Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Krimi Doppelband 201
Krimi Doppelband 201
Krimi Doppelband 201
eBook370 Seiten4 Stunden

Krimi Doppelband 201

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:



Trevellian - Tote reden nicht mehr (Pete Hackett)

Trevellian und der sechste Mann (Pete Hackett)







Noch während die FBI Agenten Trevellian und Tucker einen Fall von Industriespionage abschließen, bekommen sie den nächsten Fall auf den Tisch. Eine Bank wurde ausgeraubt. Es gibt viele Spuren, doch in der Verbrecherdatei findet sich beim Vergleich von DNA und Prints nicht ein einziger Treffer. Trotzdem finden die beiden schon kurze Zeit nach dem Überfall die Schuldigen. Die fünf Männer sind tot. Sie wurden erschossen. Das Geld ist verschwunden. Offenbar gibt es einen sechsten Mann, der nicht gerne teilt.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum24. Okt. 2023
ISBN9783745234428
Krimi Doppelband 201

Mehr von Pete Hackett lesen

Ähnlich wie Krimi Doppelband 201

Ähnliche E-Books

Mystery für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Krimi Doppelband 201

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Krimi Doppelband 201 - Pete Hackett

    Pete Hackett

    Krimi Doppelband 201

    UUID: 0f723dbe-b8cc-4072-8f68-14b673afaf46

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Krimi Doppelband 201

    Copyright

    Trevellian - Tote reden nicht mehr: Action Krimi

    1

    2

    3

    4

    5

    6

    7

    8

    9

    10

    11

    12

    13

    14

    15

    16

    17

    18

    19

    20

    21

    22

    23

    24

    25

    26

    27

    28

    29

    30

    31

    32

    33

    34

    35

    36

    37

    38

    39

    Trevellian und der sechste Mann

    Krimi Doppelband 201

    Pete Hackett

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Trevellian - Tote reden nicht mehr (Pete Hackett)

    Trevellian und der sechste Mann (Pete Hackett)

    Noch während die FBI Agenten Trevellian und Tucker einen Fall von Industriespionage abschließen, bekommen sie den nächsten Fall auf den Tisch. Eine Bank wurde ausgeraubt. Es gibt viele Spuren, doch in der Verbrecherdatei findet sich beim Vergleich von DNA und Prints nicht ein einziger Treffer. Trotzdem finden die beiden schon kurze Zeit nach dem Überfall die Schuldigen. Die fünf Männer sind tot. Sie wurden erschossen. Das Geld ist verschwunden. Offenbar gibt es einen sechsten Mann, der nicht gerne teilt.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    COVER TONY MASERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Erfahre Neuigkeiten hier:

    https://alfred-bekker-autor.business.site/

    Zum Blog des Verlags!

    Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    Trevellian - Tote reden nicht mehr: Action Krimi

    Krimi von Pete Hackett

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 119 Taschenbuchseiten.

    Bei einem Überfall auf einen Geldtransporter bleibt einer der Täter als Leiche zurück. Sein Umfeld wird durchleuchtet und bald führt die Spur zu einer Autowerkstatt. Die Monteure geben sich zwar gegenseitig ein Alibi, aber einer von ihnen ist sehr nervös. Am nächsten Tag ist er tot. Nach und nach stirbt ein Monteur nach dem anderen an einer Kugel. Will einer der Männer die Beute nicht teilen?

    1

    »Bitte, nehmen Sie Platz, Gentlemen«, sagte Mr. McKee, nachdem er uns per Handschlag begrüßt hatte. Das Gesicht des Assistant Directors war ausgesprochen ernst.

