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Krimi Doppelband 2216: Trevellian und die mörderische Schwester/Kahlgeschoren
Krimi Doppelband 2216: Trevellian und die mörderische Schwester/Kahlgeschoren
Krimi Doppelband 2216: Trevellian und die mörderische Schwester/Kahlgeschoren
eBook383 Seiten4 Stunden

Krimi Doppelband 2216: Trevellian und die mörderische Schwester/Kahlgeschoren

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Über dieses E-Book

Krimi Doppelband 2216

von Alfred Bekker, Pete Hackett

 

 

Dieser Band enthält folgende Krimis:

 

Trevellian und die mörderische Schwesterchen (Pete Hackett)

Kahlgeschoren (Alfred Bekker)

 

 

 

 

Eine Serie von grausamen Prostituiertenmorden stellt die Ermittler vor ein Rätsel. Immer wieder schlägt der geheimnisvolle Killer zu – und die Stadt erstarrt in Angst.

Treibt hier ein irrer Serienkiller sein Unwesen – oder steckt Krieg zwischen Zuhältern und Gangsterbossen dahinter?

 

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

SpracheDeutsch
HerausgeberAlfred Bekker
Erscheinungsdatum5. Aug. 2021
ISBN9798201614744
Krimi Doppelband 2216: Trevellian und die mörderische Schwester/Kahlgeschoren
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Krimi Doppelband 2216 - Alfred Bekker

    Krimi Doppelband 2216

    von Alfred Bekker, Pete Hackett

    ––––––––

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Trevellian und die mörderische Schwesterchen (Pete Hackett)

    Kahlgeschoren (Alfred Bekker)

    Inhaltsverzeichnis

    Titelseite

    Krimi Doppelband 2216: Trevellian und die mörderische Schwester/Kahlgeschoren

    Copyright

    Trevellian und die Mörderische Schwester

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    Kahlgeschoren: Thriller

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    Further Reading: 1000 Seiten Krimi-Paket Morde für den Strandurlaub 2019

    Also By Alfred Bekker

    Also By Pete Hackett

    About the Author

    About the Publisher

    Eine Serie von grausamen Prostituiertenmorden stellt die Ermittler vor ein Rätsel. Immer wieder schlägt der geheimnisvolle Killer zu – und die Stadt erstarrt in Angst.

    Treibt hier ein irrer Serienkiller sein Unwesen – oder steckt Krieg zwischen Zuhältern und Gangsterbossen dahinter?

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    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

    © dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    Alles rund um Belletristik!

    Trevellian und die Mörderische Schwester

    Krimi von Pete Hackett

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 114 Taschenbuchseiten.

    Der Selbstmord von Robby Whitmore löst eine Lawine aus. Seine Schwester beginnt einen Rachefeldzug auf die Leute, die Robby in den Tod getrieben haben: Namhafte Personen, die Sexorgien feiern und die Rauschgiftabhängigkeit der Jugendlichen für ihre perversen Spiele ausnutzen. Das FBI bekommt es mit schmutzigen Triebtätern zu tun.

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    Alles rund um Belletristik!

    1

    Robby Whitmore hockte neben den Gleisen der Staten Island Rapid Transit Railway. Über ihm spannte sich die Bayonne Bridge. Die Lichter der Häuser von Bergen Point spiegelten sich im Kill van Kull Strom. Wenn Robby den Blick nach Nordosten wandte, konnte er die hell erleuchtete Freiheitsstatue vor der glitzernden Kulisse Manhattans sehen.

    Der 17-jährige nahm noch einmal alle Eindrücke in sich auf, die sich ihm boten. Dunkelheit umgab ihn. Er fragte sich, ob er wohl im Waisenhaus schon vermisst wurde. Würde ihn McRaney suchen lassen? Egal! Robby wollte nicht mehr.

