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Krimi Doppelband 194
Krimi Doppelband 194
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eBook361 Seiten4 Stunden

Krimi Doppelband 194

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:
(349)






Trevellian und der letzte Fall seines Kollegen (Pete Hackett)

Trevellian - Tote reden nicht mehr (Pete Hackett)





Bei einem Überfall auf einen Geldtransporter bleibt einer der Täter als Leiche zurück. Sein Umfeld wird durchleuchtet und bald führt die Spur zu einer Autowerkstatt. Die Monteure geben sich zwar gegenseitig ein Alibi, aber einer von ihnen ist sehr nervös. Am nächsten Tag ist er tot. Nach und nach stirbt ein Monteur nach dem anderen an einer Kugel. Will einer der Männer die Beute nicht teilen?
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum16. Sept. 2023
ISBN9783753210612
Krimi Doppelband 194

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    Buchvorschau

    Krimi Doppelband 194 - Pete Hackett

    Pete Hackett

    Krimi Doppelband 194

    UUID: bf923beb-9e98-424a-9377-b15d964f3b1c

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Krimi Doppelband 194

    Copyright

    Trevellian und der letzte Fall seines Kollegen: Action Krimi

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Trevellian - Tote reden nicht mehr

    Krimi Doppelband 194

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Trevellian und der letzte Fall seines Kollegen (Pete Hackett)

    Trevellian - Tote reden nicht mehr (Pete Hackett)

    Bei einem Überfall auf einen Geldtransporter bleibt einer der Täter als Leiche zurück. Sein Umfeld wird durchleuchtet und bald führt die Spur zu einer Autowerkstatt. Die Monteure geben sich zwar gegenseitig ein Alibi, aber einer von ihnen ist sehr nervös. Am nächsten Tag ist er tot. Nach und nach stirbt ein Monteur nach dem anderen an einer Kugel. Will einer der Männer die Beute nicht teilen?

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    COVER TONY MASERO

    9783753210612

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    Alles rund um Belletristik!

    Trevellian und der letzte Fall seines Kollegen: Action Krimi

    Krimi von Pete Hackett

    Viel Arbeit für die Agents des FBI. Deshalb bearbeitet FBI Agent Jesse Trevellian den einen Fall und sein Kollege Milo Tucker den anderen. Als Jesse zu Mr. McKee gerufen wird, glaubt er an eine Dienstbesprechung, aber sein Chef teilt ihm mit, dass Milo angeschossen wurde. Ein Kopfschuss. Jesse ist entsetzt. Trotz seiner Sorgen bearbeitet er nun beide Fälle. Unabhängig davon muss er feststellen, dass nicht nur Milos Leben in Gefahr ist. Auch auf ihn selbst wird geschossen. Ein alter Feind hat Milo und ihm Rache geschworen.

    Kapitel 1

    Es war ein sonniger Tag im Juni. Seit Tagen hatte es schon nicht mehr geregnet. Die Menschen in New York zog es in die Parks. Man musste die schöne Zeit genießen.

    Anders Artur Fuller. Er registrierte zwar den Sonnenschein, doch dieser drang nicht bis in sein Gemüt vor. Er hatte ein anonymes Schreiben erhalten. Es war mit einem Computer geschrieben und ausgedruckt worden. >Du wirst sterben<, hieß es da. Die drei Wörter füllten das ganze Blatt aus. Der Verfasser hatte die größte Schriftgröße benutzt, die das Schreibprogramm bot.

    Fuller hatte noch mit niemand darüber gesprochen. Sicher, ein Mann wie er hatte Feinde. Er hatte im Geschäft mit dem Verbrechen Karriere gemacht und kontrollierte den Drogenhandel in Manhattan. Nichts ging ohne seinen Segen. Natürlich hatte er sich behaupten müssen. Immer wieder hatte jemand versucht, ins Geschäft zu drängen. Er war aus den verschiedenen Auseinandersetzungen immer wieder als strahlender Sieger hervorgegangen.