    Milo und ich setzten uns an den Besprechungstisch. Erwartungsvoll fixierte ich unseren Vorgesetzten. Er nahm ebenfalls Platz und sagte: »Gestern gegen 14 Uhr wurde auf dem Highway 278 ein Transporter der Firma Warner & Sohn überfallen. Fahrer und Beifahrer des Transports wurden erschossen. Die Diebe erbeuteten über zwei Millionen Dollar. Die Ermittlungen sind an das FBI abgegeben worden. Ich will, dass Sie beide den Fall übernehmen.«

    2

    Zurück in unserem Büro rief ich beim Police Departement an. Wenig später hatte ich Detective Lieutenant Malcolm Sanders am Apparat. »Guten Morgen, Detective Lieutenant«, grüßte ich. »Uns wurde die Sache mit dem Geldtransport übertragen. Sie haben die ersten Ermittlungen geleitet. Sicher können Sie uns einige Fragen beantworten.«

    »Es wäre wohl besser, wir würden uns treffen«, meinte Sanders. »Dann kann ich Ihnen auch gleich die Protokolle aushändigen, die bisher verfasst wurden.«

    »Können wir gleich kommen?«, fragte ich.

    »Natürlich.«

    Wir verloren keine Zeit. Eine halbe Stunde später saßen wir vor Sanders' Schreibtisch. Der Detective Lieutenant reichte mir einen dünnen Schnellhefter. Dann sagte er: »Es gibt einen Augenzeugen des Überfalls. Wie viele Gangster es genau waren, konnte der Mann uns nicht sagen. Allerdings setzten sich Fahrer und Beifahrer des Transporters zur Wehr. Einer der Gangster wurde verwundet. Sein Blut befindet sich im Labor. Wenn wir Glück haben, ist er registriert.«

    »Wie heißt der Mann, der den Überfall beobachtete?«, wollte ich wissen.

    »Jack Howard. Er wohnt in der 75th Street in Queens, Hausnummer 318. Howard konnte nichts Näheres sagen. Er dachte sich auch zunächst gar nichts, als er den Transporter und die beiden anderen Fahrzeuge am Straßenrand stehen sah. Erst als in den lokalen Nachrichten von dem Überfall berichtet wurde, meldete er sich.«

    »Gibt es sonst irgendwelche Erkenntnisse?«

    »Nein. Weitere Zeugen haben sich nicht gemeldet. Einen Hinweis ergibt vielleicht die Blutspur, aber dahingehend müssen wir abwarten.«

    Ich schlug den Schnellhefter auf und überflog mit den Augen das Protokoll, das die Kollegen, die die Spuren am Tatort sicherten, verfasst hatten. Bei den Toten handelte es sich um Duncan Carter und um seinen Beifahrer Jack Atkins. Beide waren mit mehreren Schüssen getötet worden. Das Transportfahrzeug war ausgebrannt auf einem Feldweg außerhalb New Yorks aufgefunden worden.

    Es war nicht viel, was wir mit nach Hause nahmen.

    Ich rief bei Jack Howard an. Eine Frau meldete sich. »Guten Tag«, grüßte ich. »Ich bin Special Agent Trevellian vom FBI New York. Ist Mister Howard zu sprechen?«

    »Mein Mann befindet sich auf der Arbeit«, erklärte die Frau.

    »Ist er telefonisch zu erreichen?«

    Die Frau nannte mir die Nummer, ich notierte sie und rief sie gleich darauf an. Jack Howard meldete sich. Ich erklärte ihm, wer ich war und dass wir einige Fragen an ihn hätten.

    »Sie können zu mir in den Betrieb kommen«, meinte Howard. »Sie können mich aber auch am Abend zu Hause besuchen. Ich bin ab 19 Uhr in meiner Wohnung anzutreffen.«

    »Wir kommen zu Ihnen in den Betrieb«, sagte ich.

    »Man hat mich bereits vernommen«, gab Howard zu verstehen. »Dass es sich um einen Überfall handelte, begriff ich erst, als davon in den Nachrichten berichtet wurde.«

    »Wir würden Sie trotzdem gerne sprechen«, erklärte ich.

    »Natürlich stehe ich Ihnen zur Verfügung.«

    Wir fuhren in die Holly Avenue in Queens, wo Howard bei einem Hoch- und Tiefbauunternehmen als Buchhalter arbeitete. Es dauerte seine Zeit, bis wir ankamen. Im Verwaltungsgebäude des Unternehmens erklärte uns eine Sekretärin, dass sich Howards Büro in der ersten Etage befand, und wir stiegen die Treppe empor. Wir fanden das Büro und ich klopfte an die Tür. Sogleich erfolgte die Aufforderung, einzutreten.

