Trevellian und die falschen Mediziner: Action Krimi
Von Pete Hackett
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 113 Taschenbuchseiten.
Kindesentführung. Ein Verbrechen, das alle Polizisten zu erhöhter Aufmerksamkeit bringt. Es gibt vier verschwundene Kinder und keine Lösegeldforderung. Der Gedanke an Kinderpornografie drängt sich auf - aber es gibt noch weitere Spielarten des Verbrechens, und die FBI Agenten Trevellian und Tucker werden mit dem Grauen in Person konfrontiert.
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Trevellian und die falschen Mediziner - Pete Hackett
Trevellian und die falschen Mediziner: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 113 Taschenbuchseiten.
Kindesentführung. Ein Verbrechen, das alle Polizisten zu erhöhter Aufmerksamkeit bringt. Es gibt vier verschwundene Kinder und keine Lösegeldforderung. Der Gedanke an Kinderpornografie drängt sich auf – aber es gibt noch weitere Spielarten des Verbrechens, und die FBI Agenten Trevellian und Tucker werden mit dem Grauen in Person konfrontiert.
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author/ COVER FIRUZ ASKIN
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
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1
Mr. McKee rief mich an und bat mich, mit Milo sofort zu ihm zu kommen. Es war 8 Uhr 15, und wir hatten kaum den Dienst angetreten. Wenn es der Chef so eilig hatte, brannte es irgendwo lichterloh. Darum verloren wir auch keine Zeit. Und wenige Minuten später saßen wir an dem runden Tisch in seinem Büro und harrten der Dinge, die sich entwickelten.
Der Assistant Director war sehr ernst. Er war zwar meistens ernst, heute aber empfand ich es ganz besonders. Er schaute mich an, dann Milo, dann wieder mich und sagte schließlich: »Es geht um Kindesentführung. Nachdem ein drittes Kind in New York spurlos verschwunden ist, hat das Police Department den Fall an das FBI abgegeben. Ich möchte Sie mit dem Fall betrauen, Jesse und Milo.«
Kindesentführung! Eine unerfreuliche Angelegenheit. Ich dachte sofort an Kinderpornografie. Immer wieder gab es Zeitgenossen, die ihre verbrecherische Energie darauf verwendeten, entsprechende Pornoringe ins Leben zu rufen und ihre Schweinereien auch im Internet anzubieten. Eines der widerwärtigsten Verbrechen überhaupt.
»Der Name des Kindes ist Joey Stiller«, fuhr Mr. McKee fort. »Der Junge ist acht Jahre alt. Vor ihm sind Sandy O'Rourke, sechs Jahre, und Billy Osterman, zehn Jahre, verschwunden. Joey Stiller wurde auf dem Schulweg entführt, Sandy O'Rourke auf dem Kinderspielplatz, Billy Osterman war auf dem Weg zu einem Klassenkameraden, um mit ihm gemeinsam die Hausaufgaben zu machen.«
»Wo fanden die Entführungen statt?«, fragte ich.
Der Chef richtete den Blick auf seine Aufzeichnungen. »Joey Stiller verschwand zwischen der neunundzwanzigsten und der vierunddreißigsten Straße, wo sich die Schule befindet. Sandy auf dem Kinderspielplatz im East River Park, Billy auf dem Weg von der siebenundsiebzigsten Straße Ost zur zweiundachtzigsten. Die Akten werden von einem Boten überbracht. Ich werde Sie Ihnen sofort zuleiten, meine Herren.«
»Ist man an die Eltern mit Lösegeldforderungen herangetreten?«, fragte Milo.
»Bis jetzt nicht«, erwiderte Mr. McKee.
Ich verlieh meinen besorgten Gedanken Ausdruck: »Es ist nicht auszuschließen, dass es um Kinderpornografie geht.«
Meine Worte fielen wie Hammerschläge. Milo stieß scharf die Luft durch die Nase aus. Mr. McKee nickte. »Das ist auch meine Befürchtung, Jesse.«
Wir waren für das Erste entlassen und kehrten in unser gemeinsames Büro zurück. Milo und ich hatten erst vor einigen Monaten mit Pädophilen zu tun, und wenn ich nur daran dachte, stieg ein Gefühl des absoluten Ekels in mir auf.
Eine ganze Zeit schwiegen wir und hingen unseren Gedanken nach, dann sagte Milo: »Es muss sich nicht um Kinderpornografie handeln, Jesse. Vielleicht treten die Kidnapper noch mit einer Lösegeldforderung an die Eltern heran. Es ist nicht mal sicher, ob es sich um ein und dieselben Entführer handelt.«
»Du hast Recht«, erwiderte ich. »Lassen wir zunächst mal die Akten kommen. Und dann sehen wir weiter.«
Die Akten gaben nicht viel her. Joey Stiller verschwand am Morgen um halb acht Uhr, Sandy O'Rourke am Nachmittag gegen fünfzehn Uhr, und Billy Osterman um die Mittagszeit, so gegen dreizehn Uhr. Niemand hatte etwas beobachtet. Ein öffentlicher Aufruf, dass sich Zeugen an die Polizei wenden sollten, brachte keinerlei Resonanz.
