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Aus Zorn geschmiedet
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Aus Zorn geschmiedet
eBook428 Seiten5 Stunden

Aus Zorn geschmiedet

Von Kel

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Über dieses E-Book

Ein Jahrzehnt lang habe ich die Übernatürlichen gehasst, denen meine Welt gehört.
Ich habe sie gejagt.
Ich habe sie getötet.
Und jetzt – dank einer Wendung des Schicksals bin ich mit einem von ihnen verbunden. Welche Ironie! Eine Kopfgeldjägerin der Übernatürlichen zu sein, ist nicht gerade ein populärer Job. Aber nach den magischen Kriegen gibt es nicht mehr viele Dinge, die ein Mensch tun kann, um das Essen auf den Tisch zu bringen.
Was mein rechter Haken nicht erledigt, schaffen zum Glück meine Waffen. Zumindest dachte ich das. Denn bei einer misslungenen Dämonenbeschwörung verändert das Wesen, das in diese Welt kommt, einfach alles. Ich bin mir nicht sicher, ob er ein Dämon oder ein Gott ist, aber ich weiß, dass er hinter mir her ist. Soll er doch!
Ich habe ein Versprechen zu erfüllen und werde nicht aufgeben.
Der einzige Ausweg wäre sein Tod – oder meiner. Und ich werde alles tun, um zu überleben.
Selbst wenn es bedeutet, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum20. Juni 2023
ISBN9786197713817
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    Buchvorschau

    Aus Zorn geschmiedet - Kel

    Kapitel 1

    Nathalie

    Willkommen zurück in New Chicago, liebe Leser. Es ist schon eine Weile her, dass wir uns gesehen haben. Falls ihr die Geschichte noch nicht kennt, weil ihr nicht wusstet, dass der heutige Tag kommen würde, fasse ich kurz zusammen, was passiert ist.

    Ronan und ich halfen Piper, ihre Schwester zurückzuholen. Doch Bree war nicht gerade erfreut, Piper zu sehen. Das kann ich euch sagen. Der hasserfüllte Blick, den sie aufsetzte, war heftig. Das war definitiv nicht die Schwester, an die Piper sich erinnerte.

    Bree ließ uns wissen, dass sie nicht mehr die Alte war. Sie wollte sofort zurückkehren. Sie hatte sich ein Leben in der Anderswelt aufgebaut. Die Hölle war ihr Zuhause – seit zehn Jahren. Sie hatte einen eigenen Atman. Piper weigerte sich natürlich. Ich war nur bei der letzten Etappe ihrer Reise dabei, aber meine beste Freundin hatte nicht ein Jahrzehnt lang dafür gekämpft, ihre Schwester auf die Erde zurückzubringen, um sie dann einfach gehen zu lassen. Doch das hielt Bree nicht auf. Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging einfach zur Tür hinaus.

    Ich kann nicht sagen, dass ich traurig war, sie gehen zu sehen.

    Aber Piper war es.

    Was hatte Piper also getan, um mit dieser Zurückweisung und der Achterbahn der Gefühle, die sie durchlebte, fertigzuwerden? Überraschenderweise machte sie ihre Drohung, mich zu erschießen, nicht wahr. Aber sie ertränkte ihren Kummer in Alkohol. In vielen Flaschen. Sehr vielen. Sie ließ sich in Kneipenschlägereien und alle möglichen anderen verrückten Dinge ein. Ronan und ich zogen ihr schließlich den Kopf aus dem Arsch. Ihr Lebensinhalt war Bree gewesen. Das war die Hölle. Wortspiel beabsichtigt. Sie brauchte etwas anderes, als sich totzusaufen.

    Ich brachte sie dazu, sich ihren Unterhalt zu verdienen. Wenn sie mit mir zusammenleben wollte, musste sie lernen, wie man arbeitet. In der Zwischenzeit stritten sie und Ronan viel, weil – Überraschung – sie immer noch in ihrem Selbsthass vergraben war, und er nicht der beste Partner zum Reden ist. Schließlich fanden sie heraus, wie sie es ein wenig besser machen konnten.

    Ich hatte schon immer meine Finger in vielen Dingen, die in unserer Stadt passieren, und ich versuche, das Beste für die Menschen zu tun. Während Piper dabei war, sich mit Alkohol zu vergiften, stieg ich in den magischen Waffenhandel ein.

    Warum?

    Nun, New Chicago wurde irgendwie immer schlimmer. Kaum zu glauben, ich weiß. Wie das passieren konnte?

    Weil Luzifer starb.

