Mehr als eine Sommeraffäre?
Von Brenda Jackson
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Über dieses E-Book
Eigentlich will die bekannte Schauspielerin Paige nach einem Medienskandal um ihren Ex nur in Ruhe Urlaub machen. Aber bei ihren Freunden auf dem Weingut im Napa Valley wohnt noch ein weiterer Gast: Jess Outlaw. Wann immer er in ihrer Nähe ist, steht Paige in Flammen, und auch Jess kann der Anziehung zwischen ihnen nicht widerstehen. Könnte aus den gemeinsamen Nächten voller erfüllender Leidenschaft vielleicht sogar etwas Ernstes werden? Doch dann taucht Paiges Ex auf und erzählt Jess eine verheerende Lüge …
Brenda Jackson
Brenda Jackson is a New York Times bestselling author of more than one hundred romance titles. Brenda lives in Jacksonville, Florida, and divides her time between family, writing and traveling. Email Brenda at authorbrendajackson@gmail.com or visit her on her website at brendajackson.net.
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Buchvorschau
Mehr als eine Sommeraffäre? - Brenda Jackson
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2022 by Brenda Streater Jackson
Originaltitel: „What Happens on Vacation…"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA, Band 2283 03/2023
Übersetzung: Roswitha Enright
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2023 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751515542
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Dann kommst du während der Parlamentsferien diesmal nicht nach Alaska? Nach Fairbanks in unser Elternhaus, Jess? Immerhin hast du vier Wochen frei."
Das Handy fest ans Ohr geklemmt, packte Senator Jessup Outlaw seinen Koffer, während er mit seinem ältesten Bruder Garth telefonierte. „Nein, ich habe letzten Monat Spencer in Washington getroffen, wo er geschäftlich zu tun hatte. Reggie und ich haben einen Drink mit ihm genommen."
Spencer Westmoreland war ihr Cousin aus Kalifornien, der in der Nähe vom Napa Valley ein großes Weingut besaß. Und Reggie oder Reginald Westmoreland war Spencers Bruder und ebenso wie Jessup Senator.
Jessup klappte den Koffer zu. „Spencer hat mich eingeladen, ihn und Chardonnay auf dem Weingut zu besuchen. Ich habe seine Einladung angenommen. Viele von euch haben doch keine Zeit, nach Fairbanks zu kommen. Und später seid ihr sowieso in Napa, um die Goldene von Chardonnays Großeltern zu feiern."
„Musst du dich nicht noch um deine politischen Unterstützer kümmern?"
„Nicht unbedingt. Die Wichtigsten hab ich schon auf Sloans Hochzeit getroffen. Ich glaube, jeder braucht mal Ferien. Jessup lachte. „Selbst Senatoren.
Jess, wie Freunde und Familie ihn nannten, war achtunddreißig und Senator von Alaska. Er hatte vier Brüder und eine Schwester, die alle in der familieneigenen Firmengruppe Outlaw Freight Lines arbeiteten. Auch Jess war dort zehn Jahre lang Firmenanwalt gewesen, bevor er sich entschloss, in die Politik zu gehen. Sein ältester Bruder Garth leitete seit ein paar Jahren die Firma, nachdem sich ihr Vater Bart aus dem Geschäft zurückgezogen hatte. Offenbar nicht auf eigenen Wunsch, sondern auf Druck des Verwaltungsrats.
Garth war zwei Jahre älter als Jess und wollte mit seiner Frau Regan seine Schwiegereltern in Florida besuchen. Sein Sohn Garrison war im Frühling geboren worden, und die Großeltern sollten endlich ihren Enkel kennenlernen.
Ihr Bruder Cash war zwei Jahre jünger als Jess und lebte in Wyoming auf einer Farm, die er geerbt hatte. Er und seine Frau Brianna hatten zwei Söhne, die Zwillinge Cason und Cannon.
Dann gab es noch Sloan, vier Jahre jünger als Jess, der als letzter der Outlaw-Söhne im Juni geheiratet hatte. Er und seine Frau Leslie waren gerade erst von ihrer vierwöchigen Hochzeitsreise zurückgekommen.
Maverick, der jüngste Bruder, sieben Jahre jünger als Jess, war gerade auf Geschäftsreise in Irland. Und dann gehörte noch Charm, Jess’ elf Jahre jüngere Schwester, zur Familie.
Jess hatte vor zwei Wochen mit seinem Vater Bart gesprochen, der mit seiner zweiten Frau Claudia, der Mutter von Charm, den August in London verbringen wollte.
„Ja, du hast recht, gab Garth zu. „Die meisten von uns haben bereits Pläne für den Sommer. Aber wir werden uns alle Ende des Monats auf dem Weingut treffen, und da sehen wir dich dann ja auch. Also mach’s gut, und grüß Spencer und Chardonnay. Ich freue mich schon auf das große Familienfest.
„Ich auch. Wir sehen uns dann in Napa."