    >Du wirst sterben!<

    Fuller hatte keine Ahnung, weshalb ihn die drei Wörter so sehr beunruhigten. Er hatte in seinem Leben jede noch so brenzlige Situation gemeistert. Er war der Boss. Sein Wort hatte Gewicht. Seine Verbindungen reichten bis in die Wirtschaft und in die Politik. Er war angesehen und wurde respektiert.

    Aber jetzt …

    Artur Fuller spürte das Unheil tief in der Seele.

    Er ging zum Fenster und schaute hinaus. Vor seinem Blick lag die Dachterrasse. Er bewohnte die Penthousewohnung in einem Hochhaus in Clinton, einem der bevorzugten Wohngebiete Manhattans. Es mangelte ihm an nichts.

    Seine Gedanken verloren sich.

    »Ich gehe jetzt!«

    Die drei Worte hieben in seine Versunkenheit und er zuckte zusammen. Sekundenlang schaute er wie ein Erwachender drein, dann drehte er sich langsam herum und sein Blick erfasste Angelina, seine junge Frau. Sie war sechzehn Jahre jünger als er und ausgesprochen hübsch. Angelina lächelte. Ihre sinnlichen Lippen gaben eine Reihe perlweißer Zähne frei. »Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?« Ihr Lächeln erlosch. Ihr war der Ernst in seinen Zügen nicht verborgen geblieben.

    »Es ist nichts«, murmelte er. »Geh nur. Bestelle Christin schöne Grüße von mir. Und -« jetzt versuchte er zu grinsen, aber es verrutschte kläglich und veränderte sein Gesicht nur zu einer verzerrten Maske, »- sei gnädig mit mir. Du weißt, das Geld ist sauer zu verdienen.«

    »Ich werde nur ein paar Kleinigkeiten einkaufen«, versprach Angelina und kam drei Schritte näher. »Was ist los mit dir, Artur. Etwas stimmt doch nicht. Was ist es? Hast du schlechte Nachrichten erhalten?«

    Fuller kämpfte einen Moment mit sich. Er wusste nicht, ob er Angelina mit seinem Problem belasten sollte. Dann aber entschied er sich, holte das zusammengefaltete Blatt Papier aus der Brusttasche seines Hemdes und reichte es der Frau.

    Angelina faltete den Bogen auseinander, ihre blauen Augen hefteten sich auf die drei Wörter, in ihren Mundwinkeln zuckte es. »Wann hast du das erhalten?«

    »Heute Morgen. Die Drohung wurde in einem verschlossenen Kuvert unter der Tür durchgeschoben.« Fuller hob die Schultern. »Ich bin ausgesprochen beunruhigt.«

    »Hast du schon mit Jack darüber gesprochen?«, fragte Angelina.

    Fuller schüttelte den Kopf. »Nein.«

    »Sprich mit ihm. Wenn die Drohung ernst gemeint ist …«

    »Sie ist ernst gemeint«, unterbrach Fuller seine Frau. »Ich spüre es ganz deutlich.«

    »Ich muss gehen, Christin wartet. Sprich mit Jack darüber. Er weiß sicher, was zu tun ist.«

    Fuller presste die Lippen zusammen und nickte. »Es ist schon in Ordnung. Ich werde Jack anrufen.«

    Die Frau verließ die Wohnung, um mit ihrer Freundin Christin durch die Geschäfte in der Fifth Avenue zu ziehen und der Verschwendungssucht zu frönen.

    Artur Fuller holte sich das Telefon und ließ sich in einen der schweren Sessel fallen, schlug die Beine übereinander und holte eine eingespeicherte Nummer auf das Display. Dann stellte er eine Verbindung her.

