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Maigret und die alte Dame
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eBook189 Seiten2 Stunden

Maigret und die alte Dame

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Über dieses E-Book

Valentine Besson ist eine entzückende alte Dame: klein, zierlich, mit rosigem Teint und feinen Gesichtszügen, bei jedermann beliebt im Seebad Étretat. Ihre Verwandten allerdings scheinen missraten zu sein. Die beiden Stiefsöhne sind geldgierig und zerstritten, ihre Tochter hasst sie, und die Schwiegertochter meint, sie habe ihre Stiefsöhne um deren Erbe gebracht. Als Rose, das Dienstmädchen der alten Dame, mit Arsen vergiftet wird, glaubt Valentine Besson, der Anschlag habe ihr selbst gegolten, und bittet Kommissar Maigret um Hilfe.
SpracheDeutsch
HerausgeberKampa Verlag
Erscheinungsdatum12. Juni 2020
ISBN9783311701477
Maigret und die alte Dame
Autor

Georges Simenon

Georges Simenon, geboren am 13. Februar 1903 im belgischen Liège, ist der »meistgelesene, meistübersetzte, meistverfilmte, mit einem Wort: der erfolgreichste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts« (Die Zeit). Seine erstaunliche literarische Produktivität (75 Maigret-Romane, 117 weitere Romane und über 150 Erzählungen), seine Rastlosigkeit und seine Umtriebigkeit bestimmten sein Leben: Um einen Roman zu schreiben, brauchte er selten länger als zehn Tage, er bereiste die halbe Welt, war zweimal verheiratet und unterhielt Verhältnisse mit unzähligen Frauen. 1929 schuf er seine bekannteste Figur, die ihn reich und weltberühmt machte: Kommissar Maigret. Aber Simenon war nicht zufrieden, er sehnte sich nach dem »großen« Roman ohne jedes Verbrechen, der die Leser nur durch psychologische Spannung in seinen Bann ziehen sollte. Seine Romane ohne Maigret erschienen ab 1931. Sie waren zwar weniger erfolgreich als die Krimis mit dem Pfeife rauchenden Kommissar, vergrößerten aber sein literarisches Ansehen. Simenon wurde von Kritiker*innen und Schriftstellerkolleg*innen bewundert und war immer wieder für den Literaturnobelpreis im Gespräch. 1972 brach er bei seinem 193. Roman die Arbeit ab und ließ die Berufsbezeichnung »Schriftsteller« aus seinem Pass streichen. Von Simenons Romanen wurden über 500 Millionen Exemplare verkauft, und sie werden bis heute weltweit gelesen. In seinem Leben wie in seinen Büchern war Simenon immer auf der Suche nach dem, »was bei allen Menschen gleich ist«, was sie in ihrem Innersten ausmacht, und was sich nie ändert. Das macht seine Bücher bis heute so zeitlos.

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    Buchvorschau

    Maigret und die alte Dame - Georges Simenon

    Kampa

    1

    Die Schlossherrin von La Bicoque

    Am kleinen, tristen Bahnhof von Bréauté-Beuze-ville stieg er aus dem Zug Paris–Le Havre. Um fünf Uhr morgens war er aufgestanden und mit der ersten Metro zur Gare Saint-Lazare gefahren, denn ein Taxi hatte er nicht bekommen. Nun wartete er auf seinen Anschluss.

    »Wo bitte fährt der Zug nach Étretat ab?«

    Es war nach acht und der Tag schon lange hell, aber durch den kühlen Nieselregen wirkte es so, als dämmerte es gerade.

    Der Bahnhof hatte weder ein Restaurant noch ein Buffet. Nur gegenüber, auf der anderen Straßenseite, gab es ein Lokal, eine Art Kneipe. Karren von Viehhändlern standen davor.

