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Trevellian liebte eine Mörderin: Action Krimi
Trevellian liebte eine Mörderin: Action Krimi
Trevellian liebte eine Mörderin: Action Krimi
eBook234 Seiten3 Stunden

Trevellian liebte eine Mörderin: Action Krimi

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Über dieses E-Book

Krimi von Pete Hackett


Der Umfang dieses Buchs entspricht 224 Taschenbuchseiten.


Wertvolle Gemälde werden aus Museen weltweit gestohlen und eines taucht plötzlich in einer angesehenen Galerie in New York auf. Die Aussagen des Galeristen sind eher vage, aber man kann ihm nichts beweisen. Das FBI vermutet einen bekannten Gangster hinter den Diebstählen. Als der erschossen wird, macht sich dessen Tochter daran, seinen Tod zu rächen.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum16. Juli 2022
ISBN9783753204444
Trevellian liebte eine Mörderin: Action Krimi

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    Buchvorschau

    Trevellian liebte eine Mörderin - Pete Hackett

    Trevellian liebte eine Mörderin: Action Krimi

    Krimi von Pete Hackett

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 224 Taschenbuchseiten.

    Wertvolle Gemälde werden aus Museen weltweit gestohlen und eines taucht plötzlich in einer angesehenen Galerie in New York auf. Die Aussagen des Galeristen sind eher vage, aber man kann ihm nichts beweisen. Das FBI vermutet einen bekannten Gangster hinter den Diebstählen. Als der erschossen wird, macht sich dessen Tochter daran, seinen Tod zu rächen.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /COVER FIRUZ ASKIN

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Prolog

    »Einbruch im Museum of Modern Art. Wachmann getötet. Gemälde von Vincent van Gogh, Claude Monet und Henri Rousseau gestohlen!«

    Das war die Schlagzeile in der New York Times.

    Mein Interesse war erwacht. Ich las den Bericht. Der Einbruch war am Vortag am frühen Morgen entdeckt worden. Bei den Tätern muss es sich um absolute Profis und Kunstexperten gehandelt haben. Die Alarmanlage war von ihnen ausgeschaltet worden. Sie hatten keinerlei verwertbare Spuren hinterlassen. Der Wachmann war erstochen worden. Die Polizei tappt im Dunkeln, hieß es.

    Ich machte Milo auf den Bericht aufmerksam und gab ihm die Zeitung. Er las. Dann schaute er mich an. »Das vierte Museum weltweit, das innerhalb der vergangenen zwei Monate aufgesucht wurde«, gab er zu verstehen. »Erst der Louvre in Paris, dann das British Museum in London, und schließlich das Nationalmuseum in Mexiko City. Ob es sich um eine international arbeitende Bande von Dieben handelt?«

    »Es kann sein«, erwiderte ich, »muss aber nicht. Wenn doch, wäre der Einbruch in das MoMA ein Fall für das FBI.«

    Milo nickte.

    Das war vor drei Wochen gewesen.

    Jetzt hatten wir den Fall am Hals. Mr. McKee hatte Milo und mich mit den Ermittlungen beauftragt. Sicher war zwischenzeitlich, dass die Einbrüche in Paris, London und Mexiko City von ein und denselben Gangstern begangen worden waren. Und nun nahm man an, dass diese international arbeitende Bande auch in New York zugeschlagen hatte. Dazu kam, dass ein Gemälde, das im Louvre entwendet wurde, in New York aufgetaucht war. Es handelte sich um ein Werk von Jan Vermeer. Gestohlen worden waren darüber hinaus Gemälde von Delacroix, Rubens und Rembrandt.

    Wo sollten wir den Hebel ansetzen?

    Liefen die Fäden in New York zusammen?

    Steckte eine Mafia hinter den Einbrüchen oder wurden die Diebstähle im Auftrag irgendwelcher reicher Kunstliebhaber begangen? Wenn das so war, dann hatten wir ein Problem. Denn dann würden die Kunstwerke in irgendwelchen Häusern verschwinden, um nie wieder aufzutauchen. Gegen diese Theorie sprach jedoch, dass »Die Spitzenklöpplerin« von Jan Vermeer bei einem Händler in New York entdeckt worden war.

    Der Mann hieß Gregg Harper und besaß ein Geschäft in der Fifth Avenue, in der nobelsten Straße New Yorks, vielleicht sogar ganz Amerikas oder der Welt. Wir fuhren in die Paradestraße. In der Nähe der Galerie fand ich einen Parkplatz.

