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Krimi Doppelband 180
Krimi Doppelband 180
Krimi Doppelband 180
eBook279 Seiten3 Stunden

Krimi Doppelband 180

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:



Trevellian und der Profi (Pete Hackett)

Trevellian auf falscher Fährte (Pete Hackett)





Ein Mafioso und sein Sohn werden getötet, wenig später der Sohn eines Baumagnaten. Es gibt keine offensichtliche Verbindung zwischen den Toten, aber die Opfer wurden mit der gleichen Waffe erschossen. Noch während die FBI-Agenten Trevellian und Tucker versuchen ein Motiv und Spuren zu finden, ereignen sich weitere Morde.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum10. Mai 2023
ISBN9783745229752
Krimi Doppelband 180

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    Buchvorschau

    Krimi Doppelband 180 - Pete Hackett

    Pete Hackett

    Krimi Doppelband 180

    UUID: 6740623b-2b4d-49fe-a007-9413f7dead7e

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Krimi Doppelband 180

    Copyright

    Trevellian und der Profi: Action Krimi

    1

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    Trevellian auf falscher Fährte

    Krimi Doppelband 180

    Pete Hackett

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Trevellian und der Profi (Pete Hackett)

    Trevellian auf falscher Fährte (Pete Hackett)

    Ein Mafioso und sein Sohn werden getötet, wenig später der Sohn eines Baumagnaten. Es gibt keine offensichtliche Verbindung zwischen den Toten, aber die Opfer wurden mit der gleichen Waffe erschossen. Noch während die FBI-Agenten Trevellian und Tucker versuchen ein Motiv und Spuren zu finden, ereignen sich weitere Morde.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER TONY MASERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Trevellian und der Profi: Action Krimi

    Krimi von Pete Hackett

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 122 Taschenbuchseiten.

    Carradine ist Profikiller und hat den Auftrag eine Unterweltgröße zu töten. Kein Problem, denkt er, aber er hinterlässt einen Fingerabdruck und landet schon bald im Gefängnis. Er hat sich vorgenommen, seinen Auftraggeber nicht preiszugeben, und als sein Gefangenentransport überfallen wird, glaubt er zuerst, er solle befreit werden. Die Männer wurden aber geschickt, um ihn zum Schweigen zu bringen, und Carradine entkommt nur mit knapper Not. Jetzt will er nur noch Rache. Es dauert nicht lange, bis das FBI die erste Leiche findet.

    1

    Es war die Stunde des Killers. Sein Auftrag war klar und deutlich formuliert: Töten Sie Stuard Dodson. Dodson war ein Gangsterboss. Er kontrollierte das Drogengeschäft und die illegale Prostitution in Turtle Bay. Er war einem anderen im Weg.

    Der Killer hatte Dodsons Gewohnheiten studiert. Jeden Morgen um 9 Uhr verließ der Gangsterboss seine Wohnung in Clinton, um seine Betriebe zu kontrollieren, die mehr der Geldwäsche denn dem Broterwerb dienten. Auch am Morgen des 15. April verließ er seine Wohnung um 9 Uhr. An diesem Tag aber wartete der Killer auf ihn …

    2

    Wir hatten kaum den Dienst angetreten, als mein Telefon läutete. Ich hob ab und nannte meinen Namen. Es war die wohlvertraute Stimme unseres Chefs, die ich hörte. Mr. McKee sagte: »Guten Morgen, Jesse. Kommen Sie und Milo doch gleich mal zu mir.«

    Eine Minute später klopfte ich gegen die Tür zum Büro des Assistant Direktors. »Treten Sie ein!«, erklang es und ich öffnete. Der Chef saß hinter seinem Schreibtisch. Ich betrat das Büro, Milo folgte mir. Der AD erhob sich, kam um den Schreibtisch herum, schüttelte jedem die Hand und forderte uns auf, am Besprechungstisch Platz zu nehmen.

