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Krimi Doppelband 191
Krimi Doppelband 191
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eBook357 Seiten4 Stunden

Krimi Doppelband 191

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:
(349XE)


Trevellian und der Zeuge (Pete Hackett)

Trevellian und der Mörder mit dem langen Arm (Pete Hackett)





Vier scheinbare Selbstmorde auf Rikers Island, der Gefängnisinsel New Yorks. Und doch handelt es sich um Morde. Wer steckt dahinter? Der Auftraggeber bleibt geheimnisvoll, so dass die FBI-Agenten Trevellian und Tucker einen Unbekannten jagen. Ein Phantom, das jeden töten lässt, der ihm zu nahe kommt. Das gilt auch für die beiden FBI-Agenten.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum31. Juli 2023
ISBN9783753210162
Krimi Doppelband 191

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    Buchvorschau

    Krimi Doppelband 191 - Pete Hackett

    Pete Hackett

    Krimi Doppelband 191

    UUID: 8ed99067-c74d-43aa-9368-739103c9de46

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Krimi Doppelband 191

    Copyright

    Trevellian und der Zeuge

    Trevellian und der Mörder mit dem langen Arm: Action Krimi

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    Krimi Doppelband 191

    Pete Hackett

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Trevellian und der Zeuge (Pete Hackett)

    Trevellian und der Mörder mit dem langen Arm (Pete Hackett)

    Vier scheinbare Selbstmorde auf Rikers Island, der Gefängnisinsel New Yorks. Und doch handelt es sich um Morde. Wer steckt dahinter? Der Auftraggeber bleibt geheimnisvoll, so dass die FBI-Agenten Trevellian und Tucker einen Unbekannten jagen. Ein Phantom, das jeden töten lässt, der ihm zu nahe kommt. Das gilt auch für die beiden FBI-Agenten.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER TONY MASERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Erfahre Neuigkeiten hier:

    https://alfred-bekker-autor.business.site/

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    Alles rund um Belletristik!

    Trevellian und der Zeuge

    von Pete Hackett

    Bei einer Razzia, bei der es um illegale Prostitution geht, erwarten die FBI-Agenten Jesse Trevellian und Milo Tucker keine besonderen Erfolge. Sie vermuten, dass der Geschäftsführer der Bar alle Schuld auf sich nimmt, um den Besitzer zu schützen. Doch weit gefehlt. Der Mann will ins Zeugenschutzprogramm und macht eine umfassende Aussage. Schon bald danach wird er ins Koma geprügelt. So kann er nicht gegen seinen Boss aussagen. Der hat jedoch noch andere Sorgen. Jemand versucht ihn zu erschießen. Der Vater einer verstorbenen Hure macht ihn für den Tod seiner Tochter verantwortlich. Der Fall zieht immer weitere Kreise.

    Copyright

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    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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    Alles rund um Belletristik!

    1

    Eine 20-Jährige wurde zu Grabe getragen. Ihr Name war Mary Svenson. Sie war an einer Überdosis Heroin gestorben. Dem Polizeibericht zufolge war es der sogenannte goldene Schuss gewesen, den sie sich gesetzt hatte. Die Beerdigung fand auf dem Calvary Cemetery in Queens statt.

    >Mein ist die Rache, sprach der Herr!,< durchfuhr es Richard Svenson bitter. >Mein...<

    Es war seine Tochter, die an diesem nebligen Novembertag beerdigt wurde. Richard Svenson kannte die wahren Schuldigen an ihrem Tod. Er war entschlossen, sie zur Verantwortung zu ziehen.

    Nur unterbewusst vernahm Svenson die Worte des Pfarrers. Sein Denken kreiste um Mary und ihren schrecklichen Tod. Die Namen jener, die Svenson für die Schuldigen hielt, hatten sich wie mit glühenden Zangen in seinem Verstand festgebrannt.

