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Alles Glück verloren?: Der Bergpfarrer 158 – Heimatroman
Alles Glück verloren?: Der Bergpfarrer 158 – Heimatroman
Alles Glück verloren?: Der Bergpfarrer 158 – Heimatroman
eBook110 Seiten1 Stunde

Alles Glück verloren?: Der Bergpfarrer 158 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Thomas Brenner hielt vor der Pension und stieg aus. Neugierig betrachtete er das Haus, das einen hübschen Vorgarten hatte, zur Tür führten drei Stufen hinauf. Der Sechsundzwanzigjährige nahm die Reisetasche aus dem Kofferraum und schloß das Auto ab. Nur wenige Augenblicke, nachdem er geklingelt hatte, wurde ihm geöffnet. Eine ältere Frau lächelte ihn an.


»Sie müssen der Herr Brenner sein.«


»Richtig«, nickte er. »Thomas Brenner aus Frankfurt.«


»Kommen S' herein. Hatten S' eine gute Fahrt?«


»Ja, vielen Dank.«


Ria Stubler, Inhaberin und gute Seele der gleichnamigen Pension, nahm einen Zimmerschlüssel vom Brett.


»Es ist alles hergerichtet.«


Sie ging voran, die Treppe hinauf, schloß eine Tür auf und ließ den Gast eintreten.


»Ich hoff', daß Sie sich wohlfühlen werden«, sagte sie. »Frühstücken können S' ab sieben Uhr. Wenn Sie eine Bergwanderung planen, sagen S' am Abend vorher Bescheid, damit ich Ihnen was herrichten kann. Und jetzt wünsch' ich Ihnen einen schönen Aufenthalt.«


Thomas bedankte sich und schloß die Tür hinter ihr. Dann schaute er sich im Zimmer um. Es war behaglich eingerichtet, verfügte über ein eigenes Bad, und neben Fernseher und Telefon gab es sogar Internetanschluß. Eine große Glastür führte auf einen umlaufenden Balkon. Der junge Mann öffnete sie und trat hinaus. An der Brüstung lehnend schaute er zu den Bergen hinüber, deren schneebedeckten Spitzen in den blauen Himmel ragten. Die Luft war frisch und roch angenehm nach Blumen und wilden Kräutern.


Thomas kehrte nach einer Weile ins Zimmer zurück und packte die Reisetasche aus. Nachdem die Sachen im Kleiderschrank verstaut waren, betrat er das Bad, stellte die Tasche mit dem
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Aug. 2017
ISBN9783740920777
Alles Glück verloren?: Der Bergpfarrer 158 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Alles Glück verloren? - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer – 158 – Alles Glück verloren?

    Der Bergpfarrer

    – 158–

    Alles Glück verloren?

    Thomas, ich glaube fest an dich!

    Toni Waidacher

    Thomas Brenner hielt vor der Pension und stieg aus. Neugierig betrachtete er das Haus, das einen hübschen Vorgarten hatte, zur Tür führten drei Stufen hinauf. Der Sechsundzwanzigjährige nahm die Reisetasche aus dem Kofferraum und schloß das Auto ab. Nur wenige Augenblicke, nachdem er geklingelt hatte, wurde ihm geöffnet. Eine ältere Frau lächelte ihn an.

    »Sie müssen der Herr Brenner sein.«

    »Richtig«, nickte er. »Thomas Brenner aus Frankfurt.«

    »Kommen S’ herein. Hatten S’ eine gute Fahrt?«

    »Ja, vielen Dank.«

    Ria Stubler, Inhaberin und gute Seele der gleichnamigen Pension, nahm einen Zimmerschlüssel vom Brett.

    »Es ist alles hergerichtet.«

    Sie ging voran, die Treppe hinauf, schloß eine Tür auf und ließ den Gast eintreten.