    »Nach Étretat? Da haben Sie noch Zeit. Sehen Sie, dort hinten, das ist Ihr Zug.«

    Am Ende des Bahnsteigs stand ein Zug ohne Lokomotive, mit altmodischen Waggons, seltsam grün gestrichen. Hinter den Scheiben waren schemenhaft Reisende zu erkennen, reglos, als warteten sie schon die ganze Nacht. Das alles machte einen unwirklichen Eindruck. Der Zug sah aus wie Spielzeug, wie auf einer Kinderzeichnung.

    Eine Familie – natürlich Pariser! – hastete, warum auch immer, über die Schienen zu dem Zug ohne Lokomotive. Die drei Kinder hatten Krabbennetze in den Händen.

    Der Anblick löste Erinnerungen in ihm aus. Für einen Moment vergaß Maigret sein Alter. Er glaubte, den salzig herben Geruch wahrzunehmen und das Rauschen der Brandung zu hören, obwohl das Meer mindestens zwanzig Kilometer entfernt war. Er hob den Kopf und sah mit einer gewissen Ehrfurcht zu den grauen Wolken, die von dort kommen mussten.

    Für ihn, der im Landesinneren geboren und aufgewachsen war, gehörte all das zum Meer: Krabbennetze, eine Spielzeugeisenbahn, Männer in Flanellhosen, Sonnenschirme am Strand, Muschel- und Souvenirverkäufer, Bistros, in denen man Weißwein trinkt und Austern schlürft, Familienpensionen, die alle denselben unverwechselbaren Geruch hatten und in denen Madame Maigret schon nach wenigen Tagen so sehr unter ihrer Untätigkeit litt, dass sie am liebsten beim Geschirrspülen geholfen hätte.

    Er wusste zwar, dass es nicht stimmte, und doch fühlte er sich jedes Mal, wenn er ans Meer kam, in eine künstliche, eine unwirkliche Welt versetzt, in der nichts Schlimmes geschehen konnte.

    In seiner Laufbahn hatte er mehrmals an der Küste ermittelt und war dabei auf echte Tragödien gestoßen. Doch jetzt, als er an der Theke der Kneipe einen Calvados trank, musste er fast schmunzeln über die alte Dame namens Valentine und ihren Stiefsohn Besson.

    Es war September. Mittwoch, der 6. September. Wieder ein Jahr ohne Urlaub für Maigret. Am Abend zuvor gegen elf Uhr war der alte Bürodiener am Quai des Orfèvres bei ihm erschienen und hatte ihm eine schwarzumrandete Visitenkarte gereicht:

    Madame Ferdinand Besson

    La Bicoque

    Étretat

    »Möchte sie mich persönlich sprechen?«

    »Ja, unbedingt, auch wenn es nur kurz ist. Sie sagt, sie sei extra von Étretat hierhergekommen.«

    »Wie ist sie?«

    »Eine alte Dame, eine reizende alte Dame.«

    Er ließ sie hereinkommen, und es war tatsächlich die entzückendste alte Dame, die man sich vorstellen konnte. Zart und zierlich, mit einem rosigen feinen Gesicht und perlweißem Haar, dabei lebhaft und anmutig. Sie wirkte eher wie eine Schauspielerin, die eine alte Marquise darstellt, als wie eine echte alte Dame.

    »Sie kennen mich wahrscheinlich nicht, Herr Kommissar, umso dankbarer bin ich, dass Sie mich empfangen. Denn Sie sind mir durchaus bekannt, und seit Jahren verfolge ich mit Spannung Ihre Fälle. Wenn Sie mich besuchen, was ich sehr hoffe, kann ich Ihnen sogar jede Menge ausgeschnittener Zeitungsartikel zeigen, in denen von Ihnen die Rede ist.«

    »Sehr liebenswürdig.«

    »Ich heiße Valentine Besson. Mein Name würde Ihnen vermutlich wenig sagen, wenn ich nicht hinzufügte, dass mein Mann, Ferdinand Besson, der Erfinder der Juva-Produkte war.«

    Das Wort Juva war Maigret vertraut. Schon in seiner Jugend hatte er es im Anzeigenteil der Zeitungen und auf Reklametafeln gesehen, und er meinte sich zu erinnern, dass seine Mutter Juva-Creme benutzte, wenn sie sich für besondere Anlässe zurechtmachte.