    Die Menschen dachten, sie hätten eine Chance, die Kontrolle wiederzuerlangen. Ich konnte es ihnen nicht verdenken. Sie hatten so viel durchgemacht seit dem Beginn der Magischen Kriege. Aber es waren mehr als nur Ausschreitungen. Es ging darum, unschuldige Menschen zu verletzen. Unruhen und Bombenanschläge. Sie arbeiteten mit einer Gruppe zusammen, die sich die Illuminati nannte. Eine Gruppe, die die Magie auslöschen wollte, und jeden, der sie besaß.

    Erinnert ihr euch an Sasha und Sienna? Die Zwillings-Sukkubus-Wandlerinnen. Sie hatten für Luzifer gearbeitet. Sienna wurde bei einem Bombenanschlag verletzt. Sie war im Begriff zu sterben. Sasha brachte sie in meine Wohnung und flehte Piper an, sie zu retten. Piper weigerte sich, weil es bedeutet hätte, dass Sienna ohne Zustimmung einen Blutschwur leisten musste. Sasha stimmte zu, den Eid freiwillig zu leisten, damit ihre Schwester nicht allein dastehen würde. Sie wollte nur, dass ihre Schwester lebt. Ich werde nie erfahren, was Piper an diesem Tag durch den Kopf ging, aber sie gab ihr Blut, um Sienna zu retten, und verband die Zwillinge für immer mit sich.

    Die beiden gehören jetzt also zu unserer kleinen Gruppe und leben in meiner Wohnung. Jeder, der bei mir wohnt, muss arbeiten, anstatt nur ein Klotz am Bein zu sein. Das sind die Regeln. Also durften sie bleiben. Es tut nicht weh, zusätzliche Unterstützung zu haben, und die Zwillinge sind gut in dem, was sie tun. Piper nicht so sehr, aber sie lernt dazu.

    Die Illuminati wollten die Übernatürlichen auslöschen, richtig? Aber um die Magie zu bekämpfen, brauchten sie Magie. Gerüchten zufolge gab es eine Waffe, mit der man Magie stehlen konnte, um sie gegen Übernatürliche einzusetzen und sie zu töten. Das war nicht gut. Ich arrangierte es so, dass Piper Sasha – ihre angebliche Gefangene – gegen diese magische Waffe »eintauschen« wollte. Und wer tauchte auf?

    Flint.

    Pipers unglaublich dummer Ex-Freund. Er schoss auf sie, weil er dachte, er könnte ihre Kraft stehlen. Stattdessen wurde er von der Kraft getötet. Das war kein großer Verlust. Aber die Waffe verschwand, und das war ein Problem.

    Piper war immer noch verwirrt wegen dem, was mit Bree passiert war, und so ging sie einen Deal mit ihr ein. Wenn Bree einen Monat mit ihr verbringe, würde Piper am Ende ihrer gemeinsamen Zeit ein Portal für sie öffnen, damit sie in die Anderswelt zurückkehren könne. Bree willigte widerwillig ein. Piper wusste nicht einmal, was sie mit ihr machen sollte – keiner von uns wusste das. Es war ja nicht so, dass sie viel miteinander anfangen konnten, da sie ihre Schwester nicht sehen wollte. Also nahm Piper sie mit zur Arbeit. Ich versuchte, in der Stadt Gutes zu tun, und dann hatten wir noch Bree dabei, die – seien wir ehrlich – ein ziemliches Miststück ist, vor allem Piper gegenüber. Aber das Gute an der ganzen Sache war, dass die Menschen in New Chicago Piper sahen. Sie erkannten sie da draußen, wie sie mit Menschen und Übernatürlichen redete, die ja unverändert litten. Sie erfuhren von deren Notlage. Sie hatten Mitgefühl, als sie ihre Geschichten hörten.

    Auch wenn sie es nicht wusste, aber sie war dabei, eine Königin zu werden.

    Bree verfügte über eine wirklich überraschende Magie. Es war beeindruckend, was sie mit Metallen anstellte und wie viel Kontrolle sie darüber hat. Natürlich stachelte sie Piper an, dass sie ihre Kräfte nicht gut einsetzen könnte, was dazu führte, dass Piper Unterricht bei Bree nahm. Nicht das Schlimmste, was passieren konnte. Die beiden Schwestern verbrachten eine schöne gemeinsame Zeit, auch wenn sie es nicht merkten. Ihre Beziehung verbesserte sich, und das war es, was Piper brauchte. Bree auch, wenn ich ehrlich bin.

    Jetzt kommen wir zu Brees Abreise. Es wäre ein bittersüßer Abschied gewesen, wenn es nicht eine weitere Wendung gegeben hätte. Die Illuminati schickten einen jugendlichen Selbstmordattentäter, der Brees Magie in einer Bombe eingeschlossen hatte. Bree schwor, nichts davon gewusst zu haben, als sie mit den Leuten zusammengearbeitet hatte. Sie hatte Piper nur dazu bringen wollen, ihr zu helfen, nach Hause zu gehen. Als sie erfahren hatte, dass die Leute, mit denen sie abgehangen hatte, verrückte Arschlöcher waren, wandte sie sich von denen ab.