    »Ich hoff’, daß Sie sich wohlfühlen werden«, sagte sie. »Frühstücken können S’ ab sieben Uhr. Wenn Sie eine Bergwanderung planen, sagen S’ am Abend vorher Bescheid, damit ich Ihnen was herrichten kann. Und jetzt wünsch’ ich Ihnen einen schönen Aufenthalt.«

    Thomas bedankte sich und schloß die Tür hinter ihr. Dann schaute er sich im Zimmer um. Es war behaglich eingerichtet, verfügte über ein eigenes Bad, und neben Fernseher und Telefon gab es sogar Internetanschluß. Eine große Glastür führte auf einen umlaufenden Balkon. Der junge Mann öffnete sie und trat hinaus. An der Brüstung lehnend schaute er zu den Bergen hinüber, deren schneebedeckten Spitzen in den blauen Himmel ragten. Die Luft war frisch und roch angenehm nach Blumen und wilden Kräutern.

    Thomas kehrte nach einer Weile ins Zimmer zurück und packte die Reisetasche aus. Nachdem die Sachen im Kleiderschrank verstaut waren, betrat er das Bad, stellte die Tasche mit dem Rasierzeug, Duschlotion und Zahncreme ab und betrachtete sein Bild im Spiegel.

    Er hatte dunkles kurzes Haar. Die Augen waren braun, das Gesicht markant und hatte eine leichte Bräunung. Alles in allem war Thomas Brenner ein sportlicher Typ, der viel auf seine körperliche Ertüchtigung hielt. Regelmäßiger Sport war ein Ausgleich zu seinem Beruf als Pilot. Allerdings gehörte er nicht zu der Sorte Männer, die dreimal in der Woche in ein Fitneßstudio liefen, oder sich gar ein eigenes im Keller ihres Hauses eingerichtet hatten. Dafür joggte er bei jeder sich bietenden Gelegenheit, spielte mindestens jede Woche einmal Tennis mit einem Freund, und wenn er Zeit dazu hatte, ging er schwimmen.

    Es war nicht zu leugnen, daß Thomas Brenner ein Mann war, dem die Frauen nachschauten. Und sein Beruf schien ihn für sie noch attraktiver zu machen. Allerdings gab es zur Zeit keine Frau in seinem Leben, mit der er einen Höhenflug hätte unternehmen wollen. Die, die er liebte, hatte ihn verlassen, und andere, die ihn begehrten, wollte er nicht.

    Thomas ließ eine Handvoll kaltes Wasser über sein Gesicht laufen und trocknete sich ab. Er fuhr sich kurz mit dem Kamm durch das Haar und ging ins Zimmer zurück. Einen kurzen Blick auf die Prospekte werfend, die auf dem Tisch lagen, beschloß er, einen Spaziergang zu machen und sich in dem Dorf umzuschauen, in dem er die nächsten vierzehn Tage Urlaub machen wollte.

    Wollte?

    Es war wohl eher eine Zwangsverordnung.

    »Spannen Sie mal zwei Wochen aus«, hatte der Betriebsarzt der Fluggesellschaft gesagt, für die Thomas arbeitete. »Sie sollen mal sehen, dann kommt alles wieder ins Lot. Und denken Sie nicht soviel an das, was nicht geschehen ist, nur weil es hätte geschehen können. Was Ihnen widerfahren ist, das kann jedem passieren.«

    Thomas hatte seinen Urlaubsschein genommen und die Praxis verlassen. Vom Dienst zurückgestellt, stand darauf. Ihm war klar, daß es sich dabei um eine Maßnahme handelte, die verhindern sollte, daß er in dem Zustand, in dem er sich befand, weiterflog. Ihm war bewußt, daß er eine Gefahr darstellte, für sich, das Flugzeug und die ihm anvertrauten Passagiere. Dennoch hatte er einen bitteren Geschmack auf der Zunge, als er seine Sachen zusammenpackte und nach Hause fuhr.

    Und jetzt waren schon drei Wochen vergangen, seit es um Haaresbreite zu dem Absturz gekommen wäre, den er verursacht hätte. Doch noch immer war es ihm, als wäre es erst gestern gewesen. Er sah das bleiche Gesicht seines Chefpiloten, der ihn aus aufgerissenen Augen ansah, hörte die Sirenen der Rettungswagen unten auf der Landebahn, glaubte die Schreie der Passagiere zu hören, die in Panik ausgebrochen waren, als das Flugzeug abzustürzen drohte.

