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Herzkirschen: Die fantastische Geschichte einer großen Liebe
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Herzkirschen: Die fantastische Geschichte einer großen Liebe
eBook129 Seiten1 Stunde

Herzkirschen: Die fantastische Geschichte einer großen Liebe

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Über dieses E-Book

Der Roman spielt in der Gegenwart. Ein erfolgreicher Geschäftsmann und eine schöne Patientin einer Privatklinik treffen im Schwarzwald aufeinander und erleben eine romantische Liebe bis das Schicksal sie auf eine harte Probe stellt.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum22. Jan. 2014
ISBN9783847670988
Herzkirschen: Die fantastische Geschichte einer großen Liebe

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    Buchvorschau

    Herzkirschen - Heinz Monheim

    Kapitel 1

    Vor dem alten Weingut, einer gemütlichen, kleinen Ferienpension weitab vom Dorf, mitten in den mit Reben und Obstbäumen bewachsenen Hügeln, hielt ein Taxi. Der Fahrer stieg aus, ging um den Wagen, öffnete die hintere Tür und half einem alten, vornehm gekleideten Herrn beim Aussteigen.

    „Geh'n se mal ruhig ins Haus, ich bring Ihnen das Gepäck rein."

    Während der alte Herr, sich auf seinen Stock stützend, über den Hof auf das Wohnhaus zuging, öffnete sich dort die Tür, und eine junge, dralle Frau kam heraus. Maria Bichler lief dem neuen Gast entgegen.

    „Hallo Herr Martens, ist das schön, Sie wiederzusehen, und diesmal zu einer für Sie so ungewohnten Jahreszeit. Wir waren alle hier vielleicht erstaunt, als wir Ihren Brief erhielten, in dem Sie Ihre heutige Ankunft mitteilten."

    Mit ehrlich empfundener Freude legte sie ihre Arme um seine Schultern und küsste ihn auf beide Wangen. Freundlich lächelnd begrüßte auch er die junge Frau:

    „Danke Maria, es tut gut, so lieb begrüßt zu werden. Wenigstens eine Frau, die sich freut, wenn sie mich sieht."

    „Aber Herr Martens, das stimmt doch nicht, SIE mögen doch alle. Wenn Mutter Sie gleich sieht, wird sie sich auch sehr freuen, und wenn Oma noch lebte, wäre es bei der genau so. Ich bin doch schon die dritte Generation der Frauen vom Weingut Birkköpfel, die in Sie verliebt waren und sind", sagte sie lachend, während sie ihn in den Arm nahm und ins Haus geleitete.

    Der Taxifahrer folgte ihnen und stellte die Koffer in der Diele ab. Martens bezahlte ihn und gab ein großzügiges Trinkgeld.

    „Danke Herr Martens, spendabel wie immer."

    „Schon gut Herr Scheurer, Sie sind ja auch erstklassig wie immer gefahren. Grüßen Sie mir ihre Familie recht herzlich."

    Während Maria den Gast zu seinem Zimmer geleitete, ging Scheurer hinaus. Auf dem Weg zu seinem Fahrzeug traf er Alfons Bichler, Marias Mann, der aus den Weinbergen kam, wo er einige Rebstöcke, die sich gelöst hatten, wieder an die dafür vorgesehenen Drahtgeflechte gebunden hatte. Sie begrüßten sich und beredeten die letzten Dorfneuigkeiten. Dann sagte Scheurer:

    „Du Alfons, wie lange kommt der alte Martens eigentlich schon zu Euch? Ich fahre ihn bald zwanzig Jahre, und vorher ließ er sich von meinem Vater fahren. Immer den gleichen Weg. Vom Bahnhof zum Blumenladen, dann mit einem riesigen Blumenstrauß auf den Friedhof. Wo er das Grab seiner Frau besucht und dann hier hinauf zu Eurem Haus. Ein bis zwei Wochen später kommt dann sein Anruf, und wir machen die gleiche Tour rückwärts."