    Er kam mit einem dünnen Schnellhefter ebenfalls zum Tisch und ließ sich nieder. »Das Police Departement hat einen Fall an uns abgegeben. Stuard Dodson wurde vorgestern vor seiner Wohnung in der 58th Street erschossen. Man vermutet, dass das organisierte Verbrechen dahinter steckt. Dodson kontrollierte den Rauschgifthandel in Turtle Bay. Der Name ist Ihnen sicher nicht unbekannt.«

    Ich hatte schon von Dodson gehört. Das sagte ich Mr. McKee. Dann fragte ich: »Gibt es irgendwelche Hinweise auf den Täter? Wie geschah der Mord?«

    »Der Mörder schoss mit einem Gewehr. Er verschaffte sich Zugtritt zu einer Wohnung auf der anderen Straßenseite. Die Wohnungsinhaber überwältigte und fesselte er. Vom Wohnzimmerfenster aus hatte er das Gebäude im Auge, in dem Dodson wohnte. Als Dodson ins Freie trat, verpasste er ihm einen Kopfschuss.« Nach einer kurzen Pause endete der AD mit den Worten: »Es kann sich nur um einen Profikiller handeln.«

    »Konnte das Ehepaar den Täter beschreiben?«

    »Nein. Er war mit einer schwarzen Sturmhaube maskiert. Aufgetaucht ist er gegen 4 Uhr morgens. Er läutete an der Wohnungstür. Als Ben Conway, der Wohnungsinhaber, öffnete, drang der Kerl in die Wohnung ein. Das Gewehr beförderte er in einem Koffer. Er setzte es in der Wohnung zusammen.«

    »Gibt es sonst irgendwelche Augenzeugen des Mordes?«, fragte Milo.

    »Einige Passanten sahen Dodson zusammenbrechen. Sie dachten zunächst an eine Kreislaufschwäche oder einen Herzinfarkt.«

    »Und die Spurensicherung hat nichts gefunden, was einen Hinweis auf den Täter zulässt?«

    »Er trug Handschuhe, sodass er keine Fingerabdrücke hinterließ. Was seine DNA betrifft, so sind die Analysen noch nicht abgeschlossen.«

    »Hat er Spuren hinterlassen, die auf seine DNA schließen lassen?«, erkundigte ich mich.

    »Das weiß ich nicht«, antwortete der AD. »Wir werden das Ergebnis der Spurensicherung abwarten müssen.«

    Nachdem wir den Chef verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg in die 58th Street. Wir suchten das Ehepaar Conway auf, das den Täter gesehen hatte. Der Mann war ungefähr fünfundsechzig und hatte fast weiße Haare, seine Frau war nicht viel jünger. Ben Conway ließ uns in die Wohnung und bot uns Sitzplätze im Wohnzimmer an.

    »Ihre Kollegen von der Mordkommission haben uns schon befragt«, erklärte er. Unruhig knetete er seine Hände. Das Erlebte wirkte bei ihm noch nach. »Wir können ihnen kaum etwas sagen. Der Kerl war maskiert. Ich konnte nur seine Augen sehen. Sie waren von blauer Farbe. Ansonsten war der Verbrecher etwa eins fünfundachtzig groß und schlank. Er war mit einer blauen Jeans und einer schwarzen Windjacke bekleidet.«

    »Wie konnte er sie überwältigen?«, fragte ich.

    »Als ich die Tür einen Spalt öffnete, rammte er sie auf. Ich kam gar nicht zum Denken. Er hatte eine Pistole und zwang meine Gattin, mir die Hände zu binden, dann fesselte er meine Frau. Er drohte, uns zu töten, wenn wir schreien. Wir mussten uns im Schlafzimmer aufs Bett legen.«

    »Wie sprach er? Wies seine Sprache irgendwelche Besonderheiten auf?«

    »Er sprach fließend englisch. Seine Stimme klang ein wenig heiser. Ich konnte den Kerl vom Schlafzimmer aus durch die geöffnete Tür beobachten. Er baute ein Gewehr zusammen und postierte sich gegen 9 Uhr am Wohnzimmerfenster. Dann hörte ich den Schuss.«

    Es war nicht viel, was wir ins Field Office mit zurücknahmen. Wir kannten die ungefähre Größe des Täters und seine Augenfarbe, wir wussten, dass er schlank war und dass seine Stimme etwas heiser klang.

    Damit ließ sich nichts anfangen.

    Wir mussten das Ergebnis der DNA-Analyse abwarten. Es war nicht auszuschließen, dass der Killer Hautschuppen oder Haare am Tatort zurückgelassen hatte und dass sein genetischer Fingerabdruck zugeordnet werden konnte.

    Am nächsten Tag erhielt ich einen Anruf von der SRD. Der Kollege sagte: »Wir konnte eine DNA in der Wohnung des Ehepaars Conway sichern. Wahrscheinlich hat der Killer irgendwann mal seine Maske abgenommen oder die Handschuhe ausgezogen und dabei einige Hautschuppen verloren. Es handelt sich um einen Mann namens John Carradine. Carradine ist sechsunddreißig Jahre alt und wohnt West 39th Street Nummer 294.«

    Wir suchten noch einmal das Ehepaar Conway auf und fragten, ob den beiden John Carradine bekannt und gegebenenfalls irgendwann mal zu Besuch in ihrer Wohnung war. Er war den beiden alten Leuten unbekannt.