Wir sprachen mit den Eltern der Kinder. Fehlanzeige. Die Mütter und Väter waren total aufgelöst und psychisch am Ende. Sie bangten um ihre Kinder, denn immer wieder brachten die Medien Meldungen von spurlos verschwundenen Kindern, die irgendwann tot aufgefunden worden waren. Wenn sich die Eltern Sorgen machten, dann war das mehr als verständlich – und auch begründet.
Also fütterten wir den Computer mit einigen Indizien, die in den drei Fällen bekannt waren, und das Programm spuckte eine Reihe von Namen aus. Es handelte sich um Männer – und ausschließlich um Männer –, die in der Vergangenheit als Pädophile oder Kidnapper in Erscheinung getreten waren.
Einige Namen konnten wir aussondern – jene Kerle, die sich noch hinter Gittern befanden und für ihre Verbrechen büßten. Es blieben aber einige Namen übrig, und diese Männer nahmen wir uns vor, zu überprüfen.
Der erste, den wir aufsuchten, war Kelly Miller. Er wohnte in der Clinton Street, Lower East Side. Miller war sechsundvierzig Jahre alt und dicklich. Über seiner Stirn lichteten sich die Haare. Seine Lippen waren aufgeworfen, die Augen wasserblau. Im Hinblick auf seine kriminelle Vergangenheit war mir dieser Mann aus tiefster Seele zuwider. Aber ich wollte Objektivität bewahren und versuchte meine Antipathie zu unterdrücken.
»Wir möchten Sie sprechen, Miller«, sagte ich.
Der Bursche hatte die Tür gerade so weit geöffnet, dass wir sein Gesicht sehen konnten. Er blinzelte. »Worum geht es denn?«
»Wollen wir das zwischen Tür und Angel besprechen, Mr. Miller?«
Natürlich hatten wir uns ihm vorgestellt, und er wusste, dass wir vom FBI waren. Sein Blick verriet Unruhe. Er leckte sich über die Lippen. »Kommen Sie herein«, sagte er widerwillig.
Wir betraten ein unaufgeräumtes Wohnzimmer. »Entschuldigen Sie«, sagte Miller mit einem betretenen Grinsen, »wenn es hier ein wenig unordentlich aussieht. Ich bin nicht dazu gekommen …«
Ich winkte ab. Von mir aus erstickte der Bursche in seiner Unordnung. »In New York wurden innerhalb der vergangenen zwei Wochen drei Kinder entführt«, begann ich. »Sechs, acht und zehn Jahre alt, zwei Jungs, ein Mädchen.«
Miller ließ sich in einen Sessel fallen. »Nehmen Sie doch Platz«, lud er uns zum Sitzen ein, aber wir verzichteten darauf. In Millers Mundwinkeln zuckte es, dann sagte er: »Ich habe damit nichts zu tun.«
»Sie haben sechs Jahre hinter Gittern verbracht«, sagte Milo. »Grund war, dass Sie …«
»Ich kenne den Grund!«, stieß Miller scharf hervor und unterbrach meinen Kollegen. Etwas gemäßigter fügte er hinzu: »Es – es war krankhaft. Ich befinde mich deshalb in psychiatrischer Behandlung.«
»Das ist eine Ihrer Bewährungsauflagen«, sagte ich.
»Ja. Ich habe mein Problem in den Griff bekommen.«
»Können Sie uns einen Tipp geben?«
Miller schüttelte den Kopf. »Ich habe mich aus der Szene völlig zurückgezogen.«
»Verraten Sie uns mehr über die Szene«, dehnte ich und ließ Miller nicht aus den Augen. Sein Blick irrte ab. Er knetete seine Hände. Unter seinem linken Auge zuckte ein Muskel.
»Ich – ich kann Ihnen nichts sagen. Wie gesagt, ich habe keinerlei Kontakte mehr.«
Da war nichts zu machen. Wir fuhren zu Steve Henders nach Queens. Als er hörte, wer wir waren, schlug er uns wortlos die Tür vor der Nase zu. Ich läutete erneut. »Verschwindet!«, schrie er durch die Tür. »Ich habe meine Strafe abgesessen und mir nichts mehr zuschulden kommen lassen. Ich muss euch nicht Rede und Antwort stehen.«
»Wir können ihnen auch eine Vorladung ins Field Office in den Briefkasten werfen, Henders!«, versetzte ich. »Wenn Ihnen das lieber ist.«
Die Tür ging wieder auf. »Um was geht es?« Nur ein Teil von Henders‘ Gesicht war zu sehen. Der halbe Mund, etwas von der Nase, das rechte Auge. Der Rest war hinter dem Türblatt verborgen.
»Drei Kinder wurden in Manhattan entführt.«
»Kommt herein und seht nach«, maulte Henders. »Ich hab sie nicht hier.«
»Wenn Sie die Tür freigeben«, sagte Milo.
Henders zog die Tür auf. Wir betraten die Wohnung. Der Pädophile drückte die Tür zu und lehnte sich dagegen. »Ich lebe hier in Ruhe und Frieden«, sagte er. »Niemand hier weiß etwas von meiner Vergangenheit. Meine Strafe habe ich abgesessen. Ich …«
»Sie gehörten damals einem Pornoring an«, sagte ich. »Einer Organisation, die sich der Kinderpornografie verschrieben hatte und