    Alfons Bichler überlegte, und nach einiger Zeit sagte er:„ Er kam zu uns in dem Jahr, als er seine Frau hier kennenlernte, und das war lange, bevor ich auf die Welt kam. Ich glaube, ganz genau weiß das nur meine Mutter, die ja immer seine Vertraute war. Aber er kam all die Jahre immer im Juli, wenn unsere Herzkirschen geerntet werden; nur heuer kommt er zum ersten Mal im Winter."

    Kapitel 2

    In seinem Zimmer angekommen, ließ Martens seinen Koffer auf das Bett legen. Maria, die es sich nicht hatte nehmen lassen, den Koffer hochzutragen, meinte:

    „Sie haben aber diesmal wenig Gepäck. Nur einen Koffer, der zudem nicht voll zu sein scheint, so leicht ließ er sich tragen."

    „Ja Maria, kurz wird mein Aufenthalt auf jeden Fall bei euch werden. Nur, wohin die Abreise geht, weiß ich noch nicht genau„" gab er ihr versonnen zur Antwort.

    Als Maria hinausging, warf er nur einen kurzen Blick auf seinen Koffer und dachte: Na, ich kann ihn ja immer noch auspacken, wenn es nötig sein soll, und außerdem ist er ja wirklich fast leer. Aus seiner eleganten Herrentasche, die er bis dahin unter dem Arm getragen hatte, nahm er einen dicken, fest verschlossenen weißen Umschlag,

    „Für Margret Bichler, stand in seiner gestochen scharfen Schrift darauf und etwas tiefer: „Nach meinem Tode zu öffnen.

    Sollten sich die seltsamen Vorahnungen die er hatte nicht erfüllen, so konnte er diese Unterlagen ja wieder zurück in seine Tasche legen. In dem Umschlag befanden sich auf einem Blatt Papier einige Telefonnummern mit der Bitte, diese anzurufen und den Leuten am anderen Ende von seinem Ableben zu berichten. Das waren ein Bestattungsunternehmer, dem er all seine Wünsche schon seit längerem schriftlich mitgeteilt hatte, sein Notar und Testamentvollstrecker sowie sein Vermögensverwalter, eine Anwaltskanzlei, die auch schon in dritter Generation für ihn arbeitete. Außerdem die Unterlagen über ein größeres Darlehen, welches er Bichlers kürzlich gewährt hatte, damit sie sich die teuren Maschinen und Geräte kaufen konnten, wie sie für einen modernen Weinanbau heutzutage benötigt wurden. Das für Alfons Bichler gewährte Darlehn hatte er, notariell beglaubigt, auf Margret Bichler als Nutznießerin übertragen lassen. Sie war nun die Empfängerin der monatlichen Rückzahlungen ihres Sohnes. Er hatte ein Konto auf ihren Namen eingerichtet, welches diese Zahlungen erhielt. Außerdem hatte er noch eine beachtliche Summe, zusätzlich auf dieses Konto eingezahlt. Er wusste von Margrets Träumen, einmal mit einem der weißen Luxusschiffe eine Reise um die Welt zu machen. Jetzt konnte sie sich diesen Traum erfüllen, und vielleicht lernte sie dabei einen Menschen kennen, der ihr zeigte, dass sie noch begehrenswert war. So hatte sie, wenn sie ihrem Sohn das Weingut und die Weinberge gänzlich überließ, ein gesetzlich geschütztes Zubrot. Was sie damit machen würde, wäre dann ihre Sache. Martens lächelte, er war zufrieden mit diesem Entschluss. Seine Erben, die sich Nach seinem Tod auf das bis dahin unerreichbare Martensvermögen stürzen würden, hätten keinen Zugriff mehr auf dieses Darlehn und den zugezahlten Betrag. Den konnte Margret Bichler niemand mehr streitig machen. In einem Brief, der all diesen Schreiben zu oberst lag, hatte er Margret für ihre über vierzigjährige Freundschaft und dafür, dass sie all die Jahre sein Geheimnis niemandem verraten hatte, gedankt. Er hatte ihr auch die Sache mit dem Darlehen und der Bargeldsumme erklärt und ihr dazu geschrieben: Nimm das Geld ohne Vorbehalt als Beweis unserer großen, ehrlichen Freundschaft, die sauber und ohne Makel ein ganzes Menschenleben anhielt. Dieses Geld steht dir zu, weil du meine vertraute Freundin um meiner selbst willen warst, meine Erben aber nur meine Freunde des Geldes wegen sind. Er steckte den großen und recht prallen Umschlag in die Innentasche seines Mantels und richtete sich dann auf. Dabei sah er sich in dem über dem Tisch hängenden großen Spiegel aufmerksam an. Er sah ein noch immer gutaussehendes Gesicht, in dem einige Alterspigmentflecken und tausend Furchen und Kerben zwei noch wach und hell in die Welt schauende Augen umrahmten, deren graublaue Farben noch jugendlich frisch wirkten. Sein sorgfältig und elegant geschnittenes schneeweißes Haar war für einen Einundachtzigjährigen noch erstaunlich voll und dicht. Dann hob er seine Hände, schlanke kräftige Männerhände, die früher einmal hart, aber auch überaus zärtlich zufassen konnten und betrachtete den braunen Pigmentflecken auf den Handrücken. Er zuckte mit den Schultern, warf noch einen gelangweilten Blick in den Spiegel und wandte sich mit den Worten - Na alter Junge, so ist das nun mal mit dem Alt werden - vom Spiegel ab. Er ging zur Tür, er wollte keine Zeit verlieren und den herrlichen Sonnentag ausnutzen, um hinauf zu IHRER Bank zu gehen. Er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, dieser Besuch würde nur kurz sein. Nach ein paar Tagen würde er die Heimreise antreten, falls er nicht vorher auf die wirklich letzte Reise gehen würde. Er zog sich seinen schweren, mit Pelz gefütterten Wintermantel an, schlang sich einen langen, weißen Seidenschal um den Hals und setzte seinen Homburger auf. Vom Kopf bis zu den Schuhen ein eleganter, gepflegter Mann. So trat er zu Maria und Alfons in die Gaststube.

