Trevellian und die Hoffnung stirbt zuletzt: Action Krimi
Von Pete Hackett
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Der Umfang dieses Buchs entspricht 104 Taschenbuchseiten.
Fünf tote Männer rufen die FBI-Agenten Trevellian und Tucker auf den Plan. Alle waren von ähnlichem Aussehen, und allen wurde das Geschlechtsteil abgeschnitten. Handelt es sich um Rache für eine Vergewaltigung, oder steckt ein anderer Grund dahinter? Die beiden Special Agents werden mit purem Hass konfrontiert, aber der Täter agiert aus dem Dunkel heraus.
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Trevellian und die Hoffnung stirbt zuletzt - Pete Hackett
Trevellian und die Hoffnung stirbt zuletzt: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 104 Taschenbuchseiten.
Fünf tote Männer rufen die FBI-Agenten Trevellian und Tucker auf den Plan. Alle waren von ähnlichem Aussehen, und allen wurde das Geschlechtsteil abgeschnitten. Handelt es sich um Rache für eine Vergewaltigung, oder steckt ein anderer Grund dahinter? Die beiden Special Agents werden mit purem Hass konfrontiert, aber der Täter agiert aus dem Dunkel heraus.
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1
»Ich habe mich kundig gemacht«, sagte Mr. McKee. »Es geht um ein Areal von fast vier Hektar im Süden des Alley Parks. Bis vor dreißig Jahren wurde dort Bauschutt gelagert.«
»Asbesthaltiger Bauschutt«, sagte ich.
»Ja. Allerdings gibt es ein Gutachten, wonach der Boden für gesundheitlich unbedenklich erklärt wurde, nachdem die Bauträgergesellschaft, die das Land von der Stadtverwaltung erwarb, die Altlasten beseitigen ließ. Aufgrund dieses Gutachtens wurde das Areal zum Bauland erklärt.«
»Und nun hat ein anonymer Anrufer behauptet, dass der Boden nicht ordnungsgemäß saniert wurde«, konstatierte Milo.
Mr. McKee nickte. »Er behauptet, dass das vorgelegte Gutachten gefälscht sei und das Areal niemals zum Bauland erklärt hätte werden dürfen. Allerdings ist der Gutachter unter mysteriösen Umständen gestorben. Man hat das FBI mit den Ermittlungen betraut.«
Der Assistant Director machte eine kurze Pause. Milo und ich schwiegen und warteten darauf, dass er weitersprach. Und er ließ mit seinen weiteren Ausführungen nicht lange auf sich warten.
»Gordon Boulder wurde von einem Wagen überfahren, als er seine Wohnung in New Jersey verließ und die Straße überquerte. Der Unfallfahrer beging Fahrerflucht. Augenzeugen behaupten, dass es sich um einen beigefarbenen Mercury mit einer Nummer des Staates New York handelte. Das ist aber auch schon alles, was wir wissen.«
»Wann erfolgte er anonyme Anruf?«, fragte ich. »Bevor Boulder ums Leben kam oder danach?«
»Vorher«, antwortete Mr. McKee. Er kniff die Augen ein wenig zusammen. »Daran habe ich auch schon gedacht, Jesse. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Anrufer um Boulder selbst handelte.«
Der Chef nahm eine dünne Akte von seinem Schreibtisch und reichte sie mir. »Hier sind die bisher getroffenen Feststellungen und Ermittlungsergebnisse zusammengefasst. Arbeiten Sie sich in den Fall ein, Gentlemen, und – bringen Sie Licht in das Dunkel.«
Zwei Stunden später hatten wir alles, was es in dem Fall bisher schwarz auf weiß gab, gecheckt. Die Bauträgergesellschaft hatte das Areal gewissermaßen für ein Butterbrot von der Stadtverwaltung erworben. Nachdem es zum Bauland erklärt worden war, hatten die Preise für das Land schwindelerregende Höhen erreicht. Die Bauträgergesellschaft würde Gewinne im zweistelligen Millionenbereich machen.