    Howard war ungefähr fünfundvierzig Jahre alt. Seine Haare begannen sich bereits grau zu verfärben. Er trug eine Brille mit dicken Gläsern, hinter denen seine Augen unnatürlich groß erschienen.

    Er erhob sich, kam hinter seinem Schreibtisch hervor und gab jedem von uns die Hand. Ich übernahm es, uns vorzustellen. Wir setzten uns an den runden Besuchertisch.

    »Sie waren Augenzeuge des Überfalls«, begann ich.

    »Als ich vorbeifuhr, hatte ich keine Ahnung, was da ablief«, erwiderte Howard. »Da stand der Transporter. Dahinter hatte ein Buick angehalten. Vor dem Transportfahrzeug stand ein Chevy. Ich sah einige Männer. Aber ich habe nicht darauf geachtet. Das einzige, was mir auffiel, war die Aufschrift an dem Transporter. Sie verriet mir, dass es sich um das Fahrzeug eines Security Dienstes handelte.«

    »Waren die Männer maskiert?«

    »Nein.«

    »Die Autonummern des Buick oder des Chevy haben Sie sich sicher nicht gemerkt.«

    »Nichts deutete auf einen Überfall hin. Ich dachte mir nichts.«

    »Könnten Sie einen oder mehrere der Männer beschreiben, die Sie bei dem Transporter sahen?«, fragte ich.

    »Ich achtete nicht weiter auf sie«, murmelte Howard. »Wie ich schon sagte …«

    »Wie viele Männer sahen Sie?«

    »Drei, vielleicht auch vier. Die Fahrertür des Transporters stand offen. Einer stieg gerade hinein. Es tut mir leid. Aber ich kann Ihnen nicht mehr sagen.«

    »Welche Farben hatten der Buick und der Chevy?«

    »Nicht mal darauf habe ich richtig geachtet. Ich glaube, der Buick war dunkel, der Chevy hatte eine weiße Farbe. Wer denkt denn an einen Raubüberfall, nur weil drei Fahrzeuge am Straßenrand stehen?«

    Als wir wieder auf dem Weg nach Manhattan waren, sagte Milo: »Wir können uns wohl wirklich nur darauf verlassen, dass wir über die DNA an einen der Gangster herankommen.«

    Was wir wussten, war in der Tat ausgesprochen mager. Wir mussten uns mit Geduld wappnen.

    3

    Nach dem zweiten Klingelton schnappte ich mir den Hörer. Es war ein Kollege von der SRD, der sich meldete. Er sagte: »Wir haben eine DNA. Leider können wir sie nicht zuordnen. Der Träger des Erbguts ist nicht registriert.«

    »Das ist keine besonders erfreuliche Nachricht«, sagte ich.

    »Wir haben auch den ausgebrannten Transporter nach Spuren durchsucht. Fehlanzeige. Wenn es Spuren gab, wurden sie vom Feuer zerstört.«

    Ich bedankte mich. Der Kollege sagte mir noch zu, dass wir die entsprechenden Gutachten zugeleitet bekämen, dann beendete ich das Gespräch.

    Ich schlug vor, mal mit dem Chef der beiden getöteten Transportbegleiter zu sprechen. Warner & Sohn hatte seinen Sitz in der Newton Avenue. In der Halle des Verwaltungsgebäudes gab es eine Rezeption, hinter der zwei junge Frauen Dienst versahen. Man verwies uns an Jason Warner junior. Wenig später saßen wir dem Juniorchef in seinem Büro gegenüber. Sein Gesicht verdüsterte sich, als ich ihm den Grund unseres Besuchs erklärte. Dann sagte er: »Die Sache ist an Tragik kaum zu überbieten. Duncan Carter war über zwanzig Jahre bei uns beschäftigt. Jack Atkins arbeitete seit fünfzehn Jahren für uns. Beide hinterlassen Frauen und Kinder. Ich kann nur hoffen, dass man die Täter bald schnappt und entsprechend bestraft.«

    »Uns interessiert die Frage, woher die Täter wussten, dass sich in dem Transporter ein derart großer Geldbetrag befand«, erklärte ich.