Kurze Zeit später hatte Jess auch seine kleine Tasche gepackt und griff nach der Fernbedienung, um den Fernseher auszuschalten. Doch dann hielt er inne, weil ein Gesicht auf dem Bildschirm erschien, das ihm irgendwie bekannt vorkam. Er stellte den Ton lauter.
„Trotz der eindeutigen Fotos, die in den sozialen Medien aufgetaucht sind, schweigen der Schauspieler Kemp Pierson und die Schauspielerin Maya Roadie noch immer. Sieht so aus, als hätten sie trotz Kemps Beziehung zu der Schauspielerin Paige Novak während der Filmaufnahmen in Neuseeland eine heiße Affäre gehabt. Ms. Novak, die gerade in Japan vor der Kamera steht, war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Keiner weiß, wo genau sie sich momentan aufhält."
Jess machte den Fernseher aus und warf die Fernbedienung auf den Tisch. Falls die Informationen stimmten, war das Ganze eine Sauerei und Kemp Pierson ein Schwein. Wer wusste das besser als Jess, der selbst vor zehn Jahren von Ava Sampson betrogen worden war. Eine solch bittere Erfahrung wünschte er nicht einmal seinem ärgsten Feind.
Jess kannte Paige Novak oberflächlich. Sie war die Schwägerin seines Cousins Dillon Westmoreland, und sie waren sich hin und wieder auf Familienfesten begegnet. Paige war auffallend schön, was Jess schon bei ihrer ersten Begegnung festgestellt hatte. Damals vor sechs Jahren hatte er nicht weiter versucht, mit ihr in Kontakt zu kommen, was er mittlerweile bedauerte. Aber er war zu der Zeit wegen seines Wahlkampfes sehr eingespannt gewesen.
Falls sich jetzt während seines Aufenthalts auf dem Weingut eine neue Gelegenheit ergab, würde er sie nutzen.
Als jemand klopfte, wandte Paige sich vom Fenster ab und ging zur Tür. Kurz sah sie durch den Spion und öffnete dann lächelnd die Tür. „Chardonnay!"
„Hallo, Paige. Ich wollte nur fragen, ob du Lust hast, mit uns zu essen."
„Aber gern! Ich bin dir und Spencer so dankbar, dass ich hier bei euch untertauchen kann."
Eine Woche zuvor hatte sie auf dem Flughafen von Tokio einen Anruf einer befreundeten Nachbarin bekommen, die sie gewarnt hatte. Die Paparazzi belagerten ihr Haus, und Paige hatte sehr schnell begriffen, warum. Die Affäre von Kemp und Maya war das Topthema in den sozialen Medien.
„Aber das ist doch selbstverständlich. Dein Besuch bei uns war sowieso längst überfällig", beruhigte Chardonnay sie.
Paige atmete auf. Sie war bereits seit einer Woche hier und hatte sich schon gefragt, ob sie die Gastfreundschaft nicht zu sehr ausnutzte. „Es ist wunderschön hier, sagte sie leise. „Dieser Blick übers Land … einfach herrlich.
„Finde ich auch. Und du kannst natürlich so lange bleiben, wie du willst. Ich bin froh, wenn unsere Gästehäuser auch mal genutzt werden."
„Danke. Und ich komme gern zum Essen." Paige liebte es, mit der Familie zusammen zu sein, nicht nur mit Chardonnay und Spencer, sondern auch mit den drei Kindern und den Großeltern.
„Gut, abgemacht. Dinner ist gegen fünf."
„Prima. Dann kann ich vorher noch ein paar Anrufe erledigen. Nadia hat schon ein paarmal versucht, mich zu erreichen, und ich muss sie unbedingt zurückrufen."
„Bis dann."
Als Nadia angerufen hatte, war Paige unter der Dusche gewesen. Jetzt aber war es Paige, die ihre jüngere Schwester nicht erreichen konnte. Was mochte so dringend gewesen sein? Paige hinterließ eine Nachricht und bat um Rückruf. Dann rief sie ihre Schwester Jillian an, die in einem Krankenhaus in Florida als Neurochirurgin arbeitete. Vielleicht wusste Jillian Näheres. „Hallo, Jill. Hast du eine Ahnung, warum Nadia mich unbedingt erreichen wollte?"
„Leider nicht. Vielleicht fragst du Pam. Ich muss gleich in den OP. Ruf dich später an."
„Okay." Paige ließ sich auf das Sofa fallen, um ihre Schwester Pam anzurufen. Pam hatte vor dreizehn Jahren Dillon Westmoreland geheiratet. Damals war Paige fünfzehn gewesen. Für Paige war der riesige Besitz der Westmorelands außerhalb von Denver immer mehr Heimat gewesen als die große Farm der Novaks in Gamble, Wyoming, die den vier Schwestern noch immer gehörte.
Paige hatte eigentlich vorgehabt, nach dem Dreh in Tokio Pam zu besuchen, hatte sich dann aber dagegen entschieden. Pam und Dillon würden genug um die Ohren haben, denn Dillons Bruder Bane und seine Frau Crystal erwarteten das zweite Mal Drillinge. Und Pam und Dillon hatten versprochen, auf die ersten Drillinge aufzupassen, die knapp sechs Jahre alt waren. Alle freuten sich, und Paige wollte die Stimmung nicht durch ihre Beziehungsprobleme trüben.