    Die alte Dame ihm gegenüber war ausgesucht elegant gekleidet – wenn auch ein wenig altmodisch – und trug viel Schmuck.

    »Seit dem Tod meines Mannes vor fünf Jahren lebe ich allein in meinem kleinen Haus in Étretat. Genauer gesagt, ich habe dort bis zum letzten Sonntagabend mit meinem Hausmädchen gelebt. Sie stammte aus der Gegend und war seit einigen Jahren bei mir. In der Nacht von Sonntag auf Montag ist sie gestorben, Herr Kommissar. Sie ist gewissermaßen an meiner Stelle gestorben. Aus diesem Grund bin ich hier und möchte Sie um Hilfe bitten.«

    Sie sagte das alles ohne Pathos, schien sich vielmehr mit einem leichten Lächeln dafür zu entschuldigen, dass sie von tragischen Dingen sprechen musste.

    »Keine Sorge, ich bin nicht verrückt. Keine dieser skurrilen Alten, wie man so sagt. Wenn ich sage, dass Rose – so hieß das Mädchen – an meiner Stelle gestorben ist, dann bin ich mir dessen nahezu sicher. Darf ich Ihnen die Geschichte kurz erzählen?«

    »Ich bitte darum.«

    »Seit mindestens zwanzig Jahren nehme ich jeden Abend ein Mittel ein, denn ich leide unter Schlafstörungen. Die Tropfen sind ziemlich bitter, aber ein starker Anisgeschmack überdeckt die Bitterkeit. Ich kenne mich damit aus, mein Mann war Apotheker.

    Am Sonntag tat ich wie immer vor dem Schlafengehen die Medizin in ein Glas. Ich lag schon im Bett, Rose war bei mir.

    Ich trank einen Schluck, er schmeckte bitterer als sonst.

    ›Ich muss mehr als zwölf Tropfen hineingetan haben, Rose. Ich trinke lieber nicht mehr davon.‹

    ›Dann gute Nacht, Madame.‹

    Sie nahm wie immer das Glas mit hinaus. Ob sie aus Neugier einen Schluck probiert hat? Hat sie es ganz ausgetrunken? Das ist anzunehmen, denn in ihrem Zimmer fand man das leere Glas.

    Gegen zwei Uhr in der Nacht wurde ich von Stöhnen geweckt. Das Haus ist nicht groß. Ich stand sofort auf und ging zu meiner Tochter, die ebenfalls aufgestanden war.«

    »Ich dachte, Sie lebten allein mit dem Dienstmädchen?«

    »Sonntag war mein Geburtstag, der 3. September. Meine Tochter war aus Paris zu Besuch gekommen und über Nacht geblieben.

    Ich möchte Ihre Zeit nicht allzu sehr in Anspruch nehmen, Herr Kommissar. Als wir an ihr Bett kamen, lag Rose bereits im Sterben. Meine Tochter hat sofort Doktor Jolly benachrichtigt, aber als er kam, war Rose bereits unter Krämpfen gestorben.

    Der Arzt stellte sofort eine Arsenvergiftung fest.

    Sie war niemand, der Selbstmordgedanken hegte, und sie hatte genau das Gleiche gegessen wie wir. Folglich kann das Gift nur in meiner Medizin gewesen sein.«

    »Haben Sie einen Verdacht, wer ein Interesse an Ihrem Tod haben könnte?«

    »Wen sollte ich verdächtigen? … Doktor Jolly ist ein alter Freund von uns, der früher auch meinen Mann behandelt hat. Er rief die Polizei in Le Havre an, und am Morgen kam ein Inspektor.«

    »Wissen Sie seinen Namen?«

    »Inspektor Castaing. Braune Haare, rotes Gesicht.«

    »Ich kenne ihn. Was sagt er?«

    »Gar nichts. Er verhört die Leute in der Gegend und hat den Leichnam zur Autopsie nach Le Havre bringen lassen.«

    Das Telefon klingelte. Maigret nahm den Hörer ab. Der Leiter der Kriminalpolizei war am Apparat.

