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Krimi Doppelband 193
Krimi Doppelband 193
Krimi Doppelband 193
eBook259 Seiten3 Stunden

Krimi Doppelband 193

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:



Trevelellian und der Moment des Killers (Pete Hackett)

Trevellian und der Moment des Killers (Pete Hackett)







Der Pate von Little Italy, Carlo Benaldi, wird bei der Hochzeit seiner Tochter ermordet. Noch während das FBI mit den FBI-Agenten Trevellian und Tucker ermittelt, kommt auch sein Nachfolger zu Tode, wenig später auch Benaldis Bruder. Ein Mann aus der Vergangenheit der beiden taucht auf und verlangt den Abgleich alter Schulden. Ist er wirklich der Drahtzieher der Morde?
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum14. Sept. 2023
ISBN9783745233124
Krimi Doppelband 193

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    Buchvorschau

    Krimi Doppelband 193 - Pete Hackett

    Pete Hackett

    Krimi Doppelband 193

    UUID: 3fba4508-ac4e-46fb-be01-860e9426a963

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Krimi Doppelband 193

    Copyright

    Trevellian und die Stunden der Angst: Action Krimi

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    Trevellian und der Moment des Killers

    Krimi Doppelband 193

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Trevelellian und der Moment des Killers (Pete Hackett)

    Trevellian und der Moment des Killers (Pete Hackett)

    Der Pate von Little Italy, Carlo Benaldi, wird bei der Hochzeit seiner Tochter ermordet. Noch während das FBI mit den FBI-Agenten Trevellian und Tucker ermittelt, kommt auch sein Nachfolger zu Tode, wenig später auch Benaldis Bruder. Ein Mann aus der Vergangenheit der beiden taucht auf und verlangt den Abgleich alter Schulden. Ist er wirklich der Drahtzieher der Morde?

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author/

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    Alles rund um Belletristik!

    Trevellian und die Stunden der Angst: Action Krimi

    Krimi von Pete Hackett

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 112 Taschenbuchseiten.

    Nach 25 Jahren wird Porter Riggs entlassen, der ehemals Bomber von New York genannte Mann ist voll von Hass auf die ganze Welt. Seine Frau ließ sich scheiden, die Kinder lehnen ihn ab, die ehemaligen Kumpane wollen ihn nicht unterstützen. Aber der größte Hass gilt FBI-Agent Jonathan McKee, der den Verbrecher damals festnahm. McKee muss sterben!

    1

    Es war 25 Jahre her, seit Jonathan D. McKee den Bomber von New York verhaftet und hinter Gitter gebracht hatte. Mr. McKee war zu dieser Zeit noch Special Agent gewesen.

    Porter Riggs war damals zum Tode verurteilt worden. Die Strafe wurde in lebenslänglich umgewandelt. Und jetzt, nach 25 Jahren, wurde Porter Riggs aus dem Gefängnis entlassen.

    Die Jahre im Knast hatten seinen Hass genährt. Es war ein Hass, der keine Zugeständnisse, kein Entgegenkommen und keine Versöhnung kannte.

    Zwischenzeitlich war Jonathan D. McKee Chef des FBI Field Office New York geworden. Und jetzt, nach 25 Jahren, sollte die Vergangenheit mit grausam kalten Händen nach ihm greifen.

    Stunden der Angst brachen an …

    Hinter Porter Riggs schlossen sich die Tore von Sing-Sing. Riggs war ein großer, hagerer Mann mit grauen Haaren. Tiefe Linien zerfurchten sein Gesicht. Er war 66 Jahre alt.

    Der Mann drehte sich nicht um, als er zur Omnibushaltestelle ging. Er war frei. Zurückzublicken bedeutete unter Umständen Unglück. Riggs war abergläubisch. An dem Tag, an dem ihn damals Jonathan D. McKee verhaftete, war ihm am Morgen eine schwarze Katze über den Weg gelaufen.

    Riggs fuhr mit dem Linienbus nach New York. Früher wohnte er zusammen mit seiner Frau in East Village, 6. Straße. Aber nach seiner Verurteilung hatte sich seine Frau von ihm scheiden lassen. Sie hatte jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen. Auch die Kinder hatten sich von ihm abgewandt. Das schürte seinen Hass gegen Jonathan D. McKee. Beim Bus-Terminal wechselte Riggs in die Subway. An der Haltestelle Bleecker Street stieg er aus und ging die wenigen Schritte bis zur 6. Straße zu Fuß.