    »Carter und Atkins fuhren täglich einige Male die Supermärkte hier in Queens ab, um die Einnahmen abzuholen und zur Bank zu bringen. Ich vermute, dass das Fahrzeug seit einiger Zeit beobachtet wurde. Die Täter konnten sich an fünf Fingern abzählen, dass es einen hohen Geldbetrag befördert.«

    »Sie werden sicher verstehen, dass wir in jede Richtung ermitteln müssen«, sagte ich. »Kann es sein, dass die Täter von einem der Fahrer einen Tipp bekamen?«

    Warner starrte mich fast entsetzt an. »Für Carter und Atkins lege ich die Hand ins Feuer!«, stieß er dann hervor. »Außerdem hätten die Täten ihren Komplizen wohl kaum erschossen.«

    »Vielleicht befürchteten sie, dass er den Verhören durch die Polizei nicht stand hält«, gab ich zu bedenken.

    Warner schüttelte den Kopf. »Das schließe ich aus. Carter und Atkins sind über jeden Verdacht erhaben.«

    »Wir müssen die Möglichkeit in Erwägung ziehen«, erklärte ich. »Wo wohnten Carter und Atkins?«

    Warner schaute in seinem Computer nach und nannte uns die Anschriften. Milo notierte sie. Wenig später waren wir auf dem Weg in die 101st Avenue, wo Duncan Carter gewohnt hatte. Wir trafen Mrs. Carter zu Hause an. Sie war krankhaft bleich und unter ihren Augen lagen dunkle Ringe. Ein verhärmter Zug prägte ihr Gesicht. Ich sagte ihr, wer wir waren und wies mich aus, sie bat uns in die Wohnung und bot uns im Wohnzimmer Sitzplätze an. Ich drückte ihr unser Mitgefühl zum schrecklichen Tod ihres Mannes aus. Dann sagte ich: »Ihr Mann arbeitete seit über zwanzig Jahren für Warner & Sohn.«

    »Das ist richtig. Sein Job war sein Leben. Er hat sich damals zur Polizei beworben, wurde aber aufgrund seines Asthmas abgelehnt. Trotz seiner Krankheit stellte ihn Jason Warner senior damals ein. Mein Mann war Warner immer dankbar dafür.«

    »Hatte Ihr Mann Bekannte, mit denen er über seine Arbeit sprach?«, fragte ich.

    »Natürlich hatten wir Bekannte. Manchmal sprach mein Mann auch über seine Arbeit. Sie – Sie denken doch nicht, dass mein Mann …«

    Ihre Stimme versagte. Sie schluckte würgend.

    »Wir dürfen keine Eventualität außer Acht lassen«, erklärte ich. »Nennen Sie uns bitte die Namen Ihrer Bekannten.«

    Die Frau zählte einige Namen und Anschriften auf und Milo notierte sie. Sie endete mit den Worten: »Unsere Bekannten sind ehrliche Leute, Special Agent. Von denen würde keiner auf die Idee kommen, einen Raubüberfall zu begehen.«

    »Wie viel verdiente Ihr Mann?«, fragte ich.

    Sie nannte mir den Betrag.

    »Kamen Sie mit dem Geld aus?«

    »Natürlich. Ich gehe halbtags arbeiten. Wir kamen gut zurecht. Hören Sie, falls Sie meinen Mann verdächtigen, mit den Verbrechern unter einer Decke gesteckt zu haben …«

    Ich winkte ab. »Wir haben keinen Verdacht, Mrs. Carter. Aber wie ich schon sagte: Wir müssen jede Eventualität in Erwägung ziehen.«

    Sie ließ den Kopf sinken. »Schon gut«, murmelte sie. »Ich weiß, Sie machen nur Ihren Job. Entschuldigen Sie.«

    »Es gibt nichts zu entschuldigen«, versetzte ich.