    In der Fifth Avenue zeigt sich New York mit seinen glanzvollsten Geschäften, zum Beispiel den Konsumententempeln von Warner Brothers und Coca Cola, und seinen prachtvollen Museen, wie dem Metropolitan und dem Guggenheim Museum. Es handelt sich sozusagen um die Hauptstraße Manhattans. Sie ist die Trennlinie zwischen Ost- und Westmanhattan.

    Wir betraten Harpers Galerie. Die Türglocke bimmelte. Hier herrschte eine gediegene Atmosphäre. Einige Leute standen herum und begutachteten die Kunstwerke, die hier ausgestellt waren. Überall standen Skulpturen, an den Wänden hingen Gemälde, wir liefen über dicke Teppiche, die unsere Schritte schluckten. Hinter der Rezeption stand eine Lady mit straff zurückgekämmten Haaren, die am Hinterkopf zu einem Schopf gewunden waren. Auf der Nase der Dame saß eine Brille, deren Gläser funkelten und ihre Augen unnatürlich vergrößerten – die Augen, mit denen sie uns scharf fixierte.

    Passten wir vielleicht nicht in diesen piekfeinen Laden?

    Sah man uns an, dass wir nur Durchschnittsverdiener einer mittleren Gesellschaftsschicht waren? Oder dass es sich bei uns um Polizisten handelte? Ich dachte nicht weiter darüber nach. Denn wir hatten die Rezeption erreicht und die Lady fragte nach unseren Wünschen. Ich zückte meinen FBI-Ausweis, hielt ihn ihr hin und sagte: »Wir hätten gerne Mr. Harper gesprochen.«

    Sie hob die Brauen. Es verlieh ihrem Gesicht einen absolut arroganten Ausdruck. In ihren Augen waren wir Plebejer, Kunstbanausen, unterprivilegierte Zeitgenossen. »Es ist wegen der Spitzenklöpplerin von Jan Vermeer, nicht wahr?«, fragte sie spitz. Das Gesicht verlor seinen hochmütigen Ausdruck nicht.

    »So ist es«, versetzte Milo trocken. »Wir würden Ihrem Boss gerne ein paar Fragen im Zusammenhang mit dem Bild stellen.«

    Sie presste den Mund fast schmerzlich zusammen. »Es ist kein Bild im herkömmlichen Sinne«, wies sie Milo dann zurecht. »Es handelt sich um ein Meisterwerk, ein unbezahlbares Kunstwerk, wie es die Welt …«

    »Sorry«, sagte ich und unterbrach die Frau. Ich wollte mir keinen Vortrag über den Unterschied von einem Bild zu einem Kunstwerk anhören. »Mein Partner hat das sicherlich nicht abwertend gemeint. Und im Endeffekt ist es doch ein Bild.«

    Sie schnappte nach Luft und schaute mich an, als hätte ich etwas völlig Blödsinniges von mir gegeben. Ich fühlte mich, als hätte ich ein Sakrileg begangen. Plötzlich verschloss sich ihr Gesicht, sie stieß pikiert hervor: »Mr. Harper befindet sich nicht in der Galerie. Er will erst gegen vierzehn Uhr eintreffen. Kann ich ihm irgendetwas bestellen?«

    »Wo finden wir ihn jetzt?«, fragte Milo.

    »Ich nehme an, in seiner Wohnung in der sechsundfünfzigsten Straße. Die Hausnummer kann ich Ihnen leider nicht nennen.«

    Ich schaute auf die Uhr. Es war kurz nach elf Uhr. »Wir kommen um vierzehn Uhr wieder«, sagte ich und gab der Frau eine von meinen Visitenkarten. »Sie können Ihren Chef ja darauf vorbereiten. Bis später, Ma‘am.«

    Freundlich nickte ich der Lady zu. Dann gingen wir. Die Türglocke bimmelte wieder, als ich die Tür öffnete. Lautlos fiel sie hinter uns zu. Wenig später saßen wir im Sportwagen und fuhren nach Süden. Vor mir und hinter mir rollte eine Blechlawine. Eine andere bewegte sich in Richtung Norden. Ein Hupkonzert umgab uns. Ich schaltete die Lüftung aus, weil die Abgase den Innenraum meines Autos verpesteten.