    Freilich, es war noch einmal gutgegangen. Niemand war verletzt worden, alle hatten das Drama heil überstanden. Und wenn man ihn im Nachhinein von einem direkten Verschulden auch freigesprochen hatte – Thomas Brenner fühlte sich schuldig und er zog daraus seine Konsequenzen. Nie wieder würde er am Steuerknüppel eines Flugzeuges sitzen, nie wieder sein Leben oder das anderer Menschen in Gefahr bringen!

    Nach Sybille hatte er nun auch noch die zweite große Leidenschaft in seinem Leben verloren – die Fliegerei.

    *

    An diesem Montag kam noch ein weiterer Gast in der Pension Stubler an. Michaela Stadler, eine dreiundzwanzigjährige Jurastudentin, sie bezog das Zimmer Nummer zwölf. Auch sie wurde von der Wirtin hinaufgeführt und war ebenso begeistert wie alle anderen Gäste bisher.

    Nachdem sie ihren Koffer ausgepackt hatte, bürstete die Studentin ihr langes, blondes Haar durch, das bis auf die Schultern fiel. Sie trug ein weißes Top, dazu helle Jeans und ein Paar leichte Sandalen. Ihr hübsches Gesicht strahlte Anmut aus, die besonders von den zwei leuchtenden blauen Augen unterstrichen wurde.

    »Madonna, deine Augen sind wie zwei Diamanten«, hatte einmal ein heißblütiger Italiener geschwärmt, erinnerte sie sich heute noch schmunzelnd an einen Urlaub auf Capri.

    Michaela nahm ihr Handy aus der Handtasche, bevor sie das Zimmer verließ. Zu Hause würde sie später anrufen, und ansonsten wollte sie im Urlaub ihre Ruhe haben und nicht von Anrufen ihrer Freundinnen belästigt werden.

    »Ich schreibe euch eine Karte«, hatte sie gesagt. »Und alles andere erfahrt ihr, wenn ich wieder daheim bin.«

    Der erste Eindruck ist immer der entscheidende, und von St. Johann hatte die angehende Juristin gleich einen sehr guten. In dem Ort schien die Zeit stehengeblieben zu sein. Abgesehen von einem kleinen Einkaufszentrum gab es kaum Neubauten, dafür strahlten die Häuschen mit ihren herrlichen Lüftlmalereien in der Sonne.

    Michaela nahm sich viel Zeit für ihren ersten Spaziergang und kehrte erst nach einer Stunde zu dem Hotel zurück, wo sie den Hinweis auf den Bier- und Kaffeegarten gelesen hatte. Sie betrat den Garten von der Straßenseite her und staunte über die große Anzahl der Gäste, die unter hohen, schattigen Bäumen Platz genommen hatten und sich Kaffee, Kuchen oder Eis schmecken ließen. Sie wollte gerade schon wieder gehen, weil sie dachte, doch keinen freien Platz mehr zu finden, als sie in der hintersten Ecke einen Tisch entdeckte, an dem nur ein Mann saß. Vor ihm stand eine Kaffeetasse auf dem Tisch, er selber war in eine Zeitschrift vertieft.

    Fragen kann man ja, dachte sie und zwängte sich durch die anderen Tische.

    »Entschuldigen Sie, darf ich mich dazusetzen?« fragte sie, als sie angekommen war.

    Der Mann schaute nur kurz von seiner Lektüre auf und nickte. Seiner Miene glaubte Michaela indes anzusehen, daß es ihm lieber gewesen wäre, wenn sie nicht gefragt hätte. Trotzdem setzte sie sich und bestellte einen Cappuccino bei der jungen Frau, die an den Tisch kam und nach ihren Wünschen fragte.

    Verstohlen musterte sie den Mann, der nicht einmal dann

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