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Als Weihnachtsengel ins Glück
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eBook147 Seiten1 Stunde

Als Weihnachtsengel ins Glück

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Über dieses E-Book

Job weg, Wohnung gekündigt und das alles an nur einem einzigen Tag. Für Melina eine riesige Katastrophe, aber so schnell gibt sie nicht auf. Sie nimmt die Sache in die Hand und begibt sich auf Job- und Wohnungssuche. Als ihr ein Jobangebot regelrecht vor die Füße flattert, scheint es so, als habe das Schicksal seine Finger im Spiel.

Melina bekommt den Job als Weihnachtsengel in einem Einkaufszentrum. Bereits nach wenigen Tagen erhält sie anonyme Briefe. Wer steckt dahinter? Erlaubt sich jemand bloß einen Scherz mit ihr oder sind die liebevollen Worte ehrlich gemeint?

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum21. Okt. 2023
ISBN9783755458043
Als Weihnachtsengel ins Glück

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    Buchvorschau

    Als Weihnachtsengel ins Glück - Michelle Zerwas

    1

    „…Deshalb müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass Sie hiermit gekündigt sind."

    Melina konnte einen Moment nicht glauben, was sie hörte. Ihr Chef hatte sie ins Büro gebeten, ihr war zwar ein wenig mulmig zumute gewesen, aber da sie sich nicht erinnern konnte, etwas verbrochen zu haben, gab es eigentlich keinen Grund sich allzu große Sorgen zu machen.

    „Es tut mir wirklich leid, sprach Daniel Schütze, ihr Chef, weiter. „Sie sind eine unserer besten Mitarbeiterinnen, aber leider müssen wir unser Unternehmen verkleinern. Die Abteilung, in der Sie arbeiten, wird geschlossen.

    „Aber", versuchte Melina zu widersprechen.

    „Sie bekommen selbstverständlich ein 1A Zeugnis."

    Das nützt mir gar nichts, dachte Melina. Mein Job wäre mir lieber.

    Herr Schütze blätterte in einigen Unterlagen, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen.

    „In Anbetracht Ihrer vielen Überstunden und Ihres restlichen Urlaubsanspruchs von zwölf Tagen ist das heute Ihr letzter Tag in unserem Unternehmen."

    Melina konnte es nicht glauben. Sie fühlte sich, als sei sie gerade gegen eine Wand gelaufen und so verwirrt starrte sie ihren Chef auch an.

    „Ich kann verstehen, dass das etwas überraschend für Sie kommt."

    Melina konnte keinen klaren Gedanken fassen und deshalb fühlte sie sich nicht in der Lage etwas zu erwidern. Sie starrte ihren Chef bloß ungläubig an, was ihn dazu veranlasste weiter zu sprechen.

    „Ich versichere Ihnen, wir bedauern die Entscheidung sehr. Er stand auf, ging um seinen Schreibtisch herum und reichte Melina einen Briefumschlag. „Ihre Kündigung. Das Arbeitszeugnis schicken wir Ihnen in den nächsten Tagen zu.

    „Das ist ein Scherz, oder?", gelang es Melina endlich ein paar Worte zusammen zu stammeln.

    „Bedauerlicherweise nicht. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft, Frau Dahlmann."

    Melina starrte ihren Chef an, dann musterte sie den Umschlag in ihrer Hand. Sie fühlte sich wie in einem Film und wusste gleichzeitig, dass es gerade wirklich passierte.

    Herr Schütze räusperte sich: „Ähm… am besten räumen Sie jetzt gleich Ihr Büro."

    „Ja", antwortete Melina wie ein Roboter. Dann wandte sie sich zur Tür. Sie musste gehen, aber sie hatte das Gefühl sich nicht bewegen zu können. Sie stand unter Schock und fühlte sich am ganzen Körper wie gelähmt.

    „Tschüss, Frau Dahlmann", hörte sie ihren Chef noch sagen. Sie erwiderte nichts. Alles schien ihr abhanden gekommen zu sein, ihre Gedanken, ihre Sprache, ihre Bewegungsfähigkeit. Vor weniger als einer halben Stunde war ihre Welt noch in Ordnung gewesen und nun war alles über ihr zusammen gestürzt. Von einem Moment auf den anderen war alles anders und sie hatte es nicht kommen sehen, es hatte keine Anzeichen gegeben.

    2

    Melina konnte hinterher nicht sagen, wie sie in ihr Büro zurückgekommen war. Offenbar hatten ihre Beine sie von selbst dorthin getragen, eine Restfunktion war in ihrem Gehirn trotz des Schocks offenbar dennoch übrig geblieben.

    Erschöpft ließ sie sich auf ihren Schreibtischstuhl fallen. Zuerst starrte sie lediglich die kahle, weiße Wand an, bevor sie ihren Blick schweifen ließ, so als wollte sie sich alles genau einprägen. Sie konnte es nicht glauben, dass sie diesen Raum später verlassen und nie wieder zurückkehren würde. Das war doch nicht möglich. Es konnte nicht sein. Melina konnte es nicht glauben. Warum hatte man ihr nicht früher Bescheid gesagt. Dann hätte sie die Möglichkeit gehabt sich nach etwas anderem umzusehen. Nun stand sie von einem auf den anderen Tag ohne Job da. Es war zwar nicht der tollste Job der Welt und sie hatte in der Vergangenheit mehr als nur einmal daran gedacht alles hin zu schmeißen, doch inzwischen hatte sie sich ihr Büro sehr behaglich eingerichtet und sich mit ihren Tätigkeiten arrangiert. Das alles sollte nun ein Ende haben? Sie war überflüssig geworden, schneller als sie jemals gedacht hätte.