    Irgendwie war ihm die Stadt in dem Vierteljahrhundert, in dem er sie nicht mehr gesehen hatte, fremd geworden. Das Verkehrsaufkommen war um ein Vielfaches gestiegen. Wo damals freie Plätze waren, standen jetzt Wolkenkratzer. Die Menschen waren anders gekleidet als Ende der 70er Jahre. Es hatte sich einfach alles verändert.

    Er fand das Haus, in dem er früher einmal gewohnt hatte. Es war ein vierstöckiges Brownstone-Haus. Sechs Stufen führten zur Haustür hinauf. Das Geländer war angerostet. In der Ecke standen vier Mülltonnen. Unrat lag davor am Boden. Auf der obersten Stufe saßen zwei Jugendliche. Ein Ghettoblaster röhrte. Die beiden rauchten. Einer von ihnen trug eine rote Baseballmütze.

    »Wohnt in dem Haus eine Mrs. Riggs?«, fragte Porter Riggs laut, um den Lärm zu übertönen, den der Ghettoblaster verursachte.

    »Wer?«

    »Mrs. Emilia Riggs!«

    »Nein.« Der Bursche schüttelte den Kopf und zog an seiner Zigarette.

    Porter Riggs betrat das Gebäude. Er stieg die Stufen in die 2. Etage hinauf. Das linke Apartment hatte er mit Emilia und den Kindern bewohnt. Rich und Keira waren damals sieben und neun Jahre alt gewesen, als er verurteilt wurde. Sie hatten zwischenzeitlich wahrscheinlich eigene Familien.

    Auf dem Klingelschild stand der Name Waters. Porter Riggs läutete. Eine Frau um die 45 Jahre öffnete ihm, nachdem sie durch den Spion geschaut hatte. Die Tür ging nur eine Handbreit auf, gerade so weit, wie es die Sicherungskette zuließ. Riggs konnte die rechte Gesichtshälfte der Frau erkennen. Die linke war hinter dem Türblatt versteckt. »Was wünschen Sie?«, fragte die Frau höflich.

    »Ich suche hier eine Mrs. Riggs. Früher wohnte sie mal hier. Können Sie mir weiterhelfen?«

    »Riggs … Riggs …«, überlegte die Frau halblaut. »Ja, der Name sagt mir was. War das nicht … Genau, jetzt weiß ich‘s. Riggs war der Mann, der in einem Kaufhaus eine Bombe legte und damit einige Menschen tötete. Man hat mir davon erzählt.«

    »Wissen Sie, wo Mrs. Riggs jetzt wohnt?«

    »Nein.« Die Frau schüttelte den Kopf. »Ich kenne die Geschichte auch nur vom Hörensagen.«

    »Danke«, sagte Riggs.

    »Keine Ursache«, versetzte die Frau und drückte die Tür zu.

    Gedankenvoll stand Riggs kurze Zeit da. Dann stieg er hinauf in den 3. Stock. Er las die Namen auf den Türschildern der Wohnungen. Sie waren ihm fremd. Er begab sich ein Stockwerk höher. Und da las er den Namen einer Familie, die schon vor 25 Jahren hier wohnte. James und Kath Carson.

    Porter Riggs läutete. Mrs. Carson öffnete ihm. Er erkannte sie auf Anhieb wieder. Sicher, sie war gealtert … Graue Haare rahmten ihr Gesicht ein. Fragend musterte sie den Besucher. Sie schien ihn nicht zu erkennen.

    »Ich wollte zu Mrs. Riggs«, erklärte der entlassene Sträfling. »Sie wohnte früher mal hier. Haben Sie eine Ahnung, wohin sie verzogen ist?«

    »Mrs. Riggs … Ja, natürlich. Die hat hier gewohnt. Ihr Mann war ein Mörder. Wahrscheinlich ist er schon im Gefängnis gestorben. Ja, genau. Mrs. Riggs hat sich scheiden lassen. Sie lebt heute mit dem Mann zusammen, der sich damals rührend um sie kümmerte.«

    »Was für ein Mann?«

    »Er heißt Rick Sullivan und betreibt irgendwo in Manhattan ein Einzelhandelsgeschäft. Lebensmittel, Obst, Spirituosen. Aber fragen Sie mich nicht, wo der Laden zu finden ist.«

    »Haben Sie eine Ahnung, wo der Mann wohnt?«

    »Nein. Ich weiß nur, dass Mrs. Riggs vor mehr als zwanzig Jahren zu ihm zog. Wahrscheinlich sind es schon zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig Jahre. Sie hat mir damals von ihrer Bekanntschaft erzählt. Aber Einzelheiten habe ich vergessen. Und gehört habe ich nie wieder etwas von Mrs. Riggs.«

    Porter Riggs wandte sich ab. »Vielen Dank«, sagte er über die Schulter. Dann stieg er die Treppe hinunter. Die Stufen knarrten unter seinem Gewicht. Im Treppenhaus waren die Wände mit sexistischen und nationalsozialistischen Parolen vollgekritzelt. Jeder Treppenabsatz besaß ein Fenster. Auf den Fensterbänken lagen tote Fliegen.