    Die Gleise vibrierten. Fernes Dröhnen drang an Robbys Gehör. Der Zug nahte. Sekundenlang umkrampfte grenzenlose Angst das Herz des Jungen. Er gab sich einen Ruck, erhob sich und trat entschlossen auf den Schienenstrang. Er verfluchte sie alle!

    Die Lichter der Lokomotive durchbrachen die Finsternis. Das Dröhnen nahm zu. Dann sah Robby den Zug, der sich aus der Dunkelheit schälte. Er erinnerte an eine riesige Raupe, an ein alles verschlingendes Ungeheuer. Mit unverminderter Geschwindigkeit raste er heran. Der Lärm wurde ohrenbetäubend. Dann kam der fürchterliche Schlag, der alles auslöschte. Robby spürte keinen Schmerz. Die absolute Finsternis kam schlagartig und war endgültig. Der Körper des Jungen wirbelte durch die Luft. Ein junges Leben hatte ein brutales Ende gefunden!

    Er hatte es nicht mehr ausgehalten. Man hatte ihn zum Liebes-, zum Sexsklaven degradiert. Er wollte den geilen Perverslingen mit den dicken Brieftaschen nicht mehr länger zu Willen sein. Lieber war er tot.

    Der Lokführer war der Meinung, ein Stück Wild war ihm vor die Lokomotive gelaufen. Er gab eine entsprechende Meldung durch und raste mit unverminderter Geschwindigkeit weiter – seinem Ziel entgegen.

    Am Morgen wurde die total verstümmelte Leiche Robby Whitmores neben dem Schienenstrang entdeckt. Ein Staatsanwalt verfügte die Überführung ins gerichtsmedizinische Institut. Bei der Polizeidienststelle von Port Richmond auf Staten Island war zwischenzeitlich eine Anzeige des Waisenhauses eingegangen, wonach ein 17-jähriger namens Rob Whitmore seit dem Abend vermisst werde. Der Junge wurde als mittelgroß, schlank und blondhaarig beschrieben. Als besonderes Kennzeichen war eine zwei Zoll lange Narbe am Kinn angegeben.

    Die Polizei stellte sofort einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden des Jungen und der Leiche her.

    Zwei Cops fuhren beim St.-Lukas-Waisenhaus in der Wilcox Street vor. Dem Hausmeister gegenüber erklärten sie, dass sie gerne Mr. McRaney gesprochen hätten. Sie wurden gebeten, in der Halle des alten Bauwerks zu warten. Es gab hier eine Polstermöbelgruppe und einen niedrigen Tisch, auf dem einige Zeitschriften und die New York Times vom aktuellen Tag lagen.

    Der Leiter des Heimes, Jack McRaney, ließ nicht lange auf sich warten. Er schaute verunsichert, wie in der Erwartung einer unerfreulichen Nachricht.

    „Es sieht so aus, Mr. McRaney, begann einer der beiden Polizisten, „als wäre der von Ihnen als verschwunden gemeldete Rob Whitmore gefunden worden. Tot. Wahrscheinlich Selbstmord. Seine verstümmelte Leiche lag an den Gleisen der Staten Island Rapid Transit Railway, unter der Bayonne Bridge.

    Das Gesicht McRaneys hatte eine blasse Färbung angenommen. Jeder Blutstropfen schien daraus entwichen zu sein. In seinen Mundwinkeln zuckte es. Aus seinen Augen sprach Fassungslosigkeit.

    „Er – er ist tot?, brach es erschüttert aus seiner Kehle. Er schluckte krampfhaft. „Vom – vom Zug überfahren?

    Der Cop nickte. „Er wurde in die Pathologie verbracht. Wir sollen Sie ebenfalls dorthin bringen, Mr. McRaney, damit Sie den Jungen identifizieren. Haben Sie eine Ahnung, was ihn veranlasst haben könnte, sich vor den Zug zu werfen?"

