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Sizilianische Methoden: Kriminalroman
Sizilianische Methoden: Kriminalroman
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eBook141 Seiten1 Stunde

Sizilianische Methoden: Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Sizilianische Methoden
Krimi von Manfred Weinland

Der Umfang dieses Buchs entspricht 104 Taschenbuchseiten.

Nachdem der Sohn von Vito Calderone bei einem FBI-Einsatz ums Leben kam, ist der Mann von blinder Rachgier erfüllt. Ausgerechnet der FBI-Agent Jesse Trevellian soll büßen. Calderone lässt ihn entführen, um ihn durch einem grausamen, sadistischen Plan langsam sterben zu lassen. Trevellians Kollege Milo Tucker und das Team vom FBI tappen zunächst im Dunkeln, dabei wird die Zeit für Jesse bereits knapp.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum5. Okt. 2017
ISBN9783745200843
Sizilianische Methoden: Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Sizilianische Methoden - Manfred Weinland

    Sizilianische Methoden

    Krimi von Manfred Weinland

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 104 Taschenbuchseiten.

    Nachdem der Sohn von Vito Calderone bei einem FBI-Einsatz ums Leben kam, ist der Mann von blinder Rachgier erfüllt. Ausgerechnet der FBI-Agent Jesse Trevellian soll büßen. Calderone lässt ihn entführen, um ihn durch einem grausamen, sadistischen Plan langsam sterben zu lassen. Trevellians Kollege Milo Tucker und das Team vom FBI tappen zunächst im Dunkeln, dabei wird die Zeit für Jesse bereits knapp.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Die Stadt dämmerte im Frühlicht, als wir uns anschickten, das observierte Crack-Nest auszuheben. Irgendwo am Rande von Chinatown, irgendwo am Rande der Welt.

    »Wenn alles glattgeht, brauchen wir sie nur aufzusammeln«, sagte Frank Casallo vom Tactical Narcotics Team, mit dem wir eng zusammenarbeiteten.

    »Wenn nicht ...« Frank Casallo ließ die Prognose unvollendet wirken. Wir wussten auch so, dass wir einmal mehr nach dem schnellsten Gift New Yorks und seinen Vertreibern fahndeten, die vielfach selbst dem Crack verfallen und entsprechend unberechenbar waren in allem, was sie taten. Der kleinste Fehler konnte ein Fiasko auslösen.

    Milo und ich spähten durch die Schlitze unseres Einsatzwagens, der den Werbeaufdruck einer real existierenden chinesischen Großwäscherei trug. Unser Bestreben, damit an der Nahtstelle zwischen Chinatown und Little Italy nicht aufzufallen, schien sich zu erfüllen. Noch war alles ruhig. Aufreizend ruhig ...

    Der niedrige Lagerschuppen, der sich wie ein Schwalbennest zwischen zwei pagodenähnliche Bauten schmiegte, sah aus, als wäre er seit Monaten oder Jahren nicht mehr benutzt worden. Unsere Informationen sahen anders aus.

    Hier sollte sich der Sitz einer zentralen Umschlagstelle des Horrorstoffs befinden. Von dieser unscheinbaren Lagerhalle aus sollten Hintermänner, die der italienischen Mafia angehörten, seit geraumer Zeit den Versuch starten, ihren Markt auf Chinatown auszuweiten.

    In der Praxis bedeutete dies nicht nur noch mehr Crack-Tote, sondern auch einen drohenden Krieg zwischen der chinesischen und der italienischen Mafia.

    Casallo sprach über Funk mit einem der Außenposten, als ein Beobachter an der Ausfallstraße zur Canal Street das Nahen des Fahrzeugs meldete, das der Informant uns beschrieben hatte.

    Sofort änderte sich die von passivem Warten geprägte Atmosphäre im Innern des Kastenwagens. Ich spürte die unsichtbare Elektrizität, deren Prickeln mich bei jedem größeren Einsatz erfüllte. Auch mein Freund und Partner Milo Tucker, der sofort seine Waffe zog und routinemäßig überprüfte, war angespannt.

    Wirkliche Routine gab es bei uns nicht. Wir hatten zu viele Kollegen beerdigt, die nach dem x-ten Einsatz glaubten, alle Tricks und Finessen der Mobster durchschaut zu haben. Ein einziger Moment der Nachlässigkeit oder gar Selbstgefälligkeit genügte meist für ein persönliches Grabkreuz auf einem überfüllten Friedhof.

    »Sind alle auf ihren Posten?«, wandte ich mich an Casallo. Sein Haar hatte den matten Glanz oxidierten Kupfers. Sein Gesicht war vernarbt, was nicht auf Verletzungen, sondern auf eine überwundene Hautkrankheit zurückging.

    »Yeah«, sagte er. Er stammte aus Texas, genauer aus Houston, und dieses breite »Yeah« war uns in den letzten Tagen in Fleisch und Blut übergegangen.

    Über Walkie-Talkie stimmte er sich mit den einzelnen Stationen ab. Wir hatten weder Kosten noch Mühen gescheut, uns unauffällig an den strategisch wichtigsten Punkten einzunisten. Einige Kollegen harrten schon ein paar Tage länger aus als wir und hatten nicht das Glück, sich in einem mobilen Versteck zu befinden. Für sie grenzte der Einsatz an eine Haftstrafe, die jedoch, wenn alles glattging, gleich ihr gnädiges Ende finden würde ...

