücken, von denen ein ganzer Schwarm Pferd und Reiter piesackten.

    McQuade ritt durch die Ebene zwischen den Santa Catalina Mountains im Norden und den Tanque Verde Bergen im Süden. Überall hier wuchsen riesige Saguaro Kakteen, oft standen sie so eng zusammen, dass man von Saguaro Wäldern sprechen konnte. Dazwischen wucherten Kreosot, Comas und Mesquites. Es war ein karger, menschenfeindlicher Landstrich – aber von einer geradezu überwältigenden Schönheit. In diesem Land hatte nur derjenige eine Chance, der aus seinen Lektionen gelernt hatte und über die nötige Härte verfügte. Schwächlinge verschwanden sehr schnell in einem namenlosen Grab.

    McQuade gehörte zu den Starken. Auch wenn der Ritt seinen Tribut von ihm forderte, am Abend des dritten Tages nach seinem Aufbruch in Tucson kam er in Fort Bowie an. Das Fort war zur Kontrolle des Apache Passes errichtet worden, von hier aus sollten auch die renitenten Chiricahuas unter ihren Häuptlingen Cochise und Geronimo, die in den Chiricahuas Mountains und in den Dragoons ihr Unwesen trieben, in Schach gehalten werden.

    Das Fort war keine befestigte Anlage, es gab keine Wälle und Palisaden, denn die Armeeführung war der Ansicht, dass die Wachsamkeit der Soldaten größer wäre, wenn sie sich nicht hinter Erdhaufen und hölzernen Brustwehren verstecken konnten. Die Soldaten und niederen Offiziersränge, die tagtäglich mit einem Überfall der Apachen, die unberechenbar waren und völlig überraschend zuschlugen, rechnen mussten, waren anderer Ansicht.

    Bei Fort Bowie handelte sich lediglich um eine Ansammlung von flachen Mannschaftsunterkünften, einer Kommandantur, Stallungen, Scheunen, Schuppen und Corrals rund um einen großen, rechteckigen Paradeplatz, auf dem ein von Hitze und Regen verkrümmter Fahnenmast aufgestellt worden war, an dem schlaff das Sternenbanner hing.

    Zwei Doppelposten gingen Streife. Dort, wo ein schmaler Reitweg in das Fort führte, stand eine Wachbaracke.

    Aus den Fenstern der Unterkünfte und der Wachbaracke fiel gelber Lichtschein. Aus der Kantine war das Durcheinander rauer Stimmen zu vernehmen. McQuade wurde angerufen. „Halt, wer da?"

    Der Kopfgeldjäger zügelte den Falben. „Mein Name ist McQuade. Ich komme von Tucson herüber und muss unbedingt den Kommandeur sprechen."

    Gray Wolf legte sich auf den Boden und starrte in die Dunkelheit hinein, aus der sich die beiden Wachposten mit den Karabinern in den Fäusten näherten.

    McQuade hielt die Zügel straff. Der Höllenritt über hundertzwanzig Meilen steckte ihm in den Knochen, er war erschöpft, verstaubt und verschwitzt.

    Unter den Stiefelsohlen der Wachleute knirschte feiner Sand. Das Geräusch endete, als sie drei Schritte vor dem Texaner anhielten. Einer sagte: „Ja, ich kenne dich, McQuade. In welcher Angelegenheit musst du Major Havelock sprechen?"

    „Es geht um die Apachen. In Tucson stellt man eine kleine Armee von Freiwilligen für eine Strafexpedition auf die Beine, nachdem die Apachen wieder einmal einen Wagenzug angegriffen haben."

    „Reite zur Wachbaracke und sag es dem Wachhabenden", knurrte der Posten.

    McQuade tippte lässig mit dem Zeigefinger seiner Rechten an die Hutkrempe, dann trieb er den Falben mit einem Schenkeldruck an. Gray Wolf folgte dem Pferd. Bei dem kleinen Wachgebäude saß der Texaner ab, klopfte gegen die Tür und öffnete sie, ohne die Aufforderung zum Eintreten abzuwarten. Ein Mann, ein Korporal, saß an einem Schreibtisch, auf einer Pritsche an der Wand lag ein zweiter Mann. Eine Tür führte in einen Nebenraum.