    >Mein ist die Rache...<

    Der Sarg wurde in das Grab gesenkt. Der Pfarrer warf Erde hinterher und sagte laut: Von der Erde bist du genommen, und zur Erde kehrst du zurück, Mary Svenson. Der Herr wird dich auferwecken am Jüngsten Tag. Dann machte der Priester ein Kreuzzeichen über dem Grab und rief: Im Kreuz unseres Herrn Jesus Christus ist Auferstehung und Heil. Der Friede sei mit dir!

    Gedankenversunken verließ Richard Svenson nach der Zeremonie den Friedhof. Die Trauergemeinde hatte sich schon aufgelöst. Niemand wagte Richard anzusprechen. Von ihm ging etwas aus, das die Bekannten abhielt, zu ihm zu gehen. Seine Frau war vor zwei Jahren an Krebs gestorben. Der einzige Verwandte hier in New York war sein Halbbruder. Aber der befand sich im Krankenhaus. Er war unheilbar an Parkinson erkrankt.

    Etwas in Richard Svenson schien zerbrochen zu sein mit dem Tod Marys. An diesem Tag, dem Tag ihrer Beerdigung, vermittelte er den Eindruck eines Mannes, dessen Innerstes abgestorben war...

    2

    Milo und ich ermittelten gegen einen Mann, den wir der Förderung der illegalen Prostitution verdächtigten. Sein Name war Liam Dombrowski. Die Kneipe, in der er als Geschäftsführer fungierte, hieß >Angels Paradise< und lag in der Lower Eastside, genauer gesagt in der Water Street.

    Wir fuhren mit dem Dienstwagen hin. Es war kurz nach 22 Uhr, als wir eintrafen. Die grelle Neonschrift über der Tür der Bar warf rote Reflexe auf Gehsteig und Straße. Ein schwarzer Türsteher fixierte uns aufmerksam und auf besondere Art misstrauisch.

    Wir betraten den Laden. Hier war einiges los. Das Lokal war in Nischen unterteilt. So weit wir diese Nischen einsehen konnten, waren sie besetzt. Bei den Girls, die sich an die Herren der Schöpfung schmiegten, handelte es sich ganz gewiss nicht um deren Ehefrauen, Verlobte oder Freundinnen.

    Auch am Tresen hockten Gäste auf Barhockern, und mit ihnen turtelten die Mädchen, die hier arbeiteten. Einige Bedienungen in verdammt kurzen Röckchen und tiefen Ausschnitten schwirrten herum. Mein erster Eindruck war, das es sich beim >Angels Paradise< um einen höllisch sündhaften Schuppen handelte.

    Milo und ich gingen zum Tresen. Dahinter standen zwei Latino-Typen und schenkten Getränke aus. Wir schwangen uns auf hohe Barhocker. Einer der Latinos kam näher. Was wollt ihr trinken?

    Bitter Lemmon.

    Er schaute mich verblüfft an. Dann knurrte er grinsend: Bist wohl Autofahrer, wie? Musst nüchtern bleiben?

    Ich grinste ihn an. Sehr richtig. Mit den Bullen ist nicht zu spaßen, wenn sie einen betrunken am Steuer erwischen.

    Mir auch ein Glas Bitter Lemmon, verlangte Milo. Ebenfalls Autofahrer, fügte er mit einem entschuldigenden Lächeln hinzu."

    Achselzuckend wandte sich der Keeper ab.

    Eine Minute später standen die gefüllten Gläser vor uns.

    Sonst noch einen Wunsch? Verschwörerisch schaute mich der Latino an.

    Ich suche was Exotisches, erklärte ich mit gesenkter Stimme. Habt ihr so etwas zu bieten?

    Das kostet. Der Bursche sprach gerade so laut, dass ich ihn verstehen konnte.

    Geld spielt keine Rolle, versetzte ich ebenso leise.

    Gilt das auch für dich?, wandte sich der Keeper an Milo. Gehört ihr beide zusammen?

    Wir sind Geschäftspartner aus Philadelphia und haben geschäftlich in New York zu tun. Man hat uns die Adresse dieses Clubs sozusagen als Geheimtipp mit auf den Weg gegeben.

