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Trevellian steckt den Teufel in den Knast: Action Krimi
Trevellian steckt den Teufel in den Knast: Action Krimi
Trevellian steckt den Teufel in den Knast: Action Krimi
eBook232 Seiten3 Stunden

Trevellian steckt den Teufel in den Knast: Action Krimi

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Über dieses E-Book

Krimi von Pete Hackett




Luigi Moretti regelt seine Angelegenheiten entschieden und mit Nachdruck. Dass seine Tochter Stella seinen Vertrauten Sergio Toscani heiratet, hat er ebenso entschieden, wie er den Mord an Lloyd Hunter befohlen hat. Lloyd war Moretti zu groß und damit zu gefährlich geworden. Hunters Sohn Jeff dagegen nimmt der Mafioso nicht ernst. Ein Fehler, wie sich herausstellt, denn Jeff will Rache für seinen toten Vater und Stella ist sein Ziel.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum18. Sept. 2022
ISBN9783753206158
Trevellian steckt den Teufel in den Knast: Action Krimi

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    Buchvorschau

    Trevellian steckt den Teufel in den Knast - Pete Hackett

    Trevellian steckt den Teufel in den Knast: Action Krimi

    Krimi von Pete Hackett

    Luigi Moretti regelt seine Angelegenheiten entschieden und mit Nachdruck. Dass seine Tochter Stella seinen Vertrauten Sergio Toscani heiratet, hat er ebenso entschieden, wie er den Mord an Lloyd Hunter befohlen hat. Lloyd war Moretti zu groß und damit zu gefährlich geworden. Hunters Sohn Jeff dagegen nimmt der Mafioso nicht ernst. Ein Fehler, wie sich herausstellt, denn Jeff will Rache für seinen toten Vater und Stella ist sein Ziel.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER A. PANADERO

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Prolog

    Lloyd Hunter bekam einen furchtbaren Schlag gegen die Stirn. Schlagartig riss sein Denken, er starb noch im Stehen. Haltlos brach er zusammen. Die Kugel hatte ihm den halben Hinterkopf weggerissen. Blut sickerte auf den Gehsteig und rann in die Fugen zwischen den Betonplatten.

    Morgan Clark, der Begleiter von Hunter, benötigte mindestens zwei Sekunden, um zu begreifen, was geschehen war. Er duckte sich, sein Blick sprang in die Runde. Dann starrte er voller Entsetzen auf den Leichnam am Boden. Passanten näherten sich. Ein Knall war nicht zu hören gewesen. »Was ist mit dem Mann? Ist ihm schlecht geworden?«, fragte ein älterer Mann.

    Morgan Clark schaute den Mann an wie ein Erwachender.

    Plötzlich schrie eine Frau auf. »Seht das Blut«, stammelte sie dann, ihre Lippen bebten, in ihren Augen wob das Grauen. Mit zitternder Hand wies sie auf den blutenden Kopf des Toten. »Das viele Blut…«

    Jemand sagte schrill: »Der ist tot. Ihm fehlt der halbe Kopf. Gütiger Gott!«

    Stimmen tönten plötzlich durcheinander. Ein Mann zückte sein Handy und tippte die Nummer des Notrufs. Morgan Clark fasste sich und ging neben Lloyd Hunter auf das linke Knie nieder. Die Augen des Toten standen offen und glitzerten wie Glasstücke. In ihnen war nur noch eine absolute Leere. Die Zähne von Clark knirschten übereinander. Gedankenversunken schaute er in das erstarrte Gesicht.

    Schließlich durchfuhr ihn ein Ruck, er richtete sich auf, ging ein Stück zur Seite und fischte sein Handy aus der Tasche, holte eine eingespeicherte Nummer auf das Display und drückte den grünen Knopf. Als sich jemand meldete, sagte er: »Du musst jetzt ganz stark sein, Jeff.«

    »Was ist geschehen?«

    »Dein Vater wurde erschossen. Auf offener Straße.«

    »Was!«

    »Du hast schon richtig gehört, Jeff. Der verdammte Hund hat deinen Vater hinrichten lassen.«

    »Wo seid ihr?«

    »In der Cedar Street. Wir waren essen. Als wir das Lokal verließen fiel der Schuss. Dein Dad war sofort tot.«