    »Können Sie einen Augenblick in mein Büro kommen, Maigret?«

    »Sofort?«

    »Bitte, wenn möglich.«

    Maigret entschuldigte sich bei der alten Dame. Der Chef erwartete ihn.

    »Würde es Sie reizen, für ein paar Tage ans Meer zu fahren?«, fragte er ihn.

    Auf gut Glück antwortete Maigret:

    »Nach Étretat?«

    »Sie wissen schon Bescheid?«

    »Es kommt darauf an. Erzählen Sie weiter.«

    »Ich wurde eben vom Büro des Ministers angerufen. Kennen Sie Charles Besson?«

    »Ist das der mit der Juva-Creme?«

    »Nicht ganz. Es ist der Sohn. Charles Besson lebt in Fécamp und ist vor zwei Jahren zum Abgeordneten des Wahlkreises Seine-Inférieure gewählt worden.«

    »Und seine Mutter lebt in Étretat.«

    »Es handelt sich nicht um seine Mutter, sondern um die Stiefmutter, die zweite Frau seines Vaters. Alles, was ich Ihnen sage, habe ich, wohlgemerkt, selbst eben erst am Telefon erfahren. Charles Besson hat sich an den Minister gewandt, denn er möchte, dass Sie sich mit einem Fall in Étretat befassen, obwohl es nicht in Ihrem Zuständigkeitsbereich liegt.«

    »Das Dienstmädchen von Bessons Stiefmutter wurde in der Nacht von Sonntag zu Montag vergiftet.«

    »Lesen Sie etwa die Zeitungen aus der Normandie?«

    »Nein. Aber die alte Dame sitzt bei mir im Büro.«

    »Auch, um Sie zu bitten, nach Étretat zu kommen?«

    »Richtig. Sie ist extra deswegen nach Paris gefahren. Woraus man schließen kann, dass sie von dem Schritt ihres Sohns nichts weiß.«

    »Und was werden Sie tun?«

    »Das hängt von Ihnen ab, Chef.«

    Und so bestieg Maigret am Mittwoch, morgens um kurz nach halb neun, in Bréauté-Beuzeville einen Zug, der so klein war, dass man ihn kaum als solchen bezeichnen konnte, und lehnte sich aus dem Fenster, um das Meer zu sehen, sobald es auftauchte.

    Je näher man dem Wasser kam, umso mehr klarte es auf, und als der Zug die hügeligen Weiden hinter sich gelassen hatte, zeigte der Himmel ein verwaschenes Blau, in dem nur vereinzelt leichte, helle Wolken trieben.

    Maigret hatte tags zuvor bei der Brigade mobile von Le Havre angerufen und gebeten, Inspektor Castaing möge von seiner Ankunft in Kenntnis gesetzt werden. Aber nun hielt er vergeblich nach ihm Ausschau. Frauen in Sommerkleidern und halb nackte Kinder, die irgendjemanden erwarteten, verliehen dem Bahnsteig eine heitere Note. Der Bahnhofsvorsteher schien alle Ankommenden prüfend zu mustern. Schließlich kam er auf den Kommissar zu.

    »Sie sind nicht zufällig Monsieur Maigret?«

    »Doch, ja, der bin ich zufällig.«

    »Dann habe ich hier eine Nachricht für Sie.«

    Er reichte ihm einen Umschlag. Castaing schrieb ihm:

    Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie nicht abholen kann. Ich musste nach Yport zu dem Begräbnis. Zu empfehlen ist das Hôtel des Anglais. Ich hoffe, Sie dort zum Mittagessen zu treffen. Ich werde Ihnen dann alles berichten.

