Krimi Doppelband 158 - Zwei spannende Thriller in einem Band
Von Pete Hackett
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Trevellian und der Millionendeal
Trevellian und das tödliche System
Betriebsspionage! Rich Gardner verkauft eine Erfindung seiner Firma für zehn Millionen und setzt sich ins Ausland ab. Aber der Käufer, Dennis Mason, hat nicht vor, ihn einfach davonkommen zu lassen. Als sich die FBI-Agents Trevellian und Tucker in den Fall einschalten, ist auch ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert.
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Krimi Doppelband 158 - Zwei spannende Thriller in einem Band - Pete Hackett
Pete Hackett
Krimi Doppelband 158 - Zwei spannende Thriller in einem Band
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Inhaltsverzeichnis
Krimi Doppelband 158 - Zwei spannende Thriller in einem Band
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Trevellian und der Millionendeal: Action Krimi
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Trevellian und das tödliche System
Krimi Doppelband 158 - Zwei spannende Thriller in einem Band
Pete Hackett
Dieser Band enthält folgende Krimis
von Pete Hackett:
Trevellian und der Millionendeal
Trevellian und das tödliche System
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Copyright
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Alfred Bekker
© Roman by Author / COVER TONY MASERO
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Trevellian und der Millionendeal: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 122 Taschenbuchseiten.
Eine Leiche im Kofferraum eines gestohlenen Autos. Der Dieb wird unter Mordverdacht verhaftet, eine Gangsterbande verlangt von ihm die Herausgabe von Rauschgift für zwei Millionen Dollar. Als er beteuert, nichts zu wissen, wird seine Tochter entführt. Die FBI-Agenten Trevellian und Tucker entdecken ein Geflecht aus verschiedensten Verbrechen, aber der Hintermann bleibt im Verborgenen.
1
Burt Cavendish stieß eine Verwünschung aus. Seine Zähne knirschten übereinander. Dann fuhr er rechts ran und ließ die Seitenscheibe nach unten.
Hinter ihm hielt das Patrol Car der City Police an. Die Sirene verstummte, nur der Lichtbalken auf dem Dach warf rote und blaue Lichtreflexe in die Umgebung des Fahrzeuges. Ein Cop stieg aus und kam nach vorn. »Was darf‘s denn sein, Officer?«, fragte Cavendish aufgekratzt. »Bin ich etwa zu schnell gefahren?«
»Eines Ihrer Rücklichter ist defekt. Zeigen Sie mir Ihren Führerschein und die Wagenpapiere.«
Cavendish zog seine Brieftasche aus der Jacke und fingerte den Führerschein heraus. »Mit den Wagenpapieren kann ich leider nicht dienen. Die habe ich zu Hause vergessen. Aber das wird ja wohl kein Problem sein.«
»Aussteigen!«, kommandierte der Cop unerbittlich.
Cavendish verzog das Gesicht und kam der Aufforderung nach. Er sah, dass auf dem Beifahrersitz im Polizeiwagen ein zweiter Cop saß, der das Mikro des Funkgerätes in der Hand hielt. Der Polizist, der den Führerschein hatte, ging zum Fahrzeug, beugte sich hinein und sprach mit seinem Kollegen. Dann kam er zurück. »Öffnen Sie den Kofferraum.«
Cavendish seufzte. »Was ist der Grund für die Kontrolle?«
»Der Wagen ist nicht auf Ihren Namen zugelassen.«
»Er gehört einem guten Freund. Er hat ihn mir geliehen.«
»Wir werden das nachprüfen. Wie heißt denn Ihr Freund?«
Cavendish biss die Zähne zusammen, sagte nichts und öffnete den Kofferraum. Seine Augen weiteten sich, er schnappte nach Luft wie ein Erstickender, ein dumpfer Laut kämpfte sich in seiner Brust hoch und erstickte in seiner Kehle.
Im Kofferraum lag ein Leichnam.
Burt Cavendish hatte das Gefühl, von einer unsichtbaren Faust gewürgt zu werden.
Cavendish hatte den Wagen gestohlen. Es handelte sich um einen Infiniti FX 45 AWD. Der Mann, den er im Kofferraum spazieren gefahren hatte, hieß Roger Morgan und war der Besitzer des Fahrzeuges. Burt Cavendish wurde wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft genommen. Er beteuerte, nichts mit dem Mord zu tun zu haben. Aber zu viel sprach gegen ihn. Er kam nach Rikers Island.
