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Verwirrte Herzen: Der Bergpfarrer 161 – Heimatroman
Verwirrte Herzen: Der Bergpfarrer 161 – Heimatroman
Verwirrte Herzen: Der Bergpfarrer 161 – Heimatroman
eBook111 Seiten1 Stunde

Verwirrte Herzen: Der Bergpfarrer 161 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Stimmen wurden laut, Türen schlugen, Schuhe stolperten über den Kiesweg im Vorgarten. Die Frau öffnete die Pforte im Zaun und lief zu dem kleinen Auto, das am Straßenrand geparkt war.


»Himmel, jetzt warte doch!« rief eine Stimme hinter ihr.


Christina König achtete nicht darauf. Sie steckte den Schlüssel ins Türschloß und schlüpfte hinter das Lenkrad. Als sie davonfuhr, konnte sie noch die Silhouette des jungen Mannes in der Tür erkennen. Doch sie hielt nicht an, sondern trat das Gaspedal durch und blickte stur auf die Straße.


Nachdem sie einige Kilometer gefahren war, hielt sie rechts an und lehnte sich erschöpft im Sitz zurück. Tränen liefen ihr über das hübsche Gesicht, mit dem kleinen Stupsnäschen, und ihre blauen Augen blickten unbeschreiblich traurig.


Aus, dachte sie, für immer aus!


Dabei hatte alles so schön angefangen. Dies war der letzte Abend vor dem Urlaubsantritt. Andreas hatte sie mit einem leckeren Essen erwartet, als Christina von der Arbeit kam. Sie saßen draußen im Garten, zusammen mit seinen Eltern, und ließen es sich schmecken. Später waren Hans und Lore Bergmann schlafen gegangen, während das junge Paar noch sitzen blieb.


Als sie jetzt darüber nachdachte, wußte Tina gar nicht mehr so genau, worum dieser Streit entbrannt war. Jedenfalls hatte ein Wort das andere ergeben, und am Ende war sie wütend aufgesprungen und wollte nach Hause fahren.


Andreas war ihr in den Flur gefolgt.


»Tina, wenn du jetzt gehst«, hatte er laut gerufen, ohne Rücksicht auf seine Eltern, die im Obergeschoß in ihren Betten lagen, »dann kannst du morgen auch alleine in Urlaub fahren!«


»Na und?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum31. Aug. 2017
ISBN9783740921217
Verwirrte Herzen: Der Bergpfarrer 161 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Verwirrte Herzen - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer – 161 – Verwirrte Herzen

    Der Bergpfarrer

    – 161–

    Verwirrte Herzen

    Wer weiß, was noch draus wird?

    Toni Waidacher

    Stimmen wurden laut, Türen schlugen, Schuhe stolperten über den Kiesweg im Vorgarten. Die Frau öffnete die Pforte im Zaun und lief zu dem kleinen Auto, das am Straßenrand geparkt war.

    »Himmel, jetzt warte doch!« rief eine Stimme hinter ihr.

    Christina König achtete nicht darauf. Sie steckte den Schlüssel ins Türschloß und schlüpfte hinter das Lenkrad. Als sie davonfuhr, konnte sie noch die Silhouette des jungen Mannes in der Tür erkennen. Doch sie hielt nicht an, sondern trat das Gaspedal durch und blickte stur auf die Straße.

    Nachdem sie einige Kilometer gefahren war, hielt sie rechts an und lehnte sich erschöpft im Sitz zurück. Tränen liefen ihr über das hübsche Gesicht, mit dem kleinen Stupsnäschen, und ihre blauen Augen blickten unbeschreiblich traurig.

    Aus, dachte sie, für immer aus!

    Dabei hatte alles so schön angefangen. Dies war der letzte Abend vor dem Urlaubsantritt. Andreas hatte sie mit einem leckeren Essen erwartet, als Christina von der Arbeit kam. Sie saßen draußen im Garten, zusammen mit seinen Eltern, und ließen es sich schmecken. Später waren Hans und Lore Bergmann schlafen gegangen, während das junge Paar noch sitzen blieb.