    Aber das alles erreichte nicht einmal den Rand von Porter Riggs‘ Bewusstsein. Die Worte Mrs. Carsons hallten in ihm nach: »Sie lebt heute mit dem Mann zusammen, der sich damals rührend um sie kümmerte … Er heißt Rick Sullivan …«

    An der Ecke Second Avenue stand eine Telefonsäule. Sie verfügte über ein elektronisches Telefonbuch. Riggs warf einige Centstücke in den Schlitz und machte sich auf die Suche nach dem Namen Sullivan. Rick Sullivan – Einzelhandel. Das Geschäft befand sich in der 43. Straße. Riggs wählte die Nummer an. Gleich darauf hörte er eine Stimme: »Sullivan.«

    »Ich hätte gerne Emilia Riggs gesprochen.«

    »Wer ist da?«

    »Ein alter Bekannter von Emilia. Ich habe sie viele Jahre nicht gesehen.«

    »Emilia ist zu Hause.«

    »Wo ist das?«

    »Sagen Sie mir Ihren Namen.«

    Porter Riggs legte wortlos auf. Er nagte an seiner Unterlippe. Dann beschloss er, sich eine Pension zu suchen, in der er sich vorübergehend, bis er ein günstiges Apartment gefunden hatte, einquartieren wollte.

    2

    Riggs rief von der Pension aus die Telefonauskunft an und erkundigte sich nach der Nummer des Privatanschlusses Rick Sullivans. Ohne größeres Problem wurde ihm die Nummer gesagt. Dann fragte er noch nach der Nummer der Anschlüsse von Richard und Keira Riggs. Eine Telefonnummer von Keira Riggs ließ sich nicht finden. Die Nummer Richard Riggs‘ erfuhr der ehemalige Sträfling.

    Er stellte eine Verbindung mit seinem Sohn her. Als sich die Stimme einer Frau meldete, fragte er nach Rich Riggs. »Rich ist in der Arbeit. Was möchten Sie denn von ihm?«

    »Hier spricht sein Vater, Porter Riggs.«

    »Mein Gott …«

    »Wo arbeitet Rich?«

    »Bei einer Spedition in Brooklyn, Quentin Street. Was wollen Sie von Rich?«

    »Sind Sie seine Frau?«

    »Ja. Hat man Sie …«

    »… begnadigt, ja. Ich habe meinen Sohn fünfundzwanzig Jahre lang nicht gesehen.«

    »Was – was soll ich sagen? Rich, hm, ich glaube nicht, dass er Kontakt zu Ihnen aufnehmen möchte. Aber …«

    »Wo lebt Richards Mutter?«

    »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das verraten darf. Das soll Rich entscheiden!«

    »Was wurde aus meiner Tochter? Ist sie verheiratet? Wie heißt sie jetzt?«

    »Baldwin. Sie heißt jetzt Baldwin. Ich will mich mit Ihnen nicht unterhalten, Mr. Riggs. Sie wollen von mir Dinge wissen, die ich Ihnen nicht sagen möchte. Reden Sie mit Rich!«

    Die Frau legte auf.

    Porter Riggs schaute verkniffen drein. Seine Familie hatte er vor 25 Jahren verloren. Er begriff es mit aller Deutlichkeit. Riggs warf den Hörer auf den Apparat. Ein Name kam ihm in den Sinn. Dirk Martens. Dirk war sein Freund gewesen. Sie hatten beide dasselbe Ziel verfolgt. Es waren rechtsextremistische, neonazistische Ziele gewesen. Sie wollten damals die herrschende Klasse erschüttern. Er, Riggs, hatte Martens und die anderen herausgehalten, als er vor Gericht stand. Er hatte alles auf sich genommen.

    Martens musste ihm helfen!