    Verstehe. Der Latino zeigte ein wissendes Grinsen. Wartet einen Moment.

    Der Bursche verschwand durch die Tür, die in den Flur mit den Toiletten führte.

    Ich trank von dem Bitter Lemmon. Milo nippte ebenfalls an seinem Glas. Wir schauten uns um. Die Girls, die da arbeiteten, schienen allesamt >amerikanisch< zu sein. Ich ging davon aus, dass sie legal anschafften und über den sogenannten >Bockschein< verfügten.

    Hier unten hatte sicher alles seine Ordnung. Darum wollten wir in die obere Etage des Schuppens. Dort oben, davon waren wir überzeugt, ging es weniger legal zu. Wir hatten den Hinweis von einem V-Mann erhalten.

    Mit gesicherten Erkenntnissen konnte uns der V-Mann jedoch nicht bedienen. Darum wollten Milo und ich die Situation erst mal vor Ort erkunden, ehe wir eine Razzia durchführten und vielleicht mit Kanonen auf Spatzen schossen.

    Der Keeper kam zurück. Er sagte: Gehen Sie in die 1. Etage. Man wird Sie dort in Empfang nehmen. Er grinste.

    Durch diese Tür?, fragte ich und wies mit dem Kinn in die entsprechende Richtung. Es war die Tür, durch die auch der Keeper das Lokal verlassen hatte.

    Er nickte.

    Milo und ich rutschten von den Barhockern und setzten uns in Bewegung. Was wir hier trieben, war ein Spiel mit dem Feuer. In der New Yorker Gangster-Szene waren Milo und ich keine Unbekannten. Wenn uns hier einer erkannte, konnte es ziemlich bitter für uns werden. Es war sozusagen eine Herausforderung an das Schicksal, als wir beschlossen, uns in diesen sündhaften Schuppen zu begeben und wie bei einem Undercover-Einsatz Ermittlungen vor Ort zu betreiben. Es gab darüber hinaus noch eine ganze Reihe weiterer Unabwägbarkeiten, die uns zum Stolperstein werden konnten.

    In dem Flur brannte Licht. An seinem Ende schwang sich die Treppe nach oben. Aus der 1. Etage waren keine Geräusche zu vernehmen. Wir stiegen die Treppe hinauf. Sie war aus Holz und knarzte manchmal unter unserem Gewicht. In der 1. Etage gab es zwei Türen.

    Welche war die richtige?

    Die Entscheidung wurde uns abgenommen. Eine der Türen wurde aufgezogen, in ihrem Rechteck zeigte sich ein großer, vierschrötiger Bursche. Ein Schlägertyp allererster Ordnung. Er trug eine Jeans, sein Oberkörper steckte in einer kurzen, nietenbesetzten Lederjacke. Hereinspaziert, sagte der Bursche und machte eine einladende Handbewegung.

    Wir betraten das Apartment. Und wir sahen uns drei weiteren Kerlen vom Schrot und Korn des Burschen gegenüber, der uns hereingebeten hatte.

    Eine Falle! Das war mein erster Gedanke! Himmel, woher wussten die Kerle, dass wir Polizisten sind?

    Ich staute den Atem und machte mich bereit. Mir entging nicht, dass sich Milos Schultern strafften.

    Was soll das werden?, fragte ich laut.

    Die Kerle umringten uns. Ein Strom von Brutalität und Unerbittlichkeit ging von ihnen aus. Ihre Gesichter waren starr.

    Derjenige, der uns eingelassen hatte, stieß hervor: Geschäftsleute aus Philadelphia also, wie?

    Sicher. Was gibt es daran auszusetzen?

    Zeig mir deinen Ausweis.

    Ist das üblich hier?

    Wenn wir den Verdacht haben, dass sich ein paar Bullen einschleichen - ja.