    Als sie jetzt darüber nachdachte, wußte Tina gar nicht mehr so genau, worum dieser Streit entbrannt war. Jedenfalls hatte ein Wort das andere ergeben, und am Ende war sie wütend aufgesprungen und wollte nach Hause fahren.

    Andreas war ihr in den Flur gefolgt.

    »Tina, wenn du jetzt gehst«, hatte er laut gerufen, ohne Rücksicht auf seine Eltern, die im Obergeschoß in ihren Betten lagen, »dann kannst du morgen auch alleine in Urlaub fahren!«

    »Na und?« hatte sie schnippisch zurückgegeben. »Dann tu’ ich’s eben! Das wär’ mir sowieso lieber!«

    Inzwischen tat ihr der Streit leid. Sie ärgerte sich beinahe noch mehr über sich selbst als über Andreas. Nach ein paar Minuten ließ sie den Motor wieder an und fuhr eilig nach Hause. Bestimmt hatte er schon auf dem Anrufbeantworter gesprochen und wollte sich entschuldigen. Dabei war sie es doch, die Abbitte leisten mußte.

    Aber egal, Hauptsache, sie versöhnten sich wieder, und der Urlaub konnte doch noch gemeinsam genossen werden!

    Doch auf dem Anrufbeantworter suchte sie vergebens nach einer Nachricht von ihm. Ihre Mutter wünschte ihr einen schönen Aufenthalt in den Bergen, und eine Freundin, die ihr mitteilte, daß Tina unbedingt an den Achsteinsee fahren müsse, wenn sie im Wachnertal sei.

    Die hübsche Kindergärtnerin ließ sich auf das Sofa sinken und stützte den Kopf in den Händen.

    Seit zwei Jahren bewohnte sie diese beiden Zimmer. Das eine diente als Wohnstube und Schlafkammer zugleich, das andere war ein Mittelding zwischen Küche und Eßzimmer. Als Tina ihre neue Stelle im Kindergarten angetreten hatte, war sie froh gewesen, diese Bleibe zu finden, denn kleine Wohnungen und möblierte Zimmer waren rar in München. Allerdings lag das Haus in einem Vorort der bayerischen Landeshauptstadt, und die Chance, hier etwas zu finden, war größer als in der City.

    Hinzu kam, daß die Mieten hier erheblich erschwinglicher waren.

    Tina biß sich auf die Lippe.

    Na schön, dachte sie trotzig, wenn er es so haben will, dann soll er es auch so bekommen! Fahre ich eben alleine!

    Trotz, das wußte sie, war ihr großer Fehler. Ihre Mutter sagte immer, sie habe den Dickkopf vom Großvater geerbt. Aber in diesem Fall glaubte sie sich im Recht und wollte überhaupt nicht einsehen, daß sie es sein sollte, die nachgab. Andreas hatte zumindest genauso viel Schuld an dem Streit.

    Mißmutig schaute sie auf die gepackte Reisetasche und den Koffer. Eigentlich hatte der Freund sie am nächsten Morgen von zu Hause abholen wollen. Doch daraus wurde jetzt nichts mehr.

    Während sie sich bettfertig machte, überlegte die Kindergärtnerin, ob sich die Pensionswirtin wohl darauf einlassen würde, daß Tina nun statt des gebuchten Doppelzimmers jetzt ein einzelnes haben wollte. Immerhin kam die Absage ja ein bißchen kurzfristig.

    Auch egal, dachte sie und löschte das Licht, dann bezahl ich’s eben.

    Tina weinte sich in den Schlaf und schreckte wieder hoch, als das Telefon klingelte. Sie griff hastig nach dem Hörer, doch der Anrufer hatte sich nur verwählt. Sie legte wieder auf und schaute auf die Uhr. Kurz nach Mitternacht. Sie ahnte, daß die Stunden bis zum Morgen quälend langsam vergehen würden, legte sich aber doch wieder zurück und wartete erneut darauf, daß sie einschlief.