    Jack Atkins Frau wohnte in der 57th Street. Sie ließ uns in die Wohnung …

    4

    »Nichts«, murmelte Milo, als wir nach Manhattan zurück fuhren. »Aber das war wohl auch nicht zu erwarten. Sowohl Carter als auch Atkins lebten in geordneten Verhältnissen und es gab für sie keinen Grund, mit einer Bande von Räubern und Mördern gemeinsame Sache zu machen.«

    »Wie es aussieht, treten wir ziemlich auf der Stelle«, versetzte ich. »Wir haben nicht den geringsten Hinweis auf die Mörder. Das Blut konnte nicht zugeordnet werden. Andere Spuren gibt es nicht.«

    »Wir müssen einen öffentlichen Aufruf starten«, meinte Milo. »Vielleicht gibt es weitere Augenzeugen des Überfalls, die sich allerdings bis jetzt nicht gemeldet haben. Möglicherweise kommen wir auf diese Art weiter.«

    »Sicher«, murmelte ich. »Wir müssen es zumindest versuchen.«

    Im Field Office angekommen begaben wir uns zu Mr. McKee, um ihm Bericht zu erstatten. Der Chef hörte sich schweigend an, was ich zu erzählen hatte. Dann sagte er: »Sie haben also keinen Hebel, an dem Sie ansetzen können. Die Idee mit dem öffentlichen Aufruf finde ich nicht schlecht. Vielleicht haben Sie Glück.«

    Wir schalteten Radio, Fernsehen und Presse ein. Niemand meldete sich. Wir mussten den Fall auf die Seite legen.

    5

    Zwei Wochen später. Mein Telefon läutete und ich nahm ab. »Trevellian, FBI New York.«

    »Hier spricht Detective Lieutenant Sanders«, erklang es.

    »Guten Tag, Detective Lieutenant. Sie rufen sicher nicht von ungefähr an.«

    »Gewiss nicht. Wir haben eine Spur, Special Agent, den Überfall auf den Geldtransport betreffend. Ein Jäger hat vor drei Tagen im Wald bei Pearl River einen Toten gefunden. Wir haben seine DNA geprüft. Sie stimmt mit dem genetischen Fingerabdruck überein, der am Ort des Raubüberfalls sichergestellt wurde.«

    Ich war wie elektrisiert. »Wer ist der Mann?«

    »Wir konnten ihn noch nicht identifizieren. Sicher ist nur, dass er mit einem Schuss ins Herz getötet wurde. Die Kugel des Security-Mannes hatte ihn an der Hüfte verletzt. Wahrscheinlich haben ihn seine eigenen Kumpane aus dem Weg geräumt.«

    »Haben Sie sein Bild schon veröffentlicht?«, fragte ich.

    »Das geschieht noch.«

    »Halten Sie uns auf dem Laufenden«, bat ich.

    Am Nachmittag des nächsten Tages rief mich Sanders wieder an. »Wir wissen jetzt, wer der Tote ist.«

    »Spannen Sie mich nicht auf die Folter, Detective Lieutenant.«

    »Sein Name ist Shane Delgado. Er wurde zweiundvierzig Jahre alt und wohnte in der Bronx, 157th Street. Seine Schwester hat uns angerufen.«

    »Wie heißt die Frau und wo wohnt sie?«

    »Heather Wilcox. Sie wohnt in 430, West 136th Street.

    Milo und ich fuhren sofort los. In einer Lawine von Fahrzeugen quälten wir uns nach Norden. Wir benutzten den Broadway. Stop and Go. Man musste Geduld aufbringen. Schließlich aber kamen wir in der 136th Street an. Heather Wilcox öffnete uns die Tür ihrer Wohnung. Nachdem ich uns vorgestellt hatte, forderte sie uns auf, einzutreten und bot uns Plätze an. Ihre Augen waren gerötet. Zeichen dafür, dass sie um ihren Bruder geweint hatte.

    »Sie kommen wegen meines Bruders, nicht wahr?«

    »Richtig. Er wurde tot aufgefunden. Ihr Bruder war an dem Überfall auf einen Geldtransport in Queens beteiligt. Die Täter erbeuteten über zwei Millionen Dollar.«

    »Mich hat Detective Lieutenant Sanders schon aufgeklärt«, murmelte die Frau. »Ich kann das alles nicht glauben. Shane tat doch keiner Fliege etwas zuleide.«

    »Er wurde bei dem Überfall an der Hüfte verletzt«, antwortete ich. »Seine Teilnahme ist erwiesen.«

    »Es fehlte ihm doch an nichts. Er hatte einen Job und …«

    Ihre Stimme brach. Sie schluchzte.