    Das verlieh uns die Gewissheit, dass es sich bei dem Killer um John Carradine handelte. Wir beantragten einen Haftbefehl und erhielten am folgenden Tag schon den Gerichtsbeschluss. Nachdem wir ihn im Criminal Courts Building abgeholt hatten, machten wir uns auf den Weg in die 39th Street.

    Bei dem Gebäude Nummer 294 handelte es sich um ein Hochhaus, in dem sich einige Anwaltskanzleien und Arztpraxen befanden. Carradines Wohnung lag in der zwölften Etage. Wir fuhren mit dem Aufzug nach oben. Milo läutete. Gleich darauf ertönte es durch die geschlossene Tür. »Wer ist draußen?«

    »Die Special Agents Tucker und Trevellian vom FBI«, erwiderte ich. »Öffnen Sie die Tür, Mister Carradine.«

    »Was wollt ihr von mir?«

    »Wir haben einen Haftbefehl. Es geht um Mord – den Mord an Stuard Dodson.«

    In der Wohnung blieb es ruhig.

    Wir standen zu beiden Seiten der Tür im Schutz der Wand. Ich schlug mit den Knöcheln meiner Linken gegen die Tür. »Öffnen Sie, Carradine.«

    »Ihr müsst mich schon aus der Wohnung holen!«

    »Rechnen Sie sich wirklich eine Chance aus?«

    »Lebend kriegt ihr mich nicht!«

    Milo schaute mich fragend an. Ich nickte. Mein Partner trat vor die Tür hin und warf sich dagegen. Krachend flog sie auf. Milo glitt sofort wieder in den Schutz der Wand. Da knallte es in der Wohnung auch schon. Die Kugel pfiff durch die offene Tür und hämmerte ein handtellergroßes Loch aus der gegenüberliegenden Wand. Ein Querschläger jaulte.

    »Ein SWAT-Team wird Sie aus der Wohnung holen, Carradine«, drohte ich. »Wollen Sie es darauf ankommen lassen?«

    »Einige von euch nehme ich mit!«, prophezeite der Killer. Seine Stimme klang ein wenig schrill. Es verriet seine Nervosität.

    Ich ging davon aus, dass er reagieren würde wie ein in die Enge getriebenes Raubtier. Er war unberechenbar und gefährlich. Daher wollte ich kein Risiko eingehen und sagte zu Milo: »Wir fordern ein Spezialistenteam an. Die Leute vom Emergency Service Unit sind entsprechend ausgerüstet. Niemand verlangt von uns, dass wir hier unsere Haut zu Markte tragen.«

    Ich folgte mit dieser Entscheidung der Vernunft.

    Milo zog sein Handy aus der Jackentasche und tippte eine Nummer, dann stellte er eine Verbindung her. Schließlich sprach er mit klarer und sachlicher Stimme: »Hier spricht Special Agent Milo Tucker vom FBI New York. ASAC Trevellian und ich befinden uns in der 39th Straße Nummer 294, zwölfte Etage. Unser Auftrag lautet, John Carradine wegen des Verdachts des Mordes zu verhaften. Carradine hat sich bewaffnet in seiner Wohnung verschanzt und widersetzt sich der Verhaftung unter Androhung von Gewalt.«

    Mein Partner lauschte kurze Zeit, dann bedankte er sich, beendete das Gespräch und versenkte das Handy wieder in seiner Jackentasche. »Sie schicken uns ein Team. Es wird aber mindestens eine Stunde dauern.«

    3

    Der Gangster kauerte hinter der Lehne eines Sessels. Seine Gedanken wirbelten. Ja, er hatte Dodson erschossen. Und nicht nur den Gangsterboss. Er, Carradine, war ein Profikiller und nie war ihm bis jetzt ein Fehler unterlaufen.

    Seine Rechte hatte sich um den Griff einer Beretta verkrampft. Mit dieser Waffe hatte er bereits vier Männer getötet. Carradine gab sich keinen Illusionen hin. Mit Hilfe der Ballistik würde man ihm die Morde nachweisen. Ihm blühte ein Leben hinter Gittern. Der Gedanke daran drohte in ihm Panik zu verursachen.

    Der Killer schaute auf seine Uhr. Es war kurz nach 11 Uhr. In spätestens einer Stunde traf ein Team von Spezialisten ein. Die Polizei würde eine Blendgranate oder Tränengas einsetzen. Seine Chancen waren gleich null.