Beim Hofgang trat ein Mann an ihn heran. »Auf ein Wort, Cavendish.«
Der Bursche war mittelgroß und dunkelhaarig. Ein angedeutetes Grinsen umspielte seine Lippen.
»Was willst du? Woher kennst du meinen Namen?«
»Ich kenne ihn eben.« Der Dunkelhaarige schritt neben Cavendish dahin. »Wo ist das Heroin?«
Cavendish‘ Kopf zuckte herum. Er sah das Gesicht des anderen im Profil. »Was für Heroin?«
»Das Heroin, das sich in dem Infiniti befand. Es handelte sich um Stoff im Wert von zwei Millionen Dollar. In den Nachrichten war nur von der Leiche die Rede – kein Wort von dem Stoff. Also, wo hast du ihn verbohrt?«
»Ich weiß nichts von Heroin. Verdammt, ich habe den Wagen gestohlen. Wenn ich gewusst hätte, dass eine Leiche im Kofferraum liegt, dann hätte ich ganz sicher die Finger davon gelassen.«
»Du bist verdächtig, Morgan zu seinen Ahnen geschickt zu haben«, murmelte der Dunkelhaarige. »Morgan hat das Heroin übernommen. Das ist definitiv. Jetzt ist es weg. Wer sonst außer Morgans Mörder sollte es haben? Wolltest wohl das große Geschäft machen? Daraus wird nichts. Ich stelle dich vor die Wahl: Entweder du verrätst mir das Versteck der Drogen, oder deiner Tochter geschieht ein Unglück.«
Cavendish erschrak. »Lasst meine Tochter aus dem Spiel. Ich weiß nichts von dem Heroin, wirklich nicht. Ich habe Morgan nicht umgebracht.«
»Wir nehmen an, dass Morgan ein falsches Spiel aufziehen und sich den Stoff unter den Nagel reißen wollte. Alleine wollte er die Sache nicht durchziehen, und so nahm er dich mit ins Boot. Du hast ihn erledigt, weil dich die Habgier übermannt hat und du nicht teilen wolltest. Es ist eine ganz einfache Rechnung.«
»Die allerdings nicht aufgeht«, knirschte Cavendish. »Denn das, was ihr euch zurecht gelegt habt, trifft nicht zu. Ich habe den Wagen gestohlen …«
Der Dunkelhaarige unterbrach ihn. »Du hast die Wahl, Cavendish. Wir geben dir einen Tag Bedenkzeit. Morgen spreche ich dich wieder an. Und solltest du mir dann nicht das Versteck verraten, holen wir uns deine Tochter.«
2
Als wir das Büro des Assistant Directors betraten, erhob er sich hinter seinem Schreibtisch, umrundete ihn, gab jedem von uns die Hand und forderte uns auf, am Besprechungstisch Platz zu nehmen. Wir ließen uns nieder, der Chef setzte sich zu uns.
Er sagte: »Es geht um eine Entführung, Gentlemen. Das Mädchen, das gekidnappt wurde, heißt Samantha Cavendish und ist acht Jahre alt. Der Vater, Burt Cavendish, sitzt wegen Mordverdachts in Rikers Island. Die Mutter, Liz Cavendish, wohnt in East zweiundneunzigste Straße Nummer zweihundertsieben.«
»Haben die Kidnapper irgendwelche Forderungen geltend gemacht?«
»Ja, sie wollen, dass Cavendish ihnen Heroin im Wert von zwei Millionen Dollar aushändigt.«
Fragend starrte ich unseren Chef an. Neben mir saß Milo, ich hörte ihn die Luft durch die Nase ausstoßen.