    O verdammt! Was hatten wir an uns, dass uns fast jeder Gangster sofort als Polizisten identifizierte? War es der Geruch einer besonderen Spezies? Hatten die Ganoven einen Riecher dafür entwickelt?

    Zeig mir deinen Ausweis, forderte der Bulle noch einmal. Wenn du aus Philadelphia kommst, dann hat es seine Ordnung. Er schaute Milo an. Deinen Ausweis will ich ebenfalls sehen, Mister. Der Führerschein tut's auch.

    Natürlich konnten wir uns nicht entsprechend ausweisen. Dass man hier unsere Ausweise verlangen würde, hatten wir beim besten Willen nicht einkalkuliert. Ich bereute es einen Augenblick lang, ohne entsprechende Rückenstärkung hergefahren zu sein, ich meine, ohne eine Mannschaft mitzubringen.

    Ich habe keinen Ausweis dabei. Ich...

    Der Grobschlächtige, der uns die Tür geöffnet hatte, griff nach mir. Er packte mich an den Aufschlägen meiner Jacke und zog mich dicht an sich heran. Sein Atem streifte mein Gesicht. Gleichzeitig zog er das Knie hoch. Wenn er mich getroffen hätte - gute Nacht. So aber drehte ich mich halb zur Seite, und sein Knie prallte lediglich gegen meinen Oberschenkel. Das war zwar auch schmerzhaft, mir zog sich der Muskel zusammen, aber ich war nicht kampfunfähig dadurch.

    Ich hämmerte dem Burschen ansatzlos die Faust in den Leib. Er fand nicht die Zeit, seine Bauchmuskeln anzuspannen. Darum tat ihm der Schlag weh. Er presste ihm die Luft aus den Lungen und er krümmte sich nach vorn. Ich zog einen rechten Schwinger hoch und donnerte ihm die Faust unter das Kinn, was ihn aufrichtete und zwei Schritte zurückwanken ließ.

    Jetzt aber fiel die Erstarrung von seinen Kumpanen. Einer stieß einen Schrei aus und warf sich auf Milo. Ich konnte gerade noch sehen, wie sich mein Freund und Kollege in den Burschen hinein drehte und in die Hocke ging. Es war der Ansatz zu einem klassischen Schulterwurf. Fernöstliche Kampftechnik...

    Ich hatte damit zu tun, den Kerl abzuwehren, dem ich schon zwei Haken verpasst hatte, der nun aber seine Not überwand und wieder angriff. Und mit ihm einer der anderen Burschen.

    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie eine Tür zu einem der Nebenräume geöffnet wurde. Einen Augenblick lang war das rassige Gesicht einer jungen Frau zu sehen. Es war von langen, schwarzen Haaren eingerahmt. Südamerikanerin!, zuckte es durch meinen Verstand, doch dann galt es, mich meiner Haut zu wehren.

    Mein Bein zuckte hoch. Einer der beiden Angreifer rannte dagegen und prallte zurück. Dem Schlag des anderen wich ich behände aus. Ich erwischte sein Handgelenk mit beiden Händen und drehte ihm blitzschnell den Arm auf den Rücken. O ja, in Quantico hatte man es uns beigebracht, sich ein paar wilde Kerle erfolgreich vom Leibe zu halten. Der Schläger brüllte auf und machte das Kreuz hohl, um dem schmerzhaften Druck in seinem Schultergelenk entgegenzuwirken.

    Sein Gefährte kam mit erhobenen Fäusten. Ich versetzte dem Kerl, den ich ihm Griff hatte, einen Kniestoß in den verlängerten Rücken. Er taumelte seinem Kumpel entgegen und die beiden prallten zusammen.

    Ich nahm wahr, dass Milo einen seiner Gegner bereits ausgeknockt hatte. Der Bursche hockte am Boden, den Rücken gegen die Wand gelehnt, sein Kopf baumelte vor der Brust, Speichel tropfte von seinen Lippen.