    In Carradines Gesicht arbeitete es krampfhaft. Es war ein Spiegelbild seiner Empfindungen. Seine Nerven lagen blank. Und der Gedanke, sich den Weg freizuschießen, gewann bei ihm die Oberhand. Er biss die Zähne zusammen. Jeder seiner Gesichtszüge drückte jähe Entschlossenheit aus.

    Der Verbrecher erhob sich. Seine Hand mit der Pistole ruckte in die Höhe. Er begann zu feuern. Mit seinen Kugeln zwang er die beiden G-men in Deckung zu bleiben. Die Geschosse pfiffen durch die Tür oder bohrten sich in den Türrahmen. Schuss um Schuss jagte Carradine aus dem Lauf. Schritt um Schritt näherte er sich der Tür. Der Killer setzte alles auf eine Karte.

    Bei der Tür knallte es. Die Kugel streifte Carradine am Oberarm. Es brannte wie ein Peitschenschlag und brachte den Killer zur Raison. Die beiden G-men hatten mit ausgesprochener Kaltblütigkeit reagiert. Bei Carradine brach der Selbsterhaltungstrieb durch. Völlig deckungslos präsentierte er sich den Beamten. Seinem Instinkt folgend wirbelte er herum und floh wie von Furien gehetzt wieder hinter den Sessel. Sein Herz raste. Stoßweise atmete er durch die Nase. Er drohte die Nerven zu verlieren.

    »Legen Sie die Waffe weg und kommen sie mit erhobenen Händen aus der Wohnung!«, erklang es scharf und klirrend.

    Carradine kämpfte mich sich. Der Zwiespalt, der in ihm aufgebrochen war, drückte sich in seinen Augen aus. Sie blickten gehetzt. Ein Zittern durchlief die Gestalt des Killers. Er begriff, dass er verloren hatte. Seine Hand mit der Pistole sank nach unten, öffnete sich, die Waffe prallte auf den Fußboden. Langsam hob Carradine die Hände und richtete sich auf.

    Die SIG auf den Killer angeschlagen betrat Jesse Trevellian die Wohnung. »Umdrehen und Hände auf den Rücken!«

    4

    Am Nachmittag des nächsten Tages erging Haftbefehl gegen John Carradine. Die Vernehmungen und die Anhörung vor Gericht hatten nicht ergeben, für wen Carradine arbeitete. Er nahm seinen Auftraggeber in Schutz. Die Waffe des Gangsters war in der Ballistik gelandet.

    Nachdem er wieder in seiner Zelle saß, beschlossen wir, noch einmal mit Carradine zu sprechen. Wir begaben uns in den Zellentrakt und ließen ihn vorführen. Ich gebot ihm, am Tisch in der Raummitte Platz zu nehmen. Er setzte sich und streckte die Beine weit von sich. Mit spöttischem Ausdruck musterte er uns. »Was wollen Sie noch? Reicht es Ihnen nicht, dass Sie mir den Mord an Stuard Dodson nachgewiesen haben?«

    »Wir haben Ihre Pistole sichergestellt«, antwortete ich. »Außerdem fanden wir in Ihrer Wohnung das Gewehr, mit dem Sie Dodson erschossen. Sicher haben Sie mit diesen Waffen weitere Menschen getötet.«

    Carradine grinste. »Fünf – es sind insgesamt fünf. Man wird es sowieso herausfinden. Vier habe ich mit der Pistole aus dem Leben befördert, für Dodson habe ich mir ein Gewehr angeschafft.« Carradines Hand wischte durch die Luft; eine wegwerfende Geste. Und er schürzte die Oberlippe, als er hervorstieß: »Einer oder fünf – es spielt beim Strafmaß sicherlich keine Rolle.«

    »Für wen arbeiten Sie?«, fragte ich.

    »Das habe ich Ihnen schon bei den ersten Vernehmungen nicht gesagt, das habe ich vor Gericht nicht ausgeplaudert, und ich werde Ihnen auch jetzt den Namen nicht nennen.«

    »Warum nicht? Haben Sie Angst, dass Sie Ihr Auftraggeber zur Rechenschaft zieht, wenn Sie ihn verraten?«

    »Ich bin loyal, G-men.«

    »Ihre Loyalität wird Ihnen Strafverschärfung einbringen. Es gibt auch während der Haft gewissen Privilegien …«

    »Geben Sie sich keine Mühe.«

    Wir bissen bei Carradine auf Granit.