Mr. McKee ergriff noch einmal das Wort: »Cavendish wurde bei einer Kontrolle geschnappt. Er fuhr im Kofferraum eines Infiniti eine Leiche spazieren – die Leiche von Roger Morgan. Morgan war ermordet worden. Da Cavendish als Mörder in Frage kommt, wurde er inhaftiert.«
Der Assistant Director klärte uns mit knappen Worten auf, dann übergab er mir die Ermittlungsakte, die zusammen mit dem Fall vom Police Department an uns abgegeben worden war. Burt Cavendish und seine Frau Liz waren bereits vernommen worden. Ich las die Protokolle durch, dann beschlossen wir, mit den beiden noch einmal zu reden. Zuerst fuhren wir nach Rikers Island. Cavendish wurde vorgeführt. Ich sah einen Mann Mitte der dreißig, um dessen Mund sich ein herber Zug festgesetzt hatte. Ich bat den Wachtmeister, Cavendish die Handschellen abzunehmen, dann forderte ich den U-Häftling auf, am Tisch in der Raummitte Platz zu nehmen. Ich setzte mich ihm gegenüber nieder. Milo blieb neben dem Tisch stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Ich habe Ihren Kollegen bereits alles erzählt«, sagte Cavendish.
»Wir würden es gerne noch einmal selbst aus Ihrem Mund hören«, versetzte ich.
Cavendish nickte. »Sicher. Also, ich fuhr mit einem gestohlenen Wagen durch die Gegend. Es war gegen Mitternacht. Den Infiniti habe ich vom Parkplatz des Jacob Javits Convention Center entwendet.«
»Was hatten Sie mit dem Wagen vor?«
»Ich – ich …«
»Na?«
»Ich habe ihn eben gestohlen. Vielleicht wollte ich ihn verkaufen. Vielleicht wollte ich auch nur eine Spritztour machen. Sie können es sich aussuchen, Agents.«
»Gehören Sie einer Organisation an?«, fragte Milo. »Es gibt Banden, die sich auf den Diebstahl teurer Wagen spezialisiert haben.«
»Nein, ich arbeitete in eigener Regie.«
Mir kam die Antwort eine Idee zu schnell. Ich beobachtete Cavendish. Sein Blick kreuzte sich mit meinem und irrte ab. Der Bursche log. »Sprechen Sie weiter«, forderte ich ihn auf.
»Ich wurde von einer Polizeistreife aufgehalten, weil ein Rücklicht defekt war. Natürlich konnte ich keine Wagenpapiere vorweisen. Der Cop ließ mich den Kofferraum öffnen. Da lag der Leichnam. Ich dachte, mich tritt ein Pferd, als ich ihn sah. Ich habe mit dem Mord nichts zu tun.«
Cavendish verlieh zuletzt jedem Wort eine besondere Betonung.
»Der Mord an Morgan fällt nicht in unsere Zuständigkeit«, sagte ich. »In dieser Sache ermittelt das Detective Bureau. Uns geht es um die Entführung Ihrer Tochter.«
»Die Schufte denken, dass ich weiß, wo das Rauschgift ist. Aber ich habe keine Ahnung. So ein Kerl trat an mich heran, kaum dass ich richtig eingeliefert war, und forderte mich auf, das Versteck des Heroins zu verraten. Andernfalls würde meiner kleinen Tochter Leid geschehen. Ich konnte ihm nicht sagen, wo sich das Rauschgift befindet – ich weiß nichts von den Drogen.«
Auch dieses Mal stieß Cavendish die letzten Worte mit Nachdruck hervor.
»Wer ist der Mann, der an Sie herangetreten ist?«
»Seinen Namen kenne ich nicht. Er ist mittelgroß und dunkelhaarig. Ein Strafgefangener. Verdammt, wenn ich wüsste, wo sich das Rauschgift befindet, dann hätte ich es dem Kerl gesagt. Mit Drogen hab ich nichts am Hut. Und meine Tochter liebe ich über alles.«
»Darauf lässt Ihr Verhalten aber nicht schließen«, knurrte Milo.
»Wie meinen Sie das?«
»Sie erweisen Ihrer Tochter sicher keinen Gefallen, wenn Sie Autos stehlen und dafür hinter Gitter wandern.«
»Von irgendetwas muss ich schließlich leben. Was ich als Automechaniker verdient habe, reichte nicht, um in Manhattan zu leben. Es war zu viel zum Sterben, aber zu wenig zum Leben.«
»Es gibt andere Wege, für sein tägliches Brot zu sorgen«, bemerkte ich.