    »Was arbeitete Ihr Bruder?«

    »Er war Kfz-Mechaniker bei James Astor. Sie finden die Werkstatt in Queens, Morgan Avenue. Shane war dort seit drei Jahren beschäftigt.«

    »Hatten Sie engen Kontakt zu Ihrem Bruder?«, fragte Milo.

    Mrs. Wilcox schüttelte den Kopf. »Manchmal rief er mich an. Persönlich trafen wir uns zuletzt vor über einem halben Jahr. Das war, als ich meine Eltern besuchte. Er war zufällig dort.«

    »Wo wohnen Ihre Eltern?«

    »In der Nagle Avenue Nummer 198. Mein Vater ist Rentner. Meine Mutter war schon immer Hausfrau. Es sind alte Leute, die nach Shanes Tod ziemlich gebrochen sind. Er war ihr einziger Sohn. Dad war immer recht stolz auf ihn.«

    6

    Wir machten uns auf den Weg in die Morgan Avenue zu Astors Reparatur-Werkstatt. Es war ein großer Platz mitten im Wohngebiet, der mit Gebrauchtwagen voll gestellt war, die Astor zum Verkauf anbot. Inmitten des Platzes war die Werkstatt errichtet worden. Es handelte sich um einen flachen Bau mit drei großen Toren. An der Seite war eine Tür, durch die man ein Büro betrat, in dem eine junge Frau am Computer saß und die Tastatur bearbeitete. Eine Tür führte in ein weiteres Büro.

    Die junge Lady schaute uns an und lächelte. »Was kann ich für Sie tun?«

    »Wir würden gerne Mister Astor sprechen«, antwortete ich.

    »Darf ich Ihre Namen erfahren?«

    »Ich bin Spezial Agent Trevellian vom FBI, das ist mein Kollege Tucker.«

    Die junge Lady erhob sich und ging zu der Tür, die in einen weiteren Raum führte. Sie klopfte, öffnete und verschwand. Leise klappte die Tür hinter ihr zu. Gleich darauf erschien sie wieder. »Bitte, Gentlemen, treten Sie ein.«

    Wir gingen an ihr vorbei in das Büro. Hinter einem Schreibtisch saß ein Mann von ungefähr vierzig Jahren mit dunklen Haaren und einem breitflächigen Gesicht. Jetzt erhob er sich. »Was will das FBI von mir?«, fragte er mit einem angedeuteten Lächeln um den Mund.

    »Es geht um einen Ihrer Beschäftigten«, erwiderte ich. »Sein Name ist Shane Delgado.«

    »Shane ist seit über einer Woche ohne jede Entschuldigung nicht mehr zur Arbeit erschienen«, erklärte Astor. »Ich habe ihn gefeuert. Da ich ihn telefonisch nicht erreichen konnte, habe ich ihm die fristlose Kündigung per Post zugeschickt.«

    »Delgado ist tot«, sagte ich.

    Mit einem Ruck stand Astor. Die Nachricht riss ihn geradezu in die Höhe. »Was sagen Sie da?«

    »Sie haben richtig gehört. Delgado ist tot. Man hat ihn in einem Wald bei Pearl River gefunden. Er wurde vor etwa zwei Wochen erschossen und im Wald abgelegt.«

    »Das ist ja ein Hammer«, murmelte Astor und ließ sich wieder nieder. Er wies auf den Besuchertisch, um den vier Stühle gruppiert waren. »Bitte, Special Agents, setzen Sie sich.«

    Wir ließen uns nieder.

    »Er wurde erschossen?«, ergriff Astor wieder das Wort. Ungläubig musterte er uns.

