Trevellian – Verräter sterben schnell: Action Krimi
Von Pete Hackett
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 122 Taschenbuchseiten.
Luxusautos sind das Ziel einer skrupellosen Autoknackerbande. Wer möglicherweise Verrat üben könnte, wird gnadenlos umgebracht. Als die FBI-Agenten Trevellian und Tucker ihnen auf die Spur kommen wollen, setzen sie einen Privatdetektiv undercover ein. Doch der verschwindet spurlos. Die Suche nach ihm wird ein Wettlauf gegen die Zeit.
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Trevellian – Verräter sterben schnell - Pete Hackett
Trevellian – Verräter sterben schnell: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 122 Taschenbuchseiten.
Luxusautos sind das Ziel einer skrupellosen Autoknackerbande. Wer möglicherweise Verrat üben könnte, wird gnadenlos umgebracht. Als die FBI-Agenten Trevellian und Tucker ihnen auf die Spur kommen wollen, setzen sie einen Privatdetektiv undercover ein. Doch der verschwindet spurlos. Die Suche nach ihm wird ein Wettlauf gegen die Zeit.
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1
»Es besteht der Verdacht, dass die Nobelkarossen fachmännisch zerlegt und die Teile ins Ausland verschoben werden, wo man sie wieder zusammensetzt«, erklärte Mr. McKee. »Das ist einer der Gründe, weshalb das Police Department die Sache an uns abgegeben hat. Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, Sie beide mit der Durchführung der Ermittlungen zu beauftragen, Gentlemen.«
Milo und ich saßen an dem kleinen Konferenztisch im Büro des Assistant Directors. Mandy hatte uns mit Kaffee versorgt. In dem Büro roch es wie in einem türkischen Kaffeehaus.
Der AD fuhr fort. »Organisiertes Verbrechen, Jesse, Milo. Die Diebstähle tragen alle dieselbe Handschrift. Gestohlen werden nur Autos mit einem Wert ab fünfzigtausend Dollar.«
»Gibt es irgendeine Spur, Hinweise auf die Täter, irgendwelche Verdächtigen?«, fragte ich.
»Nein!«, stieß Mr. McKee hervor. »Es wird Ihre Aufgabe sein, die Spur aufzunehmen und den Gangstern das Handwerk zu legen.«
Damit war der Auftrag klar formuliert.
»Wie viele Autos wurden schon gestohlen?«, wollte Milo wissen.
»Vierzehn.« Der Chef nahm eine dünne Akte von seinem Schreibtisch und hob sie in die Höhe. »Die Diebstahlanzeigen und die Ermittlungsprotokolle«, sagte er. »Wie gesagt, es gibt keinen Hinweis auf die Täter. Sie werden also mit nichts beginnen müssen. Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
Ich nahm den Schnellhefter.
»Und halten Sie mich auf dem Laufenden«, fügte der AD hinzu.
»Das versteht sich von selbst«, antwortete ich. Dann tranken wir unsere Tassen leer und verabschiedeten uns.
»Zur Abwechslung mal keine Leiche im Spiel«, meinte Milo, nachdem wir in unserem gemeinsamen Büro angelangt waren.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir keine Ahnung, dass sich dies innerhalb kurzer Zeit auf erschreckende Weise ändern sollte.
Ich fuhr meinen Computer hoch. Es war acht Uhr dreißig vorbei. Während das Betriebssystem meines PC arbeitete, blätterte ich in der Akte, die ich von Mr. McKee erhalten hatte. »Mercedes, Bentley, Oldsmobile, BMW«, sagte ich. »Alles fast neuwertige Fahrzeuge. Die Kollegen vom Police Department sind der Meinung, dass die Fahrzeuge auf Bestellung gestohlen werden.«
»Die Frage ist, wo wir ansetzen«, gab Milo zu verstehen. »Nachdem wir nichts in Händen haben, stellt sich diese Frage mit Vehemenz.«
»Vielleicht sollten wir ein paar Kerle überprüfen, die sich im Geschäft mit gestohlenen Autos einen Namen gemacht haben«, schlug ich vor.
»Gute Idee«, lobte Milo. »Die Burschen, die auf diesem Gebiet tätig waren, herauszufiltern, dürfte den wenigsten Aufwand erfordern.«
Wir machten uns an die Arbeit. Der Computer spuckte eine ganze Litanei von Namen aus – Namen von Männern, die wegen Kfz-Diebstahls vorbestraft waren.
»Um Gottes Willen«, entfuhr es Milo. »Wenn wir diese Liste abarbeiten wollen, sind wir bis zum Sanktnimmerleinstag beschäftigt.«
»Jeder, der irgendwann einmal ein Auto gestohlen hat, dürfte nicht in Frage kommen«, versetzte ich. »Wir können also eine Reihe von Leuten ausschließen.«
Wir erstellten ein Täterprofil und gingen nach dem Ausschlussverfahren vor. Ob wir richtig lagen, war die Frage. Ein hohes Maß an Unsicherheit erfüllte mich mit Skepsis. Wir konnten unserer Aktion nur Vermutungen und Spekulationen zugrunde legen. Auf dieser Basis blieben dreizehn Namen übrig. Alles Männer, die zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung in New York gelebt hatten. Eine Überprüfung dieser Namen ergab, dass vier der Kerle noch inhaftiert waren. Also blieben noch neun.
