Trevellian und der unersättliche Tod: Action Krimi
Von Pete Hackett
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 123 Taschenbuchseiten.
In Briefen kündigt ein unbekannter Rächer die Morde an Cops an. Bald findet FBI-Agent Trevellian heraus, dass alle Ermordeten im 20 th Precinct gearbeitet haben. Erst vor einem Jahr wurden die Männer versetzt, nachdem ein junger Mann nach schweren Misshandlungen in der Ausnüchterungszelle gestorben war. Offenbar geht es aber nicht nur um einen toten Gefangenen.
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Trevellian und der unersättliche Tod - Pete Hackett
Trevellian und der unersättliche Tod: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 123 Taschenbuchseiten.
In Briefen kündigt ein unbekannter Rächer die Morde an Cops an. Bald findet FBI-Agent Trevellian heraus, dass alle Ermordeten im 20 th Precinct gearbeitet haben. Erst vor einem Jahr wurden die Männer versetzt, nachdem ein junger Mann nach schweren Misshandlungen in der Ausnüchterungszelle gestorben war. Offenbar geht es aber nicht nur um einen toten Gefangenen.
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1
Es war der 5. Dezember; ein grauer, verregneter Tag. Um 7 Uhr beendete Frank Melville seinen Nachtdienst. Er war beim 13th Precinct in Manhattan stationiert. Eine lange Nacht lag hinter ihm. Melville war müde und er freute sich auf sein Bett. Er wohnte in der 61st Street.
»Bis heute Abend«, sagte er zu seinem Kollegen Roger Benton, dann ging er zu seinem Auto, einem Toyota, um nach Hause zu fahren.
»Ja, bis heute Abend«, rief ihm Roger Benton hinterher. »In alter Frische natürlich.« Benton lachte. »Ein unausgeschlafener Cop ist nur die Hälfte wert.«
Er hatte keine Ahnung, dass er an diesem Morgen Melville zum letzten Mal lebend sah.
Frank Melville parkte den Toyota vor dem Haus, in dem er wohnte. Wenn er Nachtdienst hatte, sah er seine Frau kaum. Sobald er am Morgen nach Hause kam, ging sie zur Arbeit. Sie arbeitete bei einem Elektrogroßhandel im Büro.
Melville gähnte herzhaft, dann stieg er aus. Es war noch nicht richtig hell. Er warf die Autotür zu und verriegelte die Türen per Fernbedienung. Dann rückte er sich die Dienstmütze etwas aus der Stirn und betrat kurz darauf das Haus. Seine Wohnung lag in der dritten Etage. Einen Aufzug gab es in dem Gebäude nicht. Die Treppe war aus Holz und manche Stufe knarrte unter seinem Gewicht.
Er kam in der dritten Etage an und schloss die Wohnungstür auf. Das Wohnzimmer war verwaist. »Betty!«, rief Frank Melville. Er erhielt keine Antwort. Er schaute in die Küche. Da war seine Frau nicht. Noch einmal rief er ihren Namen. Und auch dieses Mal erfolgte keine Resonanz. Melville ging ins Schlafzimmer. Das Bild, das ihm in die Augen sprang, war von erschreckender Intensität. Betty lag auf dem Bett. Sie war gefesselt und geknebelt. »Mein Gott, Betty!«, entfuhr es Melville betroffen und fassungslos und er machte zwei Schritte auf das Bett zu.
Als hinter ihm die Tür klappte, wirbelte er herum. Da stand ein Mann von etwa fünfunddreißig Jahren. Das Türblatt hatte ihn verdeckt, als Melville den Raum betrat. In seiner Hand lag eine Pistole mit aufgeschraubtem Schalldämpfer.
»Was …?«
Der Fremde drückte ab. Melville spürte den Einschlag in seine Brust, dann riss sein Denken. Die letzte Wahrnehmung seines Lebens war das maskenhaft starre Gesicht des Killers. Der Polizist brach vor dem Bett zusammen.
Die gefesselte Frau bäumte sich auf. Das Entsetzen brüllte aus ihren weit aufgerissenen Augen. Dumpfe Laute entrangen sich ihr, die der Knebel jedoch erstickte. Sie zerrte an ihren Fesseln.
Der Killer trat neben sie und setzte ihr die Pistole an den Kopf. Die Detonation des Schusses schluckte der Schalldämpfer. Der Killer zeigte nicht die geringste Gemütsregung.
2
»Melville ist der vierte tote Polizist innerhalb von sechs Wochen«, sagte Mr. McKee. »Er wurde mit derselben Pistole ermordet wie die drei Cops vor ihm. Und auch dieses Mal ist wieder ein Brief bei der Times eingegangen, wonach sich »The Avengers« zu dem Mord bekennt. Das Police Departement hat die Ermittlungen an uns abgegeben. Legen Sie diesem selbsternannten Rächer das Handwerk, Gentlemen. Und halten Sie mich auf dem Laufenden.«
Der Assistant Director händigte uns die bisher angefallenen Ermittlungsunterlagen aus. Damit waren wir entlassen und wir begaben uns in unser gemeinsames Büro. Wir schauten uns die vorhandenen Unterlagen an. Auf den Briefen waren übereinstimmende Fingerabdrücke festgestellt worden, die allerdings nicht registriert waren.
Wir hatten vier tote Polizisten und einen Killer, der sich »Der Rächer« nannte. Was war sein Beweggrund? Wofür rächte er sich? Es war sicher eine harte Nuss, die uns der AD zu knacken gegeben hatte.