Sie rief Pam an, die schon nach dem ersten Klingeln abnahm. „Paige? Gut, dass du anrufst. Wir waren schon ganz beunruhigt. Wie geht es dir?"
Unwillkürlich musste Paige lächeln. Obwohl sie mit achtundzwanzig längst erwachsen war, machte die Familie sich immer noch um sie Sorgen. „Mir geht’s gut."
„Ich wünschte, ich wäre bei dir. Kemp, dieses Schwein! Und nun ist die Presse hinter dir her!"
„Mach dir keine Gedanken. Ich sehe weder fern noch kümmere ich mich um die sozialen Medien. Also alles okay."
„Hast du schon was von Kemp gehört?", fragte Pam.
Kemp hatte Paige letzte Woche angerufen, nachdem die Story publik geworden war. Er hatte alles zugegeben und gemeint, die Sache habe nichts mit ihr zu tun und sei ohne Bedeutung. Maya und er hätten nur ein paar Drinks zu viel gehabt, und es täte ihm leid. Und dann hatte er sie noch gefragt, wo sie sei. Er wolle ihr Blumen schicken. Blumen! Als wenn er damit das Ganze aus der Welt schaffen könnte!
Darüber hatte sich Paige besonders geärgert. Glaubte er wirklich, dass damit alles wieder gut war? Als sie ihm sagte, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wolle, weigerte er sich, ihr zu glauben. Und war empört, weil sie ihm nicht sagen wollte, wo sie war.
„Ich habe ihn blockiert. Er kann mich nicht mehr erreichen."
„Deswegen hat er hier auch schon dreimal angerufen, meinte Pam nüchtern. „Ist uns zwar egal, aber er war ausgesprochen sauer, dass wir ihm nicht sagen wollten, wo du bist. Ich habe den Eindruck, er glaubt, was Nadia ihm erzählt hat.
„Nadia?"
„Ja. Hast du mit ihr gesprochen?"
„Nein. Ich war unter der Dusche, als sie anrief. Ich habe dann zurückgerufen, aber nur ihre Mailbox erreicht."
„Sie ist wahrscheinlich in einer Besprechung", meinte Pam. Nach dem College war Nadia nach Wyoming zurückgekehrt und leitete dort eine Schauspielschule. Auch Pam war Schauspielerin gewesen und hatte nach dem Ende ihrer Karriere die Schule gegründet.
„Was hat Nadia denn getan, Pam?", drängte Paige. Nadia, die Jüngste, war bekannt für ihre verrückten Ideen.
„Das soll sie dir lieber selbst erzählen."
Das klang mehr als geheimnisvoll, und Paige wollte gerade etwas erwidern, als ein Anruf hereinkam. Es war Nadia. „Pam, sie ruft mich gerade an. Ich melde mich später."
„Gut."
Paige nahm den Anruf entgegen. „Nadia! Was ist los?"
„Hast du … heute schon Nachrichten gesehen?", kam es zögernd.
„Nein, warum? Als Nadia schwieg, hakte Paige nach. „Was hast du getan, Nadia?
„Da dich die Reporter nicht in Los Angeles und auch nicht in Westmoreland erreichen konnten, haben sie angenommen, du bist hier in Wyoming."
„Sie sind nach Gamble gekommen?"
„Ja, auf unsere Farm."
„Und?"
„Als ich morgens das Haus verließ, haben sie mir aufgelauert, mir ihre Mikros vors Gesicht gehalten und versucht rauszubekommen, wo du bist."
Kurz stockte Paige der Atem. Sie kannte die Methoden der Presse. „Und? Hast du es ihnen gesagt?"
„Nein, natürlich nicht. Aber einer der Reporter hat nicht lockergelassen, und da habe ich ihm schließlich gesagt, dass …"
„Was?"
„Ich … ich habe ihm gesagt, Kemp sei dir vollkommen egal. Du wärst längst darüber hinweg und hättest jemand anderen."
„Na und?" Das war zwar nicht wahr, aber auch nicht weiter schlimm.
„Das war noch nicht alles. Er hat weiter gebohrt, und da habe ich was von einer heißen Affäre erzählt."
„Was? Warum das denn, Nadia?" Paige fragte sich, wie ihre Schwester auf diese Idee kam. Sie hatte noch nie eine heiße Affäre gehabt. Auch mit Kemp war in dieser Hinsicht alles ziemlich lahm gewesen, obwohl er glaubte, er sei fantastisch im Bett.
„Na ja, der Reporter hat keine Ruhe gegeben. Und du wolltest Kemp doch sowieso abservieren, oder?"
Immerhin hat sie das wohl nicht der Presse erzählt! Paige atmete erleichtert auf. Dass sie mit Kemp Schluss machen wollte, wusste außer den Schwestern niemand. Dennoch hatte sie sein Betrug verletzt, denn er hätte wissen müssen, dass das für die Presse ein gefundenes Fressen war.
„Und nun ist die ganze