Trevellian und der Tod auf dem Catwalk: Action Krimi
Von Pete Hackett
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 121 Taschenbuchseiten.
Wer ermordet Models auf dem Laufsteg in aller Öffentlichkeit? Der Verdacht fällt sofort auf die Mitglieder der PETA, die lautstark und aggressiv gegen den Handel mit Pelzen protestieren. Dann werden im Besitz des einen Models gestohlene Bilder entdeckt. Ist der Mörder in Kreisen des organisierten Kunstraubs zu finden? Keine leichte Aufgabe für die FBI-Agenten Trevellian und Tucker.
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Trevellian und der Tod auf dem Catwalk - Pete Hackett
Trevellian und der Tod auf dem Catwalk: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 121 Taschenbuchseiten.
Wer ermordet Models auf dem Laufsteg in aller Öffentlichkeit? Der Verdacht fällt sofort auf die Mitglieder der PETA, die lautstark und aggressiv gegen den Handel mit Pelzen protestieren. Dann werden im Besitz des einen Models gestohlene Bilder entdeckt. Ist der Mörder in Kreisen des organisierten Kunstraubs zu finden? Keine leichte Aufgabe für die FBI-Agenten Trevellian und Tucker.
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Alles rund um Belletristik!
1
»Du bist dran, Grazia«, sagte Paul Belmont, der New Yorker Modeschöpfer. Soeben kam ein Model zurück, das einen langen Pelzmantel vorgeführt hatte. »Du hast deine Sache gut gemacht, Kelly«, sagte Belmont anerkennend und versetzte der jungen Frau einen leichten Klaps auf die Schulter. Sie lächelte geschmeichelt.
Grazia di Stefano verzog geringschätzig den Mund, dann setzte sie sich in Bewegung. Sie führte eine Pelzjacke mit dazugehöriger Mütze vor. Extravagante Mode. Vor dem Gebäude demonstrierten die Aktivisten der PETA. Parolen wie »Kein Blut für Mode», »Stoppt den Pelzhandel« und »Tiere haben ein Recht auf ein unversehrtes Leben« standen auf den Plakaten, die die Tierschützer in die Höhe hielten. Im Chor riefen sie ihre Parolen.
Grazia lief bis zum Ende des Catwalks, dann machte sie kehrt. Plötzlich bäumte sie sich auf, dann brach sie zusammen …
*
Mein Telefon läutete, ich schnappte mir den Hörer und hob ihn vor mein Gesicht, nannte meinen Namen und hörte die Stimme von Mr. McKee: »Guten Morgen, Jesse«, sagte der Assistant Director. »Können Milo und Sie gleich mal zu mir kommen?«
»Natürlich, Sir.« Ich legte auf. Milo schaute fragend. Ich wies mit dem Kinn zur Tür. »Der Chef hat gerufen.«
Wenig später betraten wir sein Büro. Er kam um seinen Schreibtisch herum, begrüßte uns per Handschlag und forderte uns auf, Platz zu nehmen. Er setzte sich zu uns an den kleinen Konferenztisch und sagte: »Das Police Department hat eine Mordsache an uns abgegeben. Ein mysteriöser Fall. Es geht um den Tod eines Mannequins. Ihr Name ist Grazia di Stefano. Sie wurde bei einer Vorführung auf offener Bühne erschossen. Der Mörder konnte unerkannt entkommen.«
Ich pfiff zwischen den Zähnen. »Kein alltäglicher Fall«, und fragte sogleich: »Sonst irgendwelche Erkenntnisse?«
»Warum drückt man uns den Fall aufs Auge?«, knurrte Milo wenig begeistert.
»Grazia di Stefano hat keinen Wohnsitz im Staat New York«, versetzte Mr. McKee und richtete den Blick auf mich. »Bei der Modenschau wurden Pelze vorgeführt. Die Aktivisten der PETA demonstrierten. Initiator der Vorführung war der Modeschöpfer Paul Belmont. Ein New Yorker Designer.«
Zurück in unserem Büro studierten wir die Akte, die uns der AD ausgehändigt hatte. Der Mord geschah in einem Kaufhaus in der Fifth Avenue. Der Mörder hatte von einer Empore aus geschossen. Er hatte ein Gewehr mit einem Schalldämpfer benutzt. Es waren einige Vernehmungen durchgeführt worden. Doch nirgends bot sich ein Hebel, an dem wir ansetzen hätten können.
Paul Belmont wohnte in der 54th Street. Wir beschlossen, mit ihm zu sprechen. Ich fand einen Parkplatz ein Stück von dem Gebäude entfernt, in dem der Modeschöpfer wohnte. Die Wohnung lag in der neunten Etage. Belmont war Mitte der vierzig und dunkelhaarig. Er war ziemlich extravagant gekleidet. Ein wenig erinnerte er an Karl Lagerfeld, nur dass dieser gut fünfundzwanzig Jahre älter und weißhaarig war.
Belmont bat uns, nachdem ich uns vorgestellt und mich ausgewiesen hatte, in die Wohnung. So ausgefallen wie seine Kleidung war auch die Wohnung eingerichtet. Glas und Chrom. Sicherlich Designermöbel. Eine blondhaarige Frau saß auf der Couch und musterte uns. Belmont stellte sie uns als Kelly Danner vor und erklärte uns, dass sie nicht nur seine Freundin sei, sondern auch für ihn als Model arbeite.
»Aber nehmen Sie doch Platz, Special Agents«, sagte er dann und wies auf die schweren Ledersessel, die um einen niedrigen Glastisch gruppiert waren. »Es geht um den Mord an Grazia, nicht wahr?«, fragte er, als wir saßen. Auch Belmont hatte Platz genommen.