    Piper stimmte schließlich zu, dass es das Beste wäre, Bree in dieser Nacht zurück in die Anderswelt zu schicken.

    Ronan überraschte sie, indem er ihr sagte, dass sie das Portal nicht öffnen könne. Und warum?

    Weil sie schwanger war. Ich meine, ich wusste es. Ich konnte es spüren. Ich dachte nur, sie würde es zunächst verarbeiten müssen und es mir erst sagen, wenn sie so weit war. Es stellte sich heraus, dass sie keine Ahnung hatte. Aber Ronan wollte ihr nicht erlauben, das Portal zu öffnen. Es war zu gefährlich.

    Also öffneten Ronan und ich das Portal. Bree und Piper verabschiedeten sich liebevoll, wobei Bree für einen kurzen Moment untypisch weich wurde. Sie sagte ihrer Schwester, dass sie sie liebte, und verzieh ihr. Dass sie, auch wenn sie Welten trennten, immer Schwestern sein würden. Sie flüsterte ihr zu, dass sie alles für sie getan hatte, obwohl sie wusste, dass sie nie verstehen würde, was es bedeutete.

    Dann schritt Lorcan, ihr Atman, durch das Portal, und alles in unserer Welt erstarrte, während Bree ihn entsetzt ansah.

    Das war der Punkt, an dem wir aufhörten, und das ist der Punkt, an dem wir jetzt starten werden.

    Was mich betrifft? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den Verstand verliere. Wenn sie nicht an ihren Gefährten gebunden sind, tun Hexen das irgendwann. Mein Moment ist gekommen. Ich werde von Phantomschatten verfolgt. Ich höre Stimmen.

    Es ist nur noch eine Frage der Zeit.

    Kapitel 2

    Es donnerte.

    Das Echo war laut genug, um die Wände zum Wackeln zu bringen. Staub fiel vom Ventilator. Kein einziger Mensch bewegte sich. Nicht ein Zucken. Nicht ein Blinzeln.

    Eine unerträgliche Spannung lag in der Luft, die das Atmen erschwerte.

    »Lorcan.« Erstaunt wiederholte ich den Namen, den Bree gesagt hatte. Meine Worte kamen in einem atemlosen Ton heraus. »Dein Atman«, fügte ich hinzu, weil ich es aussprechen musste. Ich musste es für mich selbst klarstellen. Die Art und Weise, wie sie ihn anstarrte, war nicht die, die ich von der Frau erwartet hätte, die in den letzten Wochen nur von der großen Liebe gesprochen hatte. Sie waren immerhin füreinander bestimmt. Ihre Bindung war der meinen zu Ronan ähnlich …

    Das dachte ich zumindest.

    »Ich kann sehen, dass das verwirrend für dich ist«, sagte Lorcan und kam weiter in das kleine Wohnzimmer. Er ging mit einer Leichtigkeit, als gehöre ihm der Raum. »Ich werde es einfach machen, da es meiner Atma in meiner Gegenwart die Sprache verschlagen hat.« Seine blutroten Augen blitzten kurz in Richtung Bree, was mir einen Schauer über den Rücken jagte. Er schaute sie nicht mit Ehrfurcht an. Auch nicht mit Liebe oder Verehrung.

    Er betrachtete sie, als wäre sie ein bockiges Kind. Eines, das ihn eindeutig enttäuscht hatte.

    Meine Schwester starrte ihren vermeintlichen Gefährten mit nichts weniger als Angst an. Ihre Maske war auseinandergerissen, zerfetzt von der Erkenntnis, dass er hier war – und das schon seit einiger Zeit.

    »Bree ist meine seelenverwandte Gefährtin. Wir sind uns vor einiger Zeit begegnet, aber als ich erkannte, was sie war, hatte ich«, er neigte den Kopf zur Seite, die Augen musterten langsam ihre Gestalt und ein Flackern von sexuellem Interesse war zu erkennen, »Vorbehalte.« Lorcan machte einen weiteren Schritt nach vorne, diesmal in unsere Richtung. Ich ergriff Brees Hand und hielt sie fest, aber ihre Finger blieben locker. Teilnahmslos und kalt. »Bree war nicht aus meiner Welt. Sie wurde gemacht, nicht geboren. Ihre Bräuche waren menschlich. Ihre Lebensweise war so anders, und ich musste sicher sein, dass sie sich mir und der Anderswelt verpflichtet fühlte. Dass sie sie wirklich annehmen würde, wenn sie in jeder Hinsicht meine Atma sein sollte.«

    »Was hast du getan?« Die Worte kamen als entsetztes Flüstern aus meinem Mund.