    »Hallo, Artur«, ertönte es. »Was gibt es?«

    »Ich werde bedroht.«

    »Das wäre nicht das erste Mal«, versetzte Jack Bowden. »Misst du dem große Bedeutung bei?«

    »Es beunruhigt mich ungemein. Man hat mir den Zettel unter der Tür durchgeschoben. >Du wirst sterben<, steht drauf. Nicht mehr und nicht weniger. Hast du irgendetwas mitbekommen, dass jemand ins Geschäft drängt? Macht sich vielleicht Mathew Spencer stark?«

    »Ich glaube nicht, dass diese Drohung von Spencer kommt. Okay, Artur. Wir dürfen sie sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich schicke zwei Leute zu deiner Wohnung, die … Nein! Du wirst deine Wohnung für ein paar Tage verlassen. Ich buche für dich und Angelina eine Suite im >Silver Moon Hotel< in der 23rd Street. Dort tauchst du ein paar Tage unter.«

    »Eine gute Idee«, murmelte Fuller. »Ich werde Angelina Bescheid sagen.«

    »Du scheinst die Drohung wirklich sehr ernst zu nehmen«, sagte Jack Bowden.

    »Sie erfüllt mich mit Unruhe, denn sie kommt gewissermaßen aus heiterem Himmel. Ich kenne meinen Gegner nicht, und das macht mich nervös.«

    »Wir werden das Kind schon schaukeln.«

    Sie beendeten das Gespräch. Fuller nahm sein Handy und wählte Angelinas Nummer. Sie meldete sich und er sagte: »Wir ziehen vorübergehend ins >Silver Moon Hotel<. Komm dorthin, wenn du mit dem Einkauf fertig bist. Ich fahre schon voraus. Jack bucht für uns eine Suite.«

    »Ich brauche eine Reihe von Dingen«, wandte die Frau ein.

    »Hol dir alles, was du brauchst, aus der Wohnung. Aber wie gesagt: Es ist nur für ein paar Tage. Du brauchst also nicht ganze Koffer voll …«

    Die Frau unterbrach ihn ungeduldig: »Reagierst du nicht ein wenig über?«

    »Ich nehme die Drohung sehr, sehr ernst.«

    *

    Mein Telefon läutete und ich schnappte mir den Hörer. Es war Mr. McKee, der sagte: »Guten Morgen, Jesse. Kommen Sie und Milo doch gleich einmal zu mir.«

    »Aye, Sir«, sagte ich gutgelaunt. Es war ein schöner Tag, die Sonne schien, entsprechend war meine Laune. »Wir sind in einer Minute bei Ihnen.« Ich legte auf und sagte an Milo gewandt: »Zum Chef.«

    »Auf in den Kampf«, knurrte Milo und erhob sich.

    Wenig später betraten wir Mandys Büro. Die hübsche Sekretärin des Assistant Directors lächelte. »Geht nur hinein. Der Kaffee läuft bereits.«

    Milo schnüffelte. »Man riecht es. Du bist so gut zu uns, Mandy.«

    »Wenn du es nur zu würdigen weißt«, lachte die Frau.

    Ich klopfte an die Tür zum Büro des Chefs und öffnete.

    »Hereinspaziert«, rief Mr. McKee und ich betrat sein Büro. Milo folgte mir auf dem Fuße. Der AD saß hinter seinem Schreibtisch. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er wies auf den kleinen Besprechungstisch und forderte uns auf, Platz zu nehmen. Als wir saßen, erhob er sich, kam um seinen Schreibtisch herum und ließ sich bei uns nieder.

    »Ich habe einen Sonderauftrag für Sie«, sagte der Assistant Director.

    »Worum geht es?«, fragte Milo. »Am liebsten wäre mir ein Job irgendwo im Central Park, bei dem ich mein Gesicht in die Sonne halten kann und …«

    »Damit kann ich leider nicht dienen, Milo«, sagte der Chef. »Es geht um Personenschutz.«

    Milos Brauen schoben sich zusammen. Zwei senkrechte Falten bildeten sich über seiner Nasenwurzel. »Wen sollen wir beschützen?«

    »Einen Mann namens Artur Fuller.«

    »Wer ist das?«

    »Immobilienmakler, Geldverleiher, Wohltäter.«

    »Wohltäter?«, echote ich.