    Jeffrey Hunter brauchte einige Zeit, bis er die Mitteilung verarbeitet hatte. Seine Zähne knirschten übereinander. »Dafür wird der verdammte Bastard büßen.«

    »Was hast du vor? Willst du ihn im Gegenzug erschießen?«

    »Ich werde mir etwas überlegen. Ich fahre sofort los und werde in einer halben Stunde etwa in der Cedar Street sein. Bis dann, Morgan.«

    »Beeile dich.«

    Clark schaltete das Mobiltelefon aus und steckte es in die Tasche. Um den Toten hatte sich ein Kreis aus Menschen gebildet. Morgan Clark konnte es noch immer nicht fassen. Es überstieg seinen Verstand.

    Es dauerte nicht lange, dann kam ein Streifenfahrzeug der City Police. Die beiden Cops sprangen heraus und bahnten sich einen Weg durch die Rotte der Gaffer. Einer kehrte sofort zum Patrol Car zurück und klemmte sich hinter das Funkgerät…

    *

    Milo und ich erledigten Schreibtischarbeit. Diese Art der Tätigkeit löste bei keinem von uns einen Sturm der Begeisterung aus, aber sie war notwendig, und an diesem Tag hatten wir uns wieder einmal entschlossen, in den sauren Apfel zu beißen. Mein Telefon klingelte und ich nahm den Hörer ab. Es war Mr McKee. »In der Cedar Street ist ein Mord geschehen, Jesse«, erklärte er. »Mich hat soeben ein Beamter der Homicide Squad verständigt. Lloyd Hunter wurde auf offener Straße erschossen.«

    Ich schluckte. »Sprechen Sie von dem Lloyd Hunter, Sir?«

    »Ja, von dem Gangsterboss, der uns seit längerem in Atem hält und dem wir bisher nichts nachweisen konnten.«

    »Ihn kann nur die Konkurrenz ermordet haben«, kam es wie aus der Pistole geschossen aus meinem Mund.

    »Sprechen sie von bekannter Konkurrenz, Jesse?«

    »Für den Mord kommen mehrere Leute in Frage.«

    »So ist es. Den Mörder zu finden wird Ihre Aufgabe sein. Filtern Sie ihn heraus aus der Masse der in Frage kommenden Verbrecher. Da der Mord dem organisierten Verbrechen zuzuordnen sein dürfte, sind wir zuständig. Halten Sie mich auf dem Laufenden, Jesse.«

    »Das ist doch selbstverständlich«, antwortete ich.

    Milo hatte jedes Wort, das der Assistant Director gesprochen hatte, hören können, denn ich hatte den Lautsprecher des Telefons aktiviert. Nachdem ich aufgelegt hatte, sagte er: »An wen denkst du, Jesse?«

    Ich zuckte mit den Schultern. »Es können die Chinesen gewesen sein, die Italiener, die Japaner, die Russen. Hunter hatte sicher eine Reihe von Feinden. Bei Gott, wenn das mal keinen Bandenkrieg nach sich zieht. Mir schwant Fürchterliches, Milo.«

    Wir fuhren in die Cedar Street. Uniformierte Polizisten sperrten den Platz vor dem Eingang der Speisegaststätte ab. Die Neugierigen standen ein ganzes Stück entfernt und renkten sich die Hälse aus. Kollegen von der Mordkommission und von der SRD waren bereits vor Ort, ebenso der Coroner und ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. Über den Leichnam war eine Decke gebreitet worden.

    Ich sprach mit dem Leiter des Einsatzteams aus dem Police Departement. »Es gibt einen Augenzeugen«, sagte der Detective Lieutenant. »Sein Name ist Morgan Clark. Er hat mit Lloyd Hunter in der Gaststätte zu Mittag gegessen. Der Mann ist ziemlich fertig.«

    »Wo ist er jetzt?«

    »Ich habe ihn ins Police Departement bringen lassen, damit er dort in aller Ruhe seine Aussage machen kann. Allzu viel aber wird seine Vernehmung nicht ergeben. Er konnte nicht mal sagen, ob der Schuss aus einem Auto abgegeben worden ist oder ob sich der Schütze in einem der Häuser postiert hatte.«

    »In welcher Beziehung steht dieser Clark zu Hunter?«, fragte Milo.