»Die Schufte haben gedroht, meine Tochter zu töten, wenn ich ihnen das Versteck nicht verrate«, murmelte Cavendish und wechselte das Thema. Er begann seine Hände zu kneten. »Retten Sie Samantha, G-men.«
»Wir müssen wissen, wer der Mann ist, der an Sie herantrat. Er hat Verbindung zu den Entführern Ihrer Tochter.«
»Ich habe ihn nicht mehr gesehen. In Rikers Island sitzen etwa fünfzehntausend Gefangene. In dieser Meute kann ein Mann verschwinden wie ein Regentropfen im Ozean.«
»Er wird sicher wieder an Sie herantreten.«
»Ob er mir seinen Namen nennen wird, ist fraglich.«
»Man wird Sie überwachen. Gegebenenfalls setzen wir sie vor einen Computer und sie müssen sich die Bilder der Männer ansehen, die in Frage kommen.«
Wir verließen das Gefängnis. »Was hältst du von dieser Geschichte?«, fragte Milo.
Ich zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Cavendish kann der Mörder von Morgan sein, es kann sich aber auch tatsächlich so zugetragen haben, wie er es uns erzählt hat.«
»In einem Punkt jedenfalls hat er uns belogen«, erklärte Milo, »nämlich, als er uns erzählte, dass er in eigener Regie arbeitet. Seine Körpersprache strafte seine Worte Lügen.«
»Davon bin ich überzeugt«, pflichtete ich Milo bei. »Die Frage ist, ob er habgierig genug ist, das Leben seiner Tochter aufs Spiel zu setzen«, fügte ich hinzu.
»Wir brauchen den Verbindungsmann zwischen Cavendish und den Entführern«, erklärte Milo. »Wenn wir den haben, sind wir einen gehörigen Schritt weiter.«
Liz Cavendish wohnte in der 92nd Street. Die Wohnung befand sich in der vierten Etage. Milo läutete. Es dauerte nur kurze Zeit, dann wurde die Tür geöffnet. Eine Frau Anfang der dreißig mit rotgeweinten Augen stand vor uns. Angespannt und erwartungsvoll schaut sie uns abwechselnd an.
Ich zeigte ihr meine ID-Card und stellte uns vor. »Ich bin Special Agent Trevellian vom FBI New York, das ist mein Kollege, Special Agent Tucker.«
»Kommen Sie herein.«
In der Wohnung forderte sie uns auf, Platz zu nehmen. Sie setzt sich zu uns und schniefte. »Haben Sie eine Spur von Samantha?«, fragte sie hoffnungsvoll.
Ich hatte Mitleid. »Nein«, antwortete ich fast widerwillig. »Erzählen Sie uns, wie die Entführung ablief.«
Sie starrte versonnen auf unbestimmten Punkt im Raum und begann nach kurzer Überlegung: »Sam wurde auf dem Schulweg entführt. Als sie nach dem Unterricht nicht nach Hause kam, rief ich in der Schule an. Der Hausmeister gab mir die private Nummer der Lehrerin. Sie erklärte mir, dass Sam nicht in der Schule erschienen ist. Miss David hat angenommen, dass Sam krank sei. Ich habe sofort die Polizei eingeschaltet.«
»Haben die Entführer mit Ihnen Kontakt aufgenommen?«
»Nein. Aber ich habe mit Burt telefoniert. Er hat mir erzählt, was sie fordern. Burt weiß allerdings nicht, wo das Rauschgift versteckt ist.« Die Frau schlug beide Hände vor das Gesicht. Ihre Schultern zuckten. Ein Laut, der sich anhörte wie trockenes Schluchzen, entrang sich ihr. »Ich habe Burt immer gewarnt, angefleht habe ich ihn, die Finger von diesen Geschäften zu lassen. Aber er sagte immer, es sei leicht verdientes Geld und …«
Ihre Stimme brach. Die Gefühle übermannten sie, sie weinte. Milo und ich ließen ihr Zeit. Als sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte, ergriff ich wieder das Wort: »Von welchen Geschäften sprechen Sie?«
Sie schaute mich an wie eine Erwachende. Sekundenlang nagte sie in ihrer Unterlippe, dann erwiderte sie: »Es ist nichts. Vergessen Sie, was ich gesagt habe.«
»Ihr Mann arbeitet als Automechaniker?«
»Ja, bei Paul Sheridan. Sheridan betreibt einen Autofriedhof, einen Gebrauchtwagenhandel und eine Reparaturwerkstätte.«
Milo und ich wechselten einen vielsagenden Blick.