    »Ja. Er spendet hohe Beträge für soziale Zwecke. Der Bürgermeister ist sein Freund. Seinen Einladungen folgen Wirtschaftsbosse, Politiker, Prominenz aus Film und Fernsehen.«

    »Das lässt tief blicken«, murmelte Milo. »Ein angesehener, geachteter Mann. Wer will ihm an den Kragen?«

    »Das weiß ich nicht. Mich hat der Chief of Departement gebeten, zwei Leute zu seinem Schutz abzustellen. Eine anonyme Todesdrohung. Nur drei Wörter auf einem Blatt Papier. >Du wirst sterben<. Woran arbeiten Sie gerade?«

    »An der Sache mit den Softwareentwicklern.«

    »Sind Sie schon weitergekommen?«

    »Nein. Wir haben zwei spurlos verschwundene Programmierer und ein halb fertiges Programm, das >Warner Technologies Ltd.< nach Fertigstellung im Herbst auf den Markt werfen wollte, das aber aufgrund der beiden verschwundenen Softwareentwickler auf Eis gelegt wurde.«

    »Soll ich Ihnen den Fall abnehmen?«, fragte der Chef.

    »Nein, lassen Sie nur. Wir werden zweigleisig fahren. Während Milo den Wohltäter bewacht, ermittle ich in unserem Fall. Wenn ich den Personenschutz übernehme, arbeitet Milo daran.«

    »Was denken Sie? Wurden die beiden Programmierer entführt?«

    Ich zuckte mit den Schultern. »Es ist nicht auszuschließen. Es kann aber auch sein, dass sie bei Warner abgesprungen sind und ihr Wissen einem anderen Softwarehersteller verkauft haben. Sie arbeiteten verantwortlich an einem neuen Betriebssystem, das den Markt revolutionieren sollte. So wurde es uns jedenfalls beschrieben.«

    »Finden Sie die Wahrheit heraus, G-men«, sagt der Chef. Dann wechselte er wieder das Thema. »Fuller wohnt in der 56th Street. Aber er hat sein Apartment verlassen und ist ins >Silver Moon Hotel< gezogen. Sie finden das Hotel in der 23rd Street.«

    Mandy brachte den Kaffee. Wir besprachen mit dem Chef noch dieses und jenes, und als wir unseren Kaffee getrunken hatten, verabschiedeten wir uns.

    »Okay«, sagte Milo, als wir in unserem Büro anlangten, »teilen wir uns die Aufgaben. Fahr du in die 23rd Street und pass auf den Wohltäter auf. Ich mache mich auf die Socken zu >Warners Technologies<, um mit dem Geschäftsführer noch einmal ein Gespräch zu führen. Um 20 Uhr löse ich dich ab. Du kannst dir dann einen gemütlichen Abend machen.«

    »Das hört sich gut an«, sagte ich. »Du bist wieder einmal so uneigennützig.«

    »Ja, das ist mein Naturell. Ich kann eben nicht über meinen Schatten springen.«

    »Vielleicht wirst du eines Tages heilig gesprochen.«

    »Warum nicht? Einen Heiligen Milo gibt es noch nicht. Schutzpatron aller FBI-Agents. Man würde Kirchen nach mir benennen. Saint Milo Cathedral – würde sich doch gut anhören, meinst du nicht.«

    »Träum weiter«, knurrte ich.

    Ich verließ das Büro, fuhr in die Tiefgarage und setzte mich in den Sportwagen. Wenig später trug mich mein roter Flitzer hinaus auf die Federal Plaza. Ich fädelte mich in den fließenden Verkehr ein und steuerte den Wagen in die 23rd Street.

