Die Schatzjäger: Die großen Western 252
Von Frank Callahan
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Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Als mich der Brief meines Vaters aus Colorado erreichte, machte ich mich sofort auf den Weg. In dem Brief stand was von einem sagenhaften Schatz, an dem auch ich teilhaben sollte. Eigentlich glaubte ich nicht so recht an die ganze Geschichte. Bis ich dann bis über die Ohren in den größten Schwierigkeiten steckte. Auf einmal saßen mir Sheriffs, Kopfgeldjäger und Banditen im Nacken. Ich wurde durch ganz Colorado gehetzt, und ich hätte zu diesem Zeitpunkt keinen Cent mehr für mein Leben gegeben. Bis plötzlich Old Rocky meinen Weg kreuzte.Meine Verfolger holten auf, denn mein Pferd schien am Ende seiner Kräfte angelangt zu sein.Ich tätschelte seinen schweißverklebten Hals, um es noch einmal anzuspornen. Dabei klirrten meine Handschellen.Heiliger Rauch, dachte ich und drehte den Kopf.Ich sah fünf Reiter, die bis auf etwa 100 Yards herangekommen waren. Jeden Moment würden Sheriff Roy Orbisson und seine Deputys ein bleihaltiges Feuerwerk abbrennen, um meine Flucht zu beenden.Well, ich steckte bis zum Hals in der Klemme. Und wenn nicht ein Wunder geschah, würde mich das Aufgebot einholen – falls sie mich nicht vorher wie einen tollwütigen Straßenköter aus dem Sattel schossen.Die ersten Schüsse peitschten, doch die Geschosse furchten nur einige Yards hinter mir den brettharten Boden. Der schmale Pfad bog endlich nach rechts ab. Felsbrocken nahmen den Verfolgern die Sicht.So bekam ich eine kleine Galgenfrist. Der Weg wurde steiler.
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Die Schatzjäger - Frank Callahan
Die großen Western
– 252 –
Die Schatzjäger
Frank Callahan
Als mich der Brief meines Vaters aus Colorado erreichte, machte ich mich sofort auf den Weg. In dem Brief stand was von einem sagenhaften Schatz, an dem auch ich teilhaben sollte. Eigentlich glaubte ich nicht so recht an die ganze Geschichte. Bis ich dann bis über die Ohren in den größten Schwierigkeiten steckte. Auf einmal saßen mir Sheriffs, Kopfgeldjäger und Banditen im Nacken. Ich wurde durch ganz Colorado gehetzt, und ich hätte zu diesem Zeitpunkt keinen Cent mehr für mein Leben gegeben. Bis plötzlich Old Rocky meinen Weg kreuzte. Da ging es auf einmal rund, daß die Fetzen flogen…
Meine Verfolger holten auf, denn mein Pferd schien am Ende seiner Kräfte angelangt zu sein.
Ich tätschelte seinen schweißverklebten Hals, um es noch einmal anzuspornen. Dabei klirrten meine Handschellen.
Heiliger Rauch, dachte ich und drehte den Kopf.
Ich sah fünf Reiter, die bis auf etwa 100 Yards herangekommen waren. Jeden Moment würden Sheriff Roy Orbisson und seine Deputys ein bleihaltiges Feuerwerk abbrennen, um meine Flucht zu beenden.
Well, ich steckte bis zum Hals in der Klemme. Und wenn nicht ein Wunder geschah, würde mich das Aufgebot einholen – falls sie mich nicht vorher wie einen tollwütigen Straßenköter aus dem Sattel schossen.
Die ersten Schüsse peitschten, doch die Geschosse furchten nur einige Yards hinter mir den brettharten Boden. Der schmale Pfad bog endlich nach rechts ab. Felsbrocken nahmen den Verfolgern die Sicht.
So bekam ich eine kleine Galgenfrist. Der Weg wurde steiler. Mein hochbeiniger Brauner schnaufte und keuchte, als er wie eine Bergziege klettern mußte, um den Abhang hochzukommen.