    Eine gefühlte Ewigkeit saß sie einfach nur da, starrte vor sich hin, betrachtete den blau grünen Teppichboden, der sie immer gestört hatte, weil sie die dunklen Farben hässlich fand und Teppichböden unhygienisch waren. In Zukunft würde sie ihn vermissen. Wer hätte das je für möglich gehalten? Auf der Fensterbank stand ein Topf mit einer Grünpflanze. Ihre Blätter hingen schlaff nach unten. Offenbar fühlte sich die Pflanze wie sie - nutzlos und abgestorben. Sie hatte noch nie einen grünen Daumen besessen, wusste nicht mal, was es für eine Pflanze war. Es grenzte an ein Wunder, dass sie überhaupt so lange überlebt hatte. Wie lange stand sie nun da? Sicherlich ein Jahr. In dem Moment beschloss sie, die Pflanze nicht mitzunehmen und sie stattdessen ihrem Schicksal zu überlassen. Vielleicht wurde sie von einer ihrer Kolleginnen adoptiert und bekam die Chance auf ein glückliches Leben. Melina wusste, wenn sie die Pflanze mit nach Hause nahm, bedeutete das ihren sicheren Tod.

    Sie wusste nicht, wie lange sie da gesessen und die Einrichtungsgegenstände gemustert hatte, bevor sie sich langsam wieder in der Lage dazu fühlte das Unvermeidliche in Angriff zu nehmen. Sie ließ ihren Blick über den Schreibtisch schweifen. Es gab nur wenige persönliche Dinge von ihr in diesem Raum. Das Strandfoto in dem silbernen Rahmen, das in ihrem letzten Sommerurlaub entstanden war. Wenn sie es betrachtete, konnte sie sich für einen Moment dorthin zurück träumen und wenn sie sich ganz besonders anstrengte, konnte sie sogar das Wellenrauschen des Meeres hören und das Salz auf ihren Lippen schmecken. Sie nahm das Foto an sich und steckte es in ihre Handtasche. Dann griff sie nach ihrem Lieblingskugelschreiber. Er war ein Geschenk ihrer besten Freundin gewesen. Ihr Name war in das Gehäuse eingraviert und er war mit glitzernden Steinchen verziert. Bisher hatte er ihr immer Glück gebracht. Sie steckte ihn ebenfalls in ihre Handtasche. Sie öffnete nacheinander mehrere Schubladen neben ihrem Schreibtisch. In der ersten entdeckte sie eine halbe Tafel Schokolade. Ungeduldig wickelte sie die Leckerei aus dem Papier und machte sich darüber her. Sie verschlang sie regelrecht. Schokolade machte glücklich, zumindest hatte sie das mal irgendwo gehört. Sie wartete auf die versprochene Wirkung, aber es funktionierte nicht, sie fühlte sich immer noch wie in einem schlechten Traum. Offenbar war Schokolade doch kein Allheilmittel. Die nächste Schublade war so chaotisch, dass sie sie rasch wieder zuschob, nachdem sie sie geöffnet hatte. Sie enthielt vermutlich nichts Wichtiges, denn sonst wäre sie aufgeräumt gewesen. Aus dem Schrank in der Ecke des Raumes holte sie einige Klamotten, die sie immer dort deponierte, falls sie sich mal umziehen musste. Ihre Senseo Kaffeemaschine und die gefühlt 200 dazugehörigen Pads mussten natürlich auch mit ausziehen. Sie stopfte die Pads in ihre Tasche. Dann fiel ihr Blick auf die vielen Bilder an der Wand, die krakelige Buntstiftzeichnungen ihrer Nichte zeigten. Sie mussten selbstverständlich auch mit. Vielleicht war sie auf dem Weg der nächste Picasso zu werden und die Bilder wurden eines Tages mal wertvoll. Außerdem hatte sie sie oft Ewigkeiten betrachtet, wenn sie stundenlange, sterbenslangweilige Anrufe geführt hatte und dabei wie ein Tiger in seinem Käfig in ihrem Büro herum gewandert war. Sie nahm sie von der Wand und rollte sie zusammen. Da sie im Büro nichts fand, womit sie die Blätter daran hindern konnte sich wieder aufzurollen, zweckentfremdete sie spontan ihr Haargummi. Sie sah sich nochmal um und stellte fest, dass sie alles Wichtige eingepackt hatte. Mehr gab es nicht zu tun. Sie schulterte ihre Tasche und klemmte sich die Kaffeemaschine unter den Arm. Sie wollte gerade das Büro verlassen, als sie innehielt. So konnte sie unmöglich gehen. Sie stellte Tasche und Kaffeemaschine wieder ab und kehrte zum Schreibtisch zurück. Sie riss die Schublade mit dem chaotischen Inhalt auf und verteilte alles wild auf dem Boden. Sie enthielt tatsächlich nichts Wichtiges, stellte sie dabei fest. Zumindest nichts, was sich lohnte mitzunehmen. Danach griff sie sich den Locher auf dem Schreibtisch, öffnete ihn und streute die kleinen runden Papierschnipsel wie Konfetti ins Zimmer. Sie nahm den Papierkorb und leerte seinen Inhalt auf dem Boden aus, während sie zum Regal mit den unzähligen bunten Ordnern ging. Einen nach dem anderen zog sie heraus, verteilte sie im ganzen Zimmer und nahm sich zum Schluss noch zwei Packungen

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