    McRaney schaute geistesabwesend. Sekundenlang schwieg er, und der Polizist wollte seine Frage schon wiederholen, als der Heimleiter leise sagte: „Vielleicht war er unglücklich. Nachdem vor einem Jahr seine Schwester das Waisenhaus verlassen durfte, weil sie volljährig wurde, ging es mit Robby immer mehr bergab. Seine Schulnoten wurden immer miserabler. Er tanzte aus der Reihe, war aufsässig und frech geworden."

    „Er hat eine Schwester?"

    „Ja, Patricia. Die Eltern der beiden verunglückten, als sie vier und sechs Jahre alt waren. Niemand wollte sich der beiden Kinder annehmen, also landeten sie bei mir."

    McRaneys Miene wies einen schmerzlichen Ausdruck auf. Die beiden Polizisten mussten annehmen, dass ihn das Schicksal des jungen Rob Whitmore betroffen und fassungslos machte. Es war ein fast weinerlicher Gesichtsausdruck, den er zur Schau trug.

    „Es – es waren gute Kinder, fügte er hinzu und schniefte. Dann durchfuhr ihn ein Ruck. „Lediglich seit einem Jahr spielte Robby manchmal verrückt. Vielleicht lag es am Alter. Spätpubertäre Erscheinungen. Er zuckte mit den Achseln. „Weiß der Himmel, was sich in Robbys Psyche abspielte, nachdem seine Schwester das Heim verlassen hatte."

    „Wenn Sie jetzt so freundlich wären", murmelte der Polizist, der bisher auch schon das Wort geführt hatte.

    „Natürlich. Ich holte nur meine Jacke." McRaney hastete davon und verschwand in einem Raum im Erdgeschoss des Gebäudes, das fast 40 Waisenkindern Platz und Fürsorge bot.

    „Der arme Junge, murmelte Jameson Parker, der Hausmeister, der alles gehört hatte. „Nun ja, in letzter Zeit wirkte er schon etwas verstört. Aber dass er gleich Selbstmord begeht ... Ungläubig schüttelte der Mann den Kopf.

    Jack McRaney kam zurück. Er trug jetzt eine altmodische Jacke mit Fischgrätenmuster und Schultern, die aussahen, als wären sie ausgepolstert. Er war überhaupt eine ziemlich farblose Erscheinung. Der 48-jährige war, was seine Kleidung betraf, ein erzkonservativer Typ.

    „Kann ich mit Ihnen fahren? Bringen Sie mich wieder zurück?, wollte er wissen. Ein angedeutetes, verlegen anmutendes Lächeln umspielte seine Lippen. „Oder soll ich selbst ...

    „Nein, wir bringen Sie zum gerichtsmedizinischen Institut und fahren Sie auch wieder hierher zurück, Mr. McRaney, erklärte der Cop. „In Ihrem erregten Zustand wäre es vielleicht nicht gut, wenn Sie selber fahren würden.

    „Danke."

    Die Fahrt nach Manhattan dauerte eine halbe Stunde. Eine Viertelstunde später identifizierte Jack McRaney den toten Jungen als Rob Whitmore. „Ja, das ist Robby, würgte er hervor und wandte sich ab. „Großer Gott.

    Das weiße Tuch wurde wieder über das entstellte Gesicht des Toten gezogen. McRaney wankte. Einer der Polizisten stützte ihn. „Es – es ist so furchtbar", stammelte McRaney.

    Der Cop nickte.

    2

    Patricia Whitmore hielt den Brief in der Hand. Am Morgen hatte sie in den Lokalnachrichten vernommen, dass an der Linie der Staten Island Rapid Transit Railway der Leichnam eines jungen Mannes aufgefunden worden. Nach ersten Erkenntnissen, so der Nachrichtensprecher, lag ein Selbstmord vor, schied Fremdverschulden also aus.

    Pat hatte sich nichts Schlimmes gedacht, als sie es vernahm. Sie war zur Arbeit gefahren, wie jeden anderen Werktag auch. Aber nun ...