    »Clark erklärte, dass sie Geschäftspartner sind. – Der Schuss muss aus dieser Richtung gekommen sein.« Der Detective Lieutenant wies schräg über die Straße. »Ein Knall war nicht zu hören. Der Täter muss also einen Schalldämpfer benutzt haben. Es muss sich um einen Profi handeln. Hunter bekam die Kugel genau zwischen die Augen.«

    Plötzlich wurde die Aufmerksamkeit des Kollegen abgelenkt. Ein Mann kam heran. »Wer hat Sie durch die Absperrung gelassen?«, blaffte der Detective Lieutenant.

    Der Bursche, der sich uns näherte, war etwa dreißig Jahre alt, blondhaarig, ungefähr eins achtzig groß und breitschultrig. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel. Seine Augen blickten ernst. »Mein Name ist Jeffrey Hunter. Morgan Clark hat mich informiert, dass jemand meinen Vater niedergeschossen hat.«

    Der Mann schien ziemlich gefasst zu sein. Er holte seinen Führerschein aus der Tasche und wies sich aus, ohne dass dies jemand von ihm verlangt hätte. Der Detective Lieutenant nickte. »Bei dem Toten handelt es sich um Lloyd Hunter.«

    »Kann ich ihn sehen?«

    »Er bietet keinen schönen Anblick«, murmelte der Detective Lieutenant.

    »Ich werde es ertragen.«

    Wir folgten Jeff Hunter und dem Kollegen zu dem Leichnam. Der Detective Lieutenant klappte die Decke zurück und das Gesicht kam zum Vorschein. Aus dem kleinen, schwarzen Loch in der Stirn waren nur ein paar Bluttropfen getreten. Eine große Blutlache verriet, dass die Kugel beim Austritt eine verheerende Wirkung gehabt hatte.

    Sekundenlang schloss Jeff Hunter die Augen. Dann presste er zwischen den Zähnen hervor: »Die Pest an den Hals seines Mörders.«

    »Haben Sie eine Ahnung, wer es getan haben könnte?«, fragte ich. »Hatte Ihr Vater Feinde?«

    Jeff Hunter starrte mich an. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich weiß nicht, ob mein Vater Feinde hatte. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand Interesse daran hatte, ihn zu töten. Ich kann Ihnen nichts sagen.«

    »Ihr Vater besaß eine Werbeagentur, nicht wahr?«

    »Ja. Er war auch an einigen anderen Geschäften beteiligt. Unter anderem Immobilien…«

    »Ihr Vater war verheiratet?«

    »Geschieden. Meine Mutter lebt in Albany. Ihre genaue Anschrift kenne ich nicht.« Ein hässliches Funkeln stieg aus der Tiefe der Augen des Mannes. Er schien keine gute Erinnerung an seine Mutter zu haben. Diesen Eindruck gewann ich zumindest.

    »Haben Sie Kontakt zu ihr?«

    »Nein.«

    »Wie war ihr Verhältnis zu ihrem Vater?«

    »Meines?«

    »Das Ihrer Mutter.«

    »Dad bestritt ihren Lebensunterhalt. Er war nicht knauserig. Sie denken doch nicht etwa, dass ihn -« er machte eine kurze Pause, »- meine Mutter auf dem Gewissen hat?«

    »Wir dürfen nichts außer Acht lassen«, erklärte Milo.

    »Wie standen Sie zu Ihrem Vater?«

    »Ich arbeite in seiner Agentur. Unser Verhältnis war gut. In sein Privatleben hatte ich keinen Einblick. Unser privater Kontakt beschränkte sich auf einige gemeinsame Essen im Jahr und ein paar Treffen auf Partys, die mein Vater zu gewissen Anlässen veranstaltete.«

    »Daraus schließe ich, dass sie privat keinen allzu großen Kontakt mit Ihrem Vater hatten.«

    »Das ist richtig. Verstehen Sie das aber nicht falsch. Wir verstanden uns sehr gut. Es führte jeder lediglich sein eigenes Leben.«

    »Sind Sie verheiratet?«

    »Nein.«

    »Haben Sie Geschwister?«

    »Nein.«

    Ich wandte mich an den Detective Lieutenant und bat ihn, uns die Vernehmungsprotokolle und Ergebnisse der Spurensicherung zukommen zu lassen.