    Eine halbe Stunde später fuhren wir mit dem Aufzug aus der Tiefgarage hinauf in den 24. Stock des Federal Buildings, wo wir ein gemeinsames Büro inne hatten. Als wir den Raum betraten, empfing uns das Dudeln meines Telefons. Ich pflückte den Hörer vom Apparat, hob ihn vor mein Gesicht und nannte meinen Namen sowie unsere Dienststelle.

    »Sie möchten mit mir wegen der Spitzenklöpplerin sprechen?«, kam es durch den Äther. Ich merkte sofort, dass der Bursche am anderen Ende der Leitung nicht gerade zur freundlichen Sorte zählte. Ohne zu grüßen und ohne seinen Namen zu nennen war er sofort mit der Tür ins Haus gefallen. Diese Spezies war mir aus der Seele zuwider.

    Dennoch sagte ich freundlich: »Guten Tag, Mr. Harper. Es ist richtig. Wir hätten Ihnen das Bi… – ich meine Gemälde betreffend gern einige Fragen gestellt. Darum werden wir um vierzehn Uhr in Ihrer Galerie sein. Sie kommen doch? Oder …«

    Er fiel mir barsch ins Wort: »Ich habe Ihren Kollegen vom Police Department bereits alle Fragen beantwortet. Ein Privatmann hat mir das Bild zum Kauf angeboten. Als ich es kaufte, hatte ich noch keine Ahnung, dass es aus dem Louvre gestohlen worden ist. Zwischenzeitlich bin ich jedoch eines Besseren belehrt worden. – Ich bin kein Hehler. Ich hätte mir doch nicht die Finger an dem Kunstwerk verbrannt, wenn ich auch nur die blasseste Ahnung gehabt hätte.«

    Ich registrierte, dass er auch von einem Bild sprach. Er war also weniger penibel als seine Angestellte, was die Exponate in seinem Laden anbetraf. Also nahm auch ich kein Blatt mehr vor den Mund. »Wurde Ihnen das Bild als Original verkauft?«

    »Ja. Ich stelle keine Plagiate in meiner Galerie aus.«

    »Wussten Sie denn nicht, dass die Spitzenklöpplerin ihren Platz im Louvre hatte?«

    »Nein. Ich kenne erstens nicht sämtliche Gemälde der Welt, zweitens bin ich nicht hundertprozentig darüber informiert, welche bekannten Kunstwerke in welchem Museum ausgestellt sind.«

    »Aber die Spitzenklöpplerin ist eines der bekanntesten Kunstwerke der Welt«, sagte ich. »Sie ist fast genauso bekannt wie Leonardo da Vincis Mona Lisa.«

    Natürlich hatte ich mich kundig gemacht. Und ich konnte mir kaum vorstellen, dass ein Kunsthändler vom Format Harpers nicht die Herkunft des Gemäldes kennen sollte. Ich glaubte ihm kein Wort.

    »Ich hatte keine Ahnung«, behauptete Harper. »Natürlich habe ich das Gemälde auf seine Echtheit prüfen lassen. Denn der Mann, der es mir verkauft hat, konnte kein Zertifikat vorweisen. Ein Kunstprofessor von der Columbia Universität hat betätigt, dass es sich um keine Fälschung handelt.«

    »Damit wären wir schon bei meiner wichtigsten Frage angelangt, Mr. Harper«, gab ich zu verstehen. »Wer hat Ihnen das Bild verkauft?«

    »Ein Mann namens Blomfield. Er stellte sich mir als privater Sammler vor, der in Geldnot geraten und deshalb gezwungen war, das Gemälde zu verkaufen. Hinterher stellte sich heraus, dass der Name gefälscht war. Ich kann Ihnen nicht sagen, wer hinter diesem Blomfield steckt. Ich wurde sozusagen hereingelegt. Und nun habe ich den Ärger mit der Polizei am Hals.« Die letzten Worten kamen fast vorwurfsvoll.