Ich befand mich inmitten der Rocky Mountains, hatte gehofft, meinen Verfolgern in der unwegsamen Bergwildnis entwischen zu können. Das war aber nicht der Fall gewesen.
Der Sheriff von Boulder ließ nicht locker. Er und seine Gehilfen folgten mir unerbittlich, wie hungrige Wölfe, die eine saftige Beute gewittert hatten. Und dabei war ich nur verhaftet worden, weil ich ein Pferd gestohlen haben sollte.
Das war natürlich Unsinn. Den Braunen ritt ich schon seit mehr als zwei Jahren. Wir waren in dieser Zeit durch dick und dünn gegangen. Der Gesetzeshüter glaubte aber einem ehrenwerten Bürger seiner Stadt mehr als mir. So nahm er mich fest, lochte mich ein und war auch sonst nicht besonders freundlich zu mir.
Alle meine Unschuldsbeteuerungen nützten nichts. Ich war ein Fremder in einer fremden Stadt. Zwei dieser Stadtfräcke schworen Stein und Bein, daß ich das Pferd gestohlen hätte. So blieb dem ehrenwerten Richter dieser noch ehrenwerteren Stadt überhaupt keine andere Wahl, als mich zu verurteilen. Ich sollte ein endlos langes Jahr im Gefängnis verbringen.
Nach der Gerichtsverhandlung wollte mich ein Deputy ins Jail zurückbringen. Ich zeigte dem Kerl, daß ich Dynamit in meinen Fäusten hatte, schlug ihn nieder und schwang mich auf mein Pferd, das in der Nähe des Gerichtsgebäudes angebunden war. Es war dem Judge als Beweisobjekt vorgeführt worden.
Einfälle hatten diese Komiker manchmal!
Mir konnte es nur recht sein.
Doch schon bald merkte ich, daß Roy Orbisson mit seiner Streitmacht hinter mir hersauste. Und wie schon gesagt, er gab nicht auf, schien es sich in den Kopf gesetzt zu haben, mich erneut hinter Gitter zu bringen.
Ich war waffenlos und trug Handschellen, die natürlich meine Bewegungsfreiheit mächtig einschränkten.
So war die Lage!
Ich gab meinem Braunen jede nur mögliche Hilfe. Der schmale Pfad stieg nochmals an. Ich sprang aus dem Sattel, packte die Zügel und zog mein Pferd hinter mir her. Steinbrocken polterten in die Tiefe. Grell klirrten die Hufeisen auf dem felsigen Pfad, der noch tiefer in die Medicine Bow Mountains führte, wie dieser Teil des riesigen Felsengebirges genannt wurde.
Ich blickte zurück und sah meine fünf hartnäckigen Verfolger wieder auftauchen. Mein Vorsprung war zum Glück nicht geringer geworden. Auch die Gesetzeshüter hatten Schwierigkeiten mit ihren Vierbeinern, die vor dem steilen Anstieg scheuten und grell wieherten.
Einer der Deputys landete auf dem Allerwertesten als er von seinem Gaul abgeworfen wurde. Anscheinend hatte er sein Pferd zu forsch angetrieben.
Ich mußte grinsen. Es verging mir aber sehr rasch, als die Sternträger erneut zu schießen begannen.
Die Kugeln sirrten mir wie ein aufgescheuchter Hornissenschwarm um die Ohren. Und bestimmt hielt ein gütiger Schutzengel seine Flügel über mich ausgebreitet, denn ich wurde nicht einmal von einer halben Unze Blei gestreift.
Ich erreichte eine neue Wegkrümmung, denn der Pfad schlängelte sich in Serpentinen den Berg hinauf. Wenn ich die Kuppe erreichte, ohne heißes Blei geschluckt zu haben, konnte ich vielleicht meinen Verfolgern entrinnen.
Ich schaffte es.