    Nun stieß ich mich ab, schraubte mich hoch, wirbelte in der Luft um meine Achse und ließ mein ausgestrecktes Bein herumschnellen. Es traf einen der Kerle seitlich am Kopf. Es war ein schulmäßiger >Roundhouse-Kick<, den ich angewandt hatte. Der Getroffene ging auf das linke Knie nieder. Sein Kopf wackelte vor Benommenheit.

    Sein Kumpel war heran. Er schlug eine Doublette. Ich riss den Kopf zurück. Die beiden Hämmer wischten dicht vor meiner Nase vorbei. Mein Bein flog hoch. Der Bursche brüllte auf. Seine beiden Hände verkrampften sich über dem Leib. Er krümmte sich nach vorn. Mein Schwinger gegen den Kinnwinkel fällte ihn.

    Ich zog die Pistole. Schluss jetzt!, erklang meine Stimme. FBI!

    Milo stieß seinen letzten Gegner von sich und trat keuchend neben mich. Der Bursche, mit dem er bis eben noch kämpfte, zog den Kopf zwischen die massigen Schultern. Es sah aus, als wollte er sich trotz der Pistole noch einmal auf Milo stürzen.

    Der andere saß nach wie vor an der Wand.

    Der, den ich zuletzt umgeschlagen hatte, wand sich am Boden.

    Und jener Bursche, den ich mit dem >Roundhouse-Kick< ausgeschaltet hatte, war zwar wieder auf den Beinen, aber er hielt sich mit beiden Händen den Kopf und atmete stoßweise. Wahrscheinlich war ihm von dem Schlag das Gehirn ziemlich heftig durchgeschüttelt worden.

    Auch Milo zog die SIG Sauer.

    An die Wand mit euch!, stieß ich hervor. Lehnt euch mit den Armen dagegen. Vorwärts!

    Es dauerte einige Zeit.

    Halt sie in Schach Milo, sagte ich. Und ruf Verstärkung her. Die Kerle sollen Gelegenheit bekommen, darüber nachzudenken, wie schlecht es ausgehen kann, wenn man sich mit ein paar Special Agents anlegt.

    Ich ging zu der Tür, aus der vorhin das Mädchen geschaut hatte, öffnete sie und sah mich drei exotischen Schönheiten gegenüber, die kaum was am Leib trugen.

    Ich will eure Aufenthaltsgenehmigungen und Bockscheine sehen, sagte ich.

    Die drei Grazien, die wohl aus Mexiko oder Südamerika kamen, schauten mich verständnislos an. An ihren vergrößerten Pupillen glaube ich zu erkennen, dass sie unter Drogen standen...

    3

    Inhaber des >Angels Paradise< war Robert Chapman. Er war uns kein Unbekannter. Er sollte seine Finger im Rauschgiftgeschäft haben, aber bisher war es noch keiner New Yorker Polizeidienststelle gelungen, Chapman einer Straftat zu überführen.

    Die Kollegen vom Police Departement hatten die vier Schläger verhaftet und abgeführt. Die Kollegen von der Sitte und von der Ausländerbehörde verhörten die drei Mädchen, die ich im 1. Stock des Gebäudes aufgegabelt hatte. Ein Trupp vom Narcotic Squad durchsuchte jeden Winkel des Hauses nach Rauschgift.

    Die drei Girls sprachen nur spanisch, weshalb auch ein vereidigter Dolmetscher vor Ort war. Zwischenzeitlich hatte sich herausgestellt, dass sie sich illegal in Amerika aufhielten. Eine Lizenz, um hier auf den Strich zu gehen, hatten sie schon gar nicht. Und im Moment standen sie tatsächlich unter Drogen. Sie würden erst einmal einen Entzug durchmachen müssen, ehe von ihnen eine brauchbare Aussage zu bekommen war.

    Liam Dombrowski, der Geschäftsführer des Etablissements, schwieg beharrlich.