»Der Kerl muss einen mörderischen Hass auf uniformierte Polizisten haben«, sagte Milo und schaute nachdenklich. »Dafür können vielerlei Gründe ausschlaggebend sein. Leider haben wir keinen Hebel, an dem wir ansetzen können, Jesse.«
»Die Frage ist, ob der Killer wahllos zuschlägt oder ob er die Polizisten, die er tötete, gezielt auswählte.«
»Vielleicht ist es jemand, der durch die Polizei einen Angehörigen verloren hat«, meinte Milo. »Wir sollten uns mal mit den Fällen beschäftigen, bei denen jemand durch Polizistenhand ums Leben kam.«
»Keine schlechte Idee«, fand ich. »Beschränken wir uns zunächst mal auf die vergangenen drei Monate.«
Wir setzten uns an den Computer.
Dann hatten wir drei Fälle, die das Verlangen nach Rache an der New Yorker Polizei ausgelöst haben konnten.
Fall eins: James Averill, achtundzwanzig Jahre alt. Er wurde bei einem Bankraub von der Polizei erschossen. Der Vorfall war im Oktober.
Fall zwei: Robert Weston, einunddreißig Jahre alt. Er hatte im September einen Supermarkt überfallen und eine Geisel genommen. Weston war mit dem so genannten finalen Rettungsschuss getötet worden.
Fall drei: Jim Henders, dreißig Jahre alt. Er war von einem Polizisten getötet worden, als er betrunken randalierte und auf die zu Hilfe gerufenen Cops mit einer Axt losging.
Wir stellten die Angehörigen der Getöteten fest. Dann fuhren wir zu Averills Eltern. Sie wohnten in West 95th Street Nummer 131. Der Vater hieß Lane Averill. Als ich uns vorstellte, verfinsterte sich sein Blick. »Es ist wegen James, nicht wahr?«
»Stimmt.«
»Was wollen Sie? Der Junge hat Mist gebaut und hat dafür teuer bezahlt. Die Akte ist geschlossen.«
»Es wurden vier Polizisten ermordet. Zu den Morden hat sich jeweils jemand bekannt, der sich »The Avengers« nennt. Der Fall Ihres Sohnes könnte einen solchen Rächer auf den Plan gerufen haben.«
»Kommen Sie herein.«
Wir gingen in die Wohnung. Eine Frau stand unter einer Tür, die in einen anderen Raum führte. Lane Averill stellte sie uns als seine Gattin vor. Sie war um die fünfzig und hatte rötlich gefärbte Haare. »Die Gentlemen sind vom FBI«, erklärte er. »Sie kommen wegen James.«
Die Frau murmelte einen Gruß, ging zu der Sesselgruppe und setzte sich. »Die Ermittlungen wurden abgeschlossen«, stieß sie hervor. »Lasst meinen Jungen endlich in Frieden ruhen.«
Ich erklärte ihr, weshalb wir hier waren. Und dann richtete ich meinen Blick auf Lane Averill: »Wo waren Sie am 5. Dezember morgens zwischen 7 und 8 Uhr?«
»Ich gehe um 6 Uhr 30 aus dem Haus und beginne um 8 Uhr zu arbeiten. Mein Arbeitsplatz ist in Brooklyn. Auch am 5. Dezember habe ich gearbeitet.«
»Und warum arbeiten Sie heute nicht?«
»Ganz einfach, Agents, weil heute Samstag ist und wir in dem Betrieb die Fünftagewoche haben.«
»Davon können wir nur träumen«, seufzte Milo.
»Sie haben also für die Zeit zwischen 7 und 8 Uhr kein Alibi?«
»Nicht direkt. Aber ich wäre wohl kaum um 8 Uhr in der Arbeit gewesen, wenn ich vorher irgendwo in New York einen Mord begangen hätte. Dass ich um 8 Uhr in der Arbeit war, können Sie bei meinen Kollegen erfragen.«
Milo notierte sich den Namen und die Anschrift des Betriebes. Dann fuhren wir in die 108th Street, wo Adam und Mary Weston lebten, die Eltern des getöteten Geiselnehmers. Eine Frau öffnete uns die Tür. Dieses Mal übernahm es Milo, uns vorzustellen. Die Frau bat uns in die Wohnung. Ein Mann um die sechzig saß am Tisch im Wohnzimmer. Er rauchte. Eine Wolke von Tabakrauch hüllte sein Gesicht ein. Tabakgeruch stieg mir penetrant in die Nase. Ich zeigte ihm meine ID-Card. Er starrte mich nur fragend an. Er war stoppelbärtig und hatte gerötete Augen. Sein Gesicht war etwas verquollen. Wahrscheinlich trank er zu viel.
»Ihr Sohn wurde vor zwei Monaten von einem Scharfschützen der Polizei getötet«, begann ich.
»Ja.« Seine Stimme hob sich. »Es war ein kaltblütiger Mord. Robert nahm die Geisel, als er keinen anderen Ausweg mehr sah. Er hätte der Frau kein Haar gekrümmt. Das weiß ich. Er konnte keiner Fliege etwas zuleide tun. Dennoch wurde er mit einem Kopfschuss hingerichtet. Er – er war unser einziger Sohn.«
Wenn die Stimme zunächst gehässig geklungen hatte, so war sie zuletzt ins Jämmerliche abgerutscht. Die Augen des Mannes füllten sich mit Tränen. In seinen Mundwinkeln zuckte es.
Es berührte mich seltsam, dass er die Tat seines Sohnes noch zu rechtfertigen versuchte.
»Ihr Sohn hat gedroht, die Geisel zu erschießen«, erklärte Milo.
»Er war verzweifelt, als er plötzlich von der Polizei eingekreist war. Und in seiner Verzweiflung hat er …«
Die Stimme des Mannes brach. Er schluchzte.
»Sind Sie der Mann, der sich »The