    »Ich habe ihr eine Aufgabe gestellt. Eine Herausforderung«, antwortete er völlig unbeeindruckt von meinem Tonfall. »Nachdem sie in der Anderswelt gelebt hat, versteht sie die Bedeutung von Kultur. Von Tradition. Unsere Welt existierte so lange in einem prekären Machtgefüge, dass nach dem Weggang des Harvesters das Chaos ausbrach. Unkontrolliertes Chaos führt in den Ruin.«

    Sein Blick wanderte von mir zu Ronan. Mein Herz polterte in meiner Brust wie ein Vollblutpferd, das zum Ende des Rennens noch schneller galoppierte. Ich begann gerade erst zu begreifen, was nach der Ziellinie käme.

    »Ich hatte den Auftrag, den Harvester zu finden«, sagte Bree plötzlich und leise; ihre Stimme war stark, obwohl sie sanft war. »Ihn zu finden, damit ein neuer ihn herausfordern und die Welt so weiterleben könnte wie bisher.«

    Mein Herz krampfte sich zusammen. Ich drehte mich um und starrte sie an, aber die Angst, die ich gesehen hatte, war verschwunden. Ihr Entsetzen verflüchtigte sich. Apathie und vorsichtige Berechnung waren alles, was ich hinter den Absperrungen sah, die sie um sich herum aufgebaut hatte – ihre wahren Gefühle tief begraben.

    »Du hast nach Ronan gesucht, als ich dich nach Hause gerufen habe.«

    Die Wahrheit setzte sich durch, aber sie passte nicht. Ich konnte es nicht ertragen, dass ich sie nach so langer Zeit zurückgebracht hatte, nur um herauszufinden, dass ihr Auftrag darin bestand, meinen Atman zu finden.

    »Wenn es dich tröstet, ich war an diesem Tag mit ihr im Hof in der Anderswelt. Als du das Portal geöffnet hast, wusste sie nicht, dass er hier war. Ich spürte es. Und was Bree angeht …« Er machte einen weiteren Schritt in unsere Richtung. »Ihre schwachen menschlichen Sinne waren nicht so verwässert, wie sie mir weismachen wollte. Du hast sie gerufen, und sie ist direkt in das Portal gelaufen. Sie hat sich nicht einmal umgedreht, um zu sehen, ob ich ihr folgte.«

    Er streckte die Hand aus und strich mit einer einzelnen Fingerspitze über ihre Wange. Die Geste war nicht süß. Sie war besitzergreifend. Aggressiv. Kontrollierend.

    »Aber ich wollte sie nicht einfach ohne mich in eine andere Welt gehen lassen. Schon gar nicht in die Welt, in der sich der Harvester befand, den ich gesucht hatte. Also folgte ich ihr und maskierte meine Magie mit der ihren. Ich blieb versteckt und beobachtete sie. Ich wartete darauf, was sie tun würde, wenn sie herausfand, dass der Dämon, den sie aufspüren sollte, mit niemand anderem verbunden war als mit ihrer Schwester, der berüchtigten Piper Fallon. Hexenjägerin. Wutdämonin. Königin von New Chicago.« Er lachte, als er den letzten Titel aussprach, um sich über mich lustig zu machen und sich über die Namen zu amüsieren.

    Bleiche Finger schlossen sich um die Kehle meiner Schwester. Lorcan zuckte einmal, und ihre Hand entglitt meiner, während sie sich vorwärts bewegte und zu ihm trat. Ihre stahlblauen Augen starrten intensiv in die seinen.

    »Du hättest fast versagt«, sagte er leise, während seine Lippen über ihre strichen. »Ich habe es im Dunkel der Nacht gesehen, als du um sie geweint hast. Wegen deines Verlustes. Wegen dem, was du tun musstest.« Sein Daumen streichelte ihre Wange, während sein anderer Arm sich um ihre Taille legte. »Aber als die Zeit kam, warst du bereit, zu mir zurückzukehren. Trotz deiner Zeit hier auf der Erde. Du wolltest zurückkehren und das Wissen des alten Harvesters mitbringen.«

    Ich atmete scharf ein. »Nein«, sagte ich und schüttelte den Kopf. Sie würde nicht …

    »Doch«, schnauzte Lorcan. »Am Ende hat sie eine Entscheidung getroffen und bewiesen, dass sie würdig ist. Jetzt werden wir uns verbinden, und dann werde ich meinen Platz als Harvester einnehmen und in die Hölle zurückkehren als rechtmäßiger Herrscher und mächtigster Dämon, der je in den Gefilden gewandelt ist.«

    In seinem Gesichtsausdruck lag ein wahnsinniges Glühen. Machthungrig. Blutdürstig.