    *

    Von weitem hörte ich die Sirenen. Als ich vom Broadway abbog und in die 23rd hineinfuhr, sah ich in dem Abschnitt zwischen Broadway und Sixth Avenue ein ganzes Aufgebot von Feuerwehrautos. Aus den Fenstern im zweiten Stock eines Gebäudes schlugen Flammen. Rauch ballte sich über den Häusern. Auch einige Polizeifahrzeuge waren vor Ort. Der Verkehr wurde umgeleitet.

    Ich hatte angehalten. Ein Polizist näherte sich dem Sportwagen, ich ließ die Seitenscheibe nach unten. Der Cop rief: »Fahren sie auf die Fifth Avenue, Sir. Hier kommen Sie nicht durch.«

    Ich zückte meine ID-Card, hielt sie dem Officer hin und sagte: »Special Agent Trevellian, FBI. Sieht aus, als würde es im >Silver Moon Hotel< brennen.«

    Der Uniformierte nickte. »Ja, das Feuer ist in einer Suite in der zweiten Etage ausgebrochen. Es hat sich rasend schnell ausgebreitet.«

    Ich fuhr den Sportwagen rechts ran, stieg aus und näherte mich zu Fuß dem brennenden Gebäude. Die Leitern der Löschfahrzeuge waren ausgefahren, Feuerwehrmänner bekämpften den Brand mit Wasser.

    Ich fragte mich zum Einsatzleiter durch. Und dann stand ich dem Mann gegenüber. »Befinden sich noch Menschen in der zweiten und den darüberliegenden Etagen?«, fragte ich.

    »Wir wissen es nicht. Das Feuer ist am Morgen in einer der Suiten ausgebrochen. Laut Portier bewohnte die Suite ein Mann namens Fuller mit seiner Frau. Wir wissen nicht, ob sich die beiden in den Räumen befanden, als das Feuer ausbrach. Eine Reihe von Leuten konnten wir aus den oberen Stockwerken herausholen. Näheres weiß ich nicht.«

    Ich holte mein Handy aus der Tasche und rief Mr. McKee an. Als sich der Chef meldete, sagte ich: »Mir scheint, ich bin zu spät gekommen, Sir. Das >Silver Moon Hotel< steht in hellen Flammen. Das Feuer ist in Fullers Suite ausgebrochen. Fuller ist vermisst.«

    »Das heißt, wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen.«

    »Ich will ja nicht schwarz malen, Sir. Aber es ist wohl so. Ich denke, der Brand ist nicht von ungefähr ausgebrochen.«

    »Halten Sie mich auf dem Laufenden, Jesse.«

    »Natürlich, Sir.«

    Es dauerte zwei Stunden, dann hatte die Feuerwehr den Brand gelöscht. Die Männer drangen in das Gebäude ein. Auch ich betrat es. Intensiver Brandgeruch stieg mir in die Nase. Ich schritt durch zentimetertiefes Löschwasser. Zusammen mit dem Einsatzleiter stieg ich die Treppe hinauf. Ein Feuerwehrmann kam uns entgegen. Das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Ihm Wohnraum der Suite liegt ein verkohlter Leichnam«, presste er hervor. »Man kann nicht mehr erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.«

    Wir betraten das Zimmer. Das Mobiliar war verbrannt. Der Leichnam lag am Boden. Mit erschreckender Intensität sprang mir das Bild in die Augen. Ich ging in das Schlafzimmer. Auch dieser Raum war ausgebrannt. Die Fensterscheiben waren zersprungen.

    Es dauerte eine Weile, dann kamen die Kollegen aus dem Police Departement. Ein Team von der SRD machte sich an die Spurensicherung. Der Polizeifotograf machte seinen Job, dann kam der Polizeiarzt an die Reihe. Der verkohlte Leichnam wurde abtransportiert. Mit ihm würde sich ein Gerichtsmediziner beschäftigen.