    Also beschlossen Milo und ich, in die Warren Street zu fahren, in der Robert Chapman eine Wohnung inne hatte. Der Bursche war zu Hause. Er bat uns in sein luxuriös eingerichtetes Apartment. Eine junge Frau, etwa 25 Jahre alt, versüßte ihm den Abend. Sie war wirklich sehr, sehr hübsch.

    Was führt das FBI in meine bescheidene Hütte?, fragte er mit dem Lächeln eines Unschuldslammes. Er bat uns, Platz zu nehmen. Wir lehnten dankend ab. Ich hatte das Gefühl, von einer Schlange angestarrt zu werden, als Chapman mich anschaute.

    Der Tatbestand der illegalen Prostitution im Angels Paradise, versetzte Milo auf seine Frage trocken. Der Schuppen gehört doch Ihnen.

    Es hat wohl keinen Sinn, das abzustreiten. Darüber, was dort abläuft, bin ich jedoch nicht informiert. Den Laden führt Liam Dombrowski. Ein brauchbarer Bursche. Ich kümmere mich nicht darum. Es reicht mir, wenn die Kohle fließt. Er lachte nach diesen Worten wie über einen guten Witz.

    Ich ahnte schon, dass wir auch heute wieder nicht an Chapman heran kamen. Er war glitschig wie ein Aal. Die Kastanien holten andere für ihn aus dem Feuer. In diesem Fall wohl Liam Dombrowski.

    Liam Dombrowski haben wir festgenommen, sagte ich. Befürchten Sie nicht, dass er spricht, Chapman?

    Es gibt nichts, worüber er sprechen könnte. Chapman schaute mich an, als nähme er Maß. Sein Lächeln war erloschen. Wenn er illegale Huren beschäftigt hat, so ist das sein Problem. Ich weiß von nichts.

    Es geht auch um Rauschgift. Die Girls standen unter Drogen.

    Ich weiß von nichts, wiederholte Chapman mit Nachdruck. Er betonte jedes einzelne Wort, als müsste er ihm eine besondere Bedeutung verleihen.

    Etwas anderes haben wir auch nicht erwartet, Chapman, sagte Milo grollend. Wir werden Sie aber trotzdem mitnehmen und einem eingehenden Verhör unterziehen. Milos Tonfall wurde spöttisch. Es bereitet Ihnen doch keine besonderen Umstände, uns zur Federal Plaza zu begleiten. Ist ja nur ein Katzensprung.

    Kann ich mal telefonieren? Chapman hatte den Kopf schief gelegt und musterte Milo fragend.

    Sie wollen Ihren Anwalt anrufen, wie?

    Natürlich.

    Sie sind nicht verhaftet.

    Dennoch.

    Bitte, telefonieren Sie.

    Chapman ging zum Telefon und wählte eine Nummer. Dann nannte er seinen Namen, und schließlich sagte er: Im Angels Paradise wurde eine Razzia durchgeführt. Jetzt sind zwei FBI-Leute bei mir, um mich mit zum Field Office zu nehmen. Mir wird Förderung der illegalen Prostitution vorgeworfen. Die beiden faselten auch was von Rauschgift.

    Chapman lauschte dem, was sein Gesprächspartner zu sagen hatte. Dann erwiderte er: Ist gut. Also kommen Sie zur Federal Plaza.

    Er drapierte den Hörer auf den Apparat und wandte sich uns zu. Mein Anwalt wird zur Federal Plaza kommen. Er wird Sie in der Luft auseinander nehmen, Gentlemen. Er drehte den Kopf herum zu der schönen Lady, die sich in einen Sessel gesetzt und die schlanken Beine übereinandergeschlagen hatte, und die uns beobachtete. Mach es dir in der Zwischenzeit gemütlich, Carrie. Ich bin in spätestens zwei Stunden wieder zurück.

    Ich werde auf dich warten, flötete die Schöne und zeigte einen gekonnten Augenaufschlag. Rein optisch war die Lady eine Wucht. Leider konnte man am Aussehen ihren Intelligenzquotienten nicht ermessen. Ich schätzte ihn nicht besonders hoch ein.