    »Ja, nachdem er zusammen mit einigen Kumpanen einen Geldtransport überfallen und ausgeraubt hat.«

    »Ich höre wohl nicht richtig.«

    »Es ist so. Der Transport wurde am 20. Mai gegen 14 Uhr überfallen. Das war vor gut zwei Wochen. Hatte Delgado am 20. Mai Urlaub?«

    »Ich lasse nachsehen«, murmelte Astor. Er schien völlig fassungslos zu sein. Nachdem er eine Nummer gewählt hatte, sagte er in das Telefon: »Ich bin es, Cindy. Bringen Sie mir sowohl Urlaubs- als auch Krankheitsblatt von Delgado. – Danke.«

    Die junge Frau erschien eine Minute später und reichte Astor zwei Bögen Papier. Der bedankte sich, die Lady nickte uns lächelnd zu und verließ das Büro wieder. Astor heftete seinen Blick auf die Blätter. Dann sagte er: »Ja, Delgado hatte in der Woche vom 18. bis zum 22. Mai Urlaub. Ich habe von dem Überfall gehört. Die beiden Fahrer wurden erschossen. Eine schreckliche Sache. Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass einer meiner Männer dabei gewesen sein soll.«

    »Wie viele Beschäftigte haben Sie?«, fragte ich.

    »Jetzt noch vier. Drei Mechaniker und Cindy, meine Sekretärin.«

    »Wie heißen die Mechaniker?«

    »Cole Jessup, Carl Sloane und Godard Bailey.«

    »Sind die drei anwesend?«

    »Ja. Sie finden sie draußen in der Werkstatt.«

    »Wo waren Sie am 20. Mai gegen 14 Uhr?«

    »Sie denken doch nicht, dass ich etwas mit dem Überfall zu tun habe?«

    »Das ist eine reine Routinefrage, Mister Astor«, versetzte ich.

    »Ich war hier. Ich musste an diesem Tag Bürokram erledigen, denn Cindy war krank.«

    »Kann jemand bestätigen, dass Sie im Betrieb waren?«, fragte ich.

    »Natürlich, meine drei Mechaniker. Auch sie waren anwesend.«

    »Delgado war seit drei Jahren bei Ihnen tätig«, stellte ich fest.

    »Stimmt. Auf ihn war immer Verlass. Darum kann ich es gar nicht glauben, dass er dieses Verbrechen begangen haben soll.«

    »Hatte er Freunde?«, fragte ich.

    »Das weiß ich nicht. Shane war ledig. Seinen privaten Umgang kenne ich nicht. Fragen Sie mal seine Kollegen. Ich kann Ihnen nichts sagen.«

    Wir begaben uns in die Werkstatt. »Wer von Ihnen ist Mister Jessup?«, fragte ich.

    Ein Mann Mitte der dreißig mit dunklen Haaren meldete sich. Ich erklärte ihm, wer wir waren, dann sagte ich: »Mister Astor hat uns soeben bestätigt, dass Sie am 20. Mai um 14 Uhr im Betrieb anwesend waren. Ihr Kollege Delgado hatte in dieser Woche Urlaub. Sie haben sicher von dem Raubüberfall in Queens gehört, bei dem zwei Geldtransportfahrer ums Leben kamen. An diesem Überfall war Delgado beteiligt.«

    Jessups Blick irrte ab. »Ich kann Ihnen dazu nichts sagen. Es ist richtig: Shane hatte vor zwei Wochen Urlaub. Ich habe auch von dem Überfall gehört.« Jessup zuckte mit den Schultern. »Ich arbeite erst seit vier Wochen hier. Delgado kannte ich noch nicht so gut. Wobei ich sagen muss, dass er ein recht umgänglicher Kollege war.«

    »Erzählte er Ihnen, was er in seiner Freizeit trieb?«, fragte ich. »Kennen Sie seine Stammkneipe? Hatte er eine Freundin? Nannte er die Namen von Freunden?«

    Jessup vermied es, mich anzusehen. Jetzt begann er seine Hände zu kneten. »Ich weiß es nicht. Delgado erzählte nichts. Ich kann Ihnen nichts sagen.«

    »Na schön«, sagte ich. »Vielen Dank.«

    Auch Sloane und Bailey konnten uns keine Antworten auf unsere Fragen geben. Also verließen wir die Werkstatt unverrichteter Dinge.

    »Ist dir aufgefallen, wie nervös Jessup war?«, fragte mich Milo, indes ich den Sportwagen nach Osten steuerte.

    »Es ist mir nicht entgangen«, antwortete ich. »Das mag auf unsere Zugehörigkeit zum FBI zurückzuführen zu sein«, fuhr ich fort. »Unsere Anwesenheit erzeugt bei einer Reihe von Leuten nervöse Reaktionen.«

    »Ich weiß nicht«, murmelte Milo.