    „Guten Abend", grüßte McQuade.

    „Ah, Sie sind es, McQuade, kam es von dem Korporal. „Sie sehen ja aus, als hätte sie die Hölle ausgespuckt.

    In der Tat vermittelte der Kopfgeldjäger einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Seine Augen lagen in tiefen, dunklen Höhlen, sein Gesicht schien noch hohlwangiger geworden zu sein, tagealte Bartstoppeln wucherte auf Kinn und Wangen, eine dünne Schicht aus Staub bedeckte sein Gesicht, staubig waren auch sein langer, brauner Mantel und die Stiefel mit dem brüchigen Leder.

    „Ich komme aus Tucson … McQuade berichtete mit knappen Worten, was ihn durch die Wildnis getrieben hatte. Und eine Viertelstunde später traf er sich mit Major Havelock in der Kommandantur. Auch einige andere Offiziere, die von den wachfreien Kavalleristen informiert worden waren, fanden sich ein. Erneut berichtete der Kopfgeldjäger. Nachdem er geendet hatte, herrschte sekundenlanges, betroffenes Schweigen. Schließlich ergriff Major Havelock, ein im Dienst ergrauter Offizier mit dichten Koteletten, so genannten Sideburns, und einem dicken Schnurrbart, der seine Oberlippe völlig verdeckte, das Wort, indem er hervorstieß: „Diese elenden Dummköpfe! Wissen sie denn nicht, was sie mit einer solchen Strafexpedition anrichten? Wir sind seit Jahren bemüht, Cochise an unseren Tisch zu kriegen, und nun …

    Ein Captain sagte: „Ein Postreiter hat uns erzählt, dass man in Tucson ein Komitee für öffentliche Sicherheit gegründet hat. Ist diese Einrichtung etwa auch auf dem Mist des Tucson-Rings gewachsen?"

    „Ich hab auch nur von diesem Komitee gehört, antwortete McQuade. „Ich schließe aber nicht aus, dass der Tucson-Ring hinter der Gründung steckt. Aufgabe des Komitees ist es, Tucson vor indianischen Übergriffen zu sichern. Das Problem dürfte allerdings sein, dass sich in der Nähe von Tucson seit Jahren kein Apache mehr sehen ließ.

    „Und weil das so ist, schickt der Tucson-Ring seine Killer jetzt zu den Chiricahuas, presste der Major zwischen den Zähnen hervor. „Zu dieser Strafexpedition darf es auf keinen Fall kommen, sagte er mit erhobener Stimme. „Captain Williams!"

    „Sir!"

    „Sie reiten mit der A und B-Kompanie diesem Söldnertrupp entgegen und halten ihn auf, notfalls mit Waffengewalt. Stellen Sie diesen Leuten in Aussicht, dass wir jeden von ihnen, der auch nur einen Schuss auf einen Apachen abgibt, vor Gericht bringen. Die Apachen zur Raison zu bringen ist die Aufgabe der Armee. Wir lassen uns von diesen Leuten nicht in die Suppe spucken."

    „Wann soll ich aufbrechen, Sir?", fragte der Captain, ein Mann um die dreißig, der in seiner Uniform wie frisch aus dem Ei gepellt aussah.

    McQuade kannte den Captain nicht und vermutete, dass er noch nicht allzu lange in Fort Bowie Dienst versah.

    „Morgen Früh noch vor Sonnenaufgang."

    „In Ordnung, Sir. Wenn Sie gestatten …"

    „Gehen Sie nur, Captain, und sagen Sie den Leuten Bescheid."

    Der Captain erhob sich, salutierte, drehte sich zackig um und verließ das Büro.

    Der Major wandte sich an den Kopfgeldjäger. „Ich denke, Sie reiten mit den beiden Kompanien nach Tucson, McQuade."

    Der Kopfgeldjäger nickte.

    2

    Als im Osten über den Bergen ein schmaler, heller Streifen den Sonnenaufgang ankündigte, waren die beiden Kompanien vollzählig angetreten. McQuade hielt sich ein wenig abseits. Captain Ben Williams – er wurde von zwei Master Sergeanten flankiert -, rief an die Mannschaften gewandt: „In Tucson spielen ein paar Dummköpfe verrückt, Leute. Wir haben die Order, zu verhindern, dass sie in die Apacheria ziehen und dort ein Blutbad anrichten - respektive dass sie von den Chiricahuas niedergemetzelt werden. – Lassen Sie aufsitzen, Master Sergeant McIntosh, und dann rücken wir ab."