    Chapman verließ vor Milo und mir die Wohnung. Milo quetschte sich wenig später auf den Rücksitz des Dienstwagens.

    Nobles Auto, sagte Chapman, den ich für einen ausgekochten Gangster hielt. Ist es nicht eine Klasse zu groß für einen Polizisten?

    Er wollte mich treffen. Das war deutlich. Man gönnt sich ja sonst nichts, versetzte ich kühl. Dann schlug ich die Beifahrertür hinter ihm zu.

    Ich schritt um den Wagen herum, um auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen...

    4

    Ich bin bereit, eine Aussage zu machen, sagte Liam Dombrowski. Und sogleich setzte er herausfordernd hinzu: Was springt dabei für mich heraus?

    Kronzeugenregelung, versetzte Jay Kronburg, der das Verhör leitete. Wenn Sie sich keines Kapitalverbrechens schuldig gemacht haben, können Sie als freier Mann aus der Sache herauskommen. Also reden Sie.

    Wie kann ich sicher sein, dass Sie mir nicht nur Honig um's Maul schmieren?

    Ich bürge dafür, sagte Lane Miles, ein Jurist aus dem Büro des District Attorney. Wenn ich Ihnen Kronzeugenregelung zusage, dann gilt das auch.

    Sie sollten es sich schnell überlegen, Dombrowski, stieß Leslie Morell, der Teamgefährte Jay Kronburgs, hervor. Unsere Geduld hat Grenzen.

    Na schön. Ich verlasse mich drauf. Also, die illegalen Huren sind heroinsüchtig. Chapman hat sie über einen Mädchenhändlerring ins Land geholt und sie regelmäßig mit Drogen versorgt. Emmet Bigelow, der Muskelberg, der das Apartment über dem Angels Paradise bewacht, war dafür zuständig, dass die Girls ihren Stoff rechtzeitig erhielten. Die Sucht machte sie gefügig. Mit ihnen hätte sich Chapman schätzungsweise eine goldene Nase verdient. Die Girls bedienten einen ziemlich handverlesenen, ausgesprochen betuchten Kundenkreis...

    Jay Kronburg diktierte der Schreibkraft. Sie hämmerte die Wörter flink in den Computer. Dann wandte sich der Agent wieder Dombrowski zu und fragte: Haben Sie uns sonst noch was zu sagen?

    Dombrowski überlegte nicht lange. Es schaffen auch einige Amerikanerinnen ohne behördliche Genehmigung für Chapman an. Sie arbeiten wechselweise im Hawaii-Club, dem zweiten Schuppen Chapmans, und im Angels Paradise. Je nach dem. Auch sie sind rauschgiftsüchtig. Eine von ihnen war Mary Svenson. Dombrowski nagte an seiner Unterlippe, schließlich vollendete er zögernd: Sie setzte sich allerdings den goldenen Schuss. Wahrscheinlich verkraftete sie das alles nicht mehr.

    Mary Svenson?, kam es fragend von Leslie Morell.

    Sie wurde vor einer Woche begraben.

    Nennen sie uns weitere Namen, forderte Jay den Gangster auf. Namen von Mädchen meine ich.

    Dombrowski blinzelte, spitzte die Lippen, dann sagte er: Sandy Callaghan, Debby Hunter, Samantha Briggs.

    Gibt es sonst noch etwas, das wir wissen müssen?

    Dombrowski nickte. Chapman hat Konkurrenz erhalten. Morgan Sheffield beginnt ihm ins Handwerk zu pfuschen. Er hat einen Laden in der 78. Straße eröffnet. Chapman sieht in ihm eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz.

    Wie heißt der Laden Sheffields in der 78.?, fragte Jay.

    The Shark.

    Läuft dort was mit Illegalen oder Rauschgift?

    Die Antwort bestand in einem Achselzucken.

    Mehr war aus Dombrowski nicht herauszubekommen. Also wurde das Vernehmungsprotokoll in mehrfacher Ausfertigung ausgedruckt. Dombrowski unterschrieb jeden einzelnen Abdruck. Kann ich jetzt gehen?