    Im Field Office angekommen setzte ich mich an den Computer und fuhr ihn hoch. Ich klickte das Archiv her und gab den Namen Cole Jessup ein. Gleich darauf wusste ich, dass Jessup erst vor vier Wochen aus dem Gefängnis entlassen worden war. Er hatte wegen einer Vergewaltigung gesessen. »Jessup ist kein unbeschriebenes Blatt«, erklärte ich. »Sieben Jahre wegen einer Vergewaltigung. Nach seiner Entlassung muss ihn James Astor sofort eingestellt haben.«

    »Was ist mit Sloane und Bailey?«, fragte Milo.

    Ich gab erst den Namen Carl Sloane ein. Es gab keinen Treffer. Auch Godard Bailey war nicht registriert.

    »Wir sollten Jessup noch einmal vernehmen«, ließ Milo nicht locker. »Der Bursche zeigte Reaktionen, als wir mit ihm sprachen, die nicht normal sind. Möglicherweise handelt es sich bei Astor und seinen Leuten um die Geldräuberbande. Lass uns noch einmal mit Jessup sprechen, Jesse.«

    »Dieses Mal aber hier im Field Office«, sagte ich.

    »Ich schreibe sofort eine offizielle Vorladung«, murmelte Milo.

    Nachdem sie auf den Postweg gebracht worden war, fuhren wir in die Nagle Avenue zu Delgados Eltern. Sie wohnten in der zweiten Etage eines Wohnblocks. Einen Aufzug gab es nicht. Oben angekommen läutete Milo an der Tür. Wenig später wurde sie einen Spaltbreit geöffnet. »Wer sind Sie?«, fragte eine Frauenstimme.

    Ich nannte unsere Namen und Dienstränge und fügte hinzu: »Wir haben ein paar Fragen Ihren Sohn betreffend. Dürfen wir in die Wohnung kommen?«

    Sie zog die Tür ganz auf.

    Im Wohnzimmer trafen wir auf Ben Delgado. Der Mann sah aus wie siebzig. Seine Haare waren weiß. Die Falten in seinem Gesicht waren tief. Seine Haut erinnerte an die Rinde eines alten Baumes. »Ihre Kollegen haben uns von dem Mord an unserem Sohn in Kenntnis gesetzt«, murmelte er. »Und sie haben uns eine Reihe von Fragen gestellt. Shane war seit zwei Wochen spurlos verschwunden. Ich ahnte es, dass er tot ist. Er hat fast täglich angerufen, und ein- bis zweimal die Woche besuchte er uns.«

    »Ihr Sohn war an einem Raubüberfall beteiligt, bei dem es Tote gab«, sagte ich.

    Ich hörte Mrs. Delgado schniefen. Ich schoss ihr einen Blick zu und bemerkte, dass es in ihren Mundwinkeln zuckte.

    Ben Delgado presste sekundenlang die Lippen zusammen. Dann antwortete er: »Das glaube ich nicht. Shane war kein Verbrecher. Er hatte einen guten Job und sein Auskommen.«

    »Sicher hatte ihr Sohn Freunde«, sagte ich.

    »Das weiß ich nicht. Er hatte mal 'ne Freundin. Sandra Spacy. Sie wohnt irgendwo in der Upper West Side. Die beiden waren etwa ein halbes Jahr zusammen. Shane hat uns die Frau vorgestellt und von der Liebe seines Lebens geschwärmt. Warum die Sache wieder in die Brüche ging, weiß ich nicht. Ich habe Shane zwar gefragt, aber er hat nur abgewinkt. Ich beließ es dabei.«

    »Wann bestand das Verhältnis?«, fragte mein Partner.

    »Bis vor einem Vierteljahr.«

    Milo notierte sich den Namen.

    »Nannte Ihr Sohn nie den Namen eines Freundes?«, fragte ich noch einmal. »Mit wem verbrachte er seine Freizeit? Wo verkehrte er? Gehörte er einem Sportverein an?«

    »Er sprach mal von einem Mann namens Jacob. Mehr

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1