Geschäftsführer der Bauträgergesellschaft war ein Mann namens Wyatt Stanfield. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz in der Pine Street. Ich rief an und fragte Wyatt Stanfield, ob er uns für einige Fragen zur Verfügung stehen würde.
»Worum geht es denn?«
»Um das Bauland im Alley Park.«
»Was ist damit?«
»Das würden wir gerne mit Ihnen unter sechs Augen besprechen.«
»Von mir aus. Kommen Sie vorbei. Aber beeilen Sie sich. In zwei Stunden findet eine Besprechung mit den Aufsichtsräten der Gesellschaft statt.«
»Wir kommen sofort.«
Wir fuhren also in die Pine Street. Name der Bauträgergesellschaft war »Manhattan Construction Company«. Die Sekretärin, bei der wir uns meldeten, war eine freundliche Frau von etwa vierzig Jahren, die uns die Verbindungstür zum Büro ihres Chefs öffnete und sagte: »Bitte, meine Herren, treten Sie ein. Mr. Stanfield erwartet Sie bereits.«
Wyatt Stanfield war ein schwergewichtiger Mann um die fünfzig. Seine dunklen Haare hatten sich über der Stirn bereits stark gelichtet und nahmen eine graue Färbung an. Er lehnte sich in seinem Ledersessel zurück, lächelte und sagte: »Guten Tag, Special Agents. Ich habe zwar keine Ahnung, was das FBI von mir will, aber sicherlich werden Sie es mir gleich sagen.«
Er gab sich ausgesprochen jovial. Diese Sorte mochte ich nicht. Jedoch versuchte ich, das aufsteigende Gefühl der Antipathie zu unterdrücken und objektiv zu bleiben.
Ich nannte meinen Namen und zeigte dem Geschäftsführer meine ID-Card, stellte auch Milo vor, und Stanfield forderte uns auf, an dem runden Besuchertisch Platz zu nehmen. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Kaffee oder Tee? Oder vielleicht ein Glas Mineralwasser?«
»Vielen Dank«, versetzte ich. »Das ist nicht notwendig.«
»Wie Sie meinen.« Er setzte wieder sein leutseliges Lächeln auf, das mir ausgesprochen suspekt erschien, denn es kam mir vor wie das Zähnefletschen eines Wolfes.
»Ich sagte es bereits am Telefon«, begann ich, als wir saßen. »Es geht um das Bauland im Alley Park, das Ihre Gesellschaft von der Stadtverwaltung erworben hat.«
Stanfield legte die Stirn in Falten. »Weshalb interessiert sich das FBI dafür?«
»Es handelte sich bis vor dreißig Jahren um eine Bauschuttdeponie, auf der riesige Mengen von asbesthaltigem Material entsorgt wurden.«
»Das ist völlig richtig. Unsere Gesellschaft hat die Altlasten beseitigt. Der verseuchte Boden wurde abgetragen und ersetzt. Das Land kann jetzt bedenkenlos genutzt werden. Es gibt ein entsprechendes Gutachten.«
»Ein anonymer Anrufer hat behauptet, dass die Altlasten nicht ordnungsgemäß abgetragen wurden«, erklärte ich. »Er behauptet auch, dass das vorliegende Gutachten gefälscht sei.«
Stanfield presste sekundenlang die Lippen zusammen, sein Lächeln war wie weggewischt, er holte durch die Nase tief Luft, und sagte dann: »Ihnen liegt das Gutachten sicher vor. Der Mann, der es erstellt hat …«
»… ist tot«, so unterbrach Milo den Geschäftsführer. »Er wurde, als er die Straße überquerte, von einem Mercury überfahren. Der Todesfahrer beging Fahrerflucht.«
Stanfield zog die Unterlippe zwischen die Zähne und nagte darauf herum. »Das ist natürlich tragisch«, murmelte er dann, zuckte schließlich mit den Schultern und fuhr fort: »Es handelte sich um einen neutralen Gutachter. Wir haben uns auf seine Aussage verlassen.« Stanfield machte eine kurze Pause. »Die Gesellschaft hat bereits mit der Bebauung des Areals begonnen«, fuhr er dann fort. »Es entsteht dort eine Wohnsiedlung. Wir erstellen die Häuser und bieten sie zum Kauf an. Das Projekt hat großen Anklang gefunden.«
»Ihre Gesellschaft ist doch sicher darauf bedacht, so hohe Gewinne wie möglich zu erzielen«, bemerkte ich.