    Seine Lippen wanderten von ihrem Mund weiter zum Hals. Er verharrte einen kurzen Moment, bevor sich seine Reißzähne senkten und auf ihr Fleisch trafen. Ein erschrockener Blick überzog ihre Züge.

    Dann biss er wie wild in ihre Haut.

    Rot tropfte über ihren Hals und ein leises Stöhnen entwich ihren Lippen.

    Ihr Kopf neigte sich nach hinten und ermöglichte ihm einen besseren Zugang, als die Wirkung des Blutaustauschs einsetzte. Ich wusste besser als jeder andere, wie wenig Kontrolle sie haben würde, sobald er anfing, von ihr zu trinken.

    Ob sie es wollte oder nicht, sie würde so lange in seinem Bann stehen, bis jemand sie entweder gewaltsam trennte oder die Blutlust ihren Lauf nahm.

    Jemand neben mir packte mich mit seinem starken Arm an der Taille. Ich spürte Ronans vertraute Wärme, als er mich zurück an seine Brust zog, sein leises Lachen dröhnte gegen mich.

    Lorcan hörte auf, gierig zu trinken. Seine Hand glitt an der Taille meiner Schwester hinunter zu ihrem Hintern und drückte ihn fest, bevor er von ihrem Hals abließ.

    Rot verschmierte seinen Mund und lief über sein Kinn.

    Ein wahres Ungeheuer.

    »Du lachst«, kommentierte er und betrachtete Ronan kühl.

    »Weil du dummerweise glaubst, dass du mich in einem Wettkampf besiegen kannst.« Ronans Hand mit den Krallen blieb schützend über meinem Bauch liegen. »Du vergisst dich selbst. Es ist tausend Jahre her, aber ich erinnere mich an dich. Chaosdämonen sind so selten, dass ich mir die Mühe machte, jeden einzelnen von euch zu treffen und auf sein Potenzial zu prüfen. Ihr hattet Macht, aber ihr wart hungrig nach mehr. Ich sah den Schrecken, den ihr auslösen würdet, wenn ihr auf unsere Welt losgelassen würdet. Ich schickte euch zurück nach Nephilania und habe seitdem nicht mehr an euch gedacht. Das zeigt, wie unwürdig du wärst, der Harvester zu sein.«

    Lorcan lächelte, und das Blut gefror in meinen Adern. »Ja. Du hast mich nach nur wenigen Stunden nach Hause geschickt. Ich habe über fünfhundert Jahre lang auf den Tag hingearbeitet, an dem ich dich endlich kennenlernen würde, und du hast mich entlassen, ohne mich jemals in die Nähe der Quelle zu lassen, – obwohl die Quelle die einzig wahre Entscheidung darüber ist, wer würdig ist.« Er griff an den Kragen seines Hemdes und zog daran. Die Knöpfe fielen klackernd ab und schlugen mit leisem Klicken auf dem Holzboden auf, während er den Stoff weiter nach unten zog – und einen Kragen ganz anderer Art zum Vorschein brachte.

    Ein dunkelrotes Brandzeichen schlängelte sich um seinen Hals. Es war eine exakte Nachbildung des Brandzeichens, das Ronan trug.

    Mein Atman erstarrte, obwohl man es ihm nicht ansah.

    »Du warst also bei der Quelle«, sagte Ronan feierlich.

    »Nachdem du gegangen warst, war der Rat verzweifelt. Sie ließen jeden Chaosdämon an sich heran, aber ich war derjenige, den sie für den nächsten Harvester auswählten. Und jetzt, da ich dich gefunden habe, fordere ich …«

    »Nein«, rief Bree.

    Bei ihrem Ausruf klappten meine Lippen auseinander. Der lüsterne Bann, in den Lorcan sie gezogen hatte, hatte sich gelöst.

    Sie drückte gegen seine Brust. Hart genug, dass sich sein Griff um sie lockerte.

    »Ich werde das nicht tun, Lorcan …«

    »Doch«, zischte er. »Wirst du!« Dunkle Wut überzog sein Gesicht. Er verengte seine Augen auf sie. »Du gehörst mir, Bree, und du wirst tun, was ich dir sage, und den Bund mit mir vollenden, damit ich mir nehmen kann, was mir gehört.«

    »Nein«, wiederholte sie entschlossen. »Werde ich nicht. Du wirst es nicht. Wenn du mich willst, dann kehren wir in die Hölle zurück und vollenden den Bund dort, aber ich werde das nicht hier tun. Du kannst ihn nicht herausfordern …« Sie schüttelte den Kopf und versuchte, sich ihm zu entziehen. Sein Griff um sie wurde fester und gerechtfertigte Wut stieg in mir auf.