    »Ich will Ihnen nichts vormachen, Mr. Harper. Aber ich glaube Ihnen nicht, dass Sie die Herkunft des Gemäldes nicht gekannt haben sollten. Sicher waren Sie über den Kunstraub im Louvre informiert. Wissen Sie eigentlich von den Einbrüchen in das British Museum in London und das Nationalmuseum in Mexiko City?«

    »Ich habe davon in der Zeitung gelesen.«

    »Dann ist Ihnen auch bekannt, dass im Museum of Modern Art hier in New York eingebrochen worden ist. Es wurden Gemälde von Vincent van Gogh, Claude Monet und Henri Rousseau gestohlen.«

    »Das habe ich ebenfalls der Zeitung entnehmen können. Die Kerle, die den Einbruch verübten, wussten Bescheid.« Harper räusperte sich. »Sie glauben mir also nicht, Trevellian. Nun, ich kann nur versichern, dass ich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, dass die Spitzenklöpplerin aus dem Louvre entwendet wurde. Wie ich schon sagte: Ich bin kein Hehler. Wäre ich es, hätte ich das Gemälde sicherlich nicht in meiner Galerie zum Kauf angeboten.«

    Diesem Argument hätte ich mich nicht verschließen können, wenn die Kollegen vom Einbruchsdezernat das Gemälde nicht im Keller der Galerie zwischen Werken weniger bekannter Meister aufgestöbert hätten.

    »Es gibt noch einige Fragen zu klären«, sagte ich, »die wir Ihnen persönlich stellen möchten. Richten Sie sich also um vierzehn Uhr auf unseren Besuch ein, Mr. Harper.«

    »Was haben Sie noch für Fragen? Ich will nicht, dass Sie in meiner Galerie auftreten, G-man. Dass man den Vermeer in meinen Geschäft gefunden hat, bedeutet schon einen ziemlichen Renommeeverlust für mich. Wenn jetzt die Polizei auch noch in meiner Galerie herumstöbert, kann das für mich als Geschäftsmann den Todesstoß bedeuten.«

    »Wir können es nicht ändern«, versetzte ich. »Haben Sie denn nicht nachgefragt, woher dieser Blomfield das Bild hatte?«

    »Ich war der Meinung, das Gemälde käme aus Privatbesitz«, sagte Harper mit besonderer Betonung. »Man hat mir Sand in die Augen gestreut.«

    »Und der Kunstprofessor, der das Bild begutachtete?«

    »Was ist mit ihm?«

    »Wusste auch er nicht, dass die Spitzenklöpplerin in den Louvre gehört?«

    »Scheinbar nicht. Denn er würde mich sicher darauf aufmerksam gemacht haben.«

    »Das ist wohl anzunehmen. Bis vierzehn Uhr also, Mr. Harper«, sagte ich.

    »Ich werde Ihnen zur Verfügung stehen«, kam es ziemlich zerknirscht durch die Leitung.

    Da ich den Lautsprecher des Telefons eingeschaltet hatte, konnte Milo mithören, was gesprochen worden war. Er hatte zwischenzeitlich hinter seinem Schreibtisch Platz genommen. Jetzt sagte er: »Ich gehe mit dir einig, Partner. Harper lügt, wenn er behauptet, die Herkunft des Gemäldes nicht zu kennen.«

    »Das werden wir ihm allerdings nicht beweisen können«, antwortete ich. »Man sollte sich vielleicht mal in seiner Galerie umsehen, ob nicht noch weitere Gemälde auftauchen, die irgendwo auf der Welt gestohlen worden sind. Vielleicht sogar das eine oder andere Bild aus dem Museum of Modern Art.«

    »Die Art und Weise, wie das Gemälde zum Kauf angeboten wurde, lässt den Schluss zu, dass Harper entgegen seiner wiederholten Behauptung als Hehler tätig ist«, meinte Milo.

    Ich nickte zur Bestätigung seiner Worte. Dann sagte ich: »Es sind längst noch nicht alle Fragen geklärt. Wir werden um vierzehn Uhr dem guten Mann einen Besuch abstatten. Ist sicher interessant zu sehen, wie er sich dreht und windet, um uns eine plausible Erklärung zu bieten.«

    »Letzterem kann ich mich nur anschließen«, sagte Milo und grinste lausbübisch. »Also auf ihn mit Gebrüll.«

    Kapitel 1

    Harper wählte eine Nummer. Als sich jemand meldete, sagte er in die Sprechmuschel. »Bei mir waren zwei Schnüffler vom FBI. Wie es aussieht, hat die Bundespolizei den Fall übernommen.«

    »Verdammter Mist.«

    »Mach dir keine Sorgen. Das FBI wird genauso wenig herausfinden wie das Police Department.«