    Ich sprach mit dem Portier. Der Mann war bleich und fuhr sich unablässig mit Daumen und Zeigefinger über das Kinn. »Haben Sie irgendetwas beobachtet?«

    Der Bursche schaute nachdenklich. »In der Früh ist immer einiges los in der Hotelhalle«, sagte er dann. »Die Gäste begeben sich in den Frühstücksraum. Andere checken aus. Man ist ziemlich gefordert.« Der Mann schüttelte den Kopf. »Mir ist nichts aufgefallen. Plötzlich gab jemand Feueralarm. Ich bin nach oben gelaufen und sah den Rauch, der unter der Tür zu der Suite hervorquoll. Natürlich habe ich sofort die Feuerwehr verständigt.«

    »Haben Sie nicht versucht, zu löschen?«

    Der Mann nickte. »Ich habe die Tür geöffnet. Aber da stand alles lichterloh in Flammen. Mit dem Handfeuerlöscher hätte ich keine Chance gehabt.«

    Ich verließ das Hotel und rief Mr. McKee an. »In der ausgebrannten Suite lag ein Leichnam«, berichtete ich. »Möglicherweise handelt es sich um Fuller. Die Obduktion wird es ergeben. Wenn es sich um Artur Fuller handelt, frage ich mich, wo seine Frau geblieben ist.«

    »Vielleicht ist sie in die Wohnung zurückgekehrt«, meinte der Assistent Director.

    »Das will ich nicht ausschließen.«

    Wir beendeten das Gespräch. Ich holte meine Notizen aus der Tasche, die ich mir zu Artur Fuller gemacht hatte, und tippte die Telefonnummer in mein Handy, die auf dem Zettel vermerkt war. Eine dunkle Frauenstimme erklang: »Wenn du denkst, dass ich dieses Mal wieder einfach so nachgebe, dann hast du dich getäuscht. Du musst dir schon etwas Besonderes einfallen lassen, um …«

    Ich unterbrach den Redeschwall der Frau, indem ich sagte: »Entschuldigen Sie die Störung, Ma'am. Ich bin nicht der, für den Sie mich halten. Mein Name ist Trevellian, ich bin Special Agent beim FBI New York.«

    Sekundenlang herrschte Stille. Dann war wieder die Frauenstimme zu hören: »Sie sind sicher zur Bewachung meines Mannes abgestellt. Geben Sie mir diesen Geizkragen. Er soll nicht denken, dass …«

    »Sie können Ihren Mann leider nicht sprechen, Ma'am«, sagte ich.

    »Wo ist er?«

    »Ich würde gerne unter vier Augen mit Ihnen reden. Sie werden sehr stark sein müssen, Mistress Fuller. Es ist ein Unglück geschehen.«

    Ich vernahm einen erschreckten Laut, der sich der Frau entrang. »Was – was ist geschehen?«

    »Ich komme zu Ihnen in die 56th Street«, sagte ich. »Sie sollten sich auf das Schlimmste vorbereiten.« Mir war nicht wohl zumute, als ich das sagte. Ich hörte die Frau stoßweise atmen. »Ich bin in einer halben Stunde bei Ihnen, Ma'am.«

    Ich fuhr los. Während ich den Wagen zur 56th steuerte, telefonierte ich mit Milo. Er erzählte mir, dass er soeben in den Hof der >Warner Technologies Ltd.< fuhr. Ich berichtete ihm von dem Brand im Hotel und von dem Leichenfund. »Da war wohl derjenige, der ihn bedroht hat, schneller als wir«, knurrte mein Kollege.

    »Das sehe ich auch so«, versetzte ich.

    Ich fand vor dem Gebäude Nummer 187 einen Parkplatz, stieg aus, betrat die Halle des Hochhauses und fuhr mit dem Aufzug hinauf ins Penthouse. Mrs. Fuller öffnete mir. Ihre Schönheit verschlug mir fast den Atem. Fragend schaute sie mich an. »Ich wollte meinen Mann anrufen«, murmelte sie. »Die Leitung ist ständig belegt. Sie – Sie sagten, ich sollte mich auf das Schlimmste vorbereiten. Was meinten Sie? Mein Mann …«

    »Wir sollten drin darüber reden, Ma'am«, sagte ich.