Mein Brauner stöhnte jetzt fast menschlich und blieb breitbeinig, mit gesenktem Kopf stehen. Er brauchte dringend eine längere Ruhepause, sonst würde er elend zugrunde gehen.
Meine Hände ballten sich zu Fäusten.
»Heiliger Jason«, flüsterte ich heiser. »Warum stecken diese verdammten Ordensträger nicht endlich auf? Wie mögen die wohl erst rangehen, wenn sie einen wirklich gefährlichen Outlaw vor sich haben?« Und ich wünschte mir in diesen Sekunden, einen Revolver in der Hand zu halten. Dann hätte ich den fünf Sternschleppern tüchtig Beine gemacht. So aber starrte ich nur auf meine Handschellen und wünschte meinen Verfolgern die Pest an den Hals.
*
Roy Orbisson und seine vier Deputys näherten sich der Bergkuppe. Auch sie zogen ihre Pferde hinter sich her. Die Burschen schossen nicht. Anscheinend glaubten sie, ich würde aufgeben, als sie mich oben auf dem Berg stehen sahen.
»Ob es was einbringt, den Kerlen auf den Kopf zu spucken?« sagte ich in einem Anflug von Galgenhumor. Dabei stützte ich mich gegen einen Felsbrocken und staunte nicht schlecht, als der Felsen bedenklich zu wackeln begann.
Ein paar Steine und Erdbrocken rollten in die Tiefe, genau auf meine Verfolger zu.
Sie hielten inne und rissen ihre Gewehre an die Schultern. Dann mußte ich mich ducken, um nicht getroffen zu werden.
»Ihr wollt es nicht anders«, knurrte ich wütend und stemmte mich gegen den Felsen. Er wackelte noch mehr. Ich nahm nochmals meine ganze Kraft zusammen und drückte erneut.
Plötzlich gab der Stein nach. Er war mannsgroß. Es polterte mächtig, als er ins Rollen kam und den Abhang hinunterkollerte. Eine riesige Staubwolke breitete sich aus. Der Felsbrocken löste eine Steinlawine aus, die in die Tiefe rauschte und alles mitnahm, was nicht niet- und nagelfest war.
Die Schüsse verstummten. Gellende Schreie übertönten das Poltern und Rauschen der Stein- und Erdlawine, die talwärts stürzte. Pferde wieherten grell und in Todesangst.
Dann war es vorbei.
Als sich die Staubwolke verzogen hatte, war von dem früheren Pfad nichts mehr zu sehen. Die fünf Gesetzeshüter hockten zwischen einigen Felsen, hinter die sie vor der Lawine geflüchtet waren. Nur noch zwei der Deputys hielten Gewehre in den Händen. Die anderen Sternträger mußten ihre Waffen bei der überhasteten Flucht verloren haben.
Drei Pferde lagen zerschmettert in der Tiefe. Den beiden anderen Vierbeinern war es gelungen, dem Steinhagel zu entrinnen.
Die beiden Sheriffsgehilfen schossen, stellten das Feuer aber schnell wieder ein, als ich erneut einen Felsbrocken lockerte, der ebenfalls eine rasante Talfahrt unternahm. Es staubte nochmals mächtig.
Ich aber ging zu meinem Braunen, packte ihn am Zügel und lief weiter. Bergab ging es leichter. Und schon bald entdeckte ich eine schmale Felsspalte, die gerade so breit war, um einen Reiter aufzunehmen.
Ich drehte den Kopf, konnte aber meine Verfolger noch nicht entdecken. Anscheinend trauten die Burschen dem Frieden noch nicht und warteten erst einmal ab, ob ich ihnen vielleicht noch ein paar Steinbrocken hinunterschicken wollte.
Der Boden war hart und felsig. Es zeichneten sich keine Hufabdrücke meines Pferdes ab. Kurz darauf war ich mit meinem Braunen in der Felsspalte verschwunden. Und ich hoffte, daß die Männer