    „Jawohl, Sir! Einer der Unteroffiziere salutierte, dann rief er mit Stentorstimme: „A-Kompanie – mount up! Die Hälfte der Reiter schwang sich auf die Pferde. „B-Kompanie – mount up!" Nun saß auch die andere Hälfte auf.

    Auf einen weiteren Befehl hin wurden die Pferde um neunzig Grad um die linke Hand gezerrt, dann erschallte es: „Fall in!"

    Die Kavalleristen setzten ihre Pferde in Bewegung. Sie ritten in Dreierreihe, trotzdem war es ein langer Zug, der sich aus dem Fort in Richtung Süden bewegte. Sobald sie über den Apache Pass waren würden sie sich nach Westen wenden.

    Drei Mescalero-Scouts ritten voraus, um den Weg zu erkunden und mögliche Gefahren zu umgehen, oder die Soldaten zu warnen, sodass sie sich rechtzeitig drauf einstellen konnten.

    Die Dunkelheit lichtete sich mehr und mehr, die Sterne verblassten, die Jäger der Nacht begaben sich zur Ruhe und Vögel begannen mit ihrem Gezwitscher den Tag zu begrüßen. Die Geräusche, die der Zug produzierte, verschmolzen ineinander und rollten vor den beiden Kompanien her, so dass sie schon von weitem zu hören waren, wahrscheinlich ehe man sie sehen konnte.

    McQuade ritt am Ende des Zuges. Gray Wolf trottete mit hängendem Kopf und aus dem Maul hängender Zunge neben dem Falben her. Dunkel und schweigend erhoben sich rechter Hand die mächtigen Berge und säumten drohend die Ebene, durch die sie zogen. Wispernd strich der frische Morgenwind an den kahlen Felsen entlang, raschelte in den Zweigen der halbverdorrten Sträucher und wühlte im Staub, der das ganze Land wie grauer Puder überzog.

    Die Sonne schob sich über die Berge und grelles Licht flutete ins Land. Noch waren die Schatten lang, und die Hitze war erträglich. Aber das sollte sich sehr schnell ändern. Und als die Sonne fast senkrecht über ihnen stand und die Luft zu kochen schien, ordnete Captain Williams eine Pause an.

    Die Soldaten schwangen sich von den Pferden, Wachen wurden eingeteilt, die Männer aßen von ihrem Proviant und tranken dazu brackiges Wasser aus ihren Feldflaschen. Längst hatten sie die Uniformjacken ausgezogen, zusammengerollt und hinter den Sätteln festgeschnallt.

    Von den Scouts war nichts zu sehen. McQuade hielt sich auch jetzt etwas abseits. Er hatte Pemmikan gegessen und nun rauchte er eine Zigarette. Captain Ben Williams erregte seine Aufmerksamkeit, als er sich ihm näherte. Der Kopfgeldjäger schaute ihm entgegen, schließlich fiel der Schatten des Offiziers über ihn, und der Captain sagte: „Die Scouts sollten längst zurück sein. Ich mache mir Sorgen, McQuade."

    „Ich schließe nicht aus, antwortete der Texaner, „dass wir längst von den Spähern der Chiricahuas beobachtet werden. Zwei Kompanien Kavallerie können sich nicht unbemerkt durch die Apacheria bewegen.

    „Müssen wir mit einem Angriff rechnen?"

    McQuade zuckte mit den Achseln, dann meinte er: „Ich glaube nicht. Die Apachen wissen, dass zwei Kompanien Soldaten mit ihren Karabinern kaum zu schlagen sind. Es sind keine Selbstmörder, und weil das so ist, greifen sie nur an, wenn sie die Chance sehen, erfolgreich zu sein. Aber …"

    McQuade brach ab.

    „Warum sprechen Sie nicht weiter?"