    »Du hast Glück, dass ich ein wohlwollender Dämon bin und du mir über die Jahre ans Herz gewachsen bist«, sagte Lorcan säuerlich. »Du würdest gut daran tun, mein Blut zu akzeptieren und dich von mir ficken zu lassen, wie es mir gefällt …«

    »Ich will dich nicht.«

    Ich konnte die Worte nicht glauben, die ich hörte. Lorcan anscheinend auch nicht, denn zum ersten Mal wurde sein Gesichtsausdruck unruhig. So etwas wie Besorgnis machte sich breit.

    »Ich akzeptiere deine Ablehnung nicht …«

    »Ich, Bree Fallon, Tochter von niemandem, weise deinen Anspruch zurück, wie es mein Recht ist.« Die Worte kamen ihr leise, aber tödlich über die Lippen. Nach allem, was sie getan hatte, um zu ihm zurückzukehren, begann ich zu verstehen.

    Seine Augen verfinsterten sich und wurden schwarz, als sie ihre Bindung ablehnte. »Das wirst du bereuen«, sagte er leise. Er erinnerte mich an Ronan, wenn dessen gedämpfte Wut lauter war als sein Schreien.

    Er quetschte den Hals meiner Schwester, und meine Hand hob sich, weißes Feuer loderte in meiner Handfläche auf – bereit, ihn lebendig zu verbrennen. Aber als Lorcan wieder sprach, änderten seine Worte alles.

    »Ich, Lorcan, Sohn von Eris und Anhur, fordere dich heraus, Bree Fallon, meine Atma, meine Seele, um das Band zwischen uns einzufordern, wie es mein Recht ist. Entweder du unterwirfst dich mir hier und jetzt, oder ich werde dich mit Vergnügen dazu zwingen.«

    Ich starrte ihn an – und sie. Ihn zu verleugnen, bedeutete, dass sie kämpfen würden. Wenn er gewann, würde er sich nehmen, was er glaubte, dass es ihm gehörte, und sie versklaven, anstatt sich zu binden. Wenn sie gewann, würde sie keine andere Wahl haben, als ihn zu töten. Liebe oder nicht, er war ihr seelenverwandter Gefährte.

    Es war eine furchtbare Situation, in die er sie gezwungen hatte, was ich nicht glauben konnte.

    Aber meine Schwester war aus Stahl und Eisen. In ihrem tiefsten Inneren war sie die Stärke selbst. Gehärtete Entschlossenheit und kalte Berechnung.

    Unbeirrt schaute sie ihm in die Augen und sagte: »Ich akzeptiere.«

    Ihre Worte besiegelten einen unsichtbaren Vertrag.

    Lorcan ließ meine Schwester los und trat einen Schritt zurück. Er richtete das Revers seines Jacketts und richtete seinen hasserfüllten Blick auf mich und Ronan.

    »Nachdem ich meine Hündin in die Schranken gewiesen habe, werde ich dich und deine Königin holen kommen.« Er konzentrierte sich auf mich und meine Feuerhand, die ich ihm am liebsten an den Kopf geschleudert hätte. »Glückwunsch zu dem Baby. Es ist eine Schande, dass es nicht überleben wird.«

    »Raus aus meinem Haus!«, knurrte Nathalie und erinnerte mich daran, dass sie die ganze Zeit hier gewesen war. Ihr Athame segelte durch die Luft und kratzte über seine Wange, bevor es in die Trockenmauer hinter ihm einschlug. Er lächelte grausam und verschwand dann.

    Kapitel 3

    Es herrschte Schweigen.

    Nur das vibrierende Summen von Nats Athame, das hin und her schwang, unterbrach es. Es musste beim Wurf gegen einen Balken gestoßen sein.

    »Du musst nicht gegen ihn kämpfen«, sagte ich leise. Die Erste, die sprach. »Ronan kann es mit ihm aufnehmen …«

    »Nein.« Bree hatte sich noch immer nicht umgedreht, um einen von uns anzusehen. Ihre Schultern waren zurückgezogen, stark und steif. Sie hielt ihren Kopf hoch, trotz der Emotionen, die an ihr gezehrt haben mussten. »Ich muss das tun.«

    Ich seufzte, und Verzweiflung sickerte aus mir heraus. »Wer ist jetzt der Sturkopf?«

    »Du kannst mich nicht vor allem retten, Piper.« Sie neigte ihr Kinn zur Seite und blickte über ihre Schulter zu mir zurück. »Lorcan ist mein Atman, und er glaubt, er sei dazu bestimmt, der nächste Harvester zu sein. Vielleicht ist er das auch …« Ihr Blick senkte sich ein wenig. »Aber so oder so, es kann nur einen geben. Ihn oder Ronan. Ich bin noch nicht an ihn gebunden. Ich habe kein Baby, das auf dem Weg ist. Ich … ich kann diesen Verlust überleben.« Ihre elektrisierenden Augen hoben sich wieder zu meinem Gesicht. »Du würdest es nicht.«