»Wo finden wir Sheridans Werkstatt?«, fragte ich.
»Queens, achtundsiebzigste Avenue.«
»Warum wollen Sie uns nicht sagen, was Sie wissen?«, hakte ich noch einmal nach. »Mit welcher Art von Geschäften verdiente Ihr Mann Geld?«
»Er … Ich … Das – das war nur so dahergesagt. Bitte, nageln Sie mich nicht fest.«
»Ihr Mann stiehlt Autos, nicht wahr? In wessen Auftrag? Hat sein Chef, Paul Sheridan, die Hände im Spiel?
»Ich muss meinen Mann nicht belasten.«
Nun, wir konnten sie nicht zwingen zu sprechen. Aber wir machten uns einen Reim auf ihre Aussage.
3
Uns war klar, dass Roger Morgan für eine Drogenmafia arbeitete. Morgan war verheiratet. Seine Wohnung lag in der 79th Street. Eine dunkelhaarige Frau von etwa vierzig Jahren öffnete uns. Ich übernahm es, uns vorzustellen. Sie bat uns in die Wohnung und wir setzten uns. »Hat das FBI die Ermittlungen im Mordfall meines Mannes übernommen?«, fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Im Wagen Ihres Ehemannes wurde Heroin im Wert von zwei Millionen Dollar befördert. Es ist verschwunden. Wir vermuten, dass Ihr Mann das Heroin von einem Lieferanten übernommen hat und es zu einem bestimmten Ort bringen sollte. Jemand hat Ihren Gatten getötet und die Drogen gestohlen. Verdächtig, der Mörder zu sein, ist Burt Cavendish. Jetzt hat man die Tochter von Cavendish entführt. Auch der Entführer ist der Meinung, dass Cavendish Ihren Mann ermordet hat und das Heroin verschwinden ließ.«
Milo mischte sich ein: »Indem er droht, das Mädchen umzubringen, will er von Cavendish das Versteck des Heroins erpressen. Aber Cavendish bestreitet, etwas davon zu wissen.«
»Weshalb kommen Sie damit zu mir?«
»Ist Cavendish ein Bekannter Ihres Mannes?«
»Ich kenne diesen Cavendish nicht. Und ich habe keine Ahnung, ob ihn Roger kannte.«
»Arbeitete Ihr Mann?«
»Ja. Er war Buchhalter bei George Dermitt. Dermitt betreibt ein Immobiliengeschäft und einen Geldverleih. Außerdem besitzt er einige Bars. Warum wollen Sie wissen, ob mein Mann diesen Cavendish kannte?«
»Weil nicht auszuschließen ist, dass er zusammen mit Cavendish das Heroin abholte. Es könnte die Annahme untermauern, dass Cavendish Ihren Mann ermordete.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Mann die Hände im Rauschgiftgeschäft gehabt haben soll.«
»Es sieht ganz danach aus«, versetzte ich. Danach verabschiedeten wir uns.
Wir hatten zwei Namen: Paul Sheridan und George Dermitt. Zurück im Field Office berichteten wir Mr. McKee. »Ich bin geneigt, der Geschichte, die uns Cavendish erzählt hat, zu glauben«, zog ich Resümee, nachdem wir berichtet hatten. »Morgan hat ein anderer umgebracht. Es war ein dummer Zufall, dass Cavendish ausgerechnet den Wagen stahl, in dem der Leichnam lag.«
»Morgans Mörder ist für uns zweitrangig«, meinte der Assistant Director. »Es geht darum, die Tochter von Cavendish zu befreien. Das bitte ich Sie nicht aus den Augen zu verlieren.«
»Natürlich nicht«, erwiderte ich. »Wir müssen herausfinden, wer der Bursche ist, der als Verbindungsmann zwischen Cavendish und den Entführern fungiert.«
»Uns brennt die Zeit unter den Nägeln«, erklärte der Chef. »Wir wissen nicht, wie ernst es den Kidnappern mit der Drohung ist, das Mädchen umzubringen. Wir müssen aber davon ausgehen, dass es sich