    Sind Sie unter der benannten Anschrift auch künftig zu erreichen?, fragte Lane Miles. Wir haben sie als ladungsfähige Anschrift notiert.

    Sie finden mich dort, ganz sicher, erklärte Dombrowski.

    Dann können Sie gehen. Ihren Ausweis und Reisepass werden wir hierbehalten. Sollten Sie sich dennoch abzusetzen versuchen, ist es mit der Kronzeugenregelung allerdings vorbei. Aber das wissen Sie sicherlich.

    Dessen bin ich mir voll und ganz bewusst, knurrte Dombrowski. Er erhob sich und reckte die Schultern...

    5

    Es war verdammt spät, als wir im Field Office ankamen. Der Anwalt Robert Chapmans erwartete uns schon auf dem Flur. Was werfen Sie meinem Mandanten vor?, empfing er uns geschäftig, ohne vorher zu grüßen.

    Ich kannte den Mann. Sein Name war Roy Gibson. Er kam von Gibson  Gibson, und es handelte sich um den Junior der beiden Gibsons. Sie betrieben ihre Kanzlei hier in Manhattan.

    Förderung der illegalen Prostitution und vielleicht sogar Rauschgifthandel, erwiderte ich und setzte sofort hinzu: "Aber wir sollten das nicht hier auf dem Korridor besprechen. Gehen wir in den Vernehmungsraum.

    Als wäre mein letztes Wort das Kommando gewesen, wurde die Tür zu besagtem Raum geöffnet und Jay Kronburg trat in den Flur. Er sah Milo, mich, Robert Chapman und dessen Anwalt, und seine Brauen hoben sich etwas.

    Ihm folgte Liam Dombrowski. Dann kamen Leslie Morell und Lane Miles, der Staatsanwalt.

    Liam!, entfuhr es Chapman überrascht.

    Dombrowski schaute ziemlich betreten aus der Wäsche. Sein Blick irrte ab. Wenn ein Mauseloch parat gewesen wäre, dann hätte er sich sicherlich darin verkrochen.

    Mir war nicht entgangen, dass Jay einige Blätter Schreibmaschinenpapier trug.

    Das ist doch Unsinn!, röhrte das Organ Roy Gibsons. Sicher hat Ihnen mein Mandant gesagt, dass derartige Vorwürfe aus der Luft gegriffen und haltlos sind. Ich verlange die sofortige Freilassung...

    Ich unterbrach ihn. Ihr Mandant ist nicht verhaftet, Mr. Gibson. Hat er vergessen, Ihnen das zu sagen.

    Der Mund des Rechtsanwalts blieb offen. Betroffen fixierte er mich.

    Jay fragte: Wen bringt ihr denn da, Jesse, Milo? Wie es scheint, kennt er Dombrowski?

    Milo nickte. Er ist sein Boss. Sein Name ist Robert Chapman. Ihm gehört das Angels Paradise.

    Du hast ihnen doch hoffentlich gesagt, Liam, dass ich mit der Sache nichts zu tun habe!, stieß Chapman hervor und musterte Dombrowski herausfordernd.

    Liam Dombrowski trat von einem Fuß auf den anderen. Diese Begegnung war ihm mehr als peinlich. Das war deutlich. Er atmete stoßweise durch die Nase. Tut mir leid, Bob...

    Was heißt das? Chapman schrie die drei Worte regelrecht hinaus.

    Er hat ein Geständnis abgelegt, sagte Jay Kronburg voll Genugtuung und hob die Papierbögen in die Höhe. Er grinste. Wir können uns also die Mühe sparen, zu Ihnen zu fahren, um Sie festzunehmen, Capman. Ich will Sie nur noch über Ihre Rechte aufklären. Und dann...

    Jay hob die Achseln, ließ sie wieder fallen, dann reichte er mir eine der Mehrfertigungen des

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