    Dann tauchte der graue Pick-up in Sichtweite auf. Langsam, als könnten die Insassen den Hinterhalt riechen, kam er die Straße herab. Hinter der Scheibe, die die Morgensonne reflektierte, waren die Silhouetten von zwei Personen auszumachen. Beim Näherkommen wurden Details erkennbar. Der Kerl am Steuer zollte der schon in Morgenstunden unerträglichen Schwüle Tribut; sein Unterhemd offenbarte dunkle Schweißflecken an der Brust. Er war südländischer Herkunft, wie sein Begleiter auf dem Nebensitz, der im Gegensatz zu ihm wie aus dem Ei gepellt wirkte. Marke Gigolo. Er war eindeutig der Gefährlichere von beiden, und schon durch das Fernglas fielen mir die bedächtigen Armbewegungen auf, mit denen er den Fahrer dirigierte. Seine Augen wurden von einer Sonnenbrille verdeckt.

    »Wir lassen sie den Schuppen öffnen und entladen«, sagte ich zu Casallo. Schon vorher war abgesprochen, dass die Oberleitung des Einsatzes unserer Abteilung zufiel. »Wir warten ab, bis sie unvorsichtiger werden und mittendrin in der Arbeit sind. Vorher existieren wir gar nicht. Verstanden?«

    Frank Casallo gab die Weisung an seine Leute weiter.

    Auch ich zog jetzt meine Dienstwaffe. Geprüft hatte ich sie vorher schon. Mein Blick glitt zu Milo, der seine Zigarette im Ascher zerdrückt hatte und ebenfalls einen Blick durch den Feldstecher warf.

    Der Pick-up hielt in geringem Abstand vor dem Tor des Schuppens. Die Bremslichter leuchteten auf und erloschen. Während der Motor deutlich hörbar im Leerlauf weitertuckerte, sprang der Fahrer heraus, entfernte das schwere Vorhängeschloss und zog die beiden Torflügel auf. Dann setzte er sich zurück in den Pick-up und rollte ins Halbdunkel. Der Motor erstarb, und die Sequenz von eben wiederholte sich, nur umgekehrt. Der Bursche im Unterhemd schloss das Tor, nachdem er misstrauische Blicke in die Umgebung geworfen hatte.

    Casallo schaltete um auf Video.

    Über die Optik der mühsam installierten Kamera schien uns das Innere des Lagerschuppens entgegenzuspringen. Zunächst in verwaschenem Dunkel, dann wurde karges Neonlicht zugeschaltet. Über das Richtmikro der ferngesteuerten Videoanlage drangen erste Wortfetzen. Bisher konnten wir zufrieden sein. Eine Entdeckung der Überwachungsinstrumente stand nicht zu befürchten. Die Sorgfalt, mit der wir den Einsatz über Tage hinweg vorbereitet hatten, schien sich auszuzahlen. Und doch wurde ich unruhiger, je länger alles genau nach unseren Erwartungen verlief.

    »Du traust dem Braten nicht«, hörte ich Milos leise Bemerkung neben mir. Er kannte mich blind. Umgekehrt war es nicht anders.

    »Und du?«, gab ich zurück.

    »Ich würde mich nicht über Langeweile beklagen, wenn es in diesem Stil weiterginge. Alles sieht nach einem Spaziergang aus.« Milo nickte auf den Monitor, der uns das schweißtreibende Entladen des Pick-ups frei Haus lieferte, ohne dass wir die Nase hinter den Bretterverschlag stecken mussten. Der Typ im Maßanzug beteiligte sich nicht daran, die einzelnen Plastiksäcke neben dem Transporter zu stapeln. Sein junges Gesicht lag meist im Schatten, und sein Haar versumpfte fast in Brillantine.

    »Aber du glaubst es nicht?«

    »Nein.«

    »Kennen Sie einen der Männer?«, wandte ich mich an Casallo.

    »Der Piekfeine ist Gianluca Calderone«, nickte er. »Sein Vater ist eine große Nummer bei Bonetti. Wer der andere ist, weiß ich nicht, aber das dürfte unwichtig sein. Unser Informant hat den Mund nicht zu voll genommen. Aber Sie haben recht – auch ich stehe anonymen Tipps eher skeptisch gegenüber ...«

    Er unterbrach seine eigenen Ausführungen.

    Es wurde Zeit.

    Der Pick-up war bereits mehr als zur Hälfte entladen. Mich irritierte immer noch, dass die Mobster sich keinen Begleitschutz leisteten, immerhin ging es um eine Drogenmenge, die einem Vermögen gleichkam, mit dem sich ein Privatmann bereits zur Ruhe hätte setzen können. Aber vielleicht hatte man sich entschlossen, so unauffällig wie möglich vorzugehen. Wahrscheinlich wurde nicht zum ersten Mal auf diese Weise verfahren, und erfolgreiche Ideen ändert niemand gern ...

    »Operation läuft!«, sagte Frank Casallo in sein Walkie-Talkie, und das war auch der Startschuss für uns.

    Für mich der Beginn einer wirklich großen Feindschaft ...

    2

    Unser Wagen spielte Rammbock. Dafür war er von Anfang an konzipiert worden. Nach innen verlagerte Zusatzstreben schützten

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