    „Ich will Sie nicht verunsichern, Captain. Aber ihre Kundschafter sind Apachen – wenn auch keine Chiricahuas. Als man anno 62 die Mescaleros zwang, nach Bosque Redondo ins Reservat zu gehen, flohen viele von ihnen und schlossen sich anderen Apachenstämmen - so auch den Chiricahuas an. Ihre Scouts sind wahrscheinlich noch immer ihren Brüdern, die sich nicht unterworfen haben, verbunden. Und wenn die Gelegenheit günstig ist …"

    Erneut verstummte der Kopfgeldjäger.

    „Sie denken, dass uns die Scouts verraten?", kam es fast entsetzt von dem Captain.

    „Ich schließe es zumindest nicht aus, Captain. Die drei wissen, dass in Tucson eine Armee aufgestellt wird, die in der Apacheria für Furore sorgen möchte. Die Order lautet sicherlich: Keine Gefangenen! Das gilt gleichermaßen für die Krieger wie für die Alten, die Squaws und die Kinder. Blut ist dicker als Wasser, Sir. Vielleicht nehmen die Kundschafter Kontakt mit herumstreifenden Kriegergruppen auf, um Cochise zu warnen."

    „Dann wird er ja auch erfahren, dass wir unterwegs sind, um diese Freiwilligenarmee zu stoppen."

    „Erwarten Sie nur nicht, dass er vor lauter Dankbarkeit ein Freund der Armee wird."

    Die Brauen des Captains schoben sich zusammen. „Das klang ziemlich sarkastisch, McQuade. Haben Sie etwa Verständnis für die Verbrechen, die die Rothäute an den Weißen, namentlich an der Armee begangen haben?"

    „Man hat Cochise großes Unrecht zugefügt, erwiderte der Kopfgeldjäger. „Deswegen hasst er die Weißen. Hätten ihm andere Indianer dieses Unrecht zugefügt, würde er sie hassen. Es ist also nicht ausschließlich wegen der Hautfarbe. Hier, im Südosten Arizonas, geschehen ständig irgendwelche Übergriffe auf Farmen, Ranches, Postkutschen und Goldgräbercamps. Und jeden dieser Überfälle schiebt man Cochise und seinen Chiricahuas in die Schuhe. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass die meisten dieser Verbrechen von Weißen selbst oder von mexikanischen Bravados, die immer wieder über die Grenze kommen, ausgeführt wurden. Im ganzen Land schreit man nach Cochises Kopf. Ist es verwunderlich, wenn er misstrauisch ist und sein Versteck nicht verlässt, um sich mit Vertretern der Armee oder Leuten aus Washington an den runden Tisch zu setzen?

    Jetzt schaute der Captain nachdenklich drein. Schließlich sagte er: „Sie sind ein sehr erfahrener Mann, McQuade. Und weil das so ist, möchte ich Sie bitten, nachzusehen, warum die Scouts nicht zurückkehren."

    „Eine Bitte, die ich kaum abschlagen kann", murmelte der Kopfgeldjäger. Und fügte in Gedanken hinzu: Es geht schließlich um unser aller Sicherheit.

    McQuade erhob sich …

    3

    Die Einsamkeit und die Stille der Berge umgaben McQuade und Gray Wolf. Die riesigen Felsen standen majestätisch und schier unüberwindlich wie riesige Grabsteine, Schweigen herrschte in der steinernen Welt.

    Gray Wolf führte den Kopfgeldjäger auf der Spur der Scouts. Es ging durch enge, kühle Schluchten, über Hügel und Geröllfelder sowie windige Hochplateaus, die Vegetation war spärlich und erschöpfte sich in dornigem, verkrüppeltem Strauchwerk.

    Als McQuade wieder aus einem ansteigenden Canyon auf eine felsige Ebene kam, die rundum von Felsketten begrenzt war, sah er im Südwesten ein Rauchsignal. Es war eine fast schwarze Rauchsäule, die unterbrochen wurde, um im nächsten Moment wieder senkrecht zum Firmament zu steigen.

    Es war das Kommunikationssystem der Wildnis – und der Kopfgeldjäger gab sich keinen falschen Hoffnungen hin: es funktionierte.

    Er wusste nicht, was die Rauchzeichen bedeuteten, doch ging er davon aus, dass sie mit Captain Ben Williams und seinen beiden Kompanien in Zusammenhang zu bringen waren.