    »Ronan wird nicht verlieren …«

    »Das weißt du nicht«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Und wenn wir uns verbinden und Ronan gewinnt, würde ich entweder sterben oder durch seinen Verlust verkrüppelt werden. Das werde ich mir nicht antun. Ich werde mich auch nicht binden und das Risiko eingehen, dass Ronan verlieren könnte. Ich könnte nicht mit mir selbst leben, wenn ich Lorcan hierher zurückbringen und direkt zu dir führen würde, um ihn dann deinen Atman abschlachten zu lassen und dein Kind zu gefährden.«

    Ihre blauen Augen starrten auf meinen Bauch und ihre Unterlippe spannte sich an.

    Meine Schultern sanken, das Feuer in meiner Handfläche erlosch. Hilflos.

    Obwohl ich alle Macht der Welt hatte, konnte ich nichts tun, um das zu ändern.

    »Ich kann dich nicht verlieren«, gab ich zu. »Ich war bereit, dich gehen zu lassen, als ich dachte, du würdest auf etwas zugehen, aber das …« Ich winkte mit der Hand zu der Stelle, wo Lorcan verschwunden war. »So kann ich dich nicht verlieren. Wenn es für Ronan ein zu großes Risiko ist, gegen ihn zu kämpfen, wie kannst du dann denken, dass es für dich sicherer ist?«, fragte ich. »Wenn du Ronan nicht kämpfen lässt, musst du entweder deinen Atman töten oder du wirst gezwungen, dich mit diesem Monster zu verbinden. Du bist ein Wutdämon. Kein Chaosdämon. Wenn er wirklich von der Quelle auserwählt worden ist, könnte er deine Magie verschlingen …«

    »Das wird er nicht.« Sie klang sicherer, als ich es gewesen wäre. »Lorcan will mich auf seine eigene verdrehte Art. Der Bund würde ihn mich nicht töten lassen, es sei denn, er glaubt, dass es keine andere Wahl gäbe.«

    »Gibt es nicht«, schnauzte ich. »Nicht, wenn du nicht bereit bist, dich zu binden.«

    »Entweder zwingt er mich zum Aufgeben, dann habe ich alles getan, um das zu verhindern, oder er tut es nicht und ich gewinne. Daran lässt sich jetzt nichts mehr ändern, Piper. Die Herausforderung wurde gestellt und ich habe sie angenommen. Deshalb wollte ich sofort zurückkehren, als ich merkte, wo ich war … und dass er hier war.« Sie nickte in Richtung Ronan. »Ich wollte dir das ersparen. Vor Lorcan. Aber er ist mir gefolgt, und ich bin ihm nicht wichtig genug, um es nicht durchzuziehen.«

    »Du bist gegangen, um uns zu beschützen«, sagte ich, bevor sie sich abwenden konnte. »Aber du hättest ihm nicht die Wahrheit gesagt. Du wolltest zurückkehren und riskieren, dass er seine Aufgabe nicht zu Ende bringt, dass er sich nicht bindet, nicht wahr?«

    Bree blieb so lange still, dass mich ein Anflug von Angst durchfuhr. Hätte sie nicht so gedacht, hätte ich sie infrage gestellt. Aber sie wollte nicht …

    »Ich war zuversichtlich, dass ich ihn überreden könnte. Dass er mit genügend Zeit seinen niederen Trieben nachgeben und mich trotzdem für sich beanspruchen würde, selbst wenn er Ronan nicht finden könnte und deshalb nie der Harvester werden würde.« Ihre Finger zitterten, der einzige äußere Hinweis darauf, dass sie nicht so gefasst war, wie sie mich glauben machen wollte. »Ich habe ihn unterschätzt. Seine Gier nach Macht. Seinen Drang, mehr zu werden.«

    »Du verdienst Besseres.«

    Sie lachte einmal. »Das Schicksal hat ihn für mich ausgewählt.«

    »Das Schicksal hat falsch entschieden«, sagte ich.

    Sie neigte zustimmend den Kopf. »Von allen Menschen im Universum ist Lorcan die andere Hälfte meiner Seele. Der einzige Mensch, der mich und meine Magie stabilisieren kann. Ohne dieses Band werde ich verrotten. Es wird nicht sofort geschehen, aber im Laufe der Jahrhunderte und Äonen wird meine Macht wachsen und damit auch mein eigener Wahnsinn.« Ihre Augen schlossen sich und ihre Hand ballte sich zu einer Faust, um das Zittern zu stoppen. »Nicht alle von uns bekommen ein Happy End. Ich bin froh, dass du deines gefunden hast, auch wenn ich neidisch bin. Ich werde es dir nicht wegnehmen, nur um meins zu finden.«

    »Lorcan ist nicht dein Happy End«, widersprach ich.