    Sie ließ mich an sich vorbei in die Wohnung. Hier war alles vom Feinsten. Das Teuerste – so schien es – war gerade gut genug. Ich wandte mich ihr zu. »Sie müssen jetzt sehr stark sein«, sagte ich und gebrauchte dieselben Worte wie schon am Telefon.

    »Sprechen Sie endlich«, stieß sie hervor.

    »Wir nehmen an, dass Ihr Mann tot ist.«

    Ihre Augen weiteten sich entsetzt. Sekundenlang schienen ihre Stimmbänder zu versagen. Dann entrang es sich ihr: »Sie – nehmen – es – an?« Sie presste ihre Hände gegen den Halsansatz und taumelte zu einem Sessel, ließ sich hineinfallen und fixierte mich fassungslos.

    »Die Hotelsuite ist ausgebrannt. Auf dem Fußboden lag eine verkohlte Leiche. Möglicherweise handelte es sich um Artur Fuller.«

    »Großer Gott.« Ihre Lippen bebten, die Nasenflügel vibrierten. Mir entging keine Regung in ihrem gleichmäßigen Gesicht. Ihre Brust hob und senkte sich unter schnellen Atemzügen. Dann murmelte sie: »Artur wurde bedroht. Jemand drohte, ihn zu töten.«

    Ich nickte. »Er muss sich an die Polizei gewandt haben. Das FBI wurde beauftragt, ihm Personenschutz zu gewähren. Wie es aussieht, kam ich zu spät. Wieso befanden Sie sich nicht im Hotel?«

    »Ich habe mich gestern Abend mit meinem Mann gestritten. Er machte mir Vorhaltungen, weil ich einkaufen war und über zwanzigtausend Dollar ausgegeben habe. Ich bin in die Wohnung gefahren.«

    »Warum wohnte Ihr Mann im Hotel?«

    »Wegen der Drohung. Es war Jacks Idee.«

    »Wer ist Jack?«

    »Jack Bowden, die rechte Hand meines Mannes.« Die Frau schlug beide Hände vor das Gesicht und schluchzte. »Ich – ich kann es nicht fassen. Warum musste Artur sterben? Er – er …« Ihre Stimme brach.

    »Ich kann Ihnen nur mein tief empfundenes Beileid aussprechen, Ma'am«, sagte ich. Und nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu: »Ich versichere Ihnen aber, dass wir alles tun werden, um den Mörder Ihres Mannes zu überführen. Vorausgesetzt, bei dem Toten handelt es sich um Ihren Gatten.«

    »Wer soll es sonst sein?«, murmelte die Frau mit lahmer Stimme.

    »Wo wohnt Jack Bowden?«, fragte ich.

    »79 East 39th Street, vierte Etage.«

    »Wer außer Bowden wusste noch, dass sich Ihr Mann im >Silver Moon Hotel< einquartiert hatte?«

    »Ich habe keine Ahnung«, erklärte die Frau mit gepresster Stimme.

    »Wurde Ihr Mann vorher schon einmal bedroht?«

    »Nicht, dass ich wüsste. Nein, ich glaube nicht. Er hätte es mir gesagt.«

    Im Moment hatte ich keine weiteren Fragen. Ich verabschiedete mich von der Frau und machte mich auf den Weg in die 39th …

    *

    Milo betrat das Verwaltungsgebäude von >Warner Technologies< und baute sich vor einem Wegweiser auf, studierte ihn kurze Zeit und wandte sich dann zur Treppe. Er stieg hinauf in den ersten Stock und stand wenig später vor einem Zimmer, über dessen Tür ein Schild mit der Aufschrift >Sekretariat< hing. Er klopfte. »Herein!«, ertönte es. Milo öffnete die Tür und stand in einem Büro, das sich zwei Frauen teilten. Die eine mochte um die vierzig sein, die andere war allenfalls zwanzig. Die Vierzigjährige neigte zur Übergewichtigkeit, die Jüngere hatte die Figur eines Magermodels.