    Es war erst zehn Uhr morgens, und Maigret, der nur wenig Gepäck bei sich hatte, ging zu Fuß zu dem nah am Strand gelegenen Hotel.

    Bevor er jedoch dort eintrat, wollte er trotz seines Koffers erst einmal ans Meer und die weißen Felsenklippen zu beiden Seiten des Kiesstrands betrachten. Junge Menschen tanzten in den Wellen, andere spielten hinter dem Hotel Tennis. In den Strandsesseln saßen strickende Mütter, und alte Paare gingen mit Trippelschritten am Strand spazieren.

    Damals auf dem Gymnasium hatte er seine Mitschüler braun gebrannt aus den Ferien zurückkehren sehen, erfüllt von Geschichten und die Taschen voller Muscheln. Er hingegen verdiente längst seinen Lebensunterhalt, als er zum ersten Mal das Meer sah.

    Es betrübte ihn ein wenig, dass er das seltsam erregende Gefühl nicht mehr verspürte, sondern gleichgültig auf den glitzernden Schaum der Wogen und das kleine Boot blickte, das immer wieder hinter einer großen Welle verschwand und vom Bademeister mit seinen nackten tätowierten Armen gesteuert wurde.

    Der Geruch im Hotel war so, wie er ihn in Erinnerung hatte, und plötzlich vermisste er Madame Maigret, denn er hatte diesen Geruch bisher immer mit ihr gemeinsam wahrgenommen.

    »Gedenken Sie, länger zu bleiben?«, wurde er gefragt.

    »Das kann ich noch nicht sagen.«

    »Ich frage, weil wir am 15. September schließen, und heute haben wir schon den 6.«

    Alles wäre dann geschlossen wie ein Theater; die Souvenirgeschäfte, die Konditoreien, überall wären die Fensterläden zugeklappt, und der verwaiste Strand würde wieder dem Meer und den Möwen gehören.

    »Kennen Sie Madame Besson?«

    »Valentine? Aber sicher. Sie stammt hier aus der Gegend, ist hier geboren, ihr Vater war Fischer. Als Kind kannte ich sie nicht, denn ich bin jünger als sie, aber ich sehe sie noch als Verkäuferin bei den Demoiselles Seuret vor mir. Sie führten damals eine Konditorei. Die eine von den beiden ist inzwischen gestorben, die andere lebt noch. Sie ist zweiundneunzig. Ihr Haus steht nicht weit entfernt von Valentines Haus. Dort drüben, das mit dem blauen Gartenzaun. Würden Sie bitte den Meldezettel ausfüllen?«

    Der Geschäftsführer – oder war er vielleicht der Besitzer? – las ihn durch und betrachtete Maigret neugierig.

    »Ach, Sie sind der Maigret von der Kriminalpolizei? Sind Sie extra wegen dieser Sache aus Paris gekommen?«

    »Inspektor Castaing ist auch hier abgestiegen, nicht wahr?«

    »Ja. Das heißt, er kehrt seit Montag meistens hier ein, aber er fährt abends nach Le Havre zurück.«

    »Ich warte auf ihn.«

    »Er ist bei der Beerdigung in Yport.«

    »Ich weiß.«

    »Glauben Sie wirklich, dass man Valentine vergiften wollte?«

    »Ich habe mir noch keine Meinung darüber bilden können.«

    »Wenn das stimmt, dann kann es nur jemand aus der Familie gewesen sein.«

    »Denken Sie dabei an ihre Tochter?«

    »Nein, an niemand Bestimmten. Ich weiß von nichts. Am vergangenen Sonntag kamen eine Menge Leute in La Bicoque zusammen. Und ich wüsste nicht, wer hier in der Gegend

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