    McQuade hatte den Falben in den Stand gezerrt und beobachtete zwischen engen Augenschlitzen hervor die Rauchsignale. Sie ballten sich im Himmel zu kleinen Wolken, die träge nach Norden trieben und nach und nach vom lauen Wind zerfasert wurden.

    Und die Rauchzeichen wurden beantwortet. Auch weiter westlich stieg dunkler Rauch in unregelmäßigen Abständen zum Himmel.

    McQuade presste die Lippen zusammen, sodass sie nur noch einen dünnen, blutleeren Strich in seinem hohlwangigen Gesicht bildeten. Ein verbitterter Ausdruck kerbte sich in seine Mundwinkel. Möglicherweise sorgten die Rauchsignale für Aufruhr in der Apacheria. Denn wenn Cochise erfuhr, dass der Tucson-Ring gegen ihn ein ganzes Heer Freiwilliger, die nichts anderes wollten als töten, gegen ihn ins Fels schickte, würde er nicht tatenlos herumsitzen und warten, bis die ersten seiner Leute massakriert wurden. Er würde sich aber auch nicht darauf verlassen, dass die beiden Kompanien Kavallerie imstande waren, die gedungenen Mörder des Tucson-Rings aufzuhalten.

    Die Zeichen standen auf Sturm. Der Satan verteilte wieder einmal die Karten für ein höllisches Spiel. Ungewiss war, wem er das Verliererblatt zuschob …

    McQuade ruckte im Sattel und schnalzte mit der Zunge und der Falbe setzte sich prustend in Bewegung. Der Kopfgeldjäger lenkte das Tier in eine Schlucht, Gray Wolf lief vor ihm her. Plötzlich hielt der Wolfshund an, witterte mit erhobenem Kopf, um im nächsten Moment mit langen Sätzen davonzuschnellen. Irgendetwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt – und sein Verhalten veranlasste McQuade, abzusteigen und das Gewehr zur Hand zu nehmen.

    Einige Sekunden verstrichen, dann erschallte das Bellen des Wolfshundes. Die Echos zwischen den Felsen vervielfältigten es und die Felswände schienen es festzuhalten. McQuade führte den Falben am Zaumzeug weiter in die Schlucht hinein. Gray Wolf schwieg jetzt, kam sogleich dem Kopfgeldjäger entgegen, warf sich herum und lief bellend vor ihm her.

    Und schließlich konnte McQuade sehen, was die Aufmerksamkeit Gray Wolfs erregt hatte. Es waren die Scouts. Verstreut lagen sie auf dem Grund der Schlucht herum – reglos und mit gebrochenen Augen, in denen das letzte Entsetzen ihres Lebens noch zum Ausdruck zu kommen schien. Aus jedem der Körper ragten einige Pfeile, einen hatten die Apachen sogar mit einer Lanze am Boden festgenagelt. Unzählige Fliegen krochen auf den Leichen herum, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie Aasgeier und Coyoten anlockten.

    Das Bild sprang dem Kopfgeldjäger mit erschreckender Schärfe in die Augen, er spürte die Übelkeit, die in seinen Eingeweiden zu rumoren begann, vergaß aber nicht, mit Blicken seine Umgebung zu erkunden und um sich zu sichern. Weit konnten ja die Apachen, die das hier angerichtet hatten, nicht sein.

    Sie hatten nicht versucht, die Scouts zu bewegen, sich Cochise und seinen Guerillas anzuschließen, sondern sie als vermeintliche Verräter an der roten Rasse ohne zu zögern eliminiert. Sie waren dem Strom aus Unverständnis, Vergeltungssucht, Hass und Brutalität, der seit vielen Jahren die Menschen beider Rassen ins Unglück riss, zum Opfer gefallen.

    Die Pferde der Kundschafter hatten die Apachen mitgenommen. Etwas, das auf unmittelbare Gefahr hindeutete, konnte der Kopfgeldjäger nicht entdecken.