    Da unsere weitere Anwesenheit nicht vonnöten war, kehrten Milo und ich ins Field Office zurück.

    »Es wird schwer sein, den Mörder zu überführen«, bemerkte Milo, als wir an unseren Schreibtischen Platz genommen hatten.

    Ich fuhr meinen Computer hoch. Das Betriebssystem verlangte ein Login und ich gab es ein. Dann richtete ich den Blick auf Milo. »Wir wissen, dass Hunter ein Gangster war, können es allerdings nicht beweisen. Er war clever und bot uns keinen Hebel. Nun ist er jemandem in die Quere gekommen. Und dieser Jemand hat nicht lange gefackelt.«

    »Einer der anderen Bosse«, murmelte Milo. »Aber wie sollen wir an diese Kerle herankommen? Der Mord wurde von einem Hitman verübt. Wir könnten einige V-Leute einsetzen, die sich ein wenig umhören. Aber wer es auch war, der Hunter zu seinen Ahnen schickte – er wird es nicht an die große Glocke hängen.«

    »Warten wir ab, was die Spurensicherung ergibt«, knurrte ich.

    Milo verzog das Gesicht. »Wenn es ein Profi war, dann wird die einzige Spur die Kugel sein, die den Schädel von Hunter zerschmetterte. Vorausgesetzt, sie wird sichergestellt.«

    *

    Bei Meg Logan läutete es. Sie erhob sich von der Couch und ging zur Tür. Meg trug einen superkurzen Minirock, ein enges T-Shirt, kniehohe, schwarze Lederstiefel und schwarze Netzstrümpfe. Die langen, blonden Haare trug sie offen. Sie ringelten sich auf ihrem Rücken und hingen über ihre schmalen Schultern.

    Die Dreiundzwanzigjährige schaute durch den Spion, dann öffnete sie die Tür einen spaltbreit, lächelte und sagte: »Bist du Brad?«

    »Ja.« Der Mann musterte sie fast ausdruckslos. »Wir haben eine Verabredung.«

    »Richtig. Komm herein.« Meg öffnete die Tür und machte ihrem Besucher Platz. Er kam in die Wohnung. Meg schloss die Tür. Er wandte sich ihr zu. »Du hast eine Stunde gebucht«, sagte Meg. »Bringen wir erst das Geschäftliche über die Bühne.«

    »Hundert Dollar.« Der Mann griff in die Innentasche seiner Jacke, nahm seine Brieftasche heraus und fingerte einige Geldscheine heraus, die er Meg reichte. »Du scheinst zu halten, was du versprochen hast.« Wohlgefällig starrte er auf die großen Brüste von Meg, die sich wie zwei Bälle unter dem engen T-Shirt abzeichneten.«

    Meg legte das Geld in einen Schub. »Gehen wir ins Schlafzimmer.«

    »Erfüllst du auch Sonderwünsche?«

    »Das kommt drauf an. Alles mache ich nicht.«

    »Ich verstehe.«

    Meg ging vor dem Freier her zur Schlafzimmertür, betrat das Zimmer und machte Licht, dimmte es so weit herunter, dass im Zimmer nur noch eine schummrige Atmosphäre herrschte, und sagte: »Zieh dich aus. Wenn du Sonderwünsche hast, können wir drüber reden. Das kostet allerdings.«

    Der Mann entkleidete sich. Auch Meg zog sich aus. Sie gebot dem Mann, sich aufs Bett zu legen. Er aber trat vor sie hin. »Du musst sehr gut zu mir sein«, murmelte er, seine Stimme klang heiser, und in seinen Augen war plötzlich ein seltsames Flackern. Er legte beide Arme um Meg und drückte sie an sich. Die junge Frau stemmte sich gegen ihn. »Lass los.« Sie lachte auf. Ein glockenhelles Lachen, fast belustigt. »Ich werde nicht nur gut zu dir sein, ich werde dir den Himmel auf Erden bereiten. Du wirst es sehen. Jetzt leg dich auf den Rücken. Sonst brauchst du nichts zu tun. Überlass alles mir.«