»Sehr richtig«, erwiderte ich.
»Ich habe alles, was ich weiß, schon Ihren Kollegen von der Mordkommission berichtet«, erklärte Belmont. »Es war nicht viel. Wir kamen gar nicht richtig zum Denken. Es war auch kein Schuss zu hören. Zuerst dachten wir, Grazia wäre es schlecht geworden. Aber dann …«
Er brach ab und fuhr sich mit fahriger Geste über das Gesicht.
»Grazia di Stefano stammt nicht aus New York«, sagte Milo.
»Nein. Sie lebte in Cincinnati. Aber sie arbeitet seit Längerem immer wieder mal für mich, und so habe ich sie auch für dieses Event engagiert.« Belmont verdeckte einen Moment seine Augen mit der Hand. »Es ist so schrecklich, und es will mir noch immer nicht in den Kopf. Grazia war so gut drauf.«
»Sie haben die Tierschützer der PETA in Verdacht«, sagte ich. »Das haben Sie zumindest bei Ihrer ersten Vernehmung angegeben.«
»Sie haben ziemlich massiv demonstriert. Die Veranstaltung fand unter Polizeischutz statt. Gäste der Show wurden bedroht. Es ist nicht auszuschließen, dass sich einer dieser militanten Tierschützer mit einem Gewehr in die Show schlich.«
»James Gardner, der die PETA in New York leitet, wurde vernommen«, erklärte ich. »Er distanziert sich vehement von dem Mord und schließt auch aus, dass einer der Aktivisten damit etwas zu tun hat. Natürlich werden wir mit den Leuten, die vor Ort waren, sprechen. – Haben Sie eine Ahnung, ob Grazia di Stefano bedroht wurde?«
»Natürlich distanziert sich Gardner von dem Mord«, erregte sich Belmont. »Vielleicht hat er auch wirklich nichts damit zu tun. Nun, er hat die Demonstranten geschickt. Weiß er denn, ob nicht der eine oder andere mit einer Waffe zu der Demo gekommen ist?« Belmont zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, ob Grazia bedroht wurde. Allerdings kann ich es mir nicht vorstellen. Wie ich schon sagte: Sie war gut drauf. Wenn sie bedroht worden wäre, hätte sich das sicherlich auf ihren Gemütszustand ausgewirkt und ich hätte eine Veränderung bei ihr wahrgenommen.«
Wir verließen Belmont und fuhren in die 89th Street, wo James Gardner wohnte. Eine Frau öffnete uns die Tür. Sie war etwa Ende zwanzig und hatte dunkle Haare. »Was kann ich für Sie tun?«
»Ich bin Special Agent Trevellian vom FBI New York«, stellte ich mich vor. »Das ist mein Kollege Tucker. Können wir Mister Gardner sprechen?«
»Mein Mann ist in der Arbeit.«
»Wo arbeitet er?«
Es war ein Großhandel für Elektrogeräte in Queens. Die Frau gab uns die genaue Adresse. Ich bedankte mich, und wenig später waren wir auf dem Weg nach Osten. Gardner arbeitete als Buchhalter in dem Betrieb. Er verfügte über ein eigenes Büro, und so waren wir ungestört.
»Ich habe bereits ausgesagt«, gab Gardner zu verstehen. »Es ist richtig, wir haben vor dem Kaufhaus demonstriert. Unser Ziel ist es, zu erreichen, dass die großen Kaufhäuser und Kaufhausketten keine Pelze mehr zum Kauf anbieten. Über unsere Beweggründe muss ich Sie schätzungsweise nicht aufklären, Special Agents. Die sind hinreichend bekannt.«
»Ja, das sind sie. Wir haben die Namen der Männer und Frauen, die Sie mobilisiert haben. Es ist auch amtlich, dass keiner von ihnen das Kaufhaus betreten hat.«
»Ein Polizeiaufgebot hat uns davon abgehalten«, erwiderte Gardner. »Es kam jedoch zu keinerlei Ausschreitungen. Die Demo verlief friedlich. – Wir sind gegen das Abschlachten von Tieren, deren Pelze verarbeitet werden. Aber mit Mord haben wir nichts am Hut. Was sollte auch die Ermordung eines Models für einen Sinn haben? Dadurch wäre nichts aufzuhalten.«
Ich konnte mich dieser Argumentation nicht verschließen. Und ich glaubte auch nicht daran, dass Grazia di Stefano ermordet worden war, weil sie Pelzmode vorführte. Mit dem Mord an ihr ließ sich nicht mal ein Exempel statuieren. Im Hinblick auf die Interessen, die die PETA verfolgte, wäre der Mord an dem Model absolut sinnlos gewesen.
Dem verlieh ich auch Ausdruck, als wir wieder auf dem Weg zum Field Office waren. Milo pflichtete mir bei, indem er sagte: »Ich bin ganz deiner Meinung, Partner. Das Motiv für den Mord ist im privaten Umfeld des Models zu suchen. Wir sollten uns mal mit der Polizei in Cincinnati kurzschließen.«
Zurück im Field Office nahm ich mit dem Police Department in Cincinnati Verbindung auf.
2
Einen Tag später erhielt ich einen Anruf aus Cincinnati. Der Kollege, der mich anrief, hieß Matt Callagher, sein Dienstgrad war Inspektor. Er sagte: »Wir haben mit Isabel di Stefano, einer Schwester der Ermordeten, gesprochen. Außerdem haben wir uns in Grazia di Stefanos