    »Vielleicht nicht, aber er ist derjenige, der mir gegeben wurde – und er hat sich selbst gewählt. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich mich für mich entscheide.«

    Ohne weitere Verzögerung löste sie sich in nichts auf – eine astrale Form ihrer selbst. Ich spürte, wie Brees Magie noch einen Moment lang anhielt, bevor sie verschwand, der einzige Weg, um festzustellen, dass sie nicht mehr hier war.

    Ich seufzte und wollte ihr mit allem, was ich hatte, folgen – auch wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte, wo ich suchen sollte.

    »Kannst du sie verfolgen?«, fragte ich Nat, ohne mich umzudrehen.

    »Ja«, antwortete sie, schritt vorwärts, um ihr Athame aus der Wand zu reißen und die Klinge zu untersuchen. »Aber ich werde es nicht tun.«

    Ich kniff die Augen zusammen, und sie zog beide Brauen hoch. »Sieh mich nicht so an! Der heutige Abend war beim besten Willen eine scheiß Show. Jeder konnte sehen, dass sie sich zwar gegen ihn gewehrt hat, aber das ist eine Menge zu verarbeiten. Ich werde dir nicht helfen, sie zur Strecke zu bringen, wenn sie nicht in unmittelbarer Gefahr ist.«

    »Das wissen wir nicht«, wollte ich argumentieren.

    »Das ist sie nicht«, stimmte Ronan zu. »Wenn sie herausgefordert wird, hat sie sechshundertsechsundsechzig Stunden Zeit, um ihre Angelegenheiten in Ordnung zu bringen – das gilt für sie beide.« Man könnte meinen, das Universum hätte einen kranken Sinn für Humor, aber sechs-sechs-sechs wurde nur wegen Luzifer mit Dämonen in Verbindung gebracht. Ich fragte mich, ob er ein persönliches Problem mit dieser Zahl hatte oder mit der Herausforderung, die damit verbunden war. Nicht, dass wir das je erfahren würden. »Das sind ungefähr achtundzwanzig Tage. Vorher wird er sie nicht holen.«

    »Und wenn er es doch tut?«

    »Das kann er nicht.« Ronan schüttelte den Kopf. »Seine Magie lässt es nicht zu. So hat sie ihm den Weg abgeschnitten. Hätte er mich herausgefordert, hätte ich keine andere Wahl gehabt, als anzunehmen. Es gibt keinen Weg daran vorbei. Wie dem auch sei, unsere Magie setzt das Dämonengesetz durch.«

    Ich nahm an, dass es im Moment ein Segen war, denn ich hatte Zweifel, dass Lorcan sie in Ruhe lassen würde, wenn das nicht der Fall wäre.

    »Das heißt nicht, dass er nicht auch andere Wege finden wird, um an sie heranzukommen«, sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Draußen hatte sich der Sturm zwar beruhigt, aber nicht aufgelöst. Eine schwere Wolke hing mit unheilvoller Absicht über New Chicago.

    »Oder an uns«, fügte Nathalie hinzu. »Darüber würde ich mir ehrlich gesagt mehr Sorgen machen. Wenn Ronan recht hat, sollte ihre Magie sie bis zur Herausforderung davon abhalten, miteinander zu interagieren, oder?« Sie blickte ihn an und Ronan nickte. »Das wird ihn jedoch nicht davon abhalten, in der Zwischenzeit einen von uns anzugreifen. Könnte er dich trotzdem herausfordern? Und würde es auch so lange dauern, bis sie stattfindet?«

    Ronan blieb einen Moment lang still und dachte über ihre Frage nach.

    »Er könnte … Aber die Tatsache, dass er sich nicht mit Bree verbunden hat und es auch nicht vorhat, führt mich zu der Annahme, dass er ihre Kraft braucht, bevor er es mit mir aufnehmen kann. Er ist noch nicht stark genug, und das weiß er.«

    »Und Bree?«, fragte ich. »Würde ihre Kraft ihn stark genug machen?«

    Die Lippen meines Atman wurden schmaler.

    Das war Antwort genug.

    »Es besteht eine Chance, dass ich überlebe, aber deine Schwester ist unnatürlich stark. Nicht ganz so stark wie du, aber sie nähert sich dir stetig an.«

    »Wird sie eine Chance gegen ihn haben?«, fragte ich. Das war die Frage, die mich am meisten belastete, denn wenn sie keine hätte … Ich konnte nicht an dieses Ergebnis denken. Ich wollte nicht!

    »Ich weiß es nicht«, sagte Ronan ehrlich. »Normalerweise würde ich Nein sagen. Sie ist ein Wutdämon, wie du gesagt hast, und

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