    Am folgenden Morgen sollte er nach Rikers Island überstellt werden. Um 8.30 Uhr kam ein Gefangenentransporter in die Tiefgarage des Federal Buildings. Drei Polizisten holten den Gefangenen ab. Wir erledigten die Übergabe. Carradine wurde in die kleine Zelle gesperrt, die sich auf der überdachten Ladefläche des Transporters befand. Ein Beamter blieb im hinteren Teil des Fahrzeuges, die beiden anderen setzten sich ins Führerhaus. Wenig später rollte das Fahrzeug zur Ausfahrt.

    5

    Der Gefangenentransporter hatte den East River überquert und rollte auf dem Interstate 278 in Richtung Norden. Der Verkehr war mäßig. Die beiden Beamten im Führerhaus des Fahrzeuges schwiegen. Sie hatten schon etliche solcher Transporte durchgeführt. Für sie war dieser Job Routine geworden.

    Hinter ihnen fuhr ein Buick. Der Fahrer des Transporters konnte ihn ihm Seitenspiegel sehen. Zwei Männer saßen in dem Fahrzeug. Jetzt setzte es zum Überholen an. Kurze Zeit fuhr es auf einer Höhe mit dem Polizeiauto, dann war es vorbei und scherte wieder auf die rechte Fahrspur ein.

    Ein nachfolgender Chevy setzte sich neben den Transporter. Der Buick, der voraus fuhr, bremste ab. Der Fahrer des Polizeifahrzeuges wurde gezwungen, ebenfalls zu bremsen. Der Chevy an der linken Seite verhinderte, dass er ausweichen konnte.

    »Verdammt!«, knirschte der Fahrer des Transporters. »Da stimmt was nicht. Sie haben uns in die Zange genommen.

    Hinter dem Gefängniswagen fuhr jetzt ein Van. Ein Mann beugte sich weit aus dem Seitenfenster. Auf seiner Schulter lag die Abschussvorrichtung einer leichten Panzerfaust. Er zielte kurz und drückte dann ab. Das Geschoss durchschlug den Aufbau des Gefangenentransporters und explodierte im Innern. Die kleinen, vergitterten Fenster wurden herausgesprengt. Die Doppeltür flog auf. Rauch qualmte aus den entstandenen Öffnungen.

    Der Buick kam zum Stehen. Der Gefangenentransporter musste ebenfalls anhalten. Der Chevy, der neben dem Polizeifahrzeug fuhr, wurde abgebremst. Zwei Männer, die mit Pistolen bewaffnet waren, sprangen heraus.

    Der Polizist im Aufbau des Transporters war von der Explosion getötet worden. Die Tür der Zelle, in der Carradine eingesperrt war, hing schief in den Angeln. Der Verbrecher war unverletzt geblieben. Dichter, beißender Qualm hüllte ihn ein. Er verließ die Zelle und sah den getöteten Beamten. Mit einem schnellen Griff zog er ihm die Waffe aus dem Holster. In dem Moment stieg einer der Gangster in den Aufbau. Er sah Carradine und richtete die Pistole auf ihn.

    Carradine begriff schlagartig. Er sollte nicht befreit, sondern zum Schweigen gebracht werden. Und er reagierte. Gedankenschnell warf er sich zur Seite. In dem Moment drückte der Gangster ab. Ein zweiter Mann erschien in der Tür des Aufbaus. Carradine feuerte. Einer der Gangster brach zusammen. Der andere wurde getroffen und verschwand. Carradine erhob sich und erreichte mit drei Schritten die aufgesprengte Tür. Sein Blick fiel auf den Van, der hinter dem Transporter angehalten hatte. Der Verbrecher schoss und sprang von der Ladefläche. Wild um sich feuernd rannte er davon. Einige Kugeln, die die Gangster blindlings hinter ihm her feuerten, verfehlten ihn. Er überquerte die Straße und verschwand hinter dichtem Gebüsch.

    Der verwundete Gangster schleppte sich zu dem Chevy und warf sich auf den Beifahrersitz. Motoren heulten auf. Reifen drehten quietschend durch, die Gangsterfahrzeuge brausten davon.

    6

    Mich rief der Assistant Director an. Er klang ziemlich aufgeregt. »Soeben erhielt ich die Nachricht, dass der Gefangenentransporter auf dem Interstate 278 überfallen wurde. Es stellt sich so dar, als dass Carradine getötet werden sollte. Aber er konnte fliehen. Es ist ihm gelungen, die Pistole eines der Polizisten zu erbeuten. Er hat einen der Kerle erschossen, die das Fahrzeug

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