    Gray Wolf hatte sich auf die Hinterläufe niedergelassen. Er würde McQuade warnen, wenn er die Witterung von Apachen aufnahm. Den eigenartigen Tran- und Uringeruch, den die Kleidung der Indianer verströmte und der von der Gerbung mit genannten Mitteln herrührte, würde der Wolfshund von weitem riechen, vorausgesetzt der Wind stand richtig.

    Für McQuade gab es hier nichts zu tun. Er rammte das Gewehr in den Scabbard, griff nach dem Sattelhorn, stellte den linken Fuß in den Steigbügel und riss sich in den Sattel. Der Kopfgeldjäger ritt den Weg zurück, den er gekommen war. Als ihn höchstens noch fünfzig Yards vom Maul der Schlucht trennten, zeigten sich einige Apachen. Sie traten aus Felsrissen und kamen hinter Felsblöcken hervor, die sich am Fuß der Felswand türmten, einige standen bis zu zwanzig Fuß über der Sohle der Schlucht auf Felsvorsprüngen.

    Der Wind war aus der falschen Richtung gekommen.

    McQuade stemmte sich derart jäh gegen die Zügel, dass der Falbe auf der Hinterhand einknickte. Er zählte sieben Krieger. Nur zwei von ihnen zielten mit Gewehren auf ihn, die anderen waren mit Pfeil und Bogen, Lanzen, Dolchen und Tomahawks bewaffnet. Bekleidet waren sie mit Hosen und Blusen aus hellem Leinen, über der Hose trugen sie einen Lendenschurz, die Füße steckten in kniehohen Wüstenmokassins. Farbige, um die Stirn gewundene Tücher umschlossen die langen, pechschwarzen Haare.

    Die breitflächigen, mongolisch anmutenden Gesichter der Apachen muteten an wie aus Stein gemeißelt.

    McQuade war schlagartig klar, dass er wieder einmal dem Tod ins unheimliche Antlitz sehen musste. Die tödliche Bedrohung, die von den Chiricahuas ausging, berührte ihn geradezu körperlich wie ein eisiger Hauch.

    Von Gray Wolf kam ein gefährliches Knurren, der Kamm des Wolfshundes war aufgestellt und die Nackenhaare zitterten, seine Zähne waren gefletscht, die Lefzen über den Respekt gebietenden Fang gehoben.

    Die Situation erforderte einen raschen Entschluss.

    McQuade entschloss sich, es mit Worten zu versuchen, hob die rechte Hand, zeigte die Handfläche und rief: „Ich bin ein Freund der Apachen. Mein Name ist McQuade. Mit eurem Häuptling Cochise habe ich schon an einem Feuer gesessen."

    „Du ziehst mit den Pferdesoldaten durch unser Land, rief einer, der der amerikanischen Sprache mächtig war. „Die drei Verräter, die euch geführt haben, haben wir für ihren Verrat bestraft. Und auch dich töten wir. Kein Weißer ist Freund der Chiricahuas.

    McQuades Hand war wieder nach unten gesunken. Die Atmosphäre war spannungsgeladen und die Luft schien zu knistern wie vor einem schweren Gewitter. Dem Kopfgeldjäger war klar, dass ihm ein Kampf auf Leben und Tod bevorstand. Er rechnete sich jedoch eine Chance aus, weil die Apachen nur über zwei Gewehre verfügten.

    Und er handelte, hämmerte dem Falben die Sporen in die Seiten und zog zugleich den Revolver. Das Pferd sprang aus dem Stand an und streckte sich, Muskeln und Sehnen begannen zu arbeiten. McQuade begann zu feuern, sah einen der mit einem Gewehr bewaffneten Krieger zusammenbrechen, riss das Pferd nach links und hörte das andere Gewehr donnern. Ein Querschläger quarrte Ohren betäubend, und wieder bäumte sich der Colt auf in seiner Faust und die Kugel riss einen weiteren Apachen von den Beinen.

    Pfeile flogen an ihm vorbei, einer schleuderte den Tomahawk, aber der Kopfgeldjäger zerrte den Falben mal nach links, mal nach rechts und bot so nur ein schlechtes Ziel.

    Sein Leben hing an einem seidenen Faden.