Ich druckte die Liste der Namen aus. Die zuletzt bekannten Anschriften der Betroffenen verteilten sich auf sämtliche Stadtteile New Yorks. Wir beschlossen, in Manhattan zu beginnen. Zuerst fuhren wir in die 109th Street. Der Name des Mannes war Dee Robinson. Robinson war Afroamerikaner. Das Gebäude, in dem er leben sollte, sah ziemlich heruntergekommen aus. Der Putz fiel großflächig ab und gab das Mauerwerk frei. Zur Haustüre führten vier Stufen hinauf, das Eisengeländer war verrostet. In der Ecke zwischen Treppe und Fassade standen vier überquellende Mülltonnen. Unrat lag drum herum am Boden.
Der ganze Straßenzug sah ziemlich verwahrlost aus. Hier lebten die Menschen am Rand der Sozialität, viele von ihnen besserten ihr karges Budget mit illegalen Machenschaften auf, Alkoholismus, Drogenmissbrauch und Gewalt waren an der Tagesordnung.
Wir betraten das Gebäude. Im Treppenhaus roch es muffig. An den Wänden hatten sich Graffiti-Künstler ausgetobt, es waren aber auch sexistische und neonazistische Sprüche und Parolen zu lesen. An der Wand lehnte ein altes Fahrrad. Es war düster.
Im zweiten Stock wurden wir fündig. Ein Türschild verriet uns, dass hier Robinson wohnte. Ich läutete. Es dauerte keine fünf Sekunden, dann wurde uns geöffnet. Eine Schwarze, etwa fünfzig Jahre alt mit grauen Haaren, füllte das Türrechteck aus. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Lady war breiter als hoch. Ein Doppelkinn verdeckte ihren Hals. Bekleidet war sie mit einem blau-geblümten Wickelschurz, der wohl die Größe eines Drei-Mann-Zeltes haben musste.
Misstrauisch fixierte sie uns abwechselnd.
Ich stellte uns vor und zeigte der schwergewichtigen Lady meine ID-Card. »Wir hätten gerne mit Ihrem Sohn Dee gesprochen.«
»Was will das FBI von Dee? Er hat seine Strafe abgesessen und mir versprochen, niemals mehr straffällig zu werden. Er …« Ihre Augen weiteten sich im jähen Entsetzen. »Er hat sein Versprechen doch nicht gebrochen?« Fast verzweifelt brachen die letzten Worte über ihr wulstigen Lippen.
»Es sind nur ein paar Fragen«, erklärte ich. »Ist Ihr Sohn zu Hause?«
Sie schüttelte den Kopf. »Dee lungert den ganzen Tag herum. Ich weiß nicht, wo er sich im Moment herumtreibt. Er kommt oft erst spät in der Nacht heim. Aber er versichert mir immer wieder, nichts angestellt zu haben. Er ist im Grunde kein schlechter Junge.«
»Wovon lebt Dee denn?«, erkundigte sich Milo.
»Zu essen bekommt er von mir, in meiner Wohnung lebt er auch. Manchmal verdient er sich ein paar Dollar. Gelegenheitsjobs. Was sind es denn für Fragen, die Sie Dee stellen möchten?«
Erwartungsvoll musterte sie mich.
»Routinefragen«, erwiderte ich ausweichend. »Wann kommt er denn in der Regel nach Hause?«
»Unterschiedlich. Es ist achtundzwanzig und ich kann ihm nicht mehr vorschreiben, wann er abends heimzukommen hat.«
Ich gab der Frau eine von meinen Visitenkarten. »Bestellen Sie Ihrem Sohn, dass er morgen Vormittag um zehn Uhr im Field Office erscheinen soll. Wenn er nicht kommt, muss er mit einer formellen Vorladung rechnen. Und wenn er auch diese nicht wahrnimmt …«
Ich brach ab.
»Dann lassen Sie ihn vorführen, wie?«
»Er lässt uns dann keine andere Wahl.«
»Er wird kommen«, versprach Mrs. Robinson.
Ich bedankte mich und wir verabschiedeten uns.
2
Die nächste Adresse, die wir anfuhren, war West 69th Street, Nummer 132. Der Name des Mannes war Adam Hatfield. Er war zweiunddreißig Jahre alt, sah krank aus, und mir entging nicht, dass er wegen unserer Vorsprache ziemlich erschrocken war. Er bat uns in das Apartment. Hier sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Selten zuvor sah ich eine derart unaufgeräumte Wohnung. Auf dem Tisch im Wohnzimmer standen Bierdosen. Der Aschenbecher quoll über. Der Fernseher lief.
Hatfield hüstelte. Seine Augen wiesen einen fiebrigen Glanz auf. »Entschuldigen Sie, dass es hier so aussieht. Bei mir waren gestern ein paar Freunde. Wir haben uns das Spiel unserer Mannschaft gegen Italien angesehen.«
»Nach der Null-zu-drei-Schlappe gegen Tschechien hat sich unser Team gegen Italien ja tapfer geschlagen«, meinte Milo. »Sie haben immerhin gegen einen der Favoriten ein achtbares Unentschieden geschafft.«
»Mal sehen, ob es unseren Jungs gelingt, ins Achtelfinale zu kommen«, sagte Hatfield. »Was wollen Sie von mir?«
Sein Blick mutete mich plötzlich lauernd an.
»Im Big Apple werden in letzter Zeit wie am Fließband Nobelkarossen gestohlen«, übernahm es Milo, zu antworten.
»Ich verstehe. Ich bin einschlägig vorbestraft. Also stehe ich auf der Liste der Verdächtigen.« Mit hängenden Schultern ging Hatfield zu einem Sessel und ließ sich hineinfallen. »Ich stehle keine Autos mehr. Meine Tage auf dieser Welt sind wahrscheinlich gezählt. Ich habe mich mit HIV infiziert. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass ich meine letzten Wochen oder Monate nicht im Gefängnis verbringen möchte.«
»Das tut mir Leid«, murmelte ich und wusste, wie banal und