    „Schau dir den Herrn Martens an, ein Mann von Welt, ein Typ zum Verlieben„" sagte Maria schelmisch, während sie ihren Alfons in die Rippen knuffte.

    „Ja, der Herr Martens, der ist einfach nicht zu übertreffen," meinte dieser, während er an seiner blauen Winzerschürze zupfte.

    „Ich werde noch einen Spaziergang machen."

    „Ist gut, Herr Martens, sicher wollen Sie zu Ihrer Bank, aber da kann Sie doch der Alfons mit dem Unimog hinfahren, und Sie brauchen nur noch den Abstieg zu Fuß zu machen."

    „Das ist lieb von euch beiden, aber ich habe den Weg ein Leben lang zu Fuß gemacht, und so werde ich auch heute zu Fuß hinaufsteigen und wenn es das letzte Mal sein sollte."

    „Hören Sie auf, Herr Martens, Sie und das letzte Mal; Sie werden doch hundert Jahre alt, so rüstig, wie Sie sind. Aber sagen Sie doch zuerst meiner Mutter guten Tag, Sie wissen doch, wie sie sich immer freut, wenn Sie kommen, und seit Papa tödlich verunglückt ist, ist sie halt viel allein. Sie ist draußen im Stall bei ihren Tieren."

    „Danke für den Hinweis, Alfons, aber ich wäre selbstverständlich sowieso zu deiner Mutter gegangen, ehe ich hinaufgehe. Sorge doch dafür, dass sie ein wenig unter Menschen kommt. Vielleicht lernt sie dann einen neuen Lebensgefährten kennen. Es ist doch schade, wenn eine so gut aussehende Frau sich so früh im Leben in der Einsamkeit vergräbt."

    René Martens ging aus dem Haus über den Hof in den Stall, in dem sich Margret Bichler zur Unterhaltung und zur Zerstreuung einiges Kleinvieh wie Kaninchen und Enten hielt.

    „Hallo Margret", begrüßte er sie.

    „Wie

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