    »Dennoch. Es ist höchst beunruhigend. Wir hätten uns niemals auf diese illegalen Geschäfte einlassen sollen.«

    »Wir haben uns aber darauf eingelassen!« Harper stieß es voll Ungeduld hervor. Zeichen dafür, dass er innerlich längst nicht so gelassen war, wie er sich gab. »Ich habe die Bullen belogen. Sie glauben, dass ich das Bild von einem gewissen Blomfield gekauft habe.« Harper machte eine kurze Pause. »Es ist allerdings davon auszugehen«, fuhr er dann fort, »dass Baldwin auch andere Galerien der Stadt mit geraubten Kunstwerken versorgt. Und sicher hat er auch anderen Kunsthändlern Bilder aus dem Einbruch vom MoMA angeboten. Wenn ihm das FBI auf die Schliche kommt, wird er meinen Namen nennen. Und das kann ich mir nicht leisten. Ich würde ins Gefängnis wandern und alles, was ich mir aufgebaut habe, wäre dem Ruin preisgegeben.«

    »Das betrifft auch mich.«

    »Sehr richtig. Ich habe nachgedacht. Baldwin hat sich zu einem Risikofaktor für uns entwickelt. Das ist das eine. Das andere ist, dass er uns in der Hand hat. Nachdem ich ihm den geforderten Preis für das Gemälde Die Freiheit führt das Volk an, das er mir verkaufen wollte, nicht bezahlt habe, ist die Polizei bei mir aufgetaucht und hat den Vermeer gefunden.«

    »Du denkst …«

    »Ja.«

    »Was willst du tun?«

    »Ich will, dass Baldwin den Mund nicht mehr aufmachen kann.«

    Harpers Gesprächspartner japste nach Luft. »Du – du willst ihn mundtot machen?«, brach es dann aus ihm heraus. »Ihn umbringen?« Er zerlegte das letzte Wort in seine Silben.

    »Nicht selbst natürlich. Darum habe ich dich angerufen. Nimm du es in die Hand. Engagiere einen Hitman, der seinen Job macht und hinterher wieder in der Versenkung verschwindet.«

    »Ich soll es in die Hand nehmen?«, entfuhr es dem Mann am anderen Ende der Leitung. »Du kennst mich, Gregg. Ich bin gegen jedwede Art von Gewalt. Ich habe mich einverstanden erklärt, dass wir gestohlene Kunstwerke ankaufen und an ausgesuchte Kunden veräußern. Aber mit Mord will ich nichts zu tun haben.«

    »Willst du irgendwann im Gefängnis verrotten?«, kam die scharfe Frage Harpers. »Niemand weiß, dass du mein Teilhaber bist. Dein Name erscheint auf keinem Firmenlogo, in keiner Gewerbeanmeldung, in keiner Steuererklärung. Ich decke dich, Jim. Aber alles hat seine Grenzen. Wenn ich auffliege, werde ich auch den Mund aufmachen. Auffliegen aber kann ich nur, wenn die Bullen Baldwin schnappen und er singt. Das gilt es zu verhindern. Ich denke, in diesem Punkt sind wir uns einig.«

    »Na schön. Sag mir nur, wo ich einen Hitman anheuern kann.« Eine kurze Pause trat ein, in der nur zu hören war, wie der andere atmete. Dann kam es sarkastisch: »Ich habe nämlich keine Ahnung, an wen ich mich wenden soll, damit man mir eine entsprechende Adresse verrät.«

    »Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Geh in irgendeine Kneipe in Harlem oder in der Lower East Side. Dort treibst du sicher jemanden auf, der für ein paar Tausender Baldwin in die Hölle schickt. Verdammt, du musst Initiative ergreifen, Jim. Nicht immer nur alles mir überlassen.«

    »Mir fehlt eben deine Kaltschnäuzigkeit, Gregg. Ich kann nicht aus meiner Haut.«

    »Auch du musst mal über deinen Schatten springen. Ich verlasse mich auf dich, Jim. Und noch etwas: Keine Mitwisser. Heuere einen Killer unter falschem Namen an. In diesen Kreisen will keiner deinen Ausweis sehen. Gib ihm eine gute Anzahlung und bezahle ihm den Rest nach getaner Arbeit. Du verstehst, was ich meine.«

    »Sehr gut. Ich werde mich drum kümmern.«

    Harper legte auf. Dann verabschiedete er sich von seiner Frau und fuhr in die Fifth

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