    Beide saßen vor ihrem Monitor und bearbeiteten die Tastatur ihres PC's. Die Ältere hielt jetzt inne, setzte ein freundliches Lächeln auf und fragte: »Was kann ich für Sie tun?«

    Milo zeigte seinen Dienstausweis und sagte: »Mein Name ist Tucker. Ich komme vom FBI und würde gerne Mister Jackson sprechen.«

    »Sie waren schon einmal hier, nicht wahr?«

    »Richtig.«

    »Ich erinnere mich.« Die Sekretärin erhob sich und ging zu der Verbindungstür zum angrenzenden Büro, klopfte und öffnete, steckte den Kopf in den Türspalt und sagte: »Special Agent Tucker vom FBI möchte Sie sprechen, Sir. Kann ich ihn reinschicken?«

    »Ja, schicken Sie ihn herein, Sarah.«

    Die Frau wandte sich Milo zu und lächelte. »Mister Jackson erwartet Sie.«

    »Vielen Dank.« Milo ging an der Sekretärin vorbei und betrat das Büro des Geschäftsführers der Gesellschaft. Robert Jackson war ein Mann um die fünfzig, dessen Haare fast weiß waren. Er verströmte ein hohes Maß an natürlicher Autorität. Nun erhob er sich und man konnte sehen, dass er sehr groß war. Er kam um den Schreibtisch herum und streckte Milo die Rechte entgegen. Der schüttelte sie, dann lud ihn Jackson ein, an dem runden Besuchertisch Platz zu nehmen. »Was darf es heute sein, Special Agent?«, fragte Jackson mit ernster Miene.

    »Nur noch ein paar Routinefragen, Mister Jackson.«

    »Sind Sie mit Ihren Ermittlungen schon weitergekommen?«

    »Leider nein. Allerdings hat man uns zusätzlich einen Job aufs Auge gedrückt, in dem es nun einen Toten gegeben hat. Wir haben eben nicht genug Personal beim FBI. Es ist wie überall. Man versucht mit dem geringsten Einsatz den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.«

    Jackson lachte. »Das sagt man eigentlich nur Betrieben nach, die kommerziell denken müssen. Ist das beim Staat auch so?«

    »Kein Jota anders.« Milo winkte ab. »Alles fällt irgendwelchen Sparmaßnahmen zum Opfer. Aber lassen wir das. Es ist ein Thema ohne Ende. Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche.«

    »Fragen Sie, Special Agent.«

    Milo nickte und begann …

    *

    Jack Bowdens Wohnung lag in der vierten Etage. Ich benutzte den Aufzug. Oben angekommen verriet mir das Namensschild an der Tür, dass ich richtig war. Ich legte den Finger auf die Klingel. Der Glockenton war durch die geschlossene Tür zu hören. In der Wohnung blieb es ruhig. Ich läutete an der Tür des Nachbarn. Eine ältere Frau öffnete mir. Ich sagte ihr, wer ich war, dann fragte ich sie, ob sie eine Ahnung habe, wo sich Mister Bowden aufhalten könnte.

    »Er wird auf der Arbeit sein«, sagte die ältere Dame. »Bowden arbeitet jeden Tag mindestens zehn Stunden. Er ist ein fleißiger Mann.«

    »Wo arbeitet er denn?«

    »Bei >Fuller's Property Market<«.

    »Wo finde ich den Laden?«

    »In der Beaver Street.«

    Ich bedankte mich und war wenig später auf dem Weg nach Süden. >Fuller's Property Market< war in einem Wohn- und Geschäftshaus untergebracht, das über mehr als siebzig Stockwerke verfügte. Ich fand die Büroräume der Firma in der zweiundvierzigsten Etage. Jack Bowden stellte sich mir für ein Gespräch zur Verfügung. Fragend musterte er mich, als wir

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