    *

    Am nächsten Morgen war ihre Laune auf den Nullpunkt gesunken. Tina biß lustlos von der Semmel ab und trank den Kaffee, der inzwischen lauwarm geworden war. Solange hatte sie nämlich am Tisch gesessen und immer wieder zum Telefon hinübergeschaut. Vergeblich wartete auf den ersehnten Anruf von ihm. Dann dachte sie wieder, daß sie die Initiative ergreifen und Andreas anrufen müsse.

    Doch es war, als sitze ein kleines Teufelchen in ihrem Kopf das ihr einredete, es zu lassen.

    Warum sollte sie es sein, die nachgab?

    Gegen zehn Uhr packte sie die belegten Semmeln ein und packte sie in die Tasche, in der schon eine Thermoskanne steckte. Sie trug das Gepäck zum Auto und lud es ein. Dann ging sie in die Wohnung zurück, drückte den Knopf des Anrufbeantworters, in der Hoffnung, daß Andreas vielleicht gerade in dem Moment angerufen hatte, als sie unten war. Aber sie hörte nur die alten Nachrichten. Mit einem Ruck drehte sie sich um und ging wieder hinaus. Den Zweitschlüssel zur Wohnung warf sie in den Briefkasten der Nachbarin, die sich erboten hatte, sich die nächsten zwei Wochen um die Blumen und die Post zu kümmern. Als Tina dann im Auto saß und den Motor anließ, kämpfte sie trotzig gegen die Tränen an, die mit aller Macht in ihre Augen drängten. Sie fädelte sich in den Verkehr ein und fuhr stadtauswärts.

    Die Musik aus dem Autoradio lenkte sie nur wenig von ihren trüben Gedanken ab.

    Vielleicht wird’s ja doch auch so ganz schön, dachte sie.

    Der Gedanke, neue Leute kennenzulernen, Leute in ihrem Alter, mit denen sie etwas unternehmen und Spaß haben konnte, hellte ihre Stimmung allmählich wieder auf, und als sie auf der Autobahn fuhr, stellte sich fast so etwas wie Urlaubsstimmung ein.

    Es herrschte nicht viel Verkehr an diesem Vormittag, so daß Tina König schon drei Stunden später ihr Ziel erreicht hatte. Eine Pause hatte sie zwischendurch eingelegt und ihre Semmel gegessen und den Kaffee dazu getrunken. Jetzt schaute sie begeistert auf die Berge, deren Gipfel in den Himmel ragten. Es herrschte strahlender Sonnenschein, kein Wölkchen trübte den blauen Himmel.

    Die Pension Stubler lag in einer ruhigen Seitenstraße. Die junge Kindergärtnerin hielt vor dem Haus und stieg aus. Mit dem Gepäck in der Hand stieg sie die Stufen zur Tür hinauf und klingelte.

    Eine ältere, freundlich dreinblickende Frau öffnete.

    »Grüß Gott, mein Name ist Christina König. Ich habe ein Zimmer bei Ihnen gebucht.«

    »Ria Stubler, herzlich willkommen«, erwiderte die Frau und schaute hinter sie.

    Dann machte die Wirtin ein etwas ratloses Gesicht.

    »Sind S’ allein gekommen?« fragte sie. »Wenn ich mich recht erinnre, dann ist doch ein Doppelzimmer bestellt...«

    Tina schluckte.

    »Ja, das ist richtig«, nickte sie. »Allerdings...«

    »Kommen S’ erstmal herein«, sagte Ria. »Das müssen wir ja net vor der Tür besprechen.«

    Tina folgte ihr durch einen kleinen Flur an die Rezeption. Sie stellte das Gepäck an und holte tief Luft.

    »Also, es ist so...«

    Sie erläuterte, daß sie sich mit dem Freund gestritten hatte, und daß dieser nun den gemeinsamen Urlaub abgesagt hätte.

    »Wenn’s net anders geht, nehm’ ich

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