    »Ich habe es verdient, dass du gut zu mir bist«, stieß der Bursche hervor und umklammerte Meg mit beiden Armen. »Meine Mutter hat mich verlassen, als ich zehn war. Sie taugte nichts. Ich bin bei meinem Vater aufgewachsen. Er hatte keine Liebe für mich übrig.«

    Meg wand sich in seinem Griff. Das Lachen war ihr vergangen. Der Ausdruck von Panik prägte ihre Züge. Siedendheiß fiel ihr ein, dass in den vergangenen zwei Wochen zwei Prostituierte ermordet worden waren. Eine Woge des Entsetzens überschwemmte ihr Bewusstsein. Hatte sie ein Date mit ihrem Mörder vereinbart? Hatte sie sich für hundert Dollar den Tod erkauft? »Loslassen«, keuchte sie. »Wenn du einen Mutterersatz suchst…«

    Sein Gesicht verzerrte sich. »Du musst nur gut zu mir sein. Mehr verlange ich nicht. Streichle mich. Sprich zu mir. Sag, dass ich ein lieber und netter Junge bin. Gib mir, was ich von meiner Mutter nie bekommen habe.«

    »Du – du bist ein Psychopath!«, entrang es sich Meg. Verzweifelt versuchte sie, seine Umklammerung zu sprengen. »Lass mich los, oder ich schreie um Hilfe. Du – du kannst deine hundert Dollar wieder haben.«

    »Du verdammte Hure!« Das Gesicht des Freiers verwandelte sich in eine wütende Fratze. Er löste seinen Griff und schlug Meg die Faust gegen den Kopf. Sie fiel auf das Bett und schrie auf. Als sich der Mann über sie beugte, rammte sie ihm beiden Beine in den Leib. Er krümmte sich nach vorn, ein überraschter Ton brach aus seiner Kehle. Meg rollte sich über das breite Bett und kam auf der anderen Seite auf die Beine. »Hilfe!«, schrie sie mit gellender Stimme und lief zur Tür. Mit einem Satz schnitt ihr der Mann den Weg ab. In seinen Augen war ein gefährliches Irrlichtern. Er warf Meg aufs Bett und kniete über ihr. »Du hättest nur gut zu mir sein brauchen«, hechelte er. »Mehr wollte ich nicht. Nur ein wenig Liebe.« Dann legten sich seine Hände um den Hals der jungen Hure…

    *

    Clive Caravaggio und Blackfeather betraten das Büro von Mr. McKee. Der AD kam um seinen Schreibtisch herum und begrüßte die beiden per Handschlag, dann forderte er sie auf, sich zu setzen. Sie ließen sich an dem kleinen Konferenztisch nieder, der Chef ging wieder hinter seinen Schreibtisch und setzte sich ebenfalls.

    Abwartend musterten Steve und Blacky ihren Vorgesetzten. »In der Nacht wurde wieder eine Prostituierte ermordet«, begann Mr. McKee. »Ihr Name ist Meg Logan, ihre Adresse ist 154 East 56th Street.«

    »Der dritte Prostituiertenmord innerhalb von zwei Wochen«, murmelte Steve.

    »So ist es. Meg Logan wurde wie die beiden anderen jungen Frauen vor ihr erwürgt. Der Mord weist dieselbe Handschrift auf wie die beiden anderen Morde. Die Frauen waren in ihren Wohnungen tätig und priesen sich in einschlägigen Zeitungen als Hostessen an.«

    »Gibt es sonst irgendwelche Erkenntnisse, Sir?«, fragte Blacky. »Hat jemand den Mann gesehen?«

    »Nein. Dem ersten Augenschein nach ist der Mord gestern Abend zwischen einundzwanzig und zweiundzwanzig Uhr geschehen. Ob die Kollegen von der SRD irgendwelche Hinweise auf den Mörder sichergestellt haben, ist noch nicht bekannt.«

    Steve und Blacky fuhren ins gerichtsmedizinische Institut und sprachen mit dem Pathologen. Der Arzt sagte: »Ich bin noch nicht dazu gekommen, die Leiche zu obduzieren. Aber es ist davon auszugehen, dass der Tod durch Erwürgen eingetreten

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