    Noch einmal bemühte Porter Riggs die Telefonauskunft. Wenig später hatte er Martens an der Strippe. Er sagte: »Hello, Dirk, ich bin es, Porter Riggs. Ich bin heute aus dem Gefängnis entlassen worden und wohne in einer Pension in der achtzehnten Straße.«

    »Was willst du von mir, Porter?«, fragte Martens distanziert. »Es ist mehr als fünfundzwanzig Jahre her. Ich habe zwischenzeitlich geheiratet und gehe einer geregelten Arbeit nach. Ich habe sogar Karriere gemacht …«

    »Du hast also unsere Pläne und Ziele nicht weiter verfolgt?«

    »Nein. Nachdem das Todesurteil gegen dich gesprochen worden war, beschlossen wir, aufzuhören.«

    »Ich habe euch damals rausgehalten.«

    »Ich weiß, und wir alle sind dir ausgesprochen dankbar dafür. Aber die Sache dürfte verjährt sein. Wir alle sind Mitglieder jener Gesellschaft geworden, die wir damals bekämpften. Sieh das ein, Porter. Ich lasse nichts mehr an mich ran. Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen. Wenn du Geld brauchst …«

    »Denken Tom, Jack und Liam auch so wie du? Oder Carlyle? Was ist mit ihm. Er war damals so etwas wie der Kopf unserer Organisation.«

    »Carlyle arbeitet bei einer Baufirma in Staten Island als Buchhalter. Tom, Jack und Liam haben New York verlassen. Tom Moranis lebt in Philadelphia, Jack Hutton in Boston. Wo sich Liam Strong aufhält, weiß ich nicht.«

    »Ich brauche kein Geld, Dirk«, erklärte Riggs. Sein Gesicht hatte sich verschlossen. »Aber so billig kommt ihr dennoch nicht davon, Dirk. Ich war fünfundzwanzig Jahre im Knast. Um ein Haar hätten sie mich auf den elektrischen Stuhl gesetzt. Ihr werdet mir helfen. Zunächst du und Gordon Carlyle, der sich ebenfalls in New York aufhält.«

    »Wobei sollen wir dir helfen?«, fragte Dirk Martens abgehackt.

    »Ich will Rache an Jonathan D. McKee nehmen. Er hat mich damals zur Strecke gebracht. Ihm verdanke ich es, dass ich fünfundzwanzig Jahre lebendig begraben war. Ich will ihn tot sehen. Vorher aber …«

    »Was?«

    »Soll er hilflos zusehen, wie ich dort weiter mache, wo ich vor fünfundzwanzig Jahren gezwungen wurde, aufzuhören.«

    »Du bist verrückt.«

    »Nein. Ich bin voll Hass.«

    3

    Milo und ich ermittelten gegen eine Bande von Kunstdieben, die amerikaweit tätig war. Es war die Rumänen-Mafia, die sich auf Museen im ganzen Land spezialisiert hatte. Die Fäden liefen hier in New York zusammen.

    Wir waren einem Burschen namens Dimitri Istrati auf der Spur. Ihn hielten wir für den Kopf der Mafia. Sein engster Vertrauter war Vasile Alexandrescu. Das hatten wir schon herausgefunden. Die Bilder, die überall im Lande gestohlen worden waren, wurden von New York aus an private Sammler auf der ganzen Welt verhökert.

    Das wussten wir von einem Mann namens Grigore Rebreanu, der bei einem Einbruch ins Whitney Museum of American Art in der Madison Avenue auf frischer Tat ertappt wurde. Etwas Genaues, zum Beispiel welche Rolle Istrati und Alexandrescu spielten, konnte er uns nicht sagen. Die gestohlenen Bilder gingen an einen Hehler namens Panait Sadoveanus, der aber war untergetaucht. Irgendwie hatte er wohl Wind von der Verhaftung Rebreanus bekommen und der Boden war ihm zu heiß geworden unter den Füßen.

    Unsere Vermutung und die Aussage Rebreanus reichten nicht aus aus, um Istrati und Alexandrescu einen Strick zu drehen. Also waren wir an den beiden dran und hofften darauf, dass sie einen Fehler machten.

    Milo und ich saßen an unseren Schreibtischen und erledigten Schreibkram. Auch das musste getan werden. Ich allerdings war lieber im Fronteinsatz tätig. Gleiches galt für Milo. Schreibtischarbeit war für uns beide ein Horror.

    Jetzt dudelte mein Telefon. Ich nahm ab und meldete mich mit Namen und Dienstrang. Es war Mr. McKee. Er sagte: »Soeben erhielt ich einen seltsamen Anruf, Jesse. Es war ein Mann. Er versprach, sich an mir zu rächen. Dann legte er auf.«

    »Rache?«, knurrte ich. »Wofür?«

    »Das sagte er nicht. Er meinte lediglich, dass er sich an mir rächen werde und dass ich noch durch die Hölle gehen würde. Ich habe keine Ahnung, um wen es sich handeln könnte.«

    »Was sollen wir tun?«

    »Wir können gar nichts tun«, versetzte der Special Agent in Charge. »Wir können nur abwarten. Ich wollte Sie nur informieren, Jesse.«

    »Wir können doch nicht einfach abwarten und zusehen, wie Sie …«

    »Uns bleibt keine andere Wahl. Vielleicht war es auch nur eine leere Drohung.«

    »Darauf würde ich mich nicht verlassen.«

    »Es ist gut, Jesse. Sie wissen Bescheid. Ich werde selbst die Augen offen halten und die Dienststelle nicht mehr ohne meine Pistole verlassen.«

    Der Chef unterbrach die Verbindung. In der Leitung herrschte Stille. Ich drapierte den Hörer auf den Apparat. Milo schaute mich fragend an. Ich erzählte ihm von der telefonischen Drohung, die Mr. McKee erhalten hatte.

    Milo schob die Unterlippe vor. Er wirkte nachdenklich. Schließlich sagte er: »Wir sollten ein wenig auf den Chef aufpassen, Jesse. Gut und schön, wenn er ohne Pistole nicht mehr die Dienststelle verlässt. Weiß er denn, ob ihm der Bedroher die Chance lässt, die Pistole zu ziehen?«

    »Es wird dem Chef nicht gefallen, wenn wir ihn gegen seinen Willen überwachen.«

    »Wir erzählen es ihm nicht«, erklärte Milo. »Er wird es gar nicht merken.«

    Da dudelte mein Telefon erneut. Ich hob den Hörer vor mein Gesicht. »Trevellian, FBI New York.«

    »Hi, Jesse, hier ist Jay. Soeben ist ein Taurus in den Hof des Anwesens gefahren, in dem Vasile Alexandrescu wohnt. Am Steuer saß ein osteuropäischer Typ, vielleicht ein Rumäne oder Türke. Es könnte nach der Beschreibung, die wir haben, Sadoveanus sein. Schwarze Haare, schwarzer Schnurrbart, breitflächiges Gesicht …«

    Ich schaute auf die Uhr. Es war 14 Uhr 25. »Beobachtet das Gebäude weiterhin. Sollte der Typ wieder wegfahren, bis wir hinkommen, dann folgt ihm. Wir fahren sofort los. Bleib auf Verbindung, Jay.«

    Jay Kronburg und Leslie Morell befanden sich in Chelsea, 22. Straße. In der Observation des Hauses, in dem Alexandrescu wohnte, wechselten sie sich mit Milo und mir ab. Jetzt schien endlich Bewegung in die Sache zu kommen. Es war aber auch nicht auszuschließen, dass es sich um einen völlig harmlosen Zeitgenossen handelte, der in den Hof des Gebäudes gefahren war.

    »Auf geht‘s«, sagte ich zu Milo. »Soeben ist ein Taurus in der zweiundzwanzigsten Straße vorgefahren, in dem Sadoveanus sitzen könnte. Wir fahren hin. Gebe Gott, dass wir endlich Erfolg haben. Über Sadoveanus und Alexandrescu kommen wir vielleicht an Istrati heran.«

    Ich meldete mich telefonisch bei Mandy, der Vorzimmerdame Mr. McKees ab, dann verließen wir unser gemeinsames Büro und fuhren mit dem Aufzug in die Tiefgarage des Federal Building, wo der Wagen wartete.

    Und gleich darauf waren wir auf dem Weg in die 22. Straße. Wir fuhren den Broadway hinauf. Sowohl nach Süden wie auch nach Norden bewegten sich Fahrzeugkolonnen. Bremslichter gingen auf und an. Alle hundert Yard etwa mündete eine andere Seitenstraße in die Hauptverkehrsstraße. Verworrener Lärm erfüllte die Stadt; Motorengeräusch, lautes Gehupe, irgendwo in der Ferne war eine Sirene zu hören …

    Als der Madison Square Park vor uns auftauchte, bog ich nach links ab in die 23. Straße. Die 22. war eine Einbahnstraße und

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