»Natürlich.«
»Das Land soll ausgesprochen teuer sein.«
»Wir mussten viel Geld investieren, um die Altlasten zu beseitigen.«
»Wir werden ein neues Gutachten veranlassen«, erklärte ich. »Außerdem werden wir eine Verfügung erwirken, wonach sämtliche Bauarbeiten bis zur Klärung, ob das Areal gesundheitlich unbedenklich ist, einzustellen sind.«
Stanfield biss die Zähne zusammen. Er sah jetzt gar nicht mehr freundlich aus. »Ich sehe es schon: Mir bleibt nichts anderes übrig, als unsere Anwälte einzuschalten.«
2
»Die Leiche trieb im Bronx River. Ein Angler entdeckte sie und verständigte die Polizei. Es war ein Mann von ungefähr fünfzig Jahren, eins achtzig groß, schlank und grauhaarig. Er war nackt. Ihm fehlte das Geschlechtsteil. Jemand hatte es ihm abgeschnitten.«
Mr. McKee verstummte und schaute von Milo zu mir, ließ seine Worte kurze Zeit wirken und fuhr dann fort:
»Es ist der fünfte Mord dieser Art in New York. Keiner der Toten wurde bis jetzt identifiziert. Das Police Department hat den Fall an uns abgegeben.«
»Die sorgen dafür, dass wir nicht arbeitslos werden«, knurrte Milo.
Mr. McKee lächelte nachsichtig. »Wie weit sind Ihre Ermittlungen in Sachen Alley Park fortgeschritten?«
»Wir haben ein neues Gutachten veranlasst«, antwortete ich. »Außerdem haben wir eine gerichtliche Verfügung beantragt, aufgrund der die Bauarbeiten bis zur Klärung, ob das Land gesundheitlich unbedenklich ist, einzustellen sind.«
»Bis es erstellt ist, liegt der Fall sozusagen auf Eis«, ergänzte Milo.
»Schön«, meinte der Chef. »Dann sind Sie ja im Moment frei. Ich will, dass Sie den neuen Fall übernehmen.«
»Beim Police Department hat man sicher schon ein Täterprofil erstellt«, sagte ich.
Der Chef nickte. »Die Opfer in allen fünf Fällen waren um die fünfzig Jahre alt, etwa eins-achtzig groß, schlank und grauhaarig. Die Tatsache, dass jedem der Opfer das Geschlechtsteil abgeschnitten wurde, lässt tief blicken. In Frage kommt beispielsweise eine Frau, die irgendwann einmal missbraucht wurde – missbraucht von einem Mann, der dem Aussehen der getöteten Männer entspricht.«
»Eine Psychopathin«, bemerkte ich.
»Jemand, der voll Hass ist«, murmelte Milo. »Voll Hass auf etwa fünfzigjährige, grauhaarige Männer. Großer Gott, wo sollen wir da ansetzen?«
»Ich denke, der Fall ist bei Ihnen in guten Händen«, gab Mr. McKee zu verstehen. Seine Stimme senkte sich, als er fortfuhr: »Es ist davon auszugehen, dass der Mörder – oder die Mörderin – es nicht bei den fünf Toten belässt. Die Zeit brennt Ihnen also unter den Nägeln. Es gilt nicht nur, die Morde aufzuklären, sondern weitere Morde zu verhindern.« Der AD schlug mit der flachen Hand leicht auf den Schreibtisch. »Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
Wenige Minuten später befanden wir uns in unserem