    Sein Pferd brach hinten ein. Er versuchte es hochzureißen, aber er bewirkte damit nur, dass das Tier zur Seite umkippte. Er schüttelte die Steigbügel ab, sprang auf die Beine, sah den Falben hochkommen und den Pfeil aus seinem linken, hinteren Oberschenkel ragen, und fiel dem durchgehenden Pferd in die Zügel. Das Tier stieg hoch und schlug mit den Vorderhufen nach ihm. Geschickt wich er aus, packte mit der linken Hand das Sattelhorn und schwang sich auf den Pferderücken.

    Es war rasend schnell abgelaufen, und McQuade empfand es wie ein Wunder, dass er noch immer nicht getroffen worden war. Wie von Furien gehetzt stob das Pferd, von den Schmerzen und der Panik getrieben, davon. Dann war der Texaner durch. Er lag jetzt mit dem Oberkörper regelrecht auf dem Pferdehals, versenkte den Sechsschüsse im Holster und peitschte den Falben mit dem langen Zügel. Die Hufe des Tieres schienen kaum den Boden zu berühren, die Gegend flog geradezu an dem Kopfgeldjäger vorbei, die Hufe trommelten auf dem Fels, dass es knallend von den Felswänden widerhallte.

    Das enttäuschte Geheul der Apachen folgte dem Texaner, der den Falben um Ende der Schlucht herumriss und in den Schutz der Felsen rechterhand sprengte.

    McQuade registrierte, dass Gray Wolf dicht hinter dem Falben lief und scheinbar unverletzt geblieben war.

    Der Kopfgeldjäger hielt erst an, als der Falbe nur noch dahintaumelte. Schaum stand vor den Nüstern des Pferdes, es röchelte und röhrte, sein Fell war nass vom Schweiß und seine Flanken zitterten.

    McQuade befand sich in einer staubigen Mulde zwischen einigen Hügeln und Felsen, in der hartes, ungenießbares Büschelgras und Kakteen ein kärgliches Dasein fristeten. Der Pfeil ragte aus dem Schenkel des Falben, und er verstopfte die Wunde dermaßen, dass nur ein dünner Blutfaden aus ihr sickerte. McQuade brach vorsichtig den Pfeil ab. Das Stück des Schafts, das jetzt noch aus dem Pferdekörper ragte, war nicht einmal mehr handlang. Den Pfeil aus der Wunde zu ziehen wagte der Texaner nicht, denn die Spitze konnte über einen Widerhaken verfügen und er würde dem Tier nur eine unnötige Wunde reißen, einen großen Blutverlust riskieren und ihm schlimme Schmerzen bereiten.

    Er tätschelte dem Falben den Hals. „Du wirst das schon aushalten, mein Freund. Wenn wir im Camp sind, wird sich ein Sanitäter um dich kümmern und dir die Pfeilspitze herausschneiden."

    Der Falbe prustete und scharte mit dem linken Vorderhuf den Boden auf.

    McQuade lud den Revolver nach, dann ritt er weiter. Er rechnete fest damit, dass ihn die Apachen verfolgten. Er hatte verdammt großes Glück gehabt. Ob es ihm hold blieb? Darauf wollte sich der Kopfgeldjäger nicht verlassen.

    4

    McQuade ritt aus den Bergen und wandte sich nach Norden, wo Captain Williams mit seinen Soldaten auf seine Rückkehr wartete. Er war hellwach und angespannt, achtete auf die Zeichen der Natur, die möglicherweise Gefahr signalisierten, seine Augen waren unablässig in Bewegung.

    Der Kopfgeldjäger ließ den Falben im Schritt gehen. Er wollte das Tier so gut es ging schonen. McQuade konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er von tausend Augen beobachtet wurde – ein Gefühl, das ein seltsames Kribbeln zwischen seinen Schulterblättern auslöste. Die Gefahr, die von den Apachen ausging, war allgegenwärtig.

    Und dann kamen sie wie erwartet. Sie hatten ihm durch die Berge den Weg abgeschnitten und nun stoben sie aus einem Ausschnitt zwischen zwei Hügeln, stießen Nerven zermürbendes, spitzes Geschrei aus und bearbeiteten ihre Mustang mit den Fersen. Die schwarzen Haare flatterten im Reitwind, die Pferde stoben mit aufgerissenen Mäulern dahin, Staub quoll unter ihren Hufen in die Höhe.

    Es

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