    Die Augen der jungen, hübschen Frau schwammen in einem See von Tränen. Ihr Gesicht wies eine ungesunde, bleiche Farbe auf. Draußen begann es zu dämmern. Vor zehn Minuten etwa war sie von der Arbeit nach Hause gekommen. In ihrem Briefkasten hatte Robbys Brief gelegen.

    Ja, es war Selbstmord.

    Ja, Fremdverschulden schied aus.

    Niemand wusste es genauer als Patricia.

    Und dennoch war Robby nicht freiwillig in den Tod gegangen. Er war in den Selbstmord getrieben worden. In dem Brief stand es. Noch einmal las ihn Patricia. Die Buchstaben verschwammen vor ihren Augen.

    „McRaney!, brach es schließlich über ihre bebenden Lippen. „Du Schwein! Du dreckiges, mieses Schwein.

    Der Hass kam bei Patricia in rasenden, giftigen Wogen. Er glomm in den blauen Augen des Girls und wütete in seinen Zügen. „Dafür wirst du büßen. Und jeder andere auch."

    Patricia schaute geistesabwesend den Rest der Post durch, die sie aus dem Briefkasten entnommen hatte. Zwei Umschläge samt Inhalt wanderten ansatzlos in den Abfalleimer, denn es handelte sich um die Reklamen eines Fitnessstudios und einer Lottogesellschaft. Dann las sie eine Mitteilung der Polizei, dass sie beim Revier in der 54. Straße anrufen sollte. Die Telefonnummer war vermerkt.

    Nur nach und nach gelang es Patricia, den Aufruhr in ihrem Innersten unter Kontrolle zu bekommen. Sie zwang eine klare Linie in ihr Denken und ahnte, weshalb sie bei der Polizei anrufen sollte. Man wollte sie vom Tod Robbys in Kenntnis setzen. Einen anderen Grund gab es nicht.

    Warum, Robby?, brüllte alles in dem Mädchen. Warum bist du nicht zu mir gekommen? Warum bist du nicht zur Polizei gegangen? Warum hast du das alles in dich hineingefressen und dich schließlich vor den Zug geworfen? Robby! Warum?

    Sie fand keine Antwort auf diese bohrenden Fragen. Zuletzt hatte sie Robby vor zwei Wochen im Waisenhaus besucht. Er wirkte etwas verstört, fahrig, abwesend. Warum hatte er nicht mit ihr darüber gesprochen?

    Patricia wischte sich mit dem Handrücken die Augen trocken. „Du hast McRaney und die Schweine, die dir das angetan haben, in deinem Brief verflucht, Robby, flüsterte sie mit belegter, heiserer Stimme. „Und ich werde dafür sorgen, dass sich dein Fluch erfüllt. Mein Wort drauf, Robby.

    Es klang wie ein Schwur, wie eine böse Prophezeiung.

    Mit zitternder Hand griff Pat zum Telefonhörer. Sie tippte die Nummer, die auf der polizeilichen Mitteilung vermerkt war, und gleich drauf hatte sie eine Verbindung. Sie nannte ihren Namen. Der Polizist druckste ein wenig herum, es war, als suchte er nach den richtigen Worten.

    „Miss Whitmore, sagte er schließlich, „es ist – ich muss Ihnen leider eine unerfreuliche, eine traurige Mitteilung machen. Ich – ich hoffe, Sie sind stark genug.

    „Es ist wegen meines Bruders, nicht wahr?, unterbrach ihn Patricia. „Er ist tot. Ich habe ... Sie brach ab, dachte kurz nach. „Es ist doch wegen Robby?" Nach außen hin wirkte sie jetzt gefasst, nahezu kühl.

    „So ist es, Miss Whitmore. Er hat sich vom Zug überfahren lassen. Jetzt befindet er sich im gerichtsmedizinischen Institut. Mr. McRaney, der Leiter des Heimes, in dem Ihr Bruder lebte, hat ihn identifiziert."

    Bei Nennung des Namens McRaney schienen Pats Augen zu Eis zu gefrieren.

    „Woher wussten Sie, dass Ihr Bruder tot ist?, hörte sie den Polizisten fragen. „Hat man Sie schon von Seiten des Waisenhauses unterrichtet?

    „Ja, kam es versonnen von Pat. „Das Waisenhaus.

    „Es ist tragisch, sagte der Polizist mit dem Ausdruck des tiefen Bedauerns. „Ich schätze, morgen wird der Leichnam freigegeben. Sie werden dann für die Beerdigung sorgen müssen. Ich möchte Ihnen mein Beileid ausdrücken, Miss.

    „Natürlich, murmelte Sarah. „Vielen Dank. Sie legte auf. Mit erloschenem Blick ließ sie sich auf die Couch fallen. Düstere Gedanken zogen durch ihren Verstand. Ein Fluch war Robbys Vermächtnis. Er war tot. Robby hatte keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Er war unwiederbringlich von dieser Welt gegangen. Patricia konnte nichts anderes mehr denken. Und es trieb den Hass immer tiefer in ihr Gemüt – einen verzehrenden, grenzenlosen Hass, der keine Zugeständnisse und kein Entgegenkommen kannte.

    In seinem Brief verfluchte er McRaney.

    McRaney!, hämmerte es hinter Patricias Stirn. Immer wieder: McRaney!

    Dann fasste Patricia einen Entschluss. Das Mädchen erhob sich abrupt, holte seine Handtasche und verließ das Apartment in der 52. Straße. Es lief ein Stück nach Osten und setzte sich in der Nähe des Rockefeller Centers in ein Taxi. „Wilcox Street, Staten Island, zum St.-Lukas-Waisenhaus", wies sie den Cab Driver an.

    Die Fahrt ging nach Süden, durch den Holland Tunnel gelangte das Yellow Cab nach New Jersey, und über die Bayonne Bridge schließlich nach Staten Island. Bei dem Waisenhaus bezahlte Pat den Cabby. Es war jetzt finster. Aus vielen Fenstern des großen Gebäudes fiel Licht. Es lag etwas zurückversetzt in einem großen Garten. Eine breite, geteerte Zufahrt führte zu den beiden Garagen, die angebaut worden waren.

    Der Hausmeister ließ Patricia eintreten. Gleich darauf saß sie Jack McRaney gegenüber. Er schaute zerknirscht, ganz so, als wäre sein leiblicher Sohn vom Zug getötet worden.

    Heuchler, niederträchtiger Heuchler!, durchfuhr es Patricia wie ein Blitzstrahl. Aber dir wird es vergehen!

    3

    Sarah Anderson und ich waren auf dem Weg ins New York University Medical Center, um James Steele, einen Mafiaboss, festzunehmen. Er war lebensgefährlich verletzt worden, nachdem auf sein Haus ein Überfall mit einer Boden-Luft-Rakete verübt worden war. Sarah und ich, die dem Gangster Personenschutz zu gewähren hatten, waren zufällig nicht im Haus gewesen, als der Anschlag geschah. Zwei Bodyguards des Mafioso waren ums Leben gekommen.

    Nachdem uns Dave Fitzgerald den Drogenlieferanten Steeles verraten hatte, und dieser sich als sehr geständig erwies, war es uns ein inneres Bedürfnis, James Steele zu verhaften.

    Er lag nicht mehr auf der Intensivstation, sondern in einem Einzelbettzimmer. Sein Kopf und seine Hände waren dick bandagiert. Steele hatte Verbrennungen ersten und zweiten Grades erlitten. In seinem rechten Arm steckte eine Kanüle, von der aus ein dünner Schlauch zu einem Tropf führte, von dem aus dem Gangster eine wasserklare Lösung intravenös verabreicht wurde.

    Ein Arzt begleitete uns. Ehe wir das Krankenzimmer betraten, wies er uns darauf hin, dass wir den Patienten nicht allzu sehr beanspruchen sollten, da er der Ruhe bedürfe.

    James Steele war bei Bewusstsein. Unter den Verbänden hervor, die sein Gesicht bedeckten, schaute er uns mit trübem Blick an. Erkennen blitzte in seinen Augen auf.

    Ich sagte: „Von Ihrem Arzt weiß ich, dass Sie sich auf dem Weg der Genesung befinden, Steele. Den Anschlag haben Sie im Übrigen Dave Fitzgerald zu verdanken. Aber den haben wir zwischenzeitlich auf Nummer Sicher. Ebenso Ihren Drogenlieferanten, den Kolumbianer Fernando Valdez. Er hat gestanden, dass Sie einer seiner Hauptabnehmer harter Drogen wie Heroin und Marihuana waren. Wir verhaften Sie daher, Steele. Alles was Sie von nun an von sich geben, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Es steht Ihnen frei ..."

    Ich leierte die Litanei herunter, die bei jeder Verhaftung vorgeschrieben war und die damit endete, dass ich den Gangster darauf hinwies, dass es ihm freigestellt sei, einen Anwalt seiner Wahl zu konsultieren.

    Und während ich sprach, verspürte ich ein tiefes Gefühl des Triumphs in mir. Wer zuletzt lacht ...

    Steele schwieg. Ich rief beim Police Department an und bat, zwei Polizisten zur Universitätsklinik abzuordnen, damit sie das Zimmer Steeles bewachten. Man sagte mir zu, die beiden Cops unverzüglich zu schicken.

    Ich wandte mich, als mein Handy wieder in der Tasche steckte, erneut an Steele. „Wir werden Ihnen auch die illegale Prostitution nachweisen, Steele, und die Schutzgelderpressungen, die Sie in Südmanhattan bei Gastwirten und Geschäftsleuten in Szene gesetzt haben. Und in diesem Zusammenhang kommt sicher auch Licht in das Dunkel, in dem derzeit noch einige Morde liegen. Ich werde alles tun, Steele, um zu verhindern, dass Sie die Freiheit jemals wiedersehen."

    Der Mafioso knirschte mit den Zähnen. „Fahr zur Hölle, Trevellian!"

    Sarah und ich verließen das Zimmer. Unten, in der Eingangshalle, warteten wir auf die Ankunft der beiden Police Officer. Sie ließen nicht lange auf sich warten. Wir wiesen sie in ihre Aufgabe ein, und die beiden traten ihren Dienst vor dem Krankenzimmer des Mafioso an. Sobald er haftfähig war, würde Steele ins City Prison überführt werden.

    Während wir zur Federal Plaza zurückfuhren, brachte der Nachrichtensender die Geschichte vom Selbstmord eines 17-jährigen in Staten Island.

    „Tragisch, murmelte Sarah. „Was mag in einem solchen Menschen wohl vorgehen?

    Wir hatten in dieser Minute keine Ahnung, wie sehr uns das Schicksal Robby Whitmores noch beschäftigen sollte.

    Ehe wir zu Steele gefahren waren, hatten wir beschlossen, die Clubs, die Steele in Südmanhattan betrieb, auf den Kopf zu stellen. Sicher gingen uns einige Dealer und illegale Huren ins Netz, die für Steele arbeiteten. Vielleicht plauderte auch der eine oder andere seiner Geschäftsführer und Vertrauten aus der Schule, wenn er sich in die Enge getrieben sah.

    Mit Unterstützung des Police Department wurden gegen Mitternacht die fünf Barbetriebe, die James Steele sein Eigen nannte, umstellt. Sarah und ich befanden uns mit einer Gruppe von Leuten in der Barclay Street vor der „Silver Moon Bar". Sie war im Erdgeschoss eines Hochhauses untergebracht. Auf dem Gehsteig davor lungerten zwei Kerle in Jeansanzügen herum. Hin und wieder wurden sie angequatscht. Sie unterhielten sich mit Leuten, die in die Bar gingen oder sie verließen, dann verschwanden sie mit einem Pärchen in einer Einfahrt.

    Ich ahnte, dass ein Deal ablief.

    Ich schaute auf meine Uhr. Es war eine Minute vor null Uhr. Von der Bar aus war ich im Schattenfeld einer Passage zwischen zwei Häusern nicht zu sehen. Polizei hatte die Bar umstellt. Punkt null Uhr wollten wir bei sämtlichen Etablissements gleichzeitig zuschlagen.

    Die beiden Dealer und das Pärchen kamen auf den Gehsteig zurück. Das Pärchen wandte sich nach links. Ich wollte nicht länger warten. Ehe die beiden verschwanden, sagte ich in mein Walkie-Talkie: „Zugriff. Achtet auf das Pärchen und die beiden Dealer. Niemand darf entkommen."

    In den Schatten um das Gebäude herum und hinter geparkten Autos wurde es lebendig. Auch aus einigen Häusern auf beiden Straßenseiten kamen Polizisten. „O verdammt, die Bullen!", brüllte jemand, dann trappelten Schritte auf dem Asphalt.

    „Stehenbleiben! Police Department! Bleiben Sie stehen oder ich schieße!"

    Einer der Kerle im Jeansanzug rannte in meine Richtung. Ich sah ihn unter seine Jacke greifen. Plötzlich blitzte es bei ihm auf. Er feuerte auf die Polizisten, die ihn verfolgten. Ich sah einen der Cops zu Boden gehen und sprang aus der Passage, in der mich die Finsternis gedeckt hatte wie ein schwarzer Vorhang.

    Der Bursche sah mich und schlug auf mich an. Mein Bein zuckte hoch und traf seine Faust. Sein Arm wurde in die Höhe geschleudert, der Schuss peitschte, die Kugel pfiff über meinen Kopf hinweg. Und dann prallte ich gegen den Burschen. Ich packte ihn am Arm und drehte mich in ihn hinein. Im Hochrucken zog ich ihn über meine Schulter. Er schrie auf, seine Beine wirbelten durch die Luft, dann krachte er der Länge nach auf den Gehsteig. Seine Pistole schlitterte davon. Der Aufprall presste dem Kerl die Luft aus den Lungen, er japste erstickend nach Luft.

    Dann waren auch schon zwei Cops heran, und ich überließ ihnen den Knaben.

    Die meisten der Kollegen waren zwischenzeitlich in die Bar eingedrungen. Ehe sich das Personal und die Gäste versahen, waren Vorder- und Hinterausgang von Polizisten besetzt.

    Ich sah zwei Kollegen bei dem Pärchen. Zwei andere rangen den anderen Dealer nieder. Ich vernahm aus der Kneipe Sarah Andersons Organ: „Keiner verlässt die Bar! Nehmen Sie Ihre Pässe heraus. Wir werden Sie einzeln überprüfen."

    Ich überzeugte mich, dass die beiden Dealer sowie das Pärchen festgenommen wurden, dann ging ich in die Bar. Von der ursprünglich sicher ausgesprochen schummrigen Atmosphäre war nichts mehr übrig. Überall brannten die Lampen. Es war taghell. Das Personal hatte sich am Ende des Tresens versammelt. Sarah und ein uniformierter Polizist prüften Ausweise. Wer sich ausweisen konnte und nicht verdächtig war, durfte die Bar verlassen.

    Mein Handy dudelte. Es war Blackfeather, der mit seiner Gruppe die „Paradise Bar hops genommen hatte. Blacky sagte: „Wir haben hier alles unter Kontrolle, Jesse. Fünf Ladys und zwei Jünglinge sind in dem Laden der verbotenen Prostitution nachgegangen. Wir haben den Geschäftsführer und die Prostituierten verhaftet. Außerdem einen Dealer, der vor dem Lokal mit Ecstasy handelte.

    „Prima", sagte ich, „auch bei uns scheint der Einsatz nicht umsonst gewesen zu sein, Blacky. Auf jeden Fall haben wir